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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2024

Schwermütig

Schattenkiller
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Ein durch den Krebstod seiner Frau schwer traumatisierter Kommissar will sich ausschließlich auf den Fall des Verschwindens eines Onkologen konzentrieren und mit dem Fund einer schwer entstellten Leiche ...

Ein durch den Krebstod seiner Frau schwer traumatisierter Kommissar will sich ausschließlich auf den Fall des Verschwindens eines Onkologen konzentrieren und mit dem Fund einer schwer entstellten Leiche einer Frau nichts zu tun haben. Als Profiler vom Polizeipräsidenten angefordert, der eine Serie vermutet, legt er eine entschiedene, dennoch wankelmütige Haltung an den Tag, denn er untersucht der den Fall dennoch. Die Handlung ist gekennzeichnet von der Schwermütigkeit des Kommissars, den Panikattacken, nicht nur von ihm, sondern auch einer Kollegin, die die Tatorte fotografiert und letztendlich auch von der Trauer und dem Hass auf Täterseite. Es geht um den Krebstod geliebter Menschen, das zieht sich als roter Faden durch das Buch. Und genau deshalb sollten Menschen, die in einer solchen Situation stecken, dieses Buch eher nicht lesen. Ansonsten spannend erzählt, die Protagonisten vielschichtig, die wechselnden Perspektiven, erzählt aus der Sicht der Ermittler wie der Täterschaft, sorgen für einen guten Lesefluss und eben für Spannung. Das Ende nicht wirklich überraschend, aber gut inszeniert. Und wer schon in Rom war, findet sich in den Destinationen gut zurecht.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Eher merkwürdig

Mordscoach
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Es ist schon merkwürdig, dass auf der Rückseite des Buches stets vom Ehemann Jörn der Protagonistin die Rede ist, während dieser im Buch Jakob heißt. Auch, dass auf S. 66 Samuel plötzlich zu Jakob mutiert. ...

Es ist schon merkwürdig, dass auf der Rückseite des Buches stets vom Ehemann Jörn der Protagonistin die Rede ist, während dieser im Buch Jakob heißt. Auch, dass auf S. 66 Samuel plötzlich zu Jakob mutiert. Wie auch immer, das ist schlampiges Lektorat.
Die Geschichte der mordenden Sophie Stach dann auch, die als Coachin und psychoanalytische Supervisorin ihren Patienten nur Verachtung, Hass und Wut entgegenbringt, sich dafür in Gedanken ständig selbst tadelt und ihre diversen Morde in stetigem Psychologensprech reflektiert. Die ihre Lust am Morden entdeckt und dies mehr oder minder rechtfertigt. Dass dieses Buch eine Psychotherapeutin geschrieben hat, macht betroffen, denn legt diese Geschichte doch dar, dass man dieser Spezies definitiv nicht trauen darf und dass Menschen, die wirklich auf Hilfe angewiesen sind, nur ausgenutzt und ausgenommen werden. Eigentlich ist das Buch flüssig und nicht ohne Spannung geschrieben. Es hätte aber ein witziges Werk entstehen können und sollen, etwas Ironisches, eine Satire. Das ist hier aber nicht gelungen.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ruhige Spannung

Rain Dogs
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Die Story, die in dem 2017 veröffentlichten Buch präsentiert wird, trägt sich 1987 zu. Man muss sich schon sehr in diese Zeit zurückversetzen, um die Handlungen nachvollziehen zu können, und sich mit der ...

Die Story, die in dem 2017 veröffentlichten Buch präsentiert wird, trägt sich 1987 zu. Man muss sich schon sehr in diese Zeit zurückversetzen, um die Handlungen nachvollziehen zu können, und sich mit der Geschichte Nordirlands und der IRA auseinandersetzen, um bestimmte Sichtweisen und eine gewisse Fatalität zu verstehen. Die Geschichte ist ruhig, mit gewissem Wortwitz und eben der beschriebenen Fatalität der Denkweise des Protagonisten Sean Duffy präsentiert: der Tod einer Journalistin, die sich mit Kindesmissbrauch in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche befasst und dabei auch Personen in höchsten Kreisen auf die Füße zu treten in Begriff ist. Der Mord wird als Selbstmord inszeniert und Sean Duffy soll dazu instrumentalisiert werden, eben dies zu beweisen. Aber er wäre nicht Sean Duffy, wenn er da nicht nachhaken würde. Auf der Rückseite wird Ian Rankin zitiert: „McKinty haut einen vom Hocker“, das kann man so nicht unterschreiben. Grundsolide Spannung trifft es aber schon.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Erschütternd

RAUCH
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Eine merkwürdig verwinkelte Geschichte voller Vertuschungen, Täuschungen, falscher Entscheidungen. Eine Clique trifft sich erstmalig nach sieben Jahren wieder, um an der Beerdigung einer früher ebenfalls ...

Eine merkwürdig verwinkelte Geschichte voller Vertuschungen, Täuschungen, falscher Entscheidungen. Eine Clique trifft sich erstmalig nach sieben Jahren wieder, um an der Beerdigung einer früher ebenfalls zu dieser Clique gehörenden Freundin teilzunehmen. Dabei kocht eine Geschichte wieder hoch, die Anlass dafür war, dass die Clique vor Jahren auseinanderfiel. Geschickt werden hier Begebenheiten seit der Ankunft der Gruppe von Tag eins bis fünf, und den Ereignissen, denen, sich die Ermittler später von Tag fünf bis neun gegenübersehen, abwechselnd geschildert, und dabei der ganze Hintergrund der Geschichte, der heutigen, wie der vor mehr als sieben Jahren, aufgedröselt.. Das sorgt für spannende Abwechslung. Der Inhalt dieser Geschichte wie auch die Handlungen und Eigenheiten der Protagonisten sind aber so beschafften, dass leicht Schwermut bei der Leserschaft entstehen könnte. Am Ende ist man doch ziemlich erschüttert, was an der sehr eindringlichen, atmosphärisch dichten und bildhaften Sprache der Autorin liegen mag.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Erschreckende Szenarien

The Killer Profile
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Psychometrische Tests, mit denen Verhaltens- und Denkkompetenzen gemessen werden: Das alleine klingt schon einmal erschreckend. Der gläserne Mensch pur, quasi. Und ausnutzbar. Was in dieser Geschichte ...

Psychometrische Tests, mit denen Verhaltens- und Denkkompetenzen gemessen werden: Das alleine klingt schon einmal erschreckend. Der gläserne Mensch pur, quasi. Und ausnutzbar. Was in dieser Geschichte auch passiert. Auf schrecklich folgenreiche Weise. Aus wechselnder Sicht der Protagonisten, auch aus Tätersicht, und in Retrospektiven, die die Hintergründe beleuchten, geschrieben, wird hier eine Reihe bestialischer Morde präsentiert und der verzweifelte Kampf der Hauptfigur, weitere Morde zu verhindern, beschrieben. Die Szenarien teilweise sehr erschreckend. Sehr eindrücklich, das Hadern der Hauptprotagonistin mit sich selbst. Befremdlich das Agieren der Polizei, sehr unengagiert, sehr uninteressiert. Als wendungsreich und rasant wird dieser Psycho-Thriller beschrieben. Kann man unterschreiben.

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