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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2020

Kurzweidige Spannung

Mord mit Brief und Siegel
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Agatha Christie lässt grüßen. Eine Einladung auf edlem Papier und besiegelt, die zunächst scheinbar zufällig einer Auswahl sich nicht kennender Personen zugestellt wird: Es wird ein Krimi-Wochenende, das ...

Agatha Christie lässt grüßen. Eine Einladung auf edlem Papier und besiegelt, die zunächst scheinbar zufällig einer Auswahl sich nicht kennender Personen zugestellt wird: Es wird ein Krimi-Wochenende, das man sich durch ein vorheriges Internet-Spiel quasi "erarbeitet" hat. Alles bleibt zunächst noch recht geheimnisvoll und gleichzeitig kurzweilig für die Teilnehmer, bis sich der Mord am Gastgeber ereignet und die Teilnehmer herausfinden, dass dieser mit ihnen den vermeintlichen Mord an seiner Gattin 15 Jahre zuvor aufklären lassen wollte. Zugleich spitzen sich auch anderswo die Situationen zu und die im Gutshof eingeschlossenen und unerreichbaren Teilnehmer sind ganz auf sich allein gestellt - ein Mörder unter ihnen. Oder sind es gar mehrere?
Das Buch ist spannend und kurzweilig geschrieben, schöne Wechsel in den Kapiteln und in der Betrachtungsweise der Protagonisten. Hübsch eingestreut die Geschichte mit der Tochter von Louis und seinem Umgang damit. Ganz im Stil von Agatha Christie aufgebaut, wo sich auch immer erst ganz am Schluss die Geschichten aufdröseln lassen und zu überraschenden Enden führen. Ein schönes Lesevergnügen ist garantiert.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Vergnüglich

Ein Mordsgeschenk für Agathe
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Eine vergnügliche Kurzlektüre. Eine Mischung aus Komödie und Krimi und eine schöne Zeichnung von verwandtschaftlichen Beziehungen, wie sie überall vorkommen können. Ist aber auch mal eine recht abstruse ...

Eine vergnügliche Kurzlektüre. Eine Mischung aus Komödie und Krimi und eine schöne Zeichnung von verwandtschaftlichen Beziehungen, wie sie überall vorkommen können. Ist aber auch mal eine recht abstruse Idee, der Oma eine Leiche zu schenken und damit etwas zum Ermitteln. In der Geschichte geht alles schief, was schief gehen kann - Murphy lässt grüßen. Und dann ist doch alles ganz anders. Schöne, kleine Lektüre für Balkonien oder für unterwegs. Strapaziert auch leicht die Lachmuskeln zumindest aber die Schmunzel-Muskeln.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Temporeich

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Im Klappentext steht: "Virtuose Spannung trifft auf provenzalisches Savoir-Vivre - das trifft es voll und ganz. Temporeich erzählt die Geschichte um junge Frauen, die verschwinden und dann tot aufgefunden ...

Im Klappentext steht: "Virtuose Spannung trifft auf provenzalisches Savoir-Vivre - das trifft es voll und ganz. Temporeich erzählt die Geschichte um junge Frauen, die verschwinden und dann tot aufgefunden werden. Was zunächst wie Selbstmorde ausschaut und vom Polizeichef auch so abgetan werden möchte, schließlich ist die Touristensaison in vollem Gange und man möchte diese nicht abschrecken, entpuppt sich als Morde nach schwersten Misshandlungen der Opfer. Alles deutet nach ausführlichen Untersuchungen auf rituelle Tötungen hin. Aber: Wer sollte so etwas warum im sonst beschaulichen Lavandou tun? Als die Stieftochter des französischen Kultusministers in eben diesem beschaulichen Ort verschwindet, beginnt ein Wettlauf mit und um die Zeit, sie möglichst lebend zu finden. Eine Geschichte, die Spannung bis zum Schluss bietet, gleichzeitig aber auch die südfranzösische Lebensart anschaulich und eindringlich beschreibt. Man fühlt die Junihitze auf der Haut, schmeckt die Oliven und den Rosé. Sehr spannend geschrieben und großen Lesegenuss bietend. Allerdings wird das Lesevergnügen dadurch getrübt, dass logische, Flüchtigkeits-, Schreib- und Satzzeichenfehler in großer Zahl vorhanden sind. Etwa dass der Freund der Tochter der stellvertretenden Polizeichefin erst Bertrand, dann Bernard, dann wieder Bertrand heißt. Oder dass der flüchtige Unfallfahrer daran denkt, was passiert, wenn seine Frau Chantal von seiner Geliebten erfährt. Wo ihr doch die Hälfte des Hauses gehört. Nur dass da plötzlich der Name der Geliebten genannt wird, der schwerlich die Hälfte des Hauses von ihm und seiner Frau gehört. Leider kommen solche Fehler oft vor und es würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, sie alle anzuführen. Vor einer evtl. Neuauflage sollte allerdings noch einmal jemand redigieren.
Ansonsten freut sich der Leser auf den nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Flott, wenn auch etwas überzeichnet

Funkstille - Nero Freibauer Band 1 - Thriller
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Zwei Menschen treffen aufeinander, es macht "Klick", man will sich näher kennenlernen. Der eine, Nero, verurteilter Hacker und Geldunterschlagender, die andere, Mia, zunächst "unbescholtene" Immobilienmaklerin, ...

Zwei Menschen treffen aufeinander, es macht "Klick", man will sich näher kennenlernen. Der eine, Nero, verurteilter Hacker und Geldunterschlagender, die andere, Mia, zunächst "unbescholtene" Immobilienmaklerin, jedoch ebenfalls mit krimineller Energie ausgestattet, treffen sich, mögen sich, wollen sich wieder treffen. Jedoch dann nichts. Kein Lebenszeichen von Mia, dafür ein wildes Verfolgungs- und Versteckspiel auf Neros Suche nach Mia. Mitspielende: Polizei, BND, gesuchte Terrorverdächtige, ein Vergeltungskommando, Schlepper ... Einige Szenen sind eher unglaub- oder fragwürdig, andere drastisch. Die offiziellen Einsatzkräfte geben kein gutes Bild ab. Nero gerät ein wenig zu sehr ins Supermännische. Aber die Geschichte ist flott geschrieben, hat auch genügend Drive, lässt ein zügiges Lesetempo zu und lässt auch hier und da Humor durchblicken. Auch wenn Manches "überzeichnet" ist, bereitete das Buch doch Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Verwirrend

#CrashTag
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Der Klappentext vermittelt den Eindruck eines Wirtschaftskrimis mit sehr viel krimineller Energie vonseiten der Akteure, einer Art "Mata Hari" mittendrin und einem ehemaligen Starjournalisten, der aufgrund ...

Der Klappentext vermittelt den Eindruck eines Wirtschaftskrimis mit sehr viel krimineller Energie vonseiten der Akteure, einer Art "Mata Hari" mittendrin und einem ehemaligen Starjournalisten, der aufgrund seiner Recherchen in Vietnam in der Falle sitzt. Und auch die Leseprobe ist geeignet, diesen Eindruck zu unterstreichen. Eigentlich ist dem auch so. Eigentlich.
Denn es tun sich eine Reihe von Ungereimtheiten auf. Wieso z.B. heißt Grace vom Klappentext im Buch dann Gloria? Wieso findet der Vietnam-Trip erst ganz am Schluss des Buches statt - ab S. 349 von insgesamt 406? Wieso spielt der Lamborghini Miura aus der ersten Szene (fast) keine Rolle mehr im weiteren Verlauf der Geschichte? Und wo bleibt die Figur des Magnus, ebenfalls aus der ersten Szene? Eigentlich plätschert die Geschichte des - man muss schon sagen abgehalfterten - Journalisten auf der Suche nach einer Top-Story so für sich hin. Der Autor lebt seine Passion für Oldtimer regelrecht aus, baut aber weitere Ungereimtheiten in seine Story ein: Wie kommt der Industrielle Archer an den geklauten Ferrari Dino, um dann darin zu verunfallen? Wieso taucht bei der Pressekonferenz der VFW die Financial Times auf, die es in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr gibt? Dies nur ein paar nicht passende Details, die leider auch noch von grammatikalischen, Zeichensetzungs- und Trennungsfehlern oder zumindest Unschönheiten begleitet werden: Sch reiben, Elekt roauto, Sho phouses (nur ein paar Beispiele).
Die Schreibe ist gut, viele witzige Vergleiche und ab uns zu blitz Humor hervor. Deshalb liest sich das Buch gut und zügig weg. Aber die Geschichte ist halt nicht so stimmig und Klappentext wie Leseprobe locken den Leser auf eine falsche Fährte. Welchen Rat soll man also potentiellen Lesern geben? Wie viele Sterne dem Buch, das sich gut liest, aber eben nicht stimmig ist?

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