Platzhalter für Profilbild

Habbo

Lesejury Star
offline

Habbo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Habbo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2021

Komplex

Kein Entkommen
0

Erst ein aufgeschlitztes Gummiboot an einem See und die Suche nach einem vermutlich Toten, der auch gefunden wird. Ertrunken. Keine Verletzungen oder Abwehrspuren, die auf Fremdeinwirkung schließen ließen. ...

Erst ein aufgeschlitztes Gummiboot an einem See und die Suche nach einem vermutlich Toten, der auch gefunden wird. Ertrunken. Keine Verletzungen oder Abwehrspuren, die auf Fremdeinwirkung schließen ließen. Also Selbstmord? Dann ein Kühlschrank auf einer Wiese, drinnen ein Erstickter. Keine Verletzungen oder Abwehrspuren, die auf Fremdeinwirkung schließen ließen. Also Selbstmord? Bei den Ermittlungen wird festgestellt, dass beide unter Traumata litten und durchaus als selbstmordgefährdet gelten konnten. Das bestätigen Rechtsmediziner und Psychoanalytiker. Der, wie sich herausstellt, in beiden Fällen derselbe ist. Zufall? Von allen Seiten wird die Mordermittlerin bedrängt, die Fälle einzustellen. Erst recht, als sich im Zuge der Ermittlungen ein von Marine und Politik vertuschter Skandal herauskristallisiert, der auch tunlichst weiter vertuscht werden soll. Trotz Zurückgepfiffen-Werdens forscht die Ermittlerin gegen alle Widerstände weiter und bringt sich dadurch selbst in Gefahr. Dabei hat sie genügend private Probleme: Das unterkühlte Verhältnis zur Mutter, das - als alleinerziehende Mutter - angestrengte zur Tochter, die immer rebellischer wird und schließlich sogar den bis dahin unbekannten Vater aufsucht und mit dessen Familie - ganz Patchwork - in den Urlaub fährt. Das alles und ein offenbar selbst nicht verarbeitetes Trauma stürzen die Ermittlerin in persönliche Abgründe. Sehr eindringlich geschrieben. Komplexe Charaktere, die sich bisweilen etwas grenzwertig verhalten, aber durchaus auch Sympathien schaffen. Trotz der teils sehr ausführlich dargestellten Gedankenwelt, -spiele und -abgründe der Ermittlerin sehr mitreißend geschrieben. Gut platzierte Rückblicke auf Geschehnisse, die zu den aktuellen Ereignissen führten. Ein Buch, das man tatsächlich nur schwer loslassen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2021

Bizarr und spannend

Schwabentod
0

Eine bizarr zugerichtete Leiche, dann eine zweite, eine dritte ... Dazwischen: Militante Feministinnen, Erpresser, Diskussionen um KI und Datenschutz, Erpressung und Ausspionieren, GBL und Gift, ein Herzinfarkt, ...

Eine bizarr zugerichtete Leiche, dann eine zweite, eine dritte ... Dazwischen: Militante Feministinnen, Erpresser, Diskussionen um KI und Datenschutz, Erpressung und Ausspionieren, GBL und Gift, ein Herzinfarkt, eine Entführung ..., das sind die Zutaten zu "Schwabentod". die Ermittlerteams, alle sehr engagiert, können zunächst keine Zusammenhänge und damit auch keine Motive finden, die auf eine Täterin oder mehrere hindeuten. Mal gerät jener, mal diese in den Fokus - aber nachweisen kann man nichts und niemandem etwas. Bis sich dann doch der Nebel lichtet und man dann auf die einzig schlüssige, wenngleich befremdende Lösung stößt.
Gute Zutaten, stimmig vermischt, sympathische Ermittlerteams (mit wenigen Ausnahmen), zügige Schreibe und ein bis zum Schluss gehaltener Spannungsbogen - das ist das, was die Leser erhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2021

Stimmig

Mord am 14. Juli
1

Erinnert ein wenig an „Die Wiege der Sonne“ mit Sean Connery und Wesley Snipes nach dem Roman von Michael Crichton „Rising Sun“ bzw. „Nippon Connection“.
Da wird ausgerechnet am Nationalfeiertag der Franzosen ...

Erinnert ein wenig an „Die Wiege der Sonne“ mit Sean Connery und Wesley Snipes nach dem Roman von Michael Crichton „Rising Sun“ bzw. „Nippon Connection“.
Da wird ausgerechnet am Nationalfeiertag der Franzosen eine strangulierte Tote auf einer neu eingeweihten, aber bereits mit üblen Parolen und Anschuldigungen beschmierte Statue gefunden und schnell sind Bürgermeister und illustre Kreise um ihn herum im Visier von la Commissaire, die aber gleichzeitig von ihrem Vorgesetzten insofern „zurückgepfiffen“ wird, als man in diesen Kreisen mit äußerster Diskretion vorzugehen habe. Was Lucie aber nicht wirklich beeinflusst, hat sie sogar kurzzeitig eben diesen Chef in Verdacht, an den Machenschaften eines gewissen, mehr oder minder geheim gehaltenen Clubs beteiligt zu sein.
Eine gut aufgebaute, unblutige, aber spannende Geschichte, mit sympathischen Protagonisten und einem gut vermittelten Frankreich-Feeling. Spielt in den 70er Jahren und wenn man nicht selbst Erinnerung daran hat, oder damit aufgewachsen ist, ist man bei Musikstücken von Francoise Hardy, die im Autoradio gehört werden, elektrischen Schreibmaschinen, auf denen Berichte geschrieben werden oder Erpressersummen von „nur“ 100.000 Franc irritiert. Liest sich einfach so weg, man ist erstaunt, dass man schon durch ist. Aber es kommt ja bestimmt bald eine Folgegeschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2020

Starker Tobak

Die perfekte Sünde
2

Ein starker Tobak, diese Geschichte, einerseits um eine(n) oder mehrere Täter, der/die junge Frauen entführt(en), sie grausam verstümmelt(n) und zum Sterben zurücklässt(lassen). Zum anderen die um Täter, ...

Ein starker Tobak, diese Geschichte, einerseits um eine(n) oder mehrere Täter, der/die junge Frauen entführt(en), sie grausam verstümmelt(n) und zum Sterben zurücklässt(lassen). Zum anderen die um Täter, die Obdachlose angreifen und ihr Gesicht aufschlitzen. Dazwischen Ermittler, die alle irgendwie problembeladen sind. Deren Befindlichkeiten stehen über lange Strecken etwas zu sehr im Vordergrund, die Stories geraten ein wenig ins Hintertreffen. Zum Schluss aber nehmen die Handlungsstränge wieder Fahrt auf und es bleibt dann bis zum Schluss spannend, wenngleich die Auflösung etwas unbefriedigend ist. Dennoch eine lesenswerte Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.10.2020

Witzig

Früh am Morden
0

Eine witzige Geschichte um einen scheußlichen Mord, eine Hobbyastrologin, verkrachte Taxifahrerin und einem eingeschlossenen Teleskop. Nach Irrungen und Wirrungen, sowohl der Polizei als auch der Protagonistin ...

Eine witzige Geschichte um einen scheußlichen Mord, eine Hobbyastrologin, verkrachte Taxifahrerin und einem eingeschlossenen Teleskop. Nach Irrungen und Wirrungen, sowohl der Polizei als auch der Protagonistin kommt es zu einem weiteren Mord nach einem Selbstmord. Man ermittelt daraufhin mehr ungeplant drauflos und stößt alsbald auf Ungereimtheiten, aber auch erste Indizien. Und auch wenn die Taxifahrerin, die sich auch schon mal als Hauptkommissarin ausgibt, den Ermittlern mit ihren Alleingängen und kopflos wirkenden Aktionen gehörig auf den Geist geht, gelingt es ihr, entscheidende Hinweise zu finden, die zum Ermittlungserfolg beitragen.
Eine kurzweilige Geschichte, trotz der zwar vorkommenden Mordopfer „unblutig“ erzählt, mit Witz und Humor dazwischen, so dass Lesefreude aufkommt. Liest sich in einem Rutsch weg.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere