Platzhalter für Profilbild

Habbo

Lesejury Star
offline

Habbo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Habbo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2020

Heftig

Blutgott
0

"Besser zu weit gehen, als nicht weit genug" wird Josef Stalin im vorliegenden Buch zitiert. Das könnte durchaus auf diese Geschichte zutreffen. Denn es mag durchaus sein, dass selbst hart gesottene Horror-Thriller-Liebhaber ...

"Besser zu weit gehen, als nicht weit genug" wird Josef Stalin im vorliegenden Buch zitiert. Das könnte durchaus auf diese Geschichte zutreffen. Denn es mag durchaus sein, dass selbst hart gesottene Horror-Thriller-Liebhaber bei so manchen dargestellten Szenen an ihre Grenzen stoßen. Zu weit geht auch das Ermittlerteam letztendlich. Aber man will nicht vorgreifen. Diese Beurteilung sollte jeder selbst treffen.
Trotz der Brutalität, die hier aufschlägt, sind so manche Zitate und Darstellungen dennoch geeignet, dem Leser ein Schmunzeln, wenn nicht gar ein Lachen zu entlocken. Wie etwa: "Ist die Liebe das Licht des Lebens, ist die Ehe die Stromrechnung", oder "Das papierlose Büro ist so wahrscheinlich wie die papierlose Toilette". Ein Zitat eines IBM-Chefs und in der aktuellen Situation geradezu prophetisch. Aber auch: "So eine Art Tinder für Serienmord". Ein gelungener Vergleich, trotz der schrecklichen Umstände - kindliche Killerkommandos und Einzeltäter begehen sinnlose, schreckliche, widerwärtige Morde, inszenieren diese Taten unter Anleitung eines Blutgottes. Wer so etwas tut - weil er es kann, wie suggeriert wird, dem ist nicht mehr zu helfen, so auch das Ermittlerteam: "Wer in dem Alter so etwas macht, bei dem ist eh alles verloren. Das Einzige, was bei dem noch nachhaltig in den Kopf geht, sind 9 Millimeter Luger".
Es ist "nur" eine Geschichte. Aber dass so etwas tatsächlich geschehen könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen und das erschreckt dann doch. Trotz der harten Szenen: flotter, lesefreundlicher Schreibstil, guter Spannungsbogen. Ist man von Etzold aber auch gewohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Flott geschrieben

Der freie Hund
0

Nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch - und das macht das Buch besonders - eine umfasssende Einführung in ein Venedig, das der Tourist so wohl nicht wahrnehmen würde, und eine ebenso umfassende ...

Nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch - und das macht das Buch besonders - eine umfasssende Einführung in ein Venedig, das der Tourist so wohl nicht wahrnehmen würde, und eine ebenso umfassende Einführung in Geschichte und "Arbeitsweise" der Mafia und ihre Verstrickungen mit Politik, Politikern und einflussreichen Leuten. Wobei der Leser der Logik nicht ganz zu folgen vermag, wie jemand, der auf der Abschussliste der Mafia steht, in Venedig sicherer sein soll, als in Sizilien, weil - so das Buch - die Mafia nur im eigenen Revier mordet. Aber wenn diese doch überall in Italien und darüber hinaus angekommen und tätig ist, so eben auch in Venedig, dann ist sie doch in ihrem Revier und damit der, der auf der Abschussliste steht, eben nicht sicher. Sei es drum, die Geschichte ist locker, leicht, aber auch konsequent erzählt. Die "Stadtführung" durch Venedig und seine vielen Kirchen ist mindestens genauso lesenswert, wie die eigentliche Story. Und auch die "Einweisung" in die Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Mafia ist überauslesenswert. Fazit: Eine gute, flott geschriebene Geschichte mit eindrucksvollen Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2020

Erschreckend

Feuerland
0

Eine Geschichte über Organhandel, Korruption und Menschen, die sich über alles, was man landläufig als menschlich bezeichnen würde, hinwegsetzen, nur ihr eigenes Wohlbefinden im Blick. Eine Geschichte ...

Eine Geschichte über Organhandel, Korruption und Menschen, die sich über alles, was man landläufig als menschlich bezeichnen würde, hinwegsetzen, nur ihr eigenes Wohlbefinden im Blick. Eine Geschichte über Individuen, die dermaßen verkommen sind, dass einen schwindelt. Eine derart moralische Verkommenheit macht spachlos. Dabei bleibt fraglich, wie weit man gehen darf, um die eigenen Ziele zu erreichen, mögen sie vordergründig noch so hehr sein. Nicht nur die in der Colonia Rhein und der Clinica Bavaria agierenden Scheusale gehen unbehelligt und skupellos über Leichen. Auch Vanessa und Nicolas tun eben dies. Zwar mit dem Ziel, Menschen zu retten, dennoch unbeirrt und mindestens genauso skrupellos. Die Vorgehensweise, wie sie ihre Ziele zu erreichen versuchen, errscheint ebenso wahnsitzig wie unwahrscheinlich. Man blickt in dieser Geschichte, die hier erzählt wird, in wiederwärtige menschliche Abgründe. Das Buch selbst ist zügig geschrieben, in kurze, überschaubare Abschnitte gehalten und mit stets wechselnden Szenarien, dass der Leser zügig voran- und durchlesen kann und bis zum Schluss gespannt bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2020

Empfehlenswerte Lektüre

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
0

Eine Serie von Morden, die ursprünglich als Selbstmorde eingestuft wurden, da es an Abstimmung mangelte. Denn die Vorfälle befinden sich zwar in zeitlicher Nähe, jedoch räumlicher Ferne, so dass ein Zusammenhang ...

Eine Serie von Morden, die ursprünglich als Selbstmorde eingestuft wurden, da es an Abstimmung mangelte. Denn die Vorfälle befinden sich zwar in zeitlicher Nähe, jedoch räumlicher Ferne, so dass ein Zusammenhang nicht unmittelbar ersichtlich ist. Eine Beziehung der betroffenen Toten untereinander ist auch nicht auszumachen. Dennoch gibt es etliche Tatverdächtige aus dem Umfeld des einen oder andere Getöteten. Die Ermittlertruppe stochert lange im Nebel herum, erst der Nerd unter ihnen findet einen wichtigen Hinweis und bringt damit die Gruppe auf die richtige Spur.
Erstaunlich, dass man beim Lesen meint, die Handlung ziehe sich über viele Tage, wenn nicht Wochen hin, dabei sind es tatsächlich nur wenige Tage. Schreibstil, Tempo, Spannungsbögen sind so gehalten, dass man das Buch im Stück durchliest. Hilfreich wäre es gewesen, wenn man die Vorgängerbände gelesen hätte, um die Beziehungsstrukturen besser einordnen zu können. Den Folgeband wil der geneigte Leser in jedem Falle lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2019

Unausgewogen

Diabolic – Fatales Vergehen
0

Um es vorweg zu nehmen, so sehr sonst Lisa Jacksons Thriller gefallen, dieser - mit Nancy Bush und Rosalind Noonan co-autorte Krimi lässt es ein wenig an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit mangeln. Eine ...

Um es vorweg zu nehmen, so sehr sonst Lisa Jacksons Thriller gefallen, dieser - mit Nancy Bush und Rosalind Noonan co-autorte Krimi lässt es ein wenig an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit mangeln. Eine Tat, die 15 Jahre ungesühnt bleibt - gut, kann vorkommen, ist ganz sicher schon vielfach vorgekommen. Dass der Täter sich in diesen 15 Jahren komplett bedeckt hält, mutet wenig logisch an, handelt es sich doch um einen Triebtäter. Gut, er hat noch ein Opfer, wie man recht früh erfährt - aber dennoch. Dass die Freundinnen von damals an den Ort zurückkehren bzw. ihn niemals verlassen haben, ist auch nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Die Geschichte ist ansich spannend geschrieben und der Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss gehalten. Insofern kann und will man das Buch zügig durchlesen. Das allzu Friede-Freude-Eierkuchen-Ende ist aber möglicherweise manchem Leser denn doch zuviel des Guten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere