Aufwühlender Cold Case
Einsames GrabMein erster Krimi von Eva Ehley war ein purer Lesegenuss.
Obwohl ich im Zuge einer Leserunde wieder einmal mit einem Folgeband eingestiegen bin, hatte ich diesmal überhaupt keine Probleme mit dem sogenannten ...
Mein erster Krimi von Eva Ehley war ein purer Lesegenuss.
Obwohl ich im Zuge einer Leserunde wieder einmal mit einem Folgeband eingestiegen bin, hatte ich diesmal überhaupt keine Probleme mit dem sogenannten roten Faden, mit dem Background und dem Beziehungsstatus der Protagonisten, diese Informationen waren geschickt gleich anfangs in die Handlung eingebaut. Überhaupt nimmt das Private der Protagonisten für einen Krimi relativ viel Raum ein, was mir persönlich aber sehr gut gefiel, weil ich als Newcomer in dieser Reihe auf diese Art und Weise so richtig vertraut wurde mit den Ermittlern.
Worum geht es? Auf Sylt wird ein kopfloses Skelett eines jungen Mädchens gefunden. Im Zuge der Recherchen stoßen die Ermittler auf zwei ähnliche ungeklärte alte Fälle. Bei einem dieser seinerzeitigen Opfer handelt es sich um die Schwester der Kommissarin Silja Blanck. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich zu einer für sie die alten Wunden aufreißenden, aufwühlenden und psychisch an die Grenzen führenden Ermittlungsarbeit.
Der Schreibstil ist flüssig, liest sich flott, wozu auch durch die kurzen Kapitel beitragen. Sehr angenehm fand ich auch die Orts- und Datumsangaben vor jedem Kapitel. Die Spannung baut sich nach und nach auf, mit jeder Spur, jedem Verdächtigen, mit jeder Einvernahme wird es fesselnder, man will das Buch nicht mehr zur Seite legen, bis zur unerwarteten Auflösung.
Die Stimmung, das Leben, das unwirtliche Wetter auf Sylt zur Winterzeit wird anschaulich geschildert, ist gut nachempfindbar, auch für jemanden wie mich, der noch nie auf Sylt war.