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Hannah-Lena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2021

Mentor und Lehrling

Blutroter Schatten
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Eine brutale Mordserie in München wirft Sams Leben völlig aus der Bahn.
An jedem Tatort findet sich ein Zettel mit immer gleichem Text: „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde“.
Thomas Rohde, selbst ...

Eine brutale Mordserie in München wirft Sams Leben völlig aus der Bahn.
An jedem Tatort findet sich ein Zettel mit immer gleichem Text: „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde“.
Thomas Rohde, selbst ein verurteilter Serienmörder, sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie ein und ist nur bereit mit der Polizei zu kooperieren, wenn er mit seiner Tochter Sam sprechen kann.
Nur widerwillig stimmt Sam zu und gerät damit ins Visier des Killers...

Der locker- leichte und sehr fesselnde Schreibstil der Autorin hat mich direkt mit in die packende Geschichte gezogen.
Auch die sympathische Protagonistin Sam hat dazu beigetragen.
Ich konnte ihren Zwiespalt zwischen ihrer Rolle als Tochter eines Monsters und der Tochter, die schöne Erinnerungen mit ihrem Vater verbindet, gut nachvollziehen.

Brutale Morde, bösartige Gedanken und Pläne und ein enormer psychischer Druck sorgen für Dynamik und einen durchgängigen Spannungsbogen.
Mit einer raffiniert durchdachten Handlung führt die Autorin den Leser auf falsche Fährten, läßt ihn zweifeln und im Dunkeln tappen.
Besonders gut haben mir auch die Rückblicke in die Vergangenheit des Schlitzers gefallen, bei denen man die Entwicklung zum Mörder aus erster Hand miterleben kann.

Ein bißchen gefehlt hat mir allerdings die klassische Polizeiarbeit.
Der Fokus der Geschichte liegt natürlich auf Sam, aber ich finde, dass sich die Polizei sehr auf ihre Mitarbeit und ihren Erfolg verläßt.
Mit den Hinweisen von Thomas Rohde kommt mehr Aktivität in die Polizeiarbeit und die Ermittler nähern sich dem Schlitzer.
Bald überschlagen sich die Ereignisse und führen zum dramatischen Showdown mit Überraschungen.

Für dieses raffinierte und fesselnde Leseerlebnis vergebe ich gerne 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Verlier nie die Hoffnung, Kriegermädchen...

Schreie in der Dunkelheit
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Elf Jahre nachdem die 16jährige Nina Esperanza einem brutalen Killer entkommen konnte, hat sie sich unter ihrem neuen Namen, Nina Guerrera- Kriegermädchen- als FBI- Agentin ein neues Leben aufgebaut.
Sie ...

Elf Jahre nachdem die 16jährige Nina Esperanza einem brutalen Killer entkommen konnte, hat sie sich unter ihrem neuen Namen, Nina Guerrera- Kriegermädchen- als FBI- Agentin ein neues Leben aufgebaut.
Sie hat ihre Vergangenheit weit hinter sich gelassen.
Der Killer jedoch nicht.
Er hat Nina nie vergessen und als ihre Identität durch einen Zufall online geht fordert der Killer Nina und das FBI zu einem blutigen Spiel heraus, bei dem es immer wieder aufs neue um das Leben eines jungen Mädchens geht.

Der Klappentext zum Buch hat mich direkt angesprochen und ich war sehr gespannt, sowohl auf die Handlung an sich, als auch auf die Protagonistin Nina Guerrera.
Beides hat mir gut gefallen, wobei ich bei dem Kriegermädchen einen kleinen Abstrich machen muß.

Die Handlung jedenfalls hat mich sehr gefesselt.
Obwohl sie nur eher sporadisch mit Action- Szenen gespickt ist, fand ich es sehr spannend das Team bei seinen Ermittlungen zu begleiten.
Die Autorin läßt den Leser intensiv an den Gedanken, Überlegungen und Schlußfolgerungen der Ermittler teilhaben.
Man kann somit die Vorgehensweise des Teams gut nachvollziehen und erhält ein paar Basics zur Fallanalyse.

Immer wiederkehrende kurze Abschnitte aus der Sicht des Killers bieten dem Leser zusätzliche Einblicke in seine perfiden Gedanken und Pläne und lassen den Leser erahnen, was das Kriegermädchen im gefährlichen und blutigen Showdown erwartet.

Ich habe die Protagonistin Nina bei ihren Nachforschungen gerne begleitet, aber wie oben schon erwähnt, hatte ich auch meine kleinen Probleme mit ihr.
Meinem Gefühl nach hält Nina ihre Leser genauso auf Abstand wie ihre Teamkollegen.
Ihre Vergangenheit hat sie zu einer Einzelkämpferin gemacht, die sich von allen abschottet und somit ist Nina auch mir etwas fremd geblieben.
Ich konnte nicht richtig mit ihr mitfühlen.
Dennoch bin ich sehr gespannt auf einen weiteren Fall mit Nina und ihren Teamkollegen.
Da das Kriegermädchen bereit ist sich ihrem Team zu öffnen, bin ich gespannt, ob sich das auch in ihrem Wesen widerspiegeln wird.

Für dieses fesselnde und kurzweilige Lesevergnügen vergebe ich gerne 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

Veröffentlicht am 20.01.2021

Spannend...düster...unerwartet

Wenn das Licht gefriert
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22 Jahre nachdem die beste Freundin ihrer Tochter ermordet wurde, sieht Elisabeth der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Mord mit Grauen entgegen.
Die schreckliche Tat wurde nie geklärt und ist ...

22 Jahre nachdem die beste Freundin ihrer Tochter ermordet wurde, sieht Elisabeth der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Mord mit Grauen entgegen.
Die schreckliche Tat wurde nie geklärt und ist damals an niemandem im Ort spurlos vorüber gegangen.
Letztendlich wird der Fernsehabend für Elisabeth noch schockierender als erwartet, denn Friedrich, ihr an Alzheimer erkrankter Ehemann, erwähnt Details zum Mord, die er gar nicht wissen kann.
In Elisabeth keimt ein schrecklicher Verdacht auf...

Auf der Suche nach Antworten stößt Elisabeth auf immer neue Fragen, Geheimnisse und Verdächtige.
Der Autor führt den Leser hierbei immer wieder auf falsche Fährten, lockt mit eindeutigen Indizien und Beweisen und überrascht ihn mit unerwarteten Wendungen.

Ich konnte Elisabeths Panik über den Verdacht absolut nachvollziehen und mitempfinden, ebenso wie den Schock über jede weitere Entdeckung bei ihren Nachforschungen..

Ich war beim Lesen hin und her gerissen, habe mal an Friedrichs Unschuld geglaubt und war dann doch auch wieder von seiner Schuld überzeugt.
Bis zum dramatischen Showdown mit überraschenden Offenbarungen hat mich Roman Klementovic rätseln und mit Elisabeth mitfiebern lassen.

Die Einblicke in ein Leben mit einer an Alzheimer erkrankten Person erschienen mir gut recherchiert und authentisch und sensibel dargestellt.

Für dieses spannende und düstere Leseerlebnis vergebe ich gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Starke Geschichte, aber schwaches Ende.

Hexenjäger
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Kommissarin Jessica Niemi wird an den Tatort eines seltsamen Mordes gerufen.
Schnell folgen weitere Todesopfer und es zeigt sich, dass der Täter offenbar die Morde einer Bestseller- Trilogie nachstellt.
Das ...

Kommissarin Jessica Niemi wird an den Tatort eines seltsamen Mordes gerufen.
Schnell folgen weitere Todesopfer und es zeigt sich, dass der Täter offenbar die Morde einer Bestseller- Trilogie nachstellt.
Das Team um die Kommissarin ermittelt unter Hochdruck, kommt dem Mörder aber nicht wirklich näher.
Erst als die Kommissarin selbst in den Mittelpunkt der Ermittlungen rückt, ergeben sich neue Spuren.

Es ist mir diesmal recht schwer gefallen mich in meiner Bewertung zum Buch festzulegen.

Mit der Protagonistin, Kommissarin Jessica Niemi, hat der Autor auf jeden Fall eine interessante Charaktere mit einem geheimnisvollen Hintergrund erschaffen.
Ich habe sie bei ihren Ermittlungen gern begleitet.
Auch die Rückblicke in ihre Vergangenheit haben meine Neugierde geweckt, wobei sich mir der Sinn derselben im Nachhinein nicht erschlossen hat.

Die Handlung der Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt.
Spannend geschrieben und gut durchdacht, mit zahlreichen rätselhaften Andeutungen und falschen Fährten gespickt hält Max Seeck den Spannungsbogen konstant hoch.

Ich habe das Buch also gefesselt und gespannt gelesen, die Auflösung und das Ende lassen mich jedoch etwas enttäuscht und unbefriedigt zurück.
Die Fragen und die Morde werden alle geklärt, die Abläufe sind nachvollziehbar und schlüssig offen gelegt.
Die Beweggründe für die Morde, die Bewegung, die hinter den Geschehnissen steht, erscheint mir jedoch weit hergeholt.
Sie sprechen mich gar nicht an und wirken für mich daher wie an den Haaren herbeigezogen.

Bei aller Kritik überwiegt jedoch insgesamt die Begeisterung für die Handlung und ich vergebe somit 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Ermittler wider Willen

Dunkle Wolken über Alberta
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Der ehemalige Polizist DreadfulWater lebt in dem kleinen Örtchen Chinnok nahe der Grenze zwischen den USA und Kanada.
Er arbeitet als Landschaftsfotograf, wird aber von Sheriff Hockney gerne auch mal für ...

Der ehemalige Polizist DreadfulWater lebt in dem kleinen Örtchen Chinnok nahe der Grenze zwischen den USA und Kanada.
Er arbeitet als Landschaftsfotograf, wird aber von Sheriff Hockney gerne auch mal für seine polizeilichen Ermittlungen rekrutiert.
Als in einem Mietwagen die Leiche eines Mannes gefunden wird, der auf einer Umweltkonferenz einen Vortrag halten sollte, findet sich DreadfulWater schneller in den Ermittlungen wieder als ihm lieb ist.

Mit Thumbs DreadfulWater hat Thomas King einen sehr interessanten Protagonisten geschaffen.
Er ist gleichzeitig abweisend und dennoch hilfsbereit, wünscht keine Einmischung und steht dennoch immer wieder im Fokus einer ganzen Ortsgemeinschaft, er möchte auf keinem Fall als kommissarischer Gesetzeshüter agieren und klärt dennoch mehrere Morde auf.

Ich mag den amüsanten Schreibstil des Autors, die lakonischen und bissigen Bemerkungen von DreadfulWater und die hilfsbereite, oftmals aufdringliche Ortsgemeinschaft, die den abweisenden Mann schon längst gegen seinen Willen in ihrer Mitte aufgenommen hat.
Gemeinsam lösen sie mehrere Mordfälle, decken Geheimnisse und geschäftliche Verwicklungen und Intrigen auf und halten dabei den Spannungsbogen stets hoch.

Der etwas spezielle Schreibstil des Autors ist vielleicht nicht jedermanns Sache, hat mir aber ein spannendes und amüsantes Lesevergnügen bereitet und ich vergebe gerne 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️.

P.S. Ich habe mich etwas über den Titel und die Benennung als Kanada- Krimi gewundert, denn die Handlung spielt in Montana, USA.