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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

Einfühlsam

Scarlett (Scarlett 1)
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Das Buch hat eine wunderhübsche Aufmachung, ein richtiger Hingucker. Allerdings ist das Thema das Buches nicht ganz so fröhlich, denn Scarlett hat großen Kummer. Ihre Mutter missbraucht jedes Detail ihres ...

Das Buch hat eine wunderhübsche Aufmachung, ein richtiger Hingucker. Allerdings ist das Thema das Buches nicht ganz so fröhlich, denn Scarlett hat großen Kummer. Ihre Mutter missbraucht jedes Detail ihres Lebens für einen Blog. Sicher verdient sie damit Geld für die kleine Familie, aber Scarletts Leben ist dadurch ein Trümmerhaufen. Sie hat keine Freunde, alle machen sich über sie lustig und dadurch hat sie kein Selbstvertrauen und das Allerschlimmste: sie ist sehr einsam und allein mit ihrem Kummer, Ängsten und Sorgen.
Die Geschichte ist sehr flüssig und spannend zu lesen. Vom ersten Augenblick an, fühlt der Leser mit Scarlett, fühlt sich mit ihr verbunden, will ihr Freund sein und ihr helfen. Dabei ist sie ein so liebes Mädchen, dass bei allem Kummer, den ihre Mutter ihr mit dem Blog bereitet, auch noch ruhig bleibt. Stattdessen frisst sie den Kummer in sich hinein und behält ihn für sich.
Für mich eine moderne Art des Kindesmissbrauchs. Ein Thema über das dringend nachgedacht werden sollte, in einer Zeit, wo jeder Schnappschuss täglich online gehen muss.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Keinen Zugang gefunden

Der englische Liebhaber
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Von hagazussa




Das Cover ist sehr gelungen, was mich, in Zusammenhang mit dem Einführungstext in die Story des Buches, dazu gebracht hat, dieses Buch zu wählen. Die Schreibweise ist flüssig und sehr ...


Von hagazussa




Das Cover ist sehr gelungen, was mich, in Zusammenhang mit dem Einführungstext in die Story des Buches, dazu gebracht hat, dieses Buch zu wählen. Die Schreibweise ist flüssig und sehr gut zu lesen. Auch die Protagonisten sind gut angelegt, so dass man eine Vorstellung von Ihnen bekommt.
Lag es an mir? Lag es an der Geschichte? Ich weiß es nicht. Es ist allerdings so, dass ich keinen Zugang gefunden habe. Seite um Seite las ich das Buch und langweilte mich. Es wollte sich keine Spannung aufbauen. Die Schicksale haben mich nicht berührt. Ich konnte mich nicht konzentrieren und eine Bezug zur Geschichte finden. Es passiert selten, dass ich aufgebe und ein Buch nicht zu Ende lese, doch hier: Sorry - Es ging absolut nicht, so dass ich nach der Hälfte abgebrochen habe.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Authentisch

Die Jahre der Leichtigkeit
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Die Autorin, 1923 geboren, schreibt hier über eine Zeit und einen Familienverbund, die sie selbst als junges Mädchen erlebt haben dürfte. Man spürt daher die Authentizität, ein Gefühl der Echtheit. Eine ...

Die Autorin, 1923 geboren, schreibt hier über eine Zeit und einen Familienverbund, die sie selbst als junges Mädchen erlebt haben dürfte. Man spürt daher die Authentizität, ein Gefühl der Echtheit. Eine weitere Besonderheit des Romans ist es, das es keine Hauptperson im eigentlichen Sinne gibt. Im Mittelpunkt steht die ganze Familie Cazalet, vom Großvater und Familienoberhaupt bis hin zur kleinen Lydia. Alle sind Hauptpersonen mit ihren kleinen und großen Sorgen und Ängsten, mit ihren Wünschen und Träumen, Hoffen und Sehnen. Wir erfahren vom fremdgehenden Edward, von der oberflächlichen Zoé, von Rachel, die eine Frau liebt, von Clarys Talent zum Schreiben sowie Louise, die erwachsen werden will und doch ganz schrecklich Heimweh hat. Aber auch von den Dienstboten und ihrem Leben und noch von vielen anderen mehr.
Ich habe lange nicht mehr ein so gutes Buch gelesen und bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Fesselnd

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Corinna Bomann – eine Meisterin ihres Fachs
Lange hat mich kein Buch mehr so in seinen Bann gezogen wie „Die Frauen vom Löwenhof“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versucht Agneta, Tochter des Grafen von ...

Corinna Bomann – eine Meisterin ihres Fachs
Lange hat mich kein Buch mehr so in seinen Bann gezogen wie „Die Frauen vom Löwenhof“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versucht Agneta, Tochter des Grafen von Lejongard, ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben zu erfüllen. Doch nach einem Unfall ihres Vaters und Bruders, steht sie vor der überwältigenden Aufgabe, das Gut zu leiten und zum Wohle des Gutes, muss sie sich an die Konventionen der Zeit halten.
Die Geschichte einer starken Frau, glaubwürdig und spannend erzählt. Besonders der Konflikt Agnetas zwischen ihren modernen Ansichten als Suffragette und den strengen Konventionen des Adels wurden sehr glaubwürdig und menschlich dargestellt. Oft genug sieht Agneta sich gezwungen Ihre Ansichten zum Wohle des Gutes für sich zu behalten. Das macht die Figur der Agneta sehr lebendig und lässt den Leser an ihrem Schicksal Anteil nehmen.
Ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung

Veröffentlicht am 03.05.2018

Verspricht mehr, als es halten kann

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Die Geschichte klang zu Anfang vielversprechend. Ein junges Mädchen trifft den Jugendfreund von einst wieder, der ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Einst waren sie Freunde. Leander war wie ein großer ...

Die Geschichte klang zu Anfang vielversprechend. Ein junges Mädchen trifft den Jugendfreund von einst wieder, der ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Einst waren sie Freunde. Leander war wie ein großer Bruder zu ihr, doch nun will sie ihn nicht sehen.
Janas Charakter ist nicht gut ausgearbeitet. Sie versteckt sich, geht sämtlichen Problemen und Konfrontationen aus dem Weg, will ihre Ruhe und weiß doch eigentlich nicht, was sie will. Der Leser meint, diesen Verhalten entspringt dem frühen Verlust ihres Bruders, doch im Laufe der Geschichte gibt Jana preis, dass ihr 12jähriges Selbst den Bruder gehasst hat, weil dieser ihr nur Beachtung schenkte, wenn er sie ärgerte. Sie will ihre Mutter und Schwester ja nicht verletzen, weil sie doch mit Leander zusammen ist, will ihrer Schwester nicht sagen, dass sie von deren Affäre und verletzt ihre Schwester doch mit einem Paukenschlag, ihre Mutter hat nicht mal einen Auftritt im Buch. Entweder war Jana schon immer ein unentschlossenes vor sich hin waberndes Wesen oder aber hier ist höhere Psychologie am Werk, die sich dem normalen Leser nicht erschließt.
Das Traurige ist dabei jedoch, dass die Figur der Jana keine Entwicklung erfährt. Als zum Ende des Buches Leander vor ihrer Tür steht, rennt sie weg, knallt ihm die Tür vor der Nase zu usw. usw. Die Begründung ihres Verhaltens ist für mich hochgradig egoistisch. Leander hatte gerade seine Mutter verloren. Seine ach so tolle Freundin Jana befand sich gerade auf einem Selbstfindungstrip statt an seiner Seite zu sein, obwohl sie wusste, dass die Mutter Krebs hatte und es ihr sehr schlecht ging. Und dann kann sie ihm einfach nicht verzeihen, dass er total am Boden zerstört, nicht mehr er selbst ist und sie nicht sehen will.
Dieses Verhalten macht mir die Figur der Jana sehr unsympathisch.
Wie gesagt: Der Anfang verspricht mehr, als die Geschichte halten kann. – Schade!