Platzhalter für Profilbild

HK1951trucks

Lesejury Star
offline

HK1951trucks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HK1951trucks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide geschrieben

Robocalypse
0

Mir hat „Robocalypse“ von Daniel E. Wilson gut gefallen.

Das fing schon mit dem ungewöhnlichen Cover an, das abgerundete Ecken aufweist und sich damit schon mal von vielen anderen Büchern deutlich abhebt. ...

Mir hat „Robocalypse“ von Daniel E. Wilson gut gefallen.

Das fing schon mit dem ungewöhnlichen Cover an, das abgerundete Ecken aufweist und sich damit schon mal von vielen anderen Büchern deutlich abhebt. Es fasst sich dadurch einfach angenehm an und so bekommt das Buch allein schon mal dadurch einen Pluspunkt. Wilson weiß, wie man(n) auf sich aufmerksam macht.

Und das musste er auch, denn das Thema ist natürlich nicht neu... Dass sich Roboter gegen die Menschen richten und diese den Kampf mit ihnen ausfechten müssen, kennt man schon aus zahllosen Filmen und auch zig Büchern, aber Wilson kann man einen durchaus eigenen Stil zugutehalten, den er auch konsequent umsetzt. Dieser ist nicht immer flüssig zu lesen, fand ich, aber größtenteils.

Die Kapitel sind nicht übermäßig lang und werden nett eingeleitet.

Die Erzählperspektiven ändern sich, so sorgt er für Abwechlung, ohne die das Buch vielleicht auch nicht so gut geworden wäre. Ich musste das Buch zeitbedingt immer wieder mal weglegen und wurde daher immer wieder "rausgerissen". Bei mehr Zeit hätte ich das Buch vielleicht auch mehr genießen und würdigen können, wer weiß...

Einen Punkt Abzug für die meiner Meinung nach ab und an abflachende Spannung, das hätte man besser machen können, aber das ist natürlich ein rein subjektiver Eindruck.

Alles in allem aber ein solides, gutes Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rüstige Tante

Tante Martha im Gepäck
0

Als sich die Familie Thieme in den Urlaub verabschieden will, hat sie nicht den leisesten Verdacht, dass sich Großtante Martha einfach kurzerhand anschließen würde. Doch Tante Martha denkt gar nicht daran, ...

Als sich die Familie Thieme in den Urlaub verabschieden will, hat sie nicht den leisesten Verdacht, dass sich Großtante Martha einfach kurzerhand anschließen würde. Doch Tante Martha denkt gar nicht daran, Bernd, Karen und die Kinder Teresa und Mark allein nach Schottland fahren zu lassen. Zuerst sind die Thiemes nicht begeistert, doch die Urlaubskasse ist schon knapp bemessen und so kommt ihr Anteil gerade recht.

Tante Martha entpuppt sich rasch als Allround-Talent: ein halbtotes Reh erlöst sie mit einer Wasserflasche von seinem Leiden, sie zockt mit einem Trucker und ist auch ansonsten sehr patent für ihre 83 Jahre.

Ulrike Herwig´s Stil ist zum Schmunzeln und Tante Martha war mir gleich sympathisch. Eine patente, resolute, ältere Dame, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und ihre Meinung auch schon mal lauter kundtut. Wenn die Familie nicht so will wie sie, droht sie auch schon mal mit Enterbung. Heimlich wartet die Familie auch auf dieses Erbe, von dem allerdings niemand weiß, wie groß es ausfallen wird und noch erfreut sich Martha bester und rüstigster Gesundheit.

Den Buchumschlag fand ich äußerst gelungen, die Möwe in den Gummistiefeln passt zwar nicht zu Schottland, ist aber sehr witzig gemacht.

Mein Urteil: ein witziges Buch für zwischendurch, das ich gleich weitergereicht habe und das auch dort sehr gut ankam.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Februar

Und wieder Februar
0

"Und wieder Februar" von Lisa Moore war leider kein Buch für mich... Die Leseprobe war vielversprechend und auch das Buch las sich anfangs wirklich gut, aber dann glitt es mir doch zu sehr ins Philosophische ...

"Und wieder Februar" von Lisa Moore war leider kein Buch für mich... Die Leseprobe war vielversprechend und auch das Buch las sich anfangs wirklich gut, aber dann glitt es mir doch zu sehr ins Philosophische ab.

Auch dass die wörtliche Rede fehlte bzw. nicht angezeigt bzw. abgesetzt wurde, hat mich ein wenig gestört. Das mag als besonderes Stilmittel gelten, für mich wirkte das leider aber eher störend.

Der Sohn John ist mir mit 35 Jahren einfach so unreif dargestellt, dass es unglaubwürdig auf mich wirkte.

Einzig die Hauptperson Helen ist authentisch dargestellt, aber ich hätte mir trotzdem mehr Handlung gewünscht, evtl. ein wenig Spannung dazu.

Positiv aufgefallen ist noch das Cover, das gut zur Geschichte passt und sehr stilvoll ist, aber trotzdem reicht es hier nicht für mehr als zwei Sterne von mir.

Ich habe das Buch meiner Frau gegeben und sie ist begeistert. Vielleicht doch eher ein Frauenroman...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oma´s Strandkorb

Ein Strandkorb für Oma
0

Janne Mommsen hat mit "Ein Strandkorb für Oma" einem sehr vergnüglichen Sommerroman geschaffen, der sich hervorragend leicht und luftig liest. Schade, dass ich keinen Strandkorb im Garten hatte bzw. meine ...

Janne Mommsen hat mit "Ein Strandkorb für Oma" einem sehr vergnüglichen Sommerroman geschaffen, der sich hervorragend leicht und luftig liest. Schade, dass ich keinen Strandkorb im Garten hatte bzw. meine Urlaubszeit noch nicht war, denn das Buch hätte sicherlich an der Nordsee noch mehr Spass gemacht.

Wir waren selbst schon oft auf Föhr - das letzte Mal ist allerdings schon etwas länger her... Von daher war es schön, darüber zu lesen - ganz zu schweigen davon, dass die Geschichte um Oma, Sönke und Maria sehr unterhaltsam geschrieben ist. Man hat alles: Humor, ein wenig Krimi, Verwicklungen und jede Menge Authentizität. Wie man sich Föhr vorstellt, so stellt es einem auch Janne Mommsen vor: man radelt anstatt dass man mit dem Auto fährt, Shanty-Chöre, alles läuft ein wenig anders als auf dem Festland, die Leute halten fest zusammen, notfalls auch mal gegen das Bundeskriminalamt .

Oma ist noch sehr rüstig, aber mit 76 leider auch schon ein wenig tüddelig. Maria und Sönke geraten mit ihr und "Ziehtochter" Jade (15) in etliche komische und auch ernste Situationen.

Gelungen fand ich das Cover (das macht schon richtig Lust auf das Buch und einen Urlaub an der Nordsee !) ebenso wie das Ende. Es wurde nicht allzu kitschig "aufgelöst", aber die Lösung war alltagstauglich und nett geschrieben. Ich hatte das Buch (das zugegebenermaßen mit 217 Seiten auch nicht wirklich dick ist...) rasch durch, meine Frau hat es nun in Händen und ist bislang auch ganz angetan .

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein außergewöhnliches Buch

XY
0

Ich habe mich sehr gefreut, Sandro Veronesi´s "XY" vorablesen zu dürfen, denn es trat das ein, was die Leseprobe schon vermuten ließ: es handelt sich dabei um ein sehr außergewöhnliches Buch. Eines, das ...

Ich habe mich sehr gefreut, Sandro Veronesi´s "XY" vorablesen zu dürfen, denn es trat das ein, was die Leseprobe schon vermuten ließ: es handelt sich dabei um ein sehr außergewöhnliches Buch. Eines, das ich so noch nicht fand bisher und das mich sehr nachdenklich gemacht hat.

Zugegeben hatte auch ich so meine Probleme anfangs, denn der Autor schreibt recht anspruchsvoll und detailliert, was manche Leser als langatmig auslegen werden; für mich war genau das der Reiz an diesem Buch.

So ungewöhnlich wie der Anfang (detailgetreue Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner) geht es auch weiter; Veronesi bleibt seinem Stil treu: schlicht und einfach ist nichts bei ihm, noch nicht einmal die Handlung. Denn - wie bei Krimis ja eigentlich üblich - präsentiert der Autor uns keine direkte Lösung. Das wirkte zuerst auch ein wenig befremdlich auf mich, solche Krimikost ist man einfach nicht gewöhnt. Aber es lohnt sich, diesem Buch eine Chance zu geben und es zuende zu lesen. Zumindestens für die Krimileser, die mal etwas Anderes lesen möchten als die 08/15-Krimikost, bei dem man schon nach 50 Seiten ahnt, wer der Mörder ist bzw. wie es weitergeht.

Ein weiterer Positivpunkt waren für mich die verschiedenen Todesarten, die auf den ersten Blick so unwahrscheinlich wirken - wie Vieles in diesem Buch. Veronesi spielt gekonnt mit dem Leser, lässt ihn immer wieder zappeln, das hat mir persönlich viel Spass und Spannung bereitet.

Auch die zwei Erzählperspektiven haben mir gut gefallen; das gab dem Ganzen noch eine Würze, die es nicht mehr gebraucht hätte eigentlich, aber es schadete nun auch wirklich nicht.

Fazit: Für Krimileser, die einen absoluten Abschluss der Geschichte erwarten, wird dieses Buch wohl eher eine Enttäuschung sein. Für mich war es eine neue Art Krimi, den ich sehr genossen habe.