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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2023

Potential nach oben

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
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Vermisste Frauen, verstörende Graffitis, die eben diese Frauen zeigen, die vermuten lassen, dass diese Frauen wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen, was sich auch im Verlaufe der Geschichte bewahrheitet. ...

Vermisste Frauen, verstörende Graffitis, die eben diese Frauen zeigen, die vermuten lassen, dass diese Frauen wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen, was sich auch im Verlaufe der Geschichte bewahrheitet. Mitten drin ein Detektivbüro, das eher dilettantisch ermittelt und deren Mitarbeiterinnen sich selbst in Gefahr bringen. Diese Mitarbeiterinnen selbst sehr speziell und nicht geeignet, viel Empathie bei der Leserschaft zu generieren. Dennoch ein gelungenes Konstrukt, das für ein nicht unerwartetes, aber überraschendes Ende sorgt. Spannend geschrieben und zu einer wohlgefälligen Lesegeschwindigkeit beitragend. Das Ende kam zu überfallartig und die Täterschaft auch nicht überzeugend präsentierend. Da ist für weitere Folgen noch Potential nach oben.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wendungsreich

Das Föhr-Geheimnis
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Wie konnte es nur dazu kommen? Eben noch das große Flattern im Bauch vor lauter Vorfreude auf ihren Geliebten und plötzlich steht sie mit einer Nagelfeile in der Hand mitten auf der Landstraße, den erstochenen ...

Wie konnte es nur dazu kommen? Eben noch das große Flattern im Bauch vor lauter Vorfreude auf ihren Geliebten und plötzlich steht sie mit einer Nagelfeile in der Hand mitten auf der Landstraße, den erstochenen Geliebten weiter hinten in seinem Auto. Insa, die sie so auffindet und sich die Geschichte von dem immer gewalttätigeren Tom anhört, überredet Mona, nicht zur Polizei zu gehen, sondern die Leiche verschwinden zu lassen. Damit manövriert sich Mona in ein neues Abhängigkeitsverhältnis hinein, denn Insa belegt sie hinfort mit Beschlag, will, dass sie ganz bei ihr bleibt und erpresst sie gnadenlos. Die Situation eskaliert, als Toms Ehefrau auftaucht, um selbst herauszufinden, was mit ihrem verschwundenen Ehemann geschah. Sehr wendungs- und abwechslungsreich erzählt, emotional und spannend. Hält die Leserschaft unter Zugzwang, immer weiter zu lesen, um das Ende zu erfahren. Gelungen.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Amüsant

Ablage Mord
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Faulheit ist Theos Lebensphilosophie, in der er es damit fast zur Perfektion gebracht hat. Lediglich im Bereich der Gaming-Zocker-Spiele engagiert, gehört er einer merkwürdigen Comunity an, in der er der ...

Faulheit ist Theos Lebensphilosophie, in der er es damit fast zur Perfektion gebracht hat. Lediglich im Bereich der Gaming-Zocker-Spiele engagiert, gehört er einer merkwürdigen Comunity an, in der er der „alte Sack“ ist, weil alle anderen noch Schüler sind. Seine Eltern sind wohlhabend und er kann sich auf Bürgergeld, reichlich Taschengeld der Eltern und Hotel Mama ausruhen - ein nicht unbeträchtliches Erbe im Rücken. Das aber ist gefährdet, denn mehr durch Zufall findet er heraus, dass er enterbt ist. Es sei denn, er findet einen Job, den er mehr als 6 Monate auch behält. Durch Empfehlung eines Freundes findet er tatsächlich einen Job, der ihn wenig fordert und alsbald langweilt. Er wird kurzerhand befördert und gelangt durch einen vermeintlichen Fehler einer App in einen Bereich des weitverzweigen Unternehmens, das sich mit Umzügen befasst. Nur, dass die Webadresse „wir-bringen-sie-um-die-ecke.de“ wörtlich zu nehmen ist. Hinfort nimmt das Schicksal seinen Lauf und Theo muss sich entweder beweisen und mitspielen oder sein Leben ist verwirkt. Ein wahrlich abenteuerlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt, der skurriler und abstruser nicht sein kann, in der Theo die wahren Hintergründe aufdecken und nach Wegen suchen muss, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommt - möglichst lebend. Ein Buch voller Sprüche, teils aberwitziger Dialoge, verpeilten Figuren, die alle einen oder mehrere an der Waffel haben - man kann sich trefflich amüsieren.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Tragisch

Lockruf der Nordsee
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Eine eindrucksvolle Menschenstudie, die zeigt, zu welchen Auswüchsen es kommen kann, wenn gewalttätige Menschen ihre Partner physisch und psychisch verletzen- immer wieder - ohne Aussicht auf Besserung. ...

Eine eindrucksvolle Menschenstudie, die zeigt, zu welchen Auswüchsen es kommen kann, wenn gewalttätige Menschen ihre Partner physisch und psychisch verletzen- immer wieder - ohne Aussicht auf Besserung. Wie Menschen in ausweglose Situationen geraten. Wie sie immer wieder auf den gleichen Typ Mensch hereinfallen. Man ist versucht, das Wort Mensch zu meiden. Dann die „andere“ Seite. Gutmenschen, die selbstlos handeln und die eigenen Befindlichkeiten hintanstellen. Eine Art Königskindersaga, denn sie konnten zwar kurz zusammenkommen, dies aber nicht bleiben. Eine tragische Geschichte. Wer das Genre Liebesroman mag, wird auch diese Geschichte mögen.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Zu unausgegoren, um ausgewogen zu sein

Der achte Kreis (Ishikli-Caner-Serie 1)
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Ein schöner Satz: "Gott musste die geistig Armen in der Tat sehr lieben, dachte er. Weshalb hätte er sonst so viele von ihnen geschaffen?" Und auch einige andere schöne Sätze. Aber sonst: Ein bisschen ...

Ein schöner Satz: "Gott musste die geistig Armen in der Tat sehr lieben, dachte er. Weshalb hätte er sonst so viele von ihnen geschaffen?" Und auch einige andere schöne Sätze. Aber sonst: Ein bisschen viel 'Verschwörungstheorie. Ein bisschen zu viele Geheimdienste involviert. Ein bisschen zu viele "Durchgeknallte", würde man wohl sagen. Die Geschichte, in die Peter, Julia und Ishikli hineingezogen werden, ist zunächst recht undurchsichtig. Ein Türke, demnächst Schwiegersohn des Türkischen Präsidenten, wird fälschlich des Mordes an seiner schwangeren Schwester beschuldigt, verfügt aber über offenbar brisante Informationen, deren Peter, Julia und auch Ishikli habhaft werden sollen. Dieser Türke spielt in Folge aber gar keine Rolle mehr und dass Ishikli Auftragsmörderin der türkischen Mafia ist, scheint auch nicht wirklich zu interessieren. Befremdlich. Julias Rolle bleibt bis zum Schluss bestenfalls indifferent. Für Peter, Auftraggeber Thomas und Ishikli hingegen gibt es hinfort ein undefinierbares Hin und Her zwischen Akteuren im Vatikan, der Russenmafia, der eigenen Familie, von Geheimdiensten, inkl. Mossad. Ein ungeheuerliches Komplott tut sich auf, in dem es aber den einen übermächtigen Drahtzieher gibt. Ungeheuerliche Kollateralschäden werden da einfach so in Kauf genommen, was alles sehr unglaubwürdig ist und da alle trotz diverser Taten ungeschoren davonkommen auch fragwürdig. Das ist ein bisschen schade, denn eigentlich hat die Geschichte Potential gehabt und ist auch spannend erzählt. Das Konstrukt und auch die Figuren aber nicht glaubwürdig.

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