Trotz vieler Schwächen..
Iron Flowers – Die RebellinnenDas Cover: Ich finde ein typisches Cover für ein Jugendbuch. Auffällige, kräftige Farbe, ein hübsches Mädchen und florale Muster, die dem ganzen einen romantischen Touch verleihen. Ganz nett anzuschauen, ...
Das Cover: Ich finde ein typisches Cover für ein Jugendbuch. Auffällige, kräftige Farbe, ein hübsches Mädchen und florale Muster, die dem ganzen einen romantischen Touch verleihen. Ganz nett anzuschauen, das gold wirkt edel und das Blumenmuster passt gut zur Handlung.
Handlung: Serina möchte die nächste Grace des Prinzen werden und wurde ihr ganzes Leben lang dafür trainiert. Nomi ihre Schwester dagegen ist das totale Gegenteil. Sie ist unberechenbar, wild und frech. Ein Leben voller Regeln kommt für sie nicht in Frage. Doch als sie ihre Schwester zum Palast begleiten muss, kommt alles anders und die Schwestern werden auf grausame Weise getrennt. Nun muss sich Nomi nicht nur ihrem Schicksal fügen, sondern auch gehorsam sein, um ihre Schwester zu retten. Serina hingegen muss sich als starke Frau beweisen und um ihre Freiheit kämpfen.
Meinung: Der Schreibstil von Tracy Banghart ist simpel und lässt sich schnell und flüssig lesen. Sie benutzt den Allwissenden Erzähler, der uns aus den Perspektiven der Schwestern abwechselnd berichtet.
Das Buch beginnt ohne lange Ausschweifungen oder Erklärungen. Als Leser wird man gleich in die Handlung geworden und muss sich dort Zurecht finden, was nicht immer sehr einfach war. Denn vom Worldbuilding ist leider sehr wenig bis nichts vorhanden. Man erfährt nicht in welcher Zeit wir uns befinden oder gar warum es überhaupt ein Königreich gibt, wie es woanders auf der Welt aussieht und welche Schichten es gibt. Das macht es etwas schwierig mit der ganzen Geschichte. Die Autorin hat sich mit großen Erklärungen eher zurück gehalten.
Es fiel mir schwer mich in der Welt zurecht zu finden. Auch die vielen und sehr kurzen Perspektivwechsel haben es mir eher schwer gemacht. Die Geschichten der beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein! Ein sehr großer Kontrast. Während wir uns einmal im Palast finden, wo es ums Tanzen, Prinzen beeindrucken und Bücher geht, dreht sich bei der anderen Schwester alles um einen brutalen und blutigen Überlebenskampf. Teilweise war mir die Perspektive und Charakterentwicklung der einen Schwester zu brutal und passte irgendwie nicht. Vielleicht finden andere Leser diesen großen Kontrast gerade spannend, aber ich fand es eher unpassend.
Schade fand ich, dass mir die Charaktere leider fremd blieben. Ich konnte durch die Erzählweise keine Bindung zu ihnen aufbauen. Sie blieben kalt und blass. Auch aufgrund des mangelnden Worldbuildungs, dass nur am Ende ein wenig angekratzt wurde, blieb die Story eher oberflächlich.
Auch fand ich eine große Parallele zum ersten Band von "Die Farben des Blutes" von Victoria Aveyard, die mir sofort ins Auge gesprungen ist. Doch hier muss ich sagen, dass Tracy Banghart das ganze viel besser gemacht hat als genannte Autorin. Sie hat mich am Ende damit noch überraschen können.
Im einzelnen gab es wirklich einige sehr schöne Szenen, die mich zum Schmachten gebracht haben. Auch die Enthüllung, die Nomi macht, war großartig und macht Lust auf mehr! Vor allem aber das Ende konnte mich überzeugen und richtig fesseln. Ein wirklich böses Ende! Ich freue mich trotz einiger Schwächen sehr auf Band 2!