Mörderischer Salzburger Advent
Salzburger RippenstichEs beginnt mit einem Toten mit entstelltem Gesicht, einem Unbekannten. Die Arzthelferin Rosmarie Dorn stößt auf zunehmend mehr Informationen zu diesem Mann, zunächst zufällig, doch schließlich packt sie ...
Es beginnt mit einem Toten mit entstelltem Gesicht, einem Unbekannten. Die Arzthelferin Rosmarie Dorn stößt auf zunehmend mehr Informationen zu diesem Mann, zunächst zufällig, doch schließlich packt sie detektivischer Spürsinn und à la Miss Marple vertieft sie sich in den Fall. Die Spuren führen in die Vergangenheit eines Dorfbewohners und Rosmaries Nachforschungen führen sie sogar bis nach Tschechien. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und endet in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit.
„Salzburger Rippenstich“, Katharina Eigners Krimi-Debut, hat mich in erster Linie ob des witzig-humorvollen Schreibstils begeistert. Die geschilderten originellen Personen und die Situationskomik brachten mich immer wieder zum Schmunzeln und zum Lachen.
Der Roman ist in Ich-Form verfasst, wodurch man die Protagonistin sehr eingehend kennenlernt, ihre Gedanken, ihre Ängste, ihre Zweifel und ihre Sehnsüchte und Träume, basierend auf ihrer Vorgeschichte als Findelkind. Ebenso ist ihr Umfeld sehr lebendig und anschaulich charakterisiert.
Der Fall entwickelt sich reichlich verzwickt, die Spannung steigt nach einem weiteren Mord, mit den Erkenntnissen, die Rosmarie gewinnt. Er regt zum Miträtseln an, so manche Spur führt in die Irre, letztendlich überrascht die Lösung.
Geschickt in die Handlung hinein verwoben ist das Salzburger Flair, die Landschaft, die dörfliche Stimmung, Gebräuche, Sagen und Mythen.
Beeindruckend fand ich auch die Schilderung des tschechischen Dorfes, der beschriebenen Gebäude, des Archivs - sehr bildhaft, gut nachzuempfinden. Es ist offensichtlich, dass die Autorin selbst vor Ort war, intensiv recherchiert hat.
Trotz der durchaus humorvollen Grundstimmung des Krimis kommen auch die ernsten Töne nicht zu kurz, einerseits bedingt durch Rosmaries Status eines Findelkinds, was sie, obwohl sie eine glückliche Kindheit verbracht hat, nach wie vor seelisch belastet, andererseits durch jene Geschehnisse, denen Rosmarie aufgrund ihrer Recherchen auf die Spur kommt.
Das Glossar erweist sich für Nichtösterreicher als sehr hilfreich, um die eingestreuten hierorts üblichen Begriffe zu erklären. Sowohl zu Beginn jedes Kapitels, als auch im Inhaltsverzeichnis, werden in Stichworten die Geschehnisse der einzelnen Kapitel umrissen. Ich persönlich fand das überflüssig.
Auf den Punkt gebracht: das Buch hat mir sowohl vergnügliche als auch spannende Lesestunden beschert und große Lust auf weitere von Rosmarie zu lösende Fälle gemacht.