Profilbild von Hagazussa

Hagazussa

Lesejury Profi
offline

Hagazussa ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hagazussa über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2017

Witzige Idee

Yummy Books!
0

Ein Kochbuch durch die Weltliteratur. Darauf habe ich schon lange gewartet. Stammt doch eine unserer Lieblingsspeisen aus einem Roman. Jeden Winter gibt es bei uns Rote Bohnen mit Reis nach einem Rezept ...

Ein Kochbuch durch die Weltliteratur. Darauf habe ich schon lange gewartet. Stammt doch eine unserer Lieblingsspeisen aus einem Roman. Jeden Winter gibt es bei uns Rote Bohnen mit Reis nach einem Rezept aus dem Roman „New Orleans“ von Alexandra Ripley.
Bereits der Umschlag des Buches aus schwerem Karton ist sehr ungewöhnlich. Das Buch selbst ist auf Recyclingpapier gedruckt, was sehr liebenswert ist. Die Autorin Cara Nicoletti gibt viel von sich und ihrer Geschichte preis. Es ist also mehr eine Biografie.
Die Buch- und Rezeptauswahl ist sehr stimmig. Es sind sogar 2 Romane von Jane Austen vertreten und damit hat die Autorin bereits mein Herz gewonnen.
Doch gibt es einen Punkt Abzug, denn ich hätte mir nur eine kurze Passage aus dem jeweiligen Buch, in dem die Speise zur Sprache kommt sowie ein Foto von der jeweiligen Speise gewünscht.
Nichtsdestotrotz ein wundervolles Buch zum Lesen und Nachkochen sowie Bücher entdecken.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Fesselnd auf leise Art

June
0

„June“ von Miranda Beverly-Wittemore ist ein Roman, der auf leise Art zu fesseln weiß. Bereits der sehr interessante und ungewöhnliche Beginn über träumende Häuser ist eine schöne Idee. Jedes alte Haus ...

„June“ von Miranda Beverly-Wittemore ist ein Roman, der auf leise Art zu fesseln weiß. Bereits der sehr interessante und ungewöhnliche Beginn über träumende Häuser ist eine schöne Idee. Jedes alte Haus hat eine Geschichte, in seinen Mauern fanden Dramen im Kleinen und im Großen statt. Alte Häuser sind einfach wundervoll und ein Buch, in dem ein solches Gemäuer eine nicht unerhebliche Hauptrolle spielt, ist einfach lesenswert. Die Geschichte selbst ist logisch und spannend aufgebaut. Die Zeitsprünge in die 50er Jahre und zurück ins hier und jetzt sind schlüssig. Eine Geschichte, die bis zum Schluss nicht erwartete Wendungen bereithält, die trotzdem nicht an den Haaren herbeigezogen sind. Die Charaktere sind gut und lebendig gestaltet und damit recht sympathisch. Der Leser kann sich einfühlen, mitfühlen, ist einfach mittendrin.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Höhen & Tiefen

Wünsche, die uns tragen
0

Nun, das ist ein Buch, welches recht widersprüchliche Empfindungen in mir auslöste. Der Beginn kommt in leisen Tönen daher, sehr ruhig und trotzdem spannend. Der Ton kippt schnell durch das erste Drama. ...

Nun, das ist ein Buch, welches recht widersprüchliche Empfindungen in mir auslöste. Der Beginn kommt in leisen Tönen daher, sehr ruhig und trotzdem spannend. Der Ton kippt schnell durch das erste Drama. Sehr gut und bewegend.
Sprung in die Gegenwart. Ein kleiner Junge benötigt dringend eine Niere. Die Eltern sorgen sich. Diesen Teil empfand ich als sehr rührselig und oberdramatisch. Besonders die Figur der Mutter empfand ich als unsympathisch und nervig. Sicher war beabsichtigt, sie als besonders fürsorglich und sorgend darzustellen, doch leider ist das nicht gelungen.
Den mittleren Teil empfand ich als äußerst spannend und unterhaltsam. Eigentlich hätte dieser, losgelöst von der Rahmenhandlung des kranken Jungen, eine gute und ausreichende Geschichte gegeben.
Die durch die Rahmenhandlung erforderlichen Verbindungen und Verwicklungen waren mir etwas zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Vorhersehbar

Die Morde von Morcone
0

Vorhersehbarkeit ist absolut tödlich für einen Krimi. Bereits auf Seite 40 im siebten Kapitel war mir klar, wer der Mörder war. Langweiliger geht’s fast nimmer.
Eigentlich klang die Story ja ganz spannend. ...

Vorhersehbarkeit ist absolut tödlich für einen Krimi. Bereits auf Seite 40 im siebten Kapitel war mir klar, wer der Mörder war. Langweiliger geht’s fast nimmer.
Eigentlich klang die Story ja ganz spannend. Der klassische Beginn eines Krimis mit einer Szene, in der der Mörder und/oder das Opfer mit möglichst vagen und düsteren Worten Spannung aufbauen sollen ist ja nun mittlerweile altbewährt und in so ziemlich jeden 3. Krimi oder Thriller zu finden. Allerdings hat sich der Autor mit dem Korrektur-Lesen nicht wirklich befasst, denn: Achtung Spoiler: Der Hauptprotagonist, von Beruf Strafverteidiger, stellt beim Auffinden der 1. Leiche Schleifspuren fest, im nächsten Atemzug hofft er auf einen Selbstmord. Häh?!? Kein Wunder, dass er bei solch einer Intuition seinen Beruf erst mal auf Eis gelegt hat.
Das Hauptproblem sah ich allerdings darin, dass in jedem 2. Satz irgendwelche italienischen Begriffe vorkamen. Das störte den Lesefluss ungemein. Sicherlich mag die Toskana ein wunderschönes Fleckchen Italiens sein, allerdings reicht es zum Aufkommen eines italienischen Flairs nicht, alle Nase lang mit italienischen Brocken um sich zu schmeißen. Dieser Krimi hat es auf meine Hitliste definitiv nicht geschafft.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Berührend

Mit jedem Jahr
0

Die Geschichte klingt lt. Klappentext erst mal recht dramatisch, was sie unzweifelhaft auch ist: Kleines Mädchen verliert beide Eltern durch einen Unfall und wird vom Bruder des Vaters, dem schwarzen Schaf ...

Die Geschichte klingt lt. Klappentext erst mal recht dramatisch, was sie unzweifelhaft auch ist: Kleines Mädchen verliert beide Eltern durch einen Unfall und wird vom Bruder des Vaters, dem schwarzen Schaf der Familie, aufgenommen.
Simon Van Booy hätte jetzt voll auf die Tränendrüse drücken können. Hat er aber nicht und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas besonderem macht. In schlichten Worten erzählt und Simon Van Booy von Harvey und Jason. In Rückblenden wird durch kleine Begebenheiten erzählt, wie die beiden zusammenwachsen und für Harvey aus Jason Dad geworden ist. Diese Erinnerungen sind sehr authentisch dargestellt, denn jeder Mensch hat seine eigene Realität und Wahrnehmung. Was sich bei Harvey als wertvolle Erinnerung eingebrannt hat, hatte Jason komplett vergessen und umgekehrt.
Das Buch erzählt vom Leben in seiner reinsten Form und ist gerade deshalb so spannend und berührend. Absolut empfehlenswert.