Profilbild von HannahWho

HannahWho

Lesejury-Mitglied
offline

HannahWho ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HannahWho über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2021

Elodie López bricht das gesellschaftliche Schweigen über unglücklich verlaufene Familienplanung

Ungeborene Hoffnung
0

Elodie López verarbeitet in ihrer Biografie „Ungeborene Hoffnung“ ihre Erfahrung mit der Diagnose Unfruchtbarkeit. Anfänglich schrieb López auf ihrem Blog @indomablejulieta über den Weg, den sie und ihr ...

Elodie López verarbeitet in ihrer Biografie „Ungeborene Hoffnung“ ihre Erfahrung mit der Diagnose Unfruchtbarkeit. Anfänglich schrieb López auf ihrem Blog @indomablejulieta über den Weg, den sie und ihr Mann Egar gegangen sind, um sich den Wunsch einer eigenen Familie erfüllen zu können und wie sie mit künstlicher Befruchtung, Beziehungsproblemen und gesellschaftlichem Druck zu kämpfen hatten. Die spanische Bloggerin erhielt dann die Möglichkeit, ihre Erfahrungen in Form dieser Biografie nochmals „zusammenzufassen“ und zu durchleben.

Ich bin keine große Biografie-Leserin, das Thema hat mich aber durch eigene Probleme sehr angesprochen und ich wollte gerne einen ehrlichen Bericht darüber lesen. Der Schreibstil von Elodie López ist sehr einfach und klar und man hört eindeutig heraus, dass sie keine berufliche Schriftstellerin ist. Mir hat die Erzählweise der ersten zwei Kapitel nicht so gut gefallen, sodass ich das Buch erstmal wieder zur Seite gelegt habe. Nach einiger Zeit habe ich mich aber wieder herangewagt, da ich das Thema und auch die Geschichten, die kein „glückliches Ende“ im Sinne des erfüllten Kinderwunsches haben, für ein wichtiges Kulturgut halte, um das Todschweigen dieser tragischen Familiengeschichten zu durchbrechen und das Tabu der Gesellschaft aufzulösen. Denn nur so haben andere Frauen die Möglichkeit, sich ebenfalls zu öffnen und von anderen, wenn nicht verstanden, dann doch wenigstens gehört zu fühlen.
Auch einige Wörter/die Sprache gefällt mir nicht, wobei ich nicht weiß, ob dies an der Autorin selbst oder der Übersetzung liegt. Auch die Einbindung ihrer ehemaligen Posts in die Geschichte finde ich nicht so gelungen, da diese den Lesefluss unterbrechen. Es ist natürlich schön, die Gedanken zu den jeweiligen Situationen aus der damaligen Perspektive (ohne die zeitliche Reflexion) zu lesen, allerdings hätte sie ihre damaligen Worte ja auch umformulieren und in den Text einbinden können. Die Verwendung von Ländernamen für andere Personen finde ich auch etwas seltsam und lässt einen immer wieder innehalten, wenn mitten im Text auf einmal von Thailand und Finnland gesprochen wird.

Inhaltlich finde ich sehr schön, wie López ihre Gedanken zu künstlicher Befruchtung und ihre Beziehungsprobleme auch das Vertrauen und das Wachstum in der Beziehung darstellt und beleuchtet. Die endgültige Akzeptanz, der Familienkonstellation und des Partners, ohne die Schuldzuweisungen aufleben zu lassen fand ich sehr eindrucksvoll. Besonders gut hat mir gefallen, dass auch Egar zu Wort kommen durfte, da sicherlich noch weniger männliche Berichte der Unfruchtbarkeit existieren als die der Frauen, wodurch auch beide Seiten in der Beziehung zumindest ansatzweise ihre Gedanken äußern können.

Alles in allem war ich mit dem Thema und der Bearbeitung der Erfahrungen sehr zufrieden. Ich maße mir nicht an, irgendwelche Gefühle und Reaktionen zu beurteilen, da ich selbst keine Erfahrungen mit Unfruchtbarkeit habe, allerdings hat mich der Erzählstil nicht so sehr angesprochen. Trotzdessen finde ich es großartig, dass Elodie López sich getraut hat, ihre Lebensgeschichte zu teilen, wodurch sich hoffentlich auch andere Familien sicher genug fühlen, sich ihren Familien, Freunden und der Gesellschaft zu öffnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

Realistische Probleme des Ruhmes und eine herzzerreißende Geschichte über die Rettung gebrochener Menschen und die Kraft der Liebe.

Midnight Blue
0

Ich habe das englische Original gelesen und nicht die Übersetzung. Zum Erzählstil der Übersetzung kann ich mich also nicht äußern.
Im Englischen liebe ich den Wechsel der Perspektive zwischen Alex und ...

Ich habe das englische Original gelesen und nicht die Übersetzung. Zum Erzählstil der Übersetzung kann ich mich also nicht äußern.
Im Englischen liebe ich den Wechsel der Perspektive zwischen Alex und Indie. Die Nähe, die die beiden während der Tour entwickeln und die Verletzlichkeit, die sie dabei offenbaren, lässt einem das Herz schmelzen.
Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen und hofft, dass sie sich gegenseitig retten können und weiß gleichzeitig, dass sie das nur von sich selbst aus erreichen können.
Der Erzählstil ist lebendig und fließend und hängt sich nicht unnötig an Cliffhangern auf, ist trotzdem spannend. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass es aus Alex Sicht endet. Meiner Meinung nach war das sehr wichtig.
Ich finde schön, wie die Nachteile des Ruhmes dargestellt werden und wie schnell sich ein Künstler von dem Druck, Kunst zu produzieren, in Drogen und ungesundes Verhalten drängen lassen kann. Das erzeugt ein ganz anderes Bild von Promis, das wir in unserem alltäglichen Leben schnell vergessen...
Auch die familiären Konflikte mit Indies Familie finde ich gut gestaltet, die einen Einblick in ein zerstörtes Zuhause bieten, in dem mit einem Mal die Eltern fehlen und die Last der Verantwortung auf einem Bruder liegen, der dafür nicht gewappnet war.
Der Humor, der in diesem Buch trotzdessen nicht verloren geht, hält den Kopf über dem Wasser, während die Protagonisten versuchen, nicht in ihrem Schmerz und ihrer Einsamkeit zu ertrinken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2021

Tolle Dynamik zwischen Caden und Summer

Zwischen uns die Sehnsucht
0

"He told me to settle.
He asked what was wrong with me.
He called me an easy target.
That was within minutes when I first met Caden Banks.
I labeled him an *sshole, but he was more than that. Arrogant. ...

"He told me to settle.
He asked what was wrong with me.
He called me an easy target.
That was within minutes when I first met Caden Banks.
I labeled him an *sshole, but he was more than that. Arrogant. Smug. Alpha.

He was also to-die-for gorgeous, and my stepbrother’s fraternity brother.

Okay, yes I was a little naive, a tad bit socially awkward, and the smallest amount of stalker-ish, but if Caden Banks thought he could tell me what to do, he had another thing coming.

I came to college with daydreams about being with my stepbrother, but what if I fell for the anti-stepbrother instead?" (Beschreibung bei amazon)

Summer hat jung ihre Mutter verloren und nach deren Tod eine neue Stiefmutter und einen Stiefbruder bekommen. Seit Jahren in ihn verliebt, versucht sie ihm bei ihrer Ankunft am College nahe zu kommen, nachdem sie vor einigen Monaten Sex hatten, nur um zu merken, dass dieser in einer anderen Beziehung steckt.

Während Summer nach der Entdeckung im Bruderschaftshaus wegläuft, stößt sie auf Caden, der ihr gleich unsympathisch auffällt, jedoch eine ungeahnte Anziehung auf sie auswirkt...

Die Beziehung zwischen Caden und Summer wird sehr schön aufgebaut und beginnt gleich mit einem großen Voschlaghammer, der immer wieder zwischen den beiden hin und her schwinkt. Während Summer die Trauer um ihre Mutter versucht zu verdrängen, beginnt sie zu sehen, dass auch Caden versteckte Lasten mit sich trägt. Während die beiden eine Freundschaft entwickeln, steigern sich Gefühle, die diese Freundschaft zerstören könnten.

Caden und Summer versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu reparieren und entwickeln dabei ein erstaunlich tiefes Verständnis für den jeweils anderen.

Die Themen Trauer, Trauerbewältigung und Familie sind sehr schön illustriert und lassen das Herz beim Lesen vor Freude höher schlagen und vor Schmerz zusammenziehen.


Wieder ein sehr gelungenes Werk von Tijan.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2021

Mit Abstand das beste Buch von Tijan! Bisher...

By your side
0

Bis jetzt mein Lieblingsbuch von Tijan!!!
Ich habe das englische Original "Ryan's Bed" gelesen.

Beschreibung bei amazon:
"I crawled into Ryan Jensen’s bed that first night by accident.

I barely knew ...

Bis jetzt mein Lieblingsbuch von Tijan!!!
Ich habe das englische Original "Ryan's Bed" gelesen.

Beschreibung bei amazon:
"I crawled into Ryan Jensen’s bed that first night by accident.

I barely knew him. I thought it was his sister’s bed—her room. It took seconds to realize my error, and I should've left...
I didn’t. I didn’t jump out. I didn’t get embarrassed.
I relaxed.
And that night, in that moment, it was the only thing I craved.

I asked to stay. He let me, and I slept.

The truth? I never wanted to leave his bed. If I could've stayed forever, I would have.
He became my sanctuary.

Because—four hours earlier—my twin sister killed herself."


Es war unglaublich zu lesen, wie mit Trauer, Depression und Selbsthass/-liebe umgegangen wird und wie ein einziger Mensch den großen Unterschied machen kann. Wenn man plötzlich verstanden wird. Ich habe zwischendurch bei Lesen immer wieder (wie sich am Ende raustellte, richtig) spekuliert, was das eigentliche Problem mit der Aufarbeitung des Selbstmordes war.
Wer eine leichte Liebesgeschichte erwartet, dem sei gleich gesagt, dass es hier viel tiefer geht und man keine Teenie-Romanze erwarten sollte.

Ryan ist mit Abstand mein liebster Tijan-Charakter. Ich liebe es, dass es keine größeren Missverständnisse gibt und keine Vertrauensprobleme geschaffen werden, wie das bei YA Büchern häufig der Fall ist. Hier ist einfach nur ein gebrochenes und leidendes Paar, dass versucht, zu lieben und zu leben. Ryan ist IMMER da, um Mac zu unterstützen und zu beschützen. Ein wirklich ergreifender Roman, der auf die Probleme von Depressionen bei Jugendlichen aufmerksam macht und auf wunderschöne und herzzerreißende Weise darlegt, wie sich Hilfe und Hilfesuchen auf die mentale Gesundheit auswirken kann, aber auch, wie junge Leben zerstört werden können, wenn diese Hilfe nicht gefunden wird. Auch die Probleme innerhalb einer Familie mit Suizid und die Reaktionen von Gesellschaft und Freunden sind aufgegriffen und es ist einfach alles so viel, dass man gar nicht weß, wohin mit seinen ganzen Emotionen.

Auch muss man sich nach der Lektüre mit der Frage beschäftigen, was den Suizid von Macs Schwester letztendlich ausgelöst hat. Und wie Macs Therapie die Familie verändern kann und welche Schmerzen Ryan und Mac durchlebt haben, um dort zu landen, wo sie nun sind.

Ich kann dieses Buch zu 100% empfehlen. Lest es, verschenkt es, verbreitet es in der Welt!

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

Rezension der englischen Originalausgabe

Biss zur Mitternachtssonne (Bella und Edward 5)
1

"When I surfaced, I was not the same man I had been.

My life was an unending, unchanging midnight. It must, by necessity, always be midnight for me. So how was ist possible that the sun was rising now, ...

"When I surfaced, I was not the same man I had been.

My life was an unending, unchanging midnight. It must, by necessity, always be midnight for me. So how was ist possible that the sun was rising now, in the middle of my midnight?" (Stephenie Meyer - Midnight Sun)

Mir hat die neue Perspektive zur Geschichte von Bella und Edward sehr gut gefallen, da wir dadurch, dass Edward als Vampir nicht schlafen muss und zusätzlich die Gabe des Gedankenlesens besitzt, viele neue Nebenhandlungen und Geschichten aus der Vergangenheit der einzelnen Figuren erfahren (das erklärt auch die Länge des Buches mit fast 800 Seiten). Auch Edwards Einsicht in die Gedankenwelt von Bellas Eltern und seine Theorien, wieso Bellas mentale Stimme stumm ist, sind eine nette Idee.

Das Cover und der Titel haben sich mir schnell erschlossen, da Edward beides wiederholt im Buch erwähnt.

"Was there anything I could do now that would not hurt her? Anything at all?

Every word we spoke here - each one of them was another pomegranate seed. That strange vision in the restaurant had been more on point than I'd realized." (Stephenie Meyer - Midnight Sun)

Dass das Buch optisch an die Vorgänger-Reihe angepasst wurde, gefällt mir besonders gut! (Zumindest in der englischen Version, dass die deutsche Ausgabe nicht verändert wurde, finde ich sehr schade.)

Eine meiner Lieblingsstellen im Buch ist, wenn Edward Alice Gedanken miterlebt, in denen sie die Ereignisse der Zukunft sieht und versucht, diese mithilfe ihrer Entscheidungen umzuformen, sodass sie am Ende das Ergebnis hat, das sie sich wünscht. Genau wie Edward vergisst man schnell, dass die beiden eigentlich in einem Auto sitzen.


Der Erzählstil ist trotz der Länge des Werkes sehr angenehm und man merkt nicht, wie schnell sich die Seiten dem Ende neigen. Da das Werk aus Edwards Sicht erzählt wird, erlebt man die tiefen Gefühle des Protagonisten und fiebert mit ihm mit. Alle kleinen Lücken und offenen Fragen, die man in Twilight vielleicht hatte, schließen und erklären sich durch Edwards Perspektive und seine unglaublich tiefen Gefühle, egal ob gut oder schlecht, sein Kampf gegen seine inneren Dämonen und die tiefe Liebe, die er entwickelt, erklären sich in diesem Werk. Die schnelle Liebe und Entwicklung der Beziehung zwischen Edward und Bella ist auf einmal nicht mehr seltsam und ich LIEBE LIEBE LIEBE die Einblicke in Jaspers Gabe, die Edwards und Bellas Gefühle herausstellen.

Dementsprechend hat mich das Ende des Stückes, ähnlich Bellas Schlafliedes, mit einem bittersüßen Gefühl zurückgelassen, das mich hoffen lässt, dass auch die anderen Teile irgendwann aus Edwards Sicht erzählt werden, da er am Ende dieses Buches nicht die ungetrübte Freude der Liebe empfinden kann. Besonders der zweite Teil (New Moon) könnte eine vollkommen neue Geschichte werden, da Edward dort Jagd auf Victoria macht... Ich drücke die Daumen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere