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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Erschreckend, aber wichtiges Kapitel der Geschichte Amerikas

Die Nickel Boys
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Der Protagonist Elwood wuchs bei seiner Oma nach den Grundsätzen einer strengen Moral auf. Als Dunkelhäutiger bleibt ihm jegliche Form qualifizierter Bildung verwehrt, bis er eines Tages die Chance bekommt, ...

Der Protagonist Elwood wuchs bei seiner Oma nach den Grundsätzen einer strengen Moral auf. Als Dunkelhäutiger bleibt ihm jegliche Form qualifizierter Bildung verwehrt, bis er eines Tages die Chance bekommt, kostenlos am College Vorlesungen zu besuchen. Dort wird er allerdings nie ankommen, da er zufällig in ein gestohlenes Auto und daraufhin in eine Besserungsanstalt für Jugendliche - die Nickel Academy - gerät. Es gibt kein Entkommen. Seine Begeisterung für die Reden und Taten Martin Luther Kings verhelfen ihm dazu, diese Zeit leichter durchstehen. Doch dort angekommen, muss er schnell lernen, sich dem System der Anstalt zu beugen, um lebendig zu seiner Oma zurückkehren zu können.

Diese Geschichte ist emotional aufwühlend und von einem Gefühl der Trauer überdeckt. Zu hören, welcher Grausamkeit die Jungs ausgesetzt waren, ist erschreckend. Dass diese Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und Whitehead die Situation Anfang der sechziger Jahre glaubhaft darstellt, ist nur schwer fassbar.
Dennoch ist es ein wichtiges Thema, welches der Autor interessant und eindrücklich vermittelt.

Der Einstieg, welcher in der heutigen Zeit spielt, ist gelungen. Er zeigt auf, dass es kein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte, sondern auch heute noch aktuell ist und aufgearbeitet werden muss. Zwischendurch wechselt die Geschichte von den Erfahrungen in der Besserungsanstalt zu der heutigen Zeit. Dies war für mich als Hörer an einigen Stellen verwirrend und zumeist erst im Nachhinein nachvollziehbar, um welchen Protagonisten es sich gerade handelt. Jedoch wird dies am Ende aufgelöst, sodass diese Passagen das Gesamtverständnis keineswegs beeinträchtigen.

Die Hauptfiguren sind ausführlich und zumeist tiefgehend mit Veränderungen ihres Verhaltens und ihres Charakters ausgestaltet, sodass es dem Hörer möglich ist, ihr Handeln zu verstehen und mit ihnen zu leiden.
Die Handlung ist jedoch auf einen großen Hauptaspekt beschränkt, sodass nicht viele verschiedene Handlungsstränge vorhanden sind und an einigen Stellen Tiefe fehlt oder das Geschehen sich nur sehr langsam entwickelt. Dennoch ist es im großen und ganzen keineswegs langweilig, sondern bringt dem Hörer durch die Vielzahl an Beschreibungen die dramatischen Umstände in einer Besserungsanstalt in Amerika der sechziger Jahre näher.

Positiv lässt sich bei dem Hörbuch zudem vermerken, dass der Sprecher Torben Kessler eine angenehme Stimme hat, die dem Hörer durch verschiedene Stimmlagen diverse Emotionen übermittelt und ihn nicht unberührt lässt.

"Die Nickel Boys" ist all denen zu empfehlen, die nicht vor ausführlicheren Beschreibungen von Grausamkeiten zurückschrecken und sich zusätzlich für die Lebenssituation (insbesondere der Dunkelhäutigen) in Amerika in den sechziger Jahren interessieren.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Verliebt in SomebodyNobody - doch um wen handelt es sich wirklich?

Tell me three things
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Jessie Holmes ist neu an der Wood Valley Highschool - eine Privatschule in Los Angeles. Und schon an ihrem ersten Tag muss der 16-jährige Teenager viele unangenehme Situationen ertragen. Das erste, das ...

Jessie Holmes ist neu an der Wood Valley Highschool - eine Privatschule in Los Angeles. Und schon an ihrem ersten Tag muss der 16-jährige Teenager viele unangenehme Situationen ertragen. Das erste, das ihr auffällt, ist, wie anders die Jugendlichen in LA sind im Vergleich zum überschaubaren Chicago, wo sie kurz zuvor noch mit ihrer Mutter und ihrem Vater gelebt hat. "Siebenhundertdreiundvierzig Tage" sind vergangen, seitdem Jessie ihre Mutter an einer Krebserkrankung verloren hat, und noch immer leidet sie sehr unter dieser Situation - ihr Schmerz ist kaum aushaltbar. So leidet auch ihr Vater, der allerdings ziemlich schnell über eine Trauergruppe im Internet Rachel kennenlernt, die er kurz darauf ohne Wissen seiner Tochter heiratet. Das bedeutet für Jessie der Umzug in eine neue und ungewohnte Umgebung - in eine Luxusvilla zu der neuen Frau ihres Vaters und dessen Sohn, die sie beide nicht kennt - aber zugleich auch die endgültige Akzeptanz, dass ihre Mutter tot ist. Auch ihre beste Freundin Scarlett muss sie schweren Herzens zurücklassen.

Dass Jessie darunter leidet, ist leicht vorstellbar. Alles ist anders, die aus reichen Familien stammenden Schüler der Wood Valley High behandeln sie - eine vergleichsweise arme Tochter aus Chicago - herablassend und geben ihr mehr als einmal das Gefühl, ein "Niemand" zu sein. Allein der mysteriöse SomebodyNobody, der sich nach ihrem ersten Tag per E-Mail bei ihr meldet, und ihr anbietet, sie in die Geheimnisse und in den Alltag der Highschool einzuweisen sowie ihr wertvolle Tipps zu geben, wem sie sich anvertrauen kann und wem nicht, bietet ihr einen Lichtblick.
Schnell schlägt ihr Herz schneller für den ihr unbekannten SN und sie wünscht sich nichts sehnlicher als herauszufinden, wer dahinter steckt.

Das Buch ist spannend und ein Traum für jeden, der gerne aus dem Genre Liebesgeschichten und Jugendbücher liest.
Es behandelt viele wichtige Themen, die Jugendliche beschäftigen, wie z.B. die erste richtige Liebe, ihre äußere Erscheinung und Wirkung auf andere sowie ihre körperliche und geistige Entwicklung. Auch ernste Themen wie Mobbing fließen erfolgreich in die Handlung mit ein, ohne jedoch mit den moralischen Zeigefinger zu Erheben. Die Geschichte regt den Leser an mehr als einer Stelle zum Nachdenken an und lässt das eigene Verhalten in der ein oder anderen Situation kritisch reflektieren und überdenken.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, insbesondere Jessie ist facettenreich und als äußerst sympathisch dargestellt. Dabei werden verschiedene Phasen aufgezeigt - sowohl die, in denen sie an ihrer eigenen Trauer zu ersticken droht, als auch andere, in denen sie glücklicher nicht sein könnte.
Durch die Nachrichten, die sie und SN sich schreiben, wird der Schreibstil aufgelockert und der Leser möchte zugleich immer weiter lesen und das Buch nicht aus den Händen legen, um möglichst bald zu erfahren, um wen es sich bei SN handelt.
Schade ist jedoch, dass der Beginn wenig authentisch wirkt, als Jessie sich nach nur kurzem Schriftwechsel mit SomebodyNobody schon dafür entscheidet, dass es sich bei ihm um keinen Betrüger handeln kann, bzw. sie kein Opfer von Cybermobbing geworden ist. Zwar ist es nachvollziehbar, dass sie sich in ihrer Trauer an jeden Lichtblick klammert, allerdings erscheint dies im ersten Moment ein wenig zu naiv. Der Verlauf der Geschichte ist jedoch bis auf einige wenige Kleinigkeiten authentischer gestaltet.

Der Schreibstil spricht insbesondere Jugendliche - die Zielgruppe dieses Buches - an und wird wie oben erwähnt durch die Passagen der Textnachrichten immer wieder aufgelockert.
Auch wenn die Handlung an vielen Stellen zunächst vorhersehbar erscheint, kommen immer wieder Handlungsstränge und Situationen dazwischen, die den Leser verunsichern und in die Irre führen sollen. Dies ist der Autorin zumeist erfolgreich gelungen. Die Spannung baut sich im Verlauf des Buches auf und erreicht am Ende noch einmal einen Höhepunkt - die Frage, wer SomebodyNobody ist, lässt den Jessie und gleichzeitig auch den Leser einfach nicht los. Das sorgt für einen gewissen Suchtfaktor, sodass das Buch einfach nur verschlungen und nicht aus den Händen gelegt werden kann. Auch wenn mir das Ende anfänglich nicht ganz zugesagt bzw. nicht gefallen hat, wurde es auf den letzen Seiten doch noch besser, sodass dies nur als minimaler Kritikpunkt angesehen werden kann.

Das Cover ist ebenfalls sehr treffend und lässt sich super mit dem Inhalt verbinden. Und auch die wenigen zuvor genannten Kritikpunkte des Buches sollen keineswegs davon abhalten, das Buch zu lesen, denn es ist wirklich lesenswert und mitreißend - löst beim Leser also viele verschiedene Emotionen aus.

Veröffentlicht am 19.04.2019

"Jede Familie hat ihren eigenen Rucksack zu tragen"

Alles Liebe
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In diesem Buch wird das stressige und komplizierte, aber keinesfalls unmögliche Familienleben der 6-köpfigen Familie mit einem eigenem Haus und Hund, im Rahmen einer Biografie vorgestellt.

André und Shari ...

In diesem Buch wird das stressige und komplizierte, aber keinesfalls unmögliche Familienleben der 6-köpfigen Familie mit einem eigenem Haus und Hund, im Rahmen einer Biografie vorgestellt.

André und Shari Dietz haben es in ihrem Leben nicht immer leicht gehabt. Schon das erste Kind kam mit gesundheitlichen Problemen auf die Welt und musste viel Zeit unter ärztlicher Aufsicht verbringen. Und auch das zweite Kind Marie wies Verzögerungen in ihrer Entwicklung auf. Erst später wurde erkannt, dass sie unter dem Angelmann-Syndrom leidet und immer auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes bleiben wird. Doch das soll Familie Dietz nicht davon abhalten, eine glückliche Familie zu sein und ihren Humor weiter auszuleben. Denn "jede Familie hat ihren eigenen Rucksack zu tragen."

Das Buch erzählt viele kurze Storys und Momente aus dem Leben von Shari und André Dietz - von den Geburten, über Arztbesuche, bis zum Umgang von anderen Leuten mit Maries Beeinträchtigung und darüber hinaus von noch diversen anderen Erlebnisse. Da diese Beiträge sowohl aus der Sichtweise von André als auch aus der von Shari geschrieben sind, kann der Leser sich auf abwechslungsreiche Erzählungen freuen. Die Perspektivwechsel lockern den Schreibfluss auf und stellen die unterschiedlichen Sichtweisen und den Umgang der beiden mit verschiedenen Situationen dar. Dabei ist es keinesfalls hinderlich, dass diese nicht in einer chronologischen Reihenfolge angeordnet sind, sondern stattdessen zwischen dem Kennenlernen der beiden bis zur Geburt der letzen Tochter und dem Leben mit ihrem "besonderen Kind" gewechselt wird. Dies lässt einige Zusammenhänge deutlicher werden und garantiert Abwechslung. Darüber hinaus sorgen die kurzen Kapitel dafür, dass man das Buch häufig nicht aus den Händen legen kann, sondern wie gefesselt ist.

Besonders gut ist, dass trotz der vielen Einblicke in das Leben der Familie, die Anonymität der Kinder gewahrt bleibt. Auf den Bildern des Buchumschlags sind die Kinder nur von hinten zu erkennen und auch Namen werden keine genannt - bis auf der von Marie, der, wie der Leser ebenfalls in dem Buch erfährt, vorher schon der Öffentlichkeit bekannt war.
Dennoch ist es dem Leser möglich, einen guten Einblick in den Familienalltag und in die verschiedenen Persönlichkeitszüge der Kinder zu bekommen.

Das Buch zeigt auf oftmals sehr humorvolle Weise, dass ein Leben mit einem beeinträchtigen Kind keinesfalls das Glück verringern geschweige denn zwangsläufig Unglück bedeuten muss. Auch wenn es viele Schwierigkeiten bzw. Umgewöhnungen mit sich bringt und es Phasen gibt, in denen alles schiefzulaufen scheint, machen Shari und André dem Leser dennoch immer wieder deutlich, dass mit der richtigen Organisation des Alltags und mit der notwendigen Förderung das Familienleben nicht negativ beeinträchtigt werden muss. Dadurch, dass durch die Beschreibungen der schlechten und schwierigen Phasen auch negative und weniger angenehme Seiten beleuchtet werden und diese keinesfalls beschönigt werden, wird eine gewisse Authentizität hergestellt, die die Leser ermutigt, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, nicht mit dem ersten scheinbaren Scheitern aufzugeben, sondern immer zu versuchen, das beste aus der Situation zu machen.

Es ist zwar schade, dass man als Leser nur einige Einblicke in das Syndrom und die Auswirkungen speziell im Fall von Marie erhält, allerdings soll dies kein ausschlaggebender Grund dafür sein, dass Buch nicht zu lesen. Denn die Geschichte der beiden ist spannend, abwechslungsreich und regt zum Nachdenken an. Sie ist also keinesfalls vergleichbar mit einer langen wenig humorvoll gestalteten Biografie. Denn auf vergleichsweise wenigen Seiten wird sehr viel über die die Familie, den Familienalltag und das Leben mit diversen Hürden, die früher oder später erfolgreich gemeistert wurden, deutlich.
Darüber hinaus ist am Ende des Buches ein Verweis auf den Angelmann-Verein verzeichnet, der darlegt, wo man weitere Informationen und Erfahrungsberichte erhalten kann.

Das Buch ist also jedem zu empfehlen, die selber Eltern oder Angehörige eines "besonderen Kindes" sind, die sich für Gendefekte wie das Angelmann-Syndrom und das Leben mit den Betroffenen interessieren, aber auch allen anderen, die eine humorvolle und interessante Geschichte lesen möchten.

Veröffentlicht am 03.03.2019

"Ich muss versuchen aus all den Scherben wieder einen Menschen zu bauen"

I can see U
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Ben ist neu in Maries Klasse und schon bei der ersten Begegnung der beiden schlägt ihr Herz schneller. Er scheint einfach perfekt zu sein - umsichtig, hilfsbereit und interessiert. Sie versucht näher Kontakt ...

Ben ist neu in Maries Klasse und schon bei der ersten Begegnung der beiden schlägt ihr Herz schneller. Er scheint einfach perfekt zu sein - umsichtig, hilfsbereit und interessiert. Sie versucht näher Kontakt zu ihm aufzunehmen und die Warnung ihrer besten Freundin Elli, dass der Neue irgendetwas zu verbergen hat und sich komisch verhält, ignoriert sie. Sie schwebt zum ersten Mal auf Wolke sieben.
Als gefakte Bilder von ihr und ihrer Freundin auftauchen und ihnen das Leben erschweren, aber auch als andere unter der Veröffentlichung von Geheimnissen und privaten Dingen leiden, wird Marie stutzig. Hinzu kommt, dass in der Schule merkwürdige Dinge passieren und der Direktor in Bens Gegenwart von einem Auftrag spricht. Doch was ist das für eine Aufgabe, die ihr neuer Mitschüler von dem Direktor persönlich erhalten hat?

Der Gedanke der Geschichte ist interessant und sehr aktuell. Es werden wichtige Aspekte thematisiert, wie z.B. die Gefahren, die mit der Digitalisierung einhergehen, die Auswirkungen von Mobbing, insbesondere von Cyber-Mobbing, und viele weitere Themen, mit denen sich insbesondere Jugendliche zu beschäftigen haben. Trotz dieser Denkanstöße und der unterschwelligen Message, die unter anderem zur Vorsicht im Umgang mit sozialen Medien aufruft, wirkt das Jugendbuch keineswegs belehrend.

Der Leser bekommt den Eindruck vermittelt, dass Marie die Geschichte im Nachhinein verschriftlicht hat. Das kommt dadurch zustande, dass immer wieder Kommentare wie "damals war mir das noch nicht bewusst" eingebaut sind. Dieser Stil führt dazu, dass sich der Leser besser mit Marie identifizieren kann und die ganze Handlung authentischer wird.
Gelegentlich wird der Schreibfluss auch durch abgedruckte E-Mails unterbrochen, die der Leser zu Beginn noch nicht in den Zusammenhang der Handlungen einordnen kann, allerdings wird es gegen Ende hin klarer und verständlicher.

Ein bisschen schade war, dass die Handlungen zumeist sehr vorhersehbar waren. Wenn ein Problem vorherrschte, kam auf den nächsten Seiten bereits die Lösung. Grundlegend ist dies nicht negativ zu bewerten, allerdings führt es in diesem Ausmaß dazu, dass die Geschichte auf den Leser unrealistisch wirkt und die Spannung wegnimmt.

Trotz dieses kleinen Kritikpunktes ist die Geschichte vor allem jüngeren Lesern zu empfehlen, die sich nicht vor mehr oder weniger offenen Enden scheuen.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Spannend, leicht zu lesen und absolut empfehlenswert, mit einer wichtigen und aussagekräftigen Message

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Die Anfang zwanzigjährige April May führt ein durchschnittliches Leben. Nach dem Studium hat sie keinen Arbeitsplatz in der Branche bekommen, sodass sie in einem Start-up Unternehmen täglich Überstunden ...

Die Anfang zwanzigjährige April May führt ein durchschnittliches Leben. Nach dem Studium hat sie keinen Arbeitsplatz in der Branche bekommen, sodass sie in einem Start-up Unternehmen täglich Überstunden leistet und erst spät in der Nacht nach Hause in ihre WG mit ihrer Freundin Maya kommt. Doch es ist ihre einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt in New York bezahlen zu können. Doch eines Nachts auf dem Rückweg von ihrer Arbeit bleibt ihr Blick an einer riesigen Robotorskulptur hängen, und sie muss sofort ihren Freund Andy anrufen. Zusammen drehen sie ein scheinbar unbedeutendes Video und laden es am nächsten Tag hoch. Das Geheimnis um die Roboter, die von April Carls genannt wurden, verdichtet sich und April genießt nicht nur die Sonnenseiten vom Berühmtsein.

Dieses Jugendbuch spricht viele wichtige aktuelle Themen an, wie z.B. die Licht- und Schattenseiten des Berühmtseins, der Einfluss der sozialen Medien sowie der von technischen Neuerungen, die Entfremdung von den eigenen Freunden, negative Charakterzüge einiger Menschen und vieles mehr. Besonders gelungen ist an diesem Jugendbuch, dass negative Aspekte keineswegs verschwiegen wurden, sondern ernst thematisiert wurden und das Buch somit unterschwellig eine ernste Message enthält.
Besonders angenehm ist auch der Schreibstil. Der Leser wird von April durch ihre Geschichte über die Carls geleitet und gegen Ende des Buches erfolgt ein unerwarteter, aber durchaus interessanter Perspektivwechsel. Dieser Schreibstil wirkt authentisch und ist jugendlich gehalten, sodass die Geschichte trotz der ernsten Thematik keineswegs belehrend wirkt.
Auch wenn die Handlung zum Teil unwahrscheinlich erscheint, sind die Charaktere mit vielen Eigenschaften und Details ausgeschmückt, sodass es dem Leser leicht fällt, sich in sie und ihre Reaktionen hineinzuversetzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hank Green einen leicht zu lesenden und inhaltlich sehr gut ausgestalteten Debütroman geschrieben hat, der es definitv verdient hat, gelesen zu werden.
Deswegen kann ich es allen jugendlichen sowie heranwachsenden Lesern empfehlen. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass die Geschichte unwirkliche bzw. science-fiction ähnliche Elemente enthält, welche sich jedoch nur durch die Eigenschaften von Carl äußern.