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Veröffentlicht am 17.04.2018

Die Mittwochsliga lässt bitten...

Der Kuss im Kristall
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Als sie ihre Tante Henrietta ermordet auffindet, ist Alethea entsetzt. Henrietta hatte sich, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, inkognito als Wahrsagerin unter dem Pseudonym "Madame Zoe" verdingt ...

Als sie ihre Tante Henrietta ermordet auffindet, ist Alethea entsetzt. Henrietta hatte sich, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, inkognito als Wahrsagerin unter dem Pseudonym "Madame Zoe" verdingt und bevorzugt zahlungskräftigen Mitgliedern des "ton" die Zukunft vorausgesagt. Doch wenigstens einer Person muss sie dabei in die Quere gekommen sein- etwa weil sie zu viel wusste?

Alethea und ihre Freundinnen genannt "die Mittwochsliga" beratschlagen was zu tun ist und kommen schließlich zum dem Schluss den Mord an Henrietta wenigstens zwei Wochen geheim zu halten. So viel Zeit braucht Alethea um an Henriettas Stelle in die Rolle der Madame Zoe zu schlüpfen, um den Mörder aus der Reserve zu locken.

Doch die Zeit läuft gegen sie und außer dem Earl of Glenross scheint keiner ein Motiv gehabt zu haben, ihre Tante zu töten. Erschwerend kommt dazu, dass der Earl Knöpfe und Gegenstände mit dem Wappentier der Glenrosses trägt- dem Raben. Genau solche, wie bei den weiteren Opfern am Tatort gefunden werden, da der Mörder sich anscheinend nicht mit einer ruchlosen Tat zufrieden geben kann. Trotzdem fühlt sich Alethea magisch von dem Earl angezogen, sie will nicht an seine Schuld glauben und bewundert ihn für sein starkes Auftreten, obwohl er in jüngster Vergangenheit schreckliche Folterungen in einem orientalischen Gefängnis erdulden musste.

Als auch ein Mordanschlag auf sie verübt wird, ist der Earl ihr Retter in letzter Minute. Da Alethea verschleiert ist, ahnt er jedoch nicht, dass "Madame Zoe", die Wahrsagerin ist, die er für den Tod seiner Frau und seines Sohnes verantwortlich macht und Alethea, die Frau die er begehrt ein und dieselbe Person sind...

Der aktuelle Historical von Gail Ranstrom ist zwar auf einer Seite ein unterhaltsamer, prickelnder Liebesroman, (sehr ansprechende, sexy Liebeszenen) wartet aber zudem auch mit einigen Krimielementen auf und dürfte so auch die Leser ansprechen, die ein wenig Spannung in ihrer Lektüre mögen.

Schade fand ich es ein wenig, dass zunächst der dritte Teil der Reihe übersetzt wurde- allerdings muss ich zugeben, dass man für diesen Roman keinerlei Vorwissen benötigt. Zwar kommen die weiblichen Hauptakteure der Vorgängerbände hier zu Beginn des Romans vor, haben aber keinen Einfluss auf die weitere Handlung und auch werden ihre Geschichten zu keiner Zeit zur Sprache gebracht. Wer die "Merry Widows" Reihe von Candice Hern verfolgt und für gut befunden hat, dürfte auch bei Gail Ranstroms Büchern richtig liegen. Ich fand ihren Schreibstil vergleichbar.

Die Ausgangssituation des Romans fand ich interessant- so will Lady Alethea den Mörder ihrer Tante finden und stellt sich für wenige Wochen somit selbst als Köder da. Dabei geht sie sehr vorsichtig zu Werke und setzt sich keinen unnötigen Gefahren aus, sieht man einmal davon ab, dass sie den Platz ihrer toten Tante einnimmt.
Sie ist nach dem Tod ihrer Eltern das Familienoberhaupt und demnach trägt sie auch einige Sorgen um das Wohlergehen ihrer Geschwister mit sich herum. Sie ist verantwortungsvoll, vernünftig und intelligent.

Der Held des Romans, Rob MacHugh ist ein "tortured hero". Zum einen will er Rache an der Frau, die er dafür verantwortlich macht, Schuld am Tod seiner Frau und seines Sohnes zu sein und zum anderen trägt er sowohl seelische als auch körperliche Narben, die ihm in einem Gefängnis zugefügt wurden. Trotzdem gelingt es Alethea ihn zu bezaubern- er schätzt ihre ungekünstelte offene Art und ich wiederum mochte ihre gemeinsamen Dialoge sehr, bei denen es ordentlich knisterte.

Nach meinem Geschmack zieht der Held sein "Rachefeldzug" eine Spur zu beharrlich durch- vielleicht überwindet er dagegen seine körperliche und seelische Pein ein wenig zu schnell um glaubhaft zu wirken. Außerdem stand er eine Spur zu lange auf der Leitung, bis er endlich begriff, dass Alethea nicht die "Madame Zoe" war, die seiner Frau die Zukunft weisgesagt hat- sieht man davon aber einmal ab, bietet der Roman jedoch unterhaltsame Lesestunden und ich würde mich freuen, wenn noch weitere Teile der "Mittwochsliga" übersetzt würden.

Veröffentlicht am 17.04.2018

bisher der beste Roman von Gail Ranstrom

Die entführte Braut
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Lilly, eine der O’ Rourke Schwestern, will nach dem grausamen Mord an ihrer Schwester, den innigsten Wunsch ihrer Mutter erfüllen, in den Adel einzuheiraten, da diese seit dem Tod von Cora O'Rourke immer ...

Lilly, eine der O’ Rourke Schwestern, will nach dem grausamen Mord an ihrer Schwester, den innigsten Wunsch ihrer Mutter erfüllen, in den Adel einzuheiraten, da diese seit dem Tod von Cora O'Rourke immer noch voller Gram ist.

Lilly liebt den Marquis of Olney zwar nicht, doch als er ihr einen Antrag macht, willigt sie dennoch ein, seine Frau zu werden.
Zeuge des Gesprächs wird unfreiwillig Devlin Farrell, der ganz eigene Gründe dafür hat, Olney zu beschatten. Devlin plant sich an Olney und dessen Vater für etwas zu rächen, das bereits viele Jahre zurückliegt, aber noch nicht vergessen ist. Zudem vermutet Devlin, dass Olney und sein Vater Mitglieder einer geheimen Sekte sind, die unter anderem auch den Tod von Lilys Schwester Cora zu verantworten hat.

Lilly und Devlin begegnen sich bei verschiedenen Anlässen und eigentlich findet Lilly den attraktiven, geheimnisvollen Mann sehr sympathisch. Doch als er ihr sogar einen Kuss raubt und sie an ihrem Hochzeitstag aus der Kapelle der Kirche entführt, schlägt ihre Begeisterung für ihn schnell in Entrüstung um. Zudem lässt er sie über seine Motive völlig im Unklaren- Lilly ist äußerst bestürzt, denn ihr Ruf wird nach Devlins Eskapaden sicherlich für immer ruiniert sein. Und zu allem Überfluss schlägt ihr Herz in Devlins Nähe aus unergründlichen stets schneller. Wird Devlin sich ihr offenbaren und erwidert er ihre Gefühle?

Nach „Rätselhafte Küsse“ ist dies nun der zweite Teil um die O’ Rourke Schwestern und man sollte den Vorgängerband auf jeden Fall gelesen haben, um gewisse Geschehnisse dieses Bandes in Gänze begreifen zu können, da die Rahmenhandlung des ersten Teils in diesem Teil fortgesetzt wird.
Im Gegensatz zum Vorgängerband ist dieser Teil weniger düster angelegt, sondern überzeugt diesmal durch eine unterhaltsame Geschichte, die mit vielen interessanten Zutaten gespickt ist und niemals Langeweile aufkommen lässt.

Lilly ist vielleicht ein wenig naiv in mancher Hinsicht und lässt sich dann und wann schon mal zu grenzwertigen Handlungen hinreißen, doch man verzeiht es ihr dennoch, weil sich noch recht jung und ansonsten sehr sympathisch ist.
Devlin ist ein charismatischer Held, der wie so oft in Liebesromanen natürlich nicht das ist, was er im ersten Augenblick zu sein scheint. Devlin stammt aus ärmlichen Verhältnissen, seine Mutter starb sehr früh und er wuchs auf der Straße und später in einem Waisenhaus auf. Doch seinem Geschick war es zu verdanken, dass er im Laufe der Jahre ein erfolgreicher Geschäftsmann mit den besten Verbindungen zur Unterwelt wurde.

Es wird sehr schnell klar, dass Devlin und Lilly sich ineinander verliebt haben, doch zunächst müssen sie sich darüber erst einmal im Klaren werden. Da Devlin der entführten Braut nicht den wahren Grund für ihren Raub aus der Kirche verrät, kommt es verständlicherweise zunächst zu diversen Streitigkeiten zwischen dem Heldenpaar des Romans, die jedoch recht amüsant zu verfolgen sind.
Während Devlins Abwesenheit für ein paar Tage- er lässt sie bei einer befreundeten Zigeunertruppe, lernt Lilly eine ganz andere Welt kennen und sieht danach Devlin auch aus ganz anderen Augen. Diesen Punkt fand ich sehr schön von der Autorin inszeniert und das verleiht der Liebesgeschichte auch noch einmal ein wenig mehr Tiefe.

Gail Ranstroms Romane sind alle sehr spannend, lebhaft und abenteuerlich, doch bisher fand ich ihre Heldenfiguren zumeist ein wenig überdominant und an der Grenze des Ertragbaren, aber mit Devlins Figur hat sie einen tollen und interessanten Liebesromanhelden geschaffen, der auch in der Lage ist, diverse Fehler die er gemacht hat, einzusehen.

Die Autorin steigert sich wirklich von Band zu Band und man kann ihre Romane, auch wenn sie vielleicht noch kleine Schwächen haben und etwas kürzer sind, durchaus schon mit Gaelen Foleys frühern Romanen der Knight-Serie vergleichen.
"Die entführte Braut" ist allerdings bisher der beste Roman von Gail Ranstrom und ich hoffe sehr, dass die Autorin auch in Zukunft fleißig schreiben wird.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Romantik, Spannung & Crime wird zuhauf geboten

Indiskrete Abenteuer einer Lady
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Lady Elise ist unglücklich verheiratet mit einem brutalen Tyrannen. Als er sich ihr eines Nachts aufdrängt, um sie mit Gewalt zu nehmen, wehrt sie sich und schlägt ihren Mann mit dem Schürhaken nieder. ...

Lady Elise ist unglücklich verheiratet mit einem brutalen Tyrannen. Als er sich ihr eines Nachts aufdrängt, um sie mit Gewalt zu nehmen, wehrt sie sich und schlägt ihren Mann mit dem Schürhaken nieder. Nach einem kurzen Blick auf den am Boden liegenden Mann, glaubt Elise, dass sie zur Mörderin geworden ist, rafft ihre Habseligkeiten und die Familienjuwelen zusammen und flüchtet Hals über Kopf mit ihrem kleinen Sohn William, dessen Leben ebenfalls von ihrem Mann zuvor bedroht wurde.

Fünf Jahre später hat sich Elise eine neue Existenz auf der Karibikinsel St.Claire aufgebaut und betreibt nun einen kleinen Laden in dem sie Gebäck und Brot anbietet. Eines Tages betritt diesen Laden Reginald Hunter, Earl of Lockwood, der eigentlich nur auf St.Claire weilt, um einen Fall von Piraterie zu untersuchen. Er ist bezaubert von Lady Elise oder Daphne, wie sie sich auf St. Claire zu Tarnungszwecken nennt und möchte sie zu gerne zu seiner Geliebten machen. Doch Elise ist hin und hergerissen. Zwar lässt sie der attraktive Earl nicht kalt, doch fürchtet sie, dass eine Liaison zwischen ihm und ihr zu gefährlichen Verwicklungen führen könnte, da der Earl aus London kommt und auch zwei Wochen später wieder dorthin zurückkehren möchte und sie ihm unter keinen Umständen dorthin folgen kann.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Während Hunter sich auf den Spuren der Piraten befindet und plötzlich in Lebensgefahr schwebt, wird Elise von ihrer Vergangenheit eingeholt, denn Totgeglaubte leben bekanntlich länger als man denkt…

Vor ein paar Jahren las ich bereits einen Historical von Gail Ranstrom der zur Reihe um die „Wednesday League“ gehörte (Der Kuss im Kristall) und war sehr angetan von dem Roman. Daher war es für mich auch keine Frage, dass ich den aktuellen Roman der Autorin ebenfalls lesen wollte; zumal einige Haupt und Nebenfiguren aus der „Wednesday League Reihe“ der Autorin ebenfalls Auftritte in diesem Roman haben, bzw. sich beide Serien sogar überschneiden.

Und um es vorweg zu nehmen; ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von „Indiskrete Abenteuer einer Lady“, da Gail Ranstrom auch in dieser Geschichte unglaublich viele spannende und romantische Elemente miteinander verbunden hat, so dass es einem nicht langweilig wird.
Aber auch das Heldenpaar wächst einem schnell ans Leserherz. Da wäre zum einen Reginald Hunter, ein Earl der jahrelang in den Diensten der Krone stand und eigentlich bereits seinen Abschied nehmen wollte, bis er noch ein einziges Mal für eine Mission rekrutiert wird, da er Besitzungen auf St.Claire hat und eigentlich bis dato glaubte, dass er niemals eine Frau finden würde, die sein Herz erreicht bzw. ihn mit all seinen Fehlern lieben kann, denn durch die vielen Menschen die er töten musste, ist er bereits sehr abgestumpft. Reginald ist aber ein Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck trägt und vor allem hasst er jegliches Unrecht, das Schwächeren angetan wird. Daphne/Elise imponiert ihm, da sie ihm mutig vorkommt als Ladenbesitzerin und sich ebenfalls für das Gute einsetzt: Aus Bewunderung wird sehr schnell Liebe zwischen den beiden, doch obwohl das in diesem Roman so ist, fand ich das Timing nicht verkehrt, da beide auch viel miteinander reden, was ihre Beziehung zueinander glaubwürdig macht. Elise zögert zwar recht lange, sich Hunter anzuvertrauen, doch in Anbetracht ihrer Vergangenheit und ihrer Sorgen und Ängste die sie umtreiben, kann man das als Leser gut nachvollziehen.

Der Nebenplot um die Piraterie und involvierte Engländer aus London war ebenfalls nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern sorgte für spannende Momente. Zwar war mir relativ schnell klar, wer der Bösewicht im Hintergrund war, doch tappte ich bis zuletzt im Dunkeln darüber, was seine Motive anging. Da die Autorin sich dazu auch noch entschlossen hat, das Setting mehrfach zu wechseln zwischen London und St.Claire, empfand ich den Roman sehr kurzweilig zu lesen, wobei mich Elises Schicksal sehr gerührt hat. Man leidet mit ihr als Leser von der ersten Seite an mit und hofft bis zuletzt, dass sie ihren Gatten bezwingen wird.

Obwohl auch die Liebeszenen romantisch und prickelnd zugleich geschrieben wurden, gab es einen kleinen Kritikpunkt meinerseits, der für einen minimalen Punktabzug gesorgt hat. Ich fand einfach, dass der Roman, dafür, dass so viel Geschehnisse darin verpackt wurden, gut und gerne 100 Seiten länger hätte sein können, denn dann hätte die Liebesgeschichte zwischen Hunter und Elise vielleicht noch ein Tickchen intensiver gewirkt und die Autorin hätte somit auch mehr Platz gehabt, um Hunters sympathische Familie noch ein wenig ausführlicher vorzustellen. Ich hoffe sehr, dass der CORA Verlag weitere Teile der „Hunter“- Familien Reihe und der Wednesday League Serie übersetzen wird.

Kurz gefasst: Romantik, Spannung & Crime wird zuhauf geboten; aber „Indiskrete Abenteuer einer Lady“ sorgt auch für ein Wiedersehen, mit bereits lieb gewonnenen Figuren aus der Wednesday League Reihe der Autorin.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannende Krimielemente!

Rätselhafte Küsse
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Isabella O'Rourke ereilt eines Tages eine schreckliche Nachricht. Ihre Schwester Cora wurde schwer verletzt in London aufgefunden - zum Sterben zurückgelassen. Coras Körper ist durch starke Misshandlungen ...

Isabella O'Rourke ereilt eines Tages eine schreckliche Nachricht. Ihre Schwester Cora wurde schwer verletzt in London aufgefunden - zum Sterben zurückgelassen. Coras Körper ist durch starke Misshandlungen entstellt und so sehr geschwächt, dass sie, nachdem sie Isabella darum bittet ihren Mörder zu finden, in Isabellas Armen stirbt.
Isabella hat leider nur äußerst vage Hinweise zur Überführung des Täters von Cora bekommen. Der Mörder sei ein Gentleman der gehobenen Gesellschaftsschicht, dunkelhaarig, und besäße ebenso dunkle Augen. Seine ganz besondere Eigenart beim Küssen, ist es jedoch, die ihn schließlich überführen soll, wenn Isabellas Plan funktioniert.

Sie gibt sich heimlich als lebenslustige Witwe namens Lady Lace aus und küsst sich zum Entzücken des männlichen "tons" durch London, bis sie eines Abends auf den gelangweilten Dandy Andrew Hunter trifft, der ihr einen leidenschaftlichen Kuss raubt und sie völlig durcheinander bringt.

Auch wenn Andrew zunächst fasziniert und amüsiert ist von "Lady Laces" Art sich einen neuen Gönner zu suchen, denn das vermutet er sehr stark, ändert ein plötzlicher Selbstmord in seinem engsten Freundeskreis, seine bisherige lockere Einstellung Lady Laces gegenüber und er will sie dazu zwingen von ihrem Vorhaben abzulassen.
Doch Isabella weigert sich entrüstet; schließlich ist Andrew ein Mann der sie für eine Frau mit lockerer Moral hält und sie nur zu seiner Mätresse machen will.

Die Zeit drängt den Mörder zu überführen, denn Isabellas Schwester Cora war nicht das einzigste Frauenopfer, das so entsetzlich zugerichtet wurde. Sowohl Isabella als auch Andrew ermitteln in dieser Sache ohne zunächst zu wissen, womit sich der jeweils andere beschäftigt. Die Spur führt schließlich zu einer satanistischen Sekte, die regelmäßig schwarze Messen zelebriert und bringt Isabella und Andrew in größte Gefahr...

"Rätselhafte Küsse" von Gail Ranstrom ist wieder einmal ein historischer Liebesroman mit starken Kriminalelementen, die sehr spannend aufbereitet sind.

Vor kurzer Zeit erschien im Cora Verlag bereits "Der Kuss im Kristall", der zur "Mittwochsliga- Reihe" der Autorin gehört. Der aktuelle Historical hier, gehört dagegen zu einer Duologie über die O‘Rourke Schwestern.

Der Plot ist recht originell; eine Heldin die sich küssenderweise durch London bewegt, um einen Mörder zu finden ist eigentlich erfrischend, doch auch ein wenig naiv. Aber Isabellas Gründe für ihre Ermittlungen sind plausibel dargestellt und man versteht, warum sie sich immer wieder der Gefahr aussetzt.

Andrew dagegen ist ein Liebesromanheld, bei dem ich ein wenig zwiegespalten war, da ich überdominante, ein wenig selbstherrliche männliche Akteure eigentlich nicht so wirklich mag. Meiner Meinung macht Isabellas es ihm eine Spur zu einfach und gibt sich ihm hin, obwohl er sie zuvor mit recht unschönen Bemerkungen bedachte.

Ebenso vermisste ich sowohl bei Isabella als auch bei Andrew mehr charakterliche Tiefe, das Umfeld der beiden Hauptakteure wird zu dürftig ausgeleuchtet; auch die "Kennenlernphase" kommt zu kurz, so dass außer der sexuellen Anziehungskraft kaum Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten zu finden sind.

Dennoch vergebe ich eine 4.0 Bewertung, weil ich die Kriminalelemente in diesem Roman äußerst spannend inszeniert fand und ich den Roman erst zum Schluss aus den Händen legen konnte.
Wer sich mit überdominanten Akteuren a la Brenda Joyce arrangieren kann, wird sich mit "Rätselhafte Küsse" gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Was sich liebt, das neckt sich- Liebe, Action und Spannung in Konstantinopel!

Im Bann des Orients
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Major Bennett Prestwood will auf schnellstmöglichem Wege nach England zurückkehren, doch in Ostende fängt ihm sein Befehlshaber General Caruthers ab, der ihm einen brisanten Auftrag gibt den Prestwood ...

Major Bennett Prestwood will auf schnellstmöglichem Wege nach England zurückkehren, doch in Ostende fängt ihm sein Befehlshaber General Caruthers ab, der ihm einen brisanten Auftrag gibt den Prestwood nicht ablehnen kann. Er soll nach Konstantinopel reisen und dort eine mutige junge Dame schützen, die für die Briten arbeitet, Verteidigungsanlagen der Osmanen ausspioniert und davon Zeichnungen anfertigt die so kunstvoll angefertigt werden, dass man keinerlei weiteren Nutzen dahinter suchen würde.

Da sich zu Hause seine Schwester in großer Not befindet, da diese von ihrem Ehemann regelmäßig verprügelt wird und jüngst zu dem brutalen Schläger zurückgekehrt ist, möchte Major Prestwood seinen Auftrag so schnell wie möglich abschließen. Doch als er in Konstantinopel auf die schöne Mari Sinclair trifft, die Tochter eines britischen Archäologen und einer Griechin, ist er wie verzaubert von der jungen Dame, die ihm jedoch eröffnet, dass sie mit ihrer Spionagetätigkeit aufhören möchte. Doch Major Prestwoods Cousin, Lord Henry Daller, der gleichzeitig auch der Botschafter von Konstantinopel ist, besteht darauf, dass Mari unter allen Umständen weitermacht. Auch wenn sie sich dabei in große Gefahr begibt. Was Bennett nicht ahnt, ist, dass Daller sogar so weit geht, Mari zu erpressen. Doch auch Bennett ist hin und hergerissen. Auf der einen Seite muss er seinen Befehlen gehorchen, auf der anderen Seite möchte er Mari um jeden Preis beschützen. Wie soll er sich nur entscheiden und wie kann er Mari aus dieser gefährlichen Situation retten?

„Im Bann des Orients“ von Anna Randol ist der Debütroman der Autorin und stellt eine Mischung aus spannendem historischen Roman mit Spionageplot versehen und einer typischen, wenn auch züchtigen Historical Romance dar. Allein vom Titel und vom Cover des Romans her, hätte ich eigentlich eher einen Haremsroman oder zumindest eine Geschichte, die während der elisabethanischen Zeit spielt erwartet und war daher ganz überrascht, dass es sich hier trotz des exotischen Settings um einen Regency handelt, was in dieser Konstellation ja doch eher recht selten vorkommt.

Die Autorin hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, ihren beiden Hauptfiguren Leben einzuhauchen und hat ihnen zudem auch gewisse Probleme, die sie mit sich herumtragen auf den Leib geschrieben. So hat die Halbwaise Mari einen opiumsüchtigen Vater, der nicht mitbekommt, das Mari unter seinem Verhalten leidet und Bennett ist dagegen noch stark von seinen Kriegserlebnissen traumatisiert, die er mit selbst verfassten Gedichten versucht zu kompensieren. Und obwohl beide sich zunächst nicht grün sind und sich in einigen Wortgefechten ergehen, ist die Anziehungskraft zwischen dem Paar für den Leser beinahe spürbar, was für die nötige romantische Komponente sorgt.

Anna Randols Geschichte hätte rein vom Inhalt her auch gut ein Roman von Meredith Duran sein können, denn Durans Hang zu exotischen Settings und Plots gewürzt mit der nötigen Ernsthaftigkeit kommt auch hier zum Tragen, doch leider gibt es bei Anna Randols Roman einen kleinen Wermutstropfen- die recht moderne Ausdrucksweise. Ob diese nun schon im Original vorhanden war oder durch die Übersetzung entstand, kann ich leider an dieser Stelle nicht sagen, da ich das englische Original nicht kenne.
Wer jedoch nicht so einen großen Wert auf eine zeitgemäße Ausdrucksweise legt, wie ich und spannende und abenteuerliche Spionageplots mag, wird sicherlich viel Lesevergnügen mit „Im Bann des Orients“ haben und das Heldenpaar in sein Herz schließen, auch wenn die Autorin gegen Ende ihrer Geschichte für meinen Geschmack dann doch zu viel auf nur noch wenigen Seitenzahlen erzählen wollte. Für ein Debütroman ist Anna Randols Buch jedoch durchaus beachtenswert.

Kurz gefasst: Was sich liebt, das neckt sich- Liebe, Action und Spannung in Konstantinopel!