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Veröffentlicht am 08.10.2023

Das erlösende Licht

Totenlichter
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„Totenlichter“ von Aaron Sander ist ein packender Thriller, bereits der zweite Band mit dem LKA-Ermittler Jan Nygard und der Polizeipsychologin Anna Wasmuth als Protagonisten.

Kurzer Inhalt:
Ein Serienmörder ...

„Totenlichter“ von Aaron Sander ist ein packender Thriller, bereits der zweite Band mit dem LKA-Ermittler Jan Nygard und der Polizeipsychologin Anna Wasmuth als Protagonisten.

Kurzer Inhalt:
Ein Serienmörder beeinflusst seine Opfer derart, dass er sie in den Selbstmord treibt. Eines haben alle Opfer gemeinsam: sie überlebten einen Busunfall im Elbtunnel. Warum werden sie nun umgebracht? Es wird ein atemberaubender Wettlauf gegen die Zeit für das Ermittler-Duo.

Das Cover ist schlicht gehalten, sticht dennoch durch die übergroße Schrift und die züngelnden Flammen ins Auge. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der Gegenwart. Die Kapitel sind kurz, ohne Orts- oder Zeitangaben. Es war mein erstes Buch dieses Autors. Auch ohne den ersten Band der Reihe zu kennen, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Es gab auch ausreichend Hinweise auf die Vorgeschichte der Protagonisten. Dennoch, ich möchte „Schmerzwinter“ noch nachholen, um die Charaktere noch etwas besser verstehen zu können.

Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd von Beginn weg. Grausame, mysteriöse und beklemmende Stimmungen sind mitreißend beschrieben. Durch Perspektiven- und Ortswechsel ist die Handlung nicht nur abwechslungsreich, sondern bietet Einblick in die Psychen der Opfern sowie des Täters. Man erhält zwar durch die verschiedenen Sichtweisen einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern, tappt dennoch bis zum dramatischen Showdown im Dunkeln. Durch Cliffhanger, actionreiche Szenen, auch brenzlige Situationen für die Protagonisten, zahlreiche in die Irre führende Spuren und etliche Verdächtige bleibt die Spannung stets am Köcheln, wenn auch so manche Länge diese zeitweise etwas eingebremst hat. Das Finale ist zwar fast unerträglich fesselnd, dennoch blieben ein paar Fragen offen, insbesondere nach dem Sinn gewisser Rituale des Täters.

Die Protagonisten wirken sympathisch, allerdings psychisch etwas angeschlagen. Beide haben so ihren eigenen Kopf und setzen sich immer wieder über Anordnungen oder Vorschriften hinweg. Sie sind schwierige Charaktere, die Kindheit u.a. Ereignisse aus ihrer Vergangenheit haben sie geprägt. Insbesondere Jan wirkt noch ziemlich traumatisiert von den in Band 1 erlebten grässlichen Ereignissen. Zudem setzt ihm auch die Demenzerkrankung des Vaters zu, um den er sich kümmern sollte, wo ihn aber eher negative Erinnerungen belasten. Dieser Thematik wurde relativ viel Raum gegeben, sodass ich vermute, dass irgendetwas aus der Vergangenheit des Vaters im nächsten Band eine Rolle spielen könnte.

„Totenlichter“ hat mir Lesestunden voller Spannung beschert, mich aber nicht hundertprozentig abgeholt, vielleicht lag es auch daran, dass ich Band 1 nicht kannte. Nun bin ich neugierig, welcher Fall Anna und Jan im nächsten Band erwartet und wie sie sich persönlich weiterentwickeln werden.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Tödliche Neugier

Mord auf Zelluloid
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„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist bereits der 20. Band der St. Tropez-Reihe mit der Kommissarin Lucie Girard im Mittelpunkt. Es ist dies eine Cosy-Krimi-Reihe.

Klappentext:
Großes ...

„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist bereits der 20. Band der St. Tropez-Reihe mit der Kommissarin Lucie Girard im Mittelpunkt. Es ist dies eine Cosy-Krimi-Reihe.

Klappentext:
Großes Kino an der Côte d'Azur.
Cannes 1978. Premiere des Kinofilms - Das offene Geheimnis, ein Krimi mit dem berühmten Detektiv Fabrice Petit. Während der Uraufführung erfahren die Zuschauer vom Tod des Hauptdarstellers René Carriere. Seine Frau, die im Publikum sitzt, glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Sie beschuldigt die anwesende Filmcrew des Mordes an ihrem geliebten Mann. Als Gast der Vorführung nimmt sich Commissaire Lucie Girard des Falles an. Obwohl sie auf fremden Terrain ermittelt …

Bereits das Cover verbreitet südfranzösisches Flair, das nicht nur durch anschauliche Beschreibungen des elitären Ambientes in Cannes dargestellt wird, sondern auch durch im Text eingestreute französische Begriffe oder Phrasen in Dialogen. Der Schreibstil ist flüssig, die kurzen Kapitel sind mit Orts- und Zeitangaben versehen, was ich persönlich immer sehr schätze, insbesondere bei häufigen Rückblenden. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt im Jahr 1978. Ich kenne die Serie fast seit Beginn und finde es stets interessant, die technische und gesellschaftliche Entwicklung in den 70er Jahren zu verfolgen. So wird in diesem Band u.a. die Zunahme von sog. Popcorn-Filmen anstelle von literarisch anspruchsvollen Werken thematisiert. Das Publikum will Action sehen, ausgefeilte geistreiche Dialoge sind nicht mehr gefragt.

Das Besondere dieser Reihe ist der Variantenreichtum der Fälle. Die Morde ereignen sich in den verschiedensten Milieus, mit der Handlung ist teilweise das Familiäre von Lucie Girard mehr, manchmal weniger verwoben. Im Übrigen ist jeder Band dieser Reihe ohne Kenntnis der Vorgängerbände problemlos lesbar und der Personenkreis ist überschaubar.

Die Spannung entwickelt sich, nicht nur indem sich Puzzlesteinchen zu Puzzlesteinchen fügt, sondern die Rückblenden zu den Vorkommnissen bevor der Schauspieler verstarb, bieten dem Leser maßgeblichen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei. Ein toter Schauspieler, eine mysteriöse Todesursache, war es tatsächlich Mord? Diese Frage befeuert die Spannung von Kapitel zu Kapitel, denn der Schauspieler war ein schwieriger Mensch, Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen und kapriziös, folglich nicht beliebt. So gibt es etliche Verdächtige und Raum zum Miträtseln. Und letztlich klären sich die Umstände, unter denen der Schauspieler zu Tode kam, ganz anders als erwartet.

Womit der Autor auch von Band zu Band immer wieder überrascht, ist die charakterliche Entwicklung von Lucie Girard. Man entdeckt immer wieder neue Eigenschaften an ihr. Eines schien mir bis jetzt immer unumstößlich: ihre Begeisterung für den Beruf, ihr stetiges Engagement, wobei die Familie leider manchmal zurückstecken musste. Dass sie nunmehr eine Auszeit wünscht, mehr Zeit für die Familie, einen Tapetenwechsel, ist ein ganz neuer Zug an ihr. Eine erstaunliche Wende, die es für die Leserschaft zusätzlich spannend macht. Was erwartet Lucie, was erwartet uns im nächsten Band? Überraschend war auch Patrics Typveränderung, mit ein Grund für Lucies neue Zukunftsvision. Auch die übrigen handelnden Personen wurden gut vorstellbar und lebendig gezeichnet.

Wiederum hat mir eine Story rund um Lucie Girard spannende Lesestunden beschert und Neugierde nicht nur auf einen weiteren Kriminalfall entfacht, sondern auch darauf, wie es für die Kommissarin privat und dienstlich weitergehen wird. Voller Vorfreude auf den nächsten Fall gebe ich hiermit eine unbedingte Leseempfehlung ab!

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Wissenschaftsspionage

Grenzenlose Gier
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„Grenzenlose Gier“ von Georg Brun bildet den Abschlussband der Trilogie rund um die Strafverteidigerin Olga Swatschuk, thematisch interessant und anspruchsvoll.

Worum geht es?
Olgas Mandantin, eine Immunologin, ...

„Grenzenlose Gier“ von Georg Brun bildet den Abschlussband der Trilogie rund um die Strafverteidigerin Olga Swatschuk, thematisch interessant und anspruchsvoll.

Worum geht es?
Olgas Mandantin, eine Immunologin, vermutet einen Verräter im Forschungsinstitut und will diesen mit getürkten Forschungsergebnissen enttarnen. Sie ersucht Olga um rechtliche Unterstützung. Mit Hilfe ihrer Freunde, dem Privatdetektiv Alex und der IT-Spezialistin Sonja, steckt Olga bald in einem äußerst verzwickten Fall mit gefährlichen Gegnern.

Der Schreibstil ist flüssig, wenn einem auch sowohl die wissenschaftlichen Fakten als auch technischen Aktionen einiges an Konzentration abverlangen, um inhaltlich einigermaßen folgen zu können. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart.

Ich kannte Band 1 und 2 bereits, somit waren mir die handelnden Personen vertraut. Ich denke, auch Neueinsteiger kommen problemlos in die Geschichte hinein. Es sind ausreichend Informationen zu den Protagonisten eingeflochten, sodass man ihre Beziehungen und ihre Vorgeschichte ansatzweise erfährt. Will man die Personen wirklich gut kennenlernen, sollte man die Vorgängerbände nachlesen bzw. die Reihe überhaupt bei Band 1 beginnen.

Die Spannung entwickelt sich analog zu den schwierigen Recherchen langsam. Bis sich die Ereignisse überstürzen: eine Cyberattacke legt das Institut lahm, es gibt eine Entführung, auch Erpressung ist im Spiel. Die Suche nach dem Verräter wird immer dringender, doch der Fall erweist sich anhand zahlreicher Verdächtiger als komplexer und unübersichtlicher als gedacht. Informationen gewinnen Olga, Alex und Sonja mehrheitlich übers Internet, vieles dank Sonjas Fähigkeiten auf nicht ganz legale Art und Weise. Zum Miträtseln bietet sich viel Raum, aber man tappt lange im Dunkeln und wird letztlich nach einem dramatischen und tragischen Showdown noch einigermaßen überrascht.

Nicht nur die Protagonisten sind lebendig charakterisiert und ihre Handlungen nachvollziehbar, sondern auch die Nebenfiguren, insbesondere die beiden Forscherinnen Cleo und Nina, sind sehr ausführlich beschrieben, nämlich nicht nur ihre gegenwärtige Situation, sondern auch ihre Vorgeschichte. Als Kennerin der Vorbände fand ich im Vergleich mit diesen die Einblicke ins Privatleben von Olga, Sonja und Alex besser dosiert.

„Grenzenlose Gier“ ist ein Krimi ohne Blutvergießen und packenden Actionszenen. Die Handlung wirkt realitätsnah und stimmt nachdenklich und macht skeptisch, inwieweit veröffentliche Forschungsergebnisse nicht doch irgendwie geschönt sind. Es ist ein Markenzeichen dieser Serie, dass zwar alle nach Gerechtigkeit streben und wollen, dass sämtliche Schuldigen bestraft werden, sich jedoch am Ende immer wieder herausstellt: Recht und Gerechtigkeit ist nicht dasselbe. Mit dieser realitätsnahen, doch frustrierenden Erkenntnis schließt man das Buch. Wie der Autor im Nachwort anmerkt, endet hiermit zwar die Trilogie rund um Olga gemeinsam mit Alex, aber auf das Team Olga und Sonja werden noch weitere Fälle zukommen. Darüber freue ich mich und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Facettenreiche Katzencharaktere

Lapislazuli & Mr Wichtig
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„Lapislazuli & Mr. Wichtig – Die Rache des Don Cannelloni“ ist der zweite Katzenkrimi von Marita Kürschner, spannend, amüsant und romantisch in einem.

Kurz zum Inhalt:
Der ehemalige Straßenkater Anton ...

„Lapislazuli & Mr. Wichtig – Die Rache des Don Cannelloni“ ist der zweite Katzenkrimi von Marita Kürschner, spannend, amüsant und romantisch in einem.

Kurz zum Inhalt:
Der ehemalige Straßenkater Anton (bzw. Mr. Wichtig) hat zwar nun ein Zuhause bei Lapislazuli (auch Lucy genannt) gefunden, dennoch zieht es ihn immer wieder hinaus, vor allem dorthin, wo er Leckerbissen kommt, wie z.B. vom Pizzabäcker Jacomo. Anton wird Zeuge von Jacomos Entführung und hat nur noch ein Ziel: Jacomo zu retten. Er wendet sich an Don Cannelloni, den Boss einer Katzen-Gang um Hilfe …

Das Cover ist analog Band 1 schlicht, aber doch ins Auge fallend gehalten, und fokussiert auf die zwei Katzen, die ja im Mittelpunkt des Geschehens stehen – die schöne Weiße und ihr dunkelgrauer Verehrer. Auch das Innere ist liebevoll gestaltet. Katzenpfoten zieren die Ecken der Seiten und die Kapitelanfänge. Die Kapitel sind kurz gehalten, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Die Handlung spielt in der Gegenwart. Das Buch erschien 2023.

Für mich war es ein beglückendes Wiedersehen mit diesen putzigen Katzen und ihrem tierischen und menschlichen Umfeld. Doch auch ohne Vorgeschichte kommt man problemlos in die Geschichte hinein. Aber die Story, wie alles anfing mit Lapislazuli und Anton, ist einfach so entzückend, dass man sie unbedingt lesen sollte.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und humorvoll, insbesondere die Dialoge zwischen Anton und Lucy lassen einen schmunzeln. Die Art der Kommunikation untereinander, aber auch zu auserwählten Menschen, die sich die Autorin ausgedacht hat, ist bezaubernd. Überhaupt sind alle Katzen, nicht nur die Protagonisten, facettenreich charakterisiert. Da gibt es herrische, selbstbewusste und schüchterne, mutige und ängstliche, zerzauste und gepflegte, gutmütige, mütterliche, aber auch boshafte Kreaturen. Sie wirken wunderbar lebendig und gut vorstellbar. Und man muss sie einfach mögen, nicht alle, aber fast alle. Die einfallsreichen Aktionen sind katzengemäß. Krönung von allem ist Don Cannellonis Rache!

Die Handlung ist von Beginn an spannend, noch spannender als der erste Band. Dazu tragen u.a. die Perspektivenwechsel bei, wenn Anton und Lapislazuli voneinander getrennt Abenteuer erleben, in prekäre Situationen geraten. Cliffhanger am Kapitelende lassen den Leser um die Katzen bangen und so treibt man sich von Kapitel zu Kapitel, will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Das Büchlein hat mir wunderschöne Lesestunden beschert. Ich liebe dieses Katzenpärchen und freue mich schon sehr auf dessen nächsten Coup gegen die Verbrecherwelt.
5 Sterne für den süßesten Katzenkrimi ever.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Das Grauen geht um im Schwarzwald

Steinkalt
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„Steinkalt“ von Isa Klink ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Schwarzwald beheimatet ist.

Kurz zum Inhalt:
Die Angst geht um im Schwarzwald, wo ein Serienmörder scheinbar willkürlich seine Opfer ...

„Steinkalt“ von Isa Klink ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Schwarzwald beheimatet ist.

Kurz zum Inhalt:
Die Angst geht um im Schwarzwald, wo ein Serienmörder scheinbar willkürlich seine Opfer auswählt. Die Kriminalpsychologin Cora Brecht ist eigentlich nur in der Gegend, um den Verkauf ihres Elternhauses abzuwickeln, wird aber unversehens in den Fall hineingezogen, gerät sogar in Verdacht. Durch die Ermittlungen trifft sie ihren Jugendfreund Till von der Mordkommission wieder. Schließlich beginnt sie auf eigene Faust, nach dem Mörder zu forschen. Ein gefährliches Unterfangen …

Das Cover vermittelt ausgezeichnet die diffuse, unheimliche Stimmung in jenem Wald, wo der Serienmörder sein Unwesen treibt. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, detailreich. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben, wodurch man chronologisch nicht gut nachvollziehen kann, über welchen Zeitraum sich die Handlung de facto hinzieht. Sehr interessant fand ich den Bezug zu dem Hauff-Märchen „Das kalte Herz“.

Der Einstieg ist gleich heftig – ein Mörder entnimmt seinem Opfer das warme, pulsierende Herz und ersetzt es durch einen kalten Stein, somit ist auch der Titel des Krimis klar. Nach diesem ersten Spannungsmoment lernt man die Protagonisten Cora und Till kennen. Die Spannung steigt erst wieder nach dem Fund der ersten Leiche und steigert sich so nach und nach bis zum dramatischen Showdown. Etliche Spuren und mehrere Verdächtige geben Raum zum Miträtseln. Diverse Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, insbesondere jene, die in die Gedankenwelt und die Aktionen des Täters führen. Die Einblicke in Coras Privatleben und die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen ihr und Till verjagt zwischendurch so manch verstörende Bilder aus dem Kopfkino und lässt die Gänsehaut wieder abklingen. Das fand ich wohltuend.

Die Protagonisten sind einmal ganz gut vorgestellt worden, mit Stärken und Schwächen. So einiges aus ihrer Vergangenheit wurde offenbart, beide haben Erlebnisse hinter sich, die sie geprägt haben. Cora erschien mir für eine Psychologin etwas zu impulsiv und emotional. Till blieb neben ihr noch etwas farbloser, aber sehr sympathisch. Bin neugierig, wie sich die beiden in den Fortsetzungsromanen entwickeln werden. Auch die Nebenfiguren wirken authentisch und lebendig.

„Steinkalt“ ist ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie. Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle – mit dem Team Cora und Till! Mir hat die Lektüre fesselnde Lesestunden beschert – ich vergebe 5 Sterne!

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