Leseempfehlung
Songs of Revolution„Früher waren Songs mal ein Mittel gegen Unterdrückung. Heute sind sie selbst zu Machtmitteln geworden.“ (S.122)
Anthem lebt in einer Welt, in der Musik eine Droge ist, gestellt vom Staat, dem Konzern. ...
„Früher waren Songs mal ein Mittel gegen Unterdrückung. Heute sind sie selbst zu Machtmitteln geworden.“ (S.122)
Anthem lebt in einer Welt, in der Musik eine Droge ist, gestellt vom Staat, dem Konzern. Der Konzern schreibt vor, wie viel gestreamt werden muss, und wer nicht genug streamt, wird bestraft. Anthem arbeitet als Akku, das heißt er spendet seine Lebensenergie dem NETZ, damit der Konzern das Web (die Stadt) betreiben kann.
Aber Anthem hat auch ein Geheimnis: er spielt in einer Band. Jede Musik, die nicht vom Kon erlaubt und gestreamt wird, ist verboten, dazu gehört auch selber singen, summen, oder im Takt klopfen. Als ein Bandmitglied vor Anthems Augen ermordet wird, steht für ihn fest: etwas muss sich ändern. Der Kon muss gestürzt werden….
Dieses Buch ist einzigartig. Ich liebe Musik, und mir vorzustellen, dass mir vorgeschrieben wird, was ich hören, und dass mich das abhängig macht, mir meine Lebensenergie raubt, ist grauenhaft und unvorstellbar. Die Welt, in der Anthem lebt, ist einfach furchtbar. Die Aufteilung zwischen UpperWeb und LowerWeb, die Unterschiede zwischen den Bürgern, der Musik, den Drogen für die Upper und die Lower Bürger, Anthems Job, die Zerstörung der Menschen durch Musik, das alles macht die Welt von Anthem furchtbar realistisch. Es ist einfach schwer zu beschreiben.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und wenn man erst mal in diese Welt eingetaucht ist, ist es sehr schwer wieder aufzutauchen. Die Beschreibung der Musik ist sehr gut, sehr nachvollziehbar, als würde man sie direkt hören. Also hier eine ganz klare Leseempfehlung.