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Habbo

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein nettes Stück Allgäu

Breitachklamm (Egi-Huber-ermittelt 2)
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Ein nettes Stück Allgäu - in jeder Beziehung. Land, Leute, Zugereiste. Eine gelungene Mischung verschiedener Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart, die zu den aktuellen Ereignissen führten. Der ...

Ein nettes Stück Allgäu - in jeder Beziehung. Land, Leute, Zugereiste. Eine gelungene Mischung verschiedener Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart, die zu den aktuellen Ereignissen führten. Der "Grabenkrieg" zwischen der PI Oberstdorf und der Kripo Kempten, das Verhalten und die Vorbehalte gegenüber Nicht-Allgäuern, der häusliche Zwist und das Nebenher- und Aneinandervorbei-Ermitteln der sich nicht ausstehen könnenden Fronten machen den Charme der Geschichte aus. Auch die eingestreuten Sprengsel der Ansichten des Mörders machen die Geschichte lesenswert. Das Ende kommt etwas chaotisch daher und die ganze Verhörsituation ist etwas arg in die Länge gezogen. Ansonsten eine gelungene Urlaubslektüre - und natürlich auch zu anderen Gelegenheiten.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Verzwickt

Tödliche Provence (Hannah Richter 2)
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Eigentlich will Hannah Urlaub machen, aber sie stolpert unvermittelt in eine Mordsache und fängt prompt an, zu ermitteln. Zunächst sogar halboffiziell, denn ihre französische Kollegin und irgendwie auch ...

Eigentlich will Hannah Urlaub machen, aber sie stolpert unvermittelt in eine Mordsache und fängt prompt an, zu ermitteln. Zunächst sogar halboffiziell, denn ihre französische Kollegin und irgendwie auch Freundin zieht sie für einige Beobachtungen und Befragungen hinzu. Was aber zunächst weniger zur Aufklärung denn zum Verdruss führt, da sie eine weitere Freundin unerlaubterweise in die Ermittlungen einbezieht und ihre Kompetenzen damit weit überschreitet sowie ihrer Kollegin damit mächtig Ärger einhandelt. Der Fall ist verzwickt, es tuen sich gleich reihenweise Verdächtige auf, es scheint aber ein Fall zu sein, der auf vergangene Ereignisse zurückzuführen ist. Neben den Ermittlungen muss sich Hannah auch noch über ihren Beziehungsstatus klar werden, wobei ihr Freund gerade seine Augen ganz wo anders hat. So zäh die Ermittlungen eingangs noch sind, zum Schluss löst sich alles relativ schnell und schlüssig auf. Eine nette, nicht blutrünstige Lektüre mit viel Spannung und einigen menschelnden Augenblicken. Liest sich gut weg. Hat Spaß gemacht.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Perfide

Das Meer löscht alle Spuren
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Eine starke Geschichte zwischen Flüchtlingsdrama, üblen Machenschaften der Pharmaindustrie und den Auswüchsen politischer Machtintrigen, sowie der Hilflosigkeit von Hilfsorganisationen, ja sogar der Medien. ...

Eine starke Geschichte zwischen Flüchtlingsdrama, üblen Machenschaften der Pharmaindustrie und den Auswüchsen politischer Machtintrigen, sowie der Hilflosigkeit von Hilfsorganisationen, ja sogar der Medien. Dass eine Journalistin die Hauptfigur ist, in diesem Falle mit der Suche nach einer auf der Flucht "verlorengegangenen" Ehefrau eines in Dänemark in einem Flüchtlingsheim einsitzenden Dichters und gekürten Nobelpreisträgers beauftragt wird, scheint eine Vorliebe von Autoren aus den nördlichen Ländern zu sein, s. Annika Bengtzon von Liza Marklund, Maria Wern, basierend auf den Romanen von Anna Jansson, Dicte nach Elsebeth Egholm. Das stört aber nicht, im Gegenteil. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, der Spannungsbogen gut gespannt. Man liest fieberhaft weiter, weil man wissen will, was mit Amina ist und wie die Sache ausgeht, aber auch, weil man Übles von Seiten der Pharmaindustrie und Politik vermutet. Es ist nur etwas irritierend, dass am Anfang nur von einer Nominierung für den Nobelpreis gesprochen wird, später aber immer vom Nobelpreisträger. Eine Nominierung ist ja nicht zwangsläufig auch der Erhalt des Preises. Und der Titel erschließt sich vor dem Hintergrund der Geschichte nicht. Ansonsten lesens- und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ambivalent

Blumen des Todes
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Um es vorweg zu nehmen: man legt das Buch etwas ambivalent zur Seite. Einerseits, weil die Täterin alles erreicht, was sie sich vorgenommen hat, die Polizei hingegen immer etliche Schritte hinterher hechelt. ...

Um es vorweg zu nehmen: man legt das Buch etwas ambivalent zur Seite. Einerseits, weil die Täterin alles erreicht, was sie sich vorgenommen hat, die Polizei hingegen immer etliche Schritte hinterher hechelt. Andererseits weil das „traurige Leben“ von DI Pereira ein wenig nervt. Denn zwischendurch kommt es immer wieder zum gedanklichen oder tatsächlichen Lamentieren über die Lebenssituation als geschiedene Ehefrau, sitzengelassene Freundin, alleinerziehende Mutter. Stressigen Beruf und Vorurteilen seitens ihres Vorgesetzten. Jedoch ist es ja das Leben, das sie sich ausgesucht hat. Vor lauter „Mit-Sich-Selbst-Beschäftigung“ entgeht ihr so Manches im Beruf und das führt dann eben dazu, dass die Mordkommission eigentlich nichts vorzuweisen hat. Das Buch ist vom Spannungsaufbau her schon lesenswert und bleibt bis zum Finale auch spannend und fordert zum Weiterlesen auf. Die Geschichte ist auch vom Stil her gut dargebracht. Was ein wenig stört, sind die Ungereimtheiten (Rache nach 18 Jahren, das Verhältnis Täter-Täterin-Opfer) und die unbeschreibliche Unverschämtheit der Verhörten – egal wer. Und deshalb ist auch das Fazit eher ambivalent.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 29.04.2018

Kluftinger as its best

Kluftinger
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"Wer liegt bereit? Fläschle und Didi. Wer ist das? Was? Der Didi. Der Schnuller. Ach der Bapfi."
"Schönen Tag mein Guter, wir suchen nach einem Restaurant. Ein Restaurant gibt es in Altusried nicht, aber ...

"Wer liegt bereit? Fläschle und Didi. Wer ist das? Was? Der Didi. Der Schnuller. Ach der Bapfi."
"Schönen Tag mein Guter, wir suchen nach einem Restaurant. Ein Restaurant gibt es in Altusried nicht, aber bein Mondwirt machen sie saugute Kässpatzen. Lieb gemeint, aber wir würden dann doch eher etwas Urbaneres bevorzugen. Der Urban hat keine Gaststätte mehr, bloß noch eine Metzgerei. Wer? Der Urban Joseph."
Es sind diese Wortfechtereien, diese ständigen Missverständnisse und das Aneinandervorbeireden, das wieder einmal einen Kluftinger ausmacht. Und zum Brüllen komisch ist. Das neue Buch ist voll davon und macht das Lesevergnügen aus. Aber auch die Reise in die Vergangenheit, die Geschichten, die da erzählt werden und Auswirkungen auf das Jetzt haben, sind grandios. Wie Klufti z.B. Dr. Langhammer kennenlernte, als beide noch Teenager waren, oder woher sein Spitzname kommt. Das Treffen mit Maurers Jennerwein - ganz klasse. Wieder einmal ein Buch zum Durch- und Weglesen. Danke an Klüpfel/Kobr.