Spannendes Reiseabenteuer mutiger Frauen im Südamerika der 30er Jahre
Lockruf der FremdeAlice, eine deutschstämmige, in der Jugend nach Mexiko ausgewanderte und mit einem Mexikaner verheiratete Malerin, ist mit ihren erwachsenen Kindern Paul und Leonora anlässlich einer Ausstellung ihrer ...
Alice, eine deutschstämmige, in der Jugend nach Mexiko ausgewanderte und mit einem Mexikaner verheiratete Malerin, ist mit ihren erwachsenen Kindern Paul und Leonora anlässlich einer Ausstellung ihrer Gemälde im Berlin der 30er Jahre auf Besuch. Anlässlich der Vernissage lernen sich Paul und die verarmte, junge Adelige Friderike kennen und verlieben sich ineinander.
Nach einem kurzen Intermezzo im Berlin, wo die nationalsozialistischen Strömungen schon deutlich zu spüren sind, spielt der Roman vorwiegend in Südamerika.
Im Mittelpunkt stehen für die damalige Zeit außergewöhnlich mutige und selbstsichere Frauen – einerseits Friderike, die dem Hitler-Deutschland entflieht und sich in Peru auf die Suche nach ihrem Verlobten Paul begibt, der sich einer archäologischen Expedition nach Machu Picchu angeschlossen hat und von dem jegliches Lebenszeichen fehlt, andererseits Leonora, die wieder nach Mexiko heimgekehrt ist und gemeinsam mit ihrer Mutter nach Peru reist, um ebenfalls Paul zu suchen.
Das Buch bietet nicht nur sehr anschauliche Schilderungen vom damaligen Leben der Menschen in Südamerika und Landschaftseindrücke, sondern ist vor allem im Handlungsablauf der Suche sehr spannend und abwechslungsreich.
Zwischenmenschliche Irrungen und Wirrungen bei den Liebesbeziehungen der Frauen beleben die Handlung gefühlsmäßig.
Der Schreibstil ist flüssig, eine lebendige Mischung von Dialogen und Beschreibungen des Umfelds. Die Charaktere, ob sympathisch oder nicht, sind gut gezeichnet, ihre Eigenschaften treten deutlich hervor.
Mir hat diese abenteuerliche Reise in die Vergangenheit großes Lesevergnügen bereitet und spannende Stunden beschert.
Last but not least möchte ich anmerken, dass „Lockruf der Fremde“ der Folgeband zu „Der Duft des Regenwalds“ ist, der jedoch seinerzeit unter dem Pseudonym der Autorin (Rosa Zapato) erschien. Auch wenn man wie ich den ersten Band noch nicht gelesen hat, tut das der Handlung und dem Lesegenuss keinen Abbruch. Jeder der beiden Bände steht locker für sich alleine.