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Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein nette kleine Liebesgeschichte.

Zwischen Vernunft und Verlangen
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Statt ihren Verlobten Jason Martell zu heiraten, brennt die Schwester von Lady Anne mit einem Anderen durch. Doch was wird nun geschehen, schließlich sind sowohl die Gäste als auch der Bräutigam in der ...

Statt ihren Verlobten Jason Martell zu heiraten, brennt die Schwester von Lady Anne mit einem Anderen durch. Doch was wird nun geschehen, schließlich sind sowohl die Gäste als auch der Bräutigam in der Kirche bereits anwesend? Lady Anne obliegt es, Jason die Entscheidung ihrer Schwester zu überbringen, doch dieser reagiert völlig anders als sie es dachte- statt tieftraurig zu schmollen besteht er darauf, dass sie nun an die Stelle ihrer Schwester tritt und ihn heiratet, da Annes Vater Jason gegenüber hohe Schulden angehäuft hat. Da die Ehre ihrer Familie auf dem Spiel steht willigt Anne schließlich ein. Doch kann aus einer arrangierten Ehe ohne Gefühle dennoch Liebe werden?

In der Kürze liegt die Würze- jedoch hatte ich so meine Bedenken, als ich sah, dass diese zweite Geschichte im aktuellen Historical lediglich knapp 38 Seiten umfasste. Aber ich muss ehrlich sagen, dass dieses Experiment definitiv geglückt ist. Die Ausgangssituation ist so interessant, dass ich mir sogar ehrlich gesagt noch viele Seiten mehr gewünscht hätte, um mehr über die beiden interessanten Romanfiguren erfahren zu können. Es ist ein nette kleine Liebesgeschichte über zwei recht nüchterne und abgeklärte Menschen die dann doch noch der großen Liebe begegnen, obwohl sie es eigentlich gar nicht mehr erwarteten.


Kurz gefasst: Ein nette kleine Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Packende Wikingerromance, die mich rundum zu begeistern wusste. Hoffentlich werden weitere Teile der Serie übersetzt!

In den Armen des Barbaren
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Lady Edith und ihre Cousine erwarten voller Unbehagen den neuen Besitzer von Breckon Hall, nachdem dieser Ediths Mann und dessen Mannen, vernichtend geschlagen hat. Eigentlich glaubt Lady Edith, dass die ...

Lady Edith und ihre Cousine erwarten voller Unbehagen den neuen Besitzer von Breckon Hall, nachdem dieser Ediths Mann und dessen Mannen, vernichtend geschlagen hat. Eigentlich glaubt Lady Edith, dass die Nordmannen lediglich kurz Halt machen werden, um den Besitz restlos zu plündern und die Frauen zu schänden, doch Brand Bjornson ist trotz seines Rufes als unbarmherziger Krieger, der ihm vorausgeeilt ist, alles andere als ein grausamer Barbar. Andererseits lässt er sich aber auch auf keinen Handel ein. Das bekommt Edith sogleich zu spüren, als sie ihm anbietet, Breckon Hall für ihn weiterhin zu leiten, so wie sie es praktisch von Kindesbeinen an gewohnt war.

Doch Brand weigert sich und schlägt auch ihren Antrag aus. Er will keine Ehefrau, lediglich eine Geliebte. Obwohl Edith entrüstet ist, weil er ihr solch einen ruchlosen Vorschlag überhaupt unterbreitet, stimmt sie zähneknirschend zu, da sie sich Sorgen um die Bewohner der Burg und ihre Untergebenen macht und zudem immer noch hofft, dass Brand im Laufe der Zeit begreift, wie nützlich sie ihm sein kann. Außerdem hat sie viele Wertgegenstände in der Burg versteckt und hofft nun, dass es ihr eines Tages gelingen wird, diese in Sicherheit zu bringen.

Ihr Handel mit Brand bezieht sich auf ein Jahr. Danach sichert er ihr freies Geleit zu und sie darf zudem ihre persönlichen Dinge und Wertgegenstände mitnehmen.
Während Edith und Brand sich besser kennen lernen und einige Dispute ausfechten, beginnen sie jedoch auch den jeweils anderen aus ganz anderen Augen zu betrachten. Beide haben viele Gemeinsamkeiten und besonders Ediths Einsatz für ihre Untergebenen und dass sie nie an sich selbst denkt, imponiert Brand. Zudem herrscht ein gewaltiges Knistern zwischen den beiden, das Edith zunächst versucht zu ignorieren. Zu groß ist ihre Angst davor, mit Brand zu schlafen, da ihr ermordeter Ehemann ein grausamer Geselle war, der sie sogar schlug.
Während im Hintergrund Aufrührer intrigieren und versuchen die neue Ordnung zu stören, bemüht sich Brand darum, Edith ihre Angst zu nehmen. Wird es ihm gelingen?

„In den Armen des Barbaren“ gehört zur derzeit 7 Teile umfassenden „Viking“ Reihe der Autorin, von der bislang nach meinem Wissensstand nur der dritte Teil ins Deutsche übersetzt wurde, was sich hoffentlich sehr bald ändern wird, wie ich hoffe, denn mir hat Michelle Styles Historical Romance sehr gut gefallen. Mehr noch, ich habe seit Michelle Willinghams Romanen selten solch eine gut geschriebene und vor allem glaubhaft wirkende Geschichte lesen dürfen.

Das fängt schon beim Helden an. Er ist alles andere als ein weichgespülter Held, sondern ein Mann seiner Zeit, der Edith von Beginn an schonungslos klar macht, was er von ihr will. Okay, das sorgt natürlich beim Lesen dazu, dass man ihn gerne mal ein wenig schütteln möchte, wenn er sein Machogehabe auspackt, doch trotzdem ist er ein gerechter Anführer und lernfähig. Edith dagegen fand ich zwar eine Spur zu selbstlos charakterisiert; beinahe einer Heiligen gleich, doch lässt sie gottlob auch mal ihr ungezügeltes Temperament durchblicken und ihren scharfen Verstand, der ihrer spitzen Zunge in Nichts nachsteht.

Man nimmt den Beiden ab, dass sie sich irgendwann ineinander verlieben und auch die Startschwierigkeiten, die vorprogrammiert sind, da beide aus unterschiedlichen Welten kommen. Die Liebesgeschichte ist einfühlsam von der Autorin geschrieben inszeniert worden und wird von einigen sehr prickelnden Liebesszenen untermalt. Aber auch die Nebenhandlung um „Eroberer und Rebellen“ fand ich spannend beschrieben und so vergebe ich trotz der Tatsache, dass hier und da ein paar modern anmutende Ausdrücke verwandt wurden die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung an Fans erotischer Wikingerromances.

Kurz gefasst: Packende Wikingerromance, die mich rundum zu begeistern wusste. Hoffentlich werden weitere Teile der Serie übersetzt!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Mittelmäßiger Historical

Paris - Stadt der Sünde
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Elinor Harriman hat kein einfaches Leben.
Nachdem ihre Mutter, die schon immer einen unseligen Hang zu Liebhabern und Glücksspielen besaß, nicht nur von ihrem Ehemann verstoßen wurde, sondern dieser auch ...

Elinor Harriman hat kein einfaches Leben.
Nachdem ihre Mutter, die schon immer einen unseligen Hang zu Liebhabern und Glücksspielen besaß, nicht nur von ihrem Ehemann verstoßen wurde, sondern dieser auch noch rigoros die Trennung von Lady Caroline durchsetzte, blieb Elinor, ihrer Schwester Lydia und ihrer Mutter nur noch der Rückzug aus der Gesellschaft und die Flucht ins französische Exil.

Nun leben sie in Paris am Rande der Armutsgrenze, denn auch hier ist es Lady Caroline nicht gelungen, ihre egoistische Genuss- und Spielsucht unter Kontrolle zu bekommen und zu allem Überfluss zeigt das ausschweifende Leben Lady Carolines nun seine grausamen Spuren- die Mutter von Elinor und Lydia hat sich mit Syphilis angesteckt. Und dennoch gelingt es ihr eines Abends, sich heimlich aus dem Haus zu schleichen. Sie hat die letzten finanziellen Reserven der Harrimans bei sich, sogar ein letztes kostbares Schmuckstück, dass sie binnen kürzester Zeit am Spieltisch versetzen wird, wenn Elinor sie nicht aufhält.

Elinor ist fest entschlossen, ihre mittlerweile dem Wahn verfallene Mutter zurückzuholen, doch als sie erfährt, wo sich Lady Caroline vergnügen möchte, beschleichen sie im ersten Moment leichte Skrupel. Es sind Festivitäten besonderer Art, die Viscount Rohan auf seinem Landsitz anbietet- er, der sich selbst der „Fürst der Finsternis“ nennt, huldigt auf seinem Besitz nicht nur dem Glücksspiel und veranstaltet ausschweifende und zügellose Orgien für die bessere Gesellschaft, sondern soll zusammen mit anderen Mitgliedern Satan persönlich Untertan sein.

Trotz all ihrer Bedenken und Ängste macht sich die junge Frau auf in die „Höhle des Löwen“. Viscount Rohan, gelangweilt von all den Ausschweifungen auf seinem „Ball“, ist erfreut über die Ablenkung, die Elinor ihm bietet, denn sie zeigt ihm gegenüber nicht den Hauch von Ängstlichkeit, sondern fordert ihn kühn heraus. Obwohl sie keine große Schönheit ist, weckt sie das Interesse des Viscounts und so zeigt er zunächst seinen guten Willen, indem er Elinors Mutter von seinen Männern zurückbringen lässt und auch Elinor am nächsten Tag nach Hause begleiten möchte.

Ganz offen zeigt Rohan sein Interesse an Elinor, doch obwohl Rohan schön wie die Sünde ist, weigert sie sich standhaft ihm zu Willen zu sein; im Gegenteil, sie zeigt ihm unverhohlen die kalte Schulter, was ihn noch mehr anstachelt. Doch der Kuss, den Rohan Elinor anschließend gibt, lässt sie seltsam aufgeregt und verwirrt zurück. Auch für die Rückreise am nächsten Tag hat Rohan etwas ganz Besonderes geplant und obwohl Elinor von seinen Intimitäten erschrocken und beglückt zugleich ist, will sie Rohan nie wieder sehen…

Die Autorin Anne Stuart ist bekannt für eine besondere Art von Romances- in ihren Romanen sind die Protagonisten zumeist gebeutelt durch diverse Schicksale und geben sich ihren Mitmenschen gegenüber sehr misstrauisch und gefühllos- manchmal sogar grausam und unerbittlich. Das betrifft hauptsächlich die männlichen Romanhelden und man sollte schon ein kleines Faible für diesen dominanten, recht eigenwilligen „tortured heroes“ der Autorin haben, wenn man sich für einen ihrer Romane entscheidet.

Auch in ihrem aktuellen „Historical“ haben wir es erneut mit einem Helden dieser Kategorie zu tun. Rohans Ausschweifungen und sein zynisches Verhalten kann man nicht unbedingt schön reden, er ist durchaus kein „nice guy“, doch seltsamerweise ist es in „Paris-Stadt der Sünde“, so, dass man recht früh erfährt, was aus Rohan den Mann gemacht hat, der er heute ist. Leider erfährt man diese speziellen Dinge und Geschehnisse die zu seinem jetzigen Verhalten führten nur aus dritter Hand und auch im Verlauf der Story tauschen sich Rohan und Elinor nicht persönlich darüber aus, was ich sehr schade fand.

Auch Elinor trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum und man kann sehr gut verstehen, wieso sie möglichst wenig mit Rohan zu tun haben möchte. Dennoch verliebt sie sich langsam in Rohan. Aber auch hier versäumt es Anne Stuart intensive Gespräche in ihre Love Story einzubauen. Beide Hauptfiguren hatten im Vorfeld so viel Potential, doch es wurde leider nicht voll ausgeschöpft- im Gegenteil, Elinor und Rohans Gedanken und Gefühlswelt kam mir persönlich viel zu kurz. Dagegen war ich sehr angetan von der zweiten Liebesgeschichte in diesem Band um Elinors schöne Schwester Lydia und Rohans bestem Freund Charles, der durch eine Narbe gezeichnet ist. Diese beiden Figuren wirken sehr viel lebhafter, haben mehr charakterliche Tiefen zu bieten als das Hauptpaar der Story.

Dennoch ist der Roman durchaus lesbar und hat auch seine Stärken. Die ersten 100 Seiten sind für mich persönlich die stärksten gewesen- denn da lieferten sich Rohan und Elinor sehr amüsante Wortgefechte und Rohan als „Bad guy“ ist an sich eine interessante Figur.
Seltsamerweise ist es ausgerechnet seine 180 ° Wendung vom bösen Buben in einen verliebten Mann, die ich der Autorin nicht abnehmen konnte. Diese schwarz zu weiß Wandlung war mir nicht facettenreich und glaubwürdig genug geschildert.
Zudem schlichen sich im Laufe der Story leichte Längen ein und so ist die Story um Rohan und Elinor zwar nett zu lesen, aber in meinen Augen nicht herausragend.

Positiv fand ich dagegen, dass Elinor und Charles zwei Akteure waren, die nicht mit ihrer Schönheit, sondern mit ihrem Charakter punkten konnten. Von dieser Art Romanhelden und Heldinnen wünsche ich mir definitiv mehr!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein Historical der die Leserschaft sicherlich spalten wird und der in mir eher Abscheu als Lesevergnügen hervorrief

Zeit der Hingabe
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Lady Miranda Rohan ist eine recht lebens- und abenteuerlustige junge Frau, die es hasst, gesellschaftlichen Regeln unterworfen zu sein. Nur einmal möchte sie „aus der sprichwörtlichen Reihe“ tanzen und ...

Lady Miranda Rohan ist eine recht lebens- und abenteuerlustige junge Frau, die es hasst, gesellschaftlichen Regeln unterworfen zu sein. Nur einmal möchte sie „aus der sprichwörtlichen Reihe“ tanzen und beschließt das Angebot eines Adeligen zu einem Rendezvous anzunehmen. Doch der kleine Ausflug entwickelt sich zu einem Fiasko für Miranda. Sie wird vergewaltigt und verliert, da sie sich strikt weigert, ihren Peiniger anschließend zu heiraten, in der Gesellschaft ihr gutes Ansehen. Von nun an ist sie eine Geächtete des „tons“ und hat nur noch ihre Familie und beste Freundin Jane, die tapfer zu ihr halten. Doch Miranda hat sich längst mit ihrer ausweglosen Lage arrangiert und bewohnt ein kleines Stadthaus inmitten von London. Eines Tages hat sie einen Unfall, wird aber in letzter Sekunde von Lucien de Malheur gerettet. Ausgerechnet in Lucien der als skrupellos und grausam gilt, findet sie eine verwandte Seele. Selbst Luciens äußere Versehrtheit schreckt sie nicht ab; im Gegenteil- sie verliebt sich Hals über Kopf in den intelligenten Mann deren Sinn für Ironie mit dem ihrigen konform geht.

Was Miranda jedoch nicht ahnt, ist, dass Lucien nicht rein zufällig ihren Weg kreuzte. Er hat ausgerechnet Miranda für seine Rache an der Familie Rohan auserkoren. Einst war Luciens Schwester Genevieve mit Mirandas Bruder Benedick verlobt, doch als dieser sich für eine andere entschied, beging die geistig umnachtete Genevieve Selbstmord.
Lucien plant nun Miranda auf sein einsames Landgut zu entführen, sie zu unterwerfen oder gar zu heiraten; alles ist ihm Recht, Hauptsache für ihn ist es, dass die Rohans von nun an ewig unter Lucien zu leiden haben. So gerne Miranda auch ablehnen würde- ihr sind die Hände gebunden. Weigert sie sich Lucien zu begleiten, wird er ihren Bruder Benedick zum Duell fordern. Da Lucien noch nie ein Duell verlor, willigt Miranda aus Liebe zu ihrem Bruder in Luciens Wunsch ein. Doch auf seinem Anwesen bietet sie ihm tapfer die Stirn. Sie ahnt jedoch nicht, was Lucien noch alles für sie geplant hat.
Währenddessen setzt Mirandas Freundin Jane alles auf eine Karte, in dem sie zusammen mit einem berüchtigten Räuber und Freund von Lucien versucht Miranda zu retten. Dabei kommen sich der Straßenräuber und Jane näher. Doch Jane ist bereits verlobt…

Anne Stuart spaltet schon seit vielen Jahren die Leserschaft, denn sie hat ein Faible für Romanhelden, die abgründiger nicht sein könnten. Es sind richtige „Bad Boys“ und man sollte diese Art von Liebesromanhelden schon mögen, wenn man zu einem Roman der Autorin greift. Ich persönlich mag durchaus mal einen „tortured hero“ in Liebesromanen und finde zu weichgespülte männlichen Hauptfiguren dagegen zumeist eher langweilig, doch zu „bad“ sollte der Held dann doch nicht gestrickt sein; sprich es gibt gewisse Grenzen, die meiner Meinung nach selbst in einem Liebesroman nicht überschritten werden sollten und leider geschieht dieses mehrfach in „Zeit der Hingabe“.

Helden mit Rachegelüsten begegnet man durchaus recht oft in Historicals und dagegen ist an sich ja auch nichts einzuwenden. Doch wenn der Held sich noch nicht einmal zu schade dafür ist (aus welchen Gründen auch immer) einem Lebemann den Auftrag zu geben eine unschuldige junge Frau zu verführen oder gar zu vergewaltigen damit ihr Ruf geschädigt ist, nur um ihrer Familie zu schaden; oder wenn er später sogar so weit geht, sich dieser Frau aufzudrängen und plant sie einer satanischen Sekte für den Gruppensex als Lustobjekt darzubieten, ist mir das doch „too much“!

Der einzige Lichtblick war für mich die Heldin dieses Romans die (warum auch immer) Lucien bedingungslos liebt, sich von keiner seiner Bösartigkeiten abschrecken lässt und stattdessen einen einfallsreichen Weg findet, ihn zu besiegen. Allerdings schrammt auch Miranda oftmals knapp an der Grenze zur naiven, dummen Heldin die nur von ihrer Libido beherrscht wird, vorbei- oftmals sind die Übergänge von einem Extrem zu anderen dabei direkt fließend.

Die Ausgangssituation der Geschichte war sehr interessant, doch die Umsetzung des Ganzen hat mir dann leider überhaupt nicht gefallen. Man bekommt es durchweg mit einem Helden zu tun, der sich selbst gerne als düsterer unbarmherziger Rächer sieht und dabei völlig in seiner Rolle aufgeht, dies natürlich noch mit dunkler Kleidung unterstreicht und mir dabei eher vorkam wie ein kleiner verzogener Junge. Luciens Rächerrolle wurde meiner Meinung nach völlig überzogen dargestellt und wirkte unfreiwillig albern auf mich.

Nebenher erzählt die Autorin; ganz im Stile von Emma Wildes eine zweite Liebesgeschichte, zwischen Jane und Luciens Freund. Obwohl die beiden Nebenfiguren durchaus Potential hatten, konnte mich diese Liebesgeschichte leider auch nicht begeistern.

Und trotz der Tatsache, dass Lucien für meinen Geschmack sogar noch Catherine Coulters oder Brenda Joyces Historical Romance Helden „in Sachen Unsympath“ um Längen schlagen konnte, gelang es mir trotzdem nicht, den Roman vorzeitig zur Seite zu legen, was vor allem dem guten Schreibstil von Anne Stuart geschuldet war. Was mir am Ende dann aber richtig sauer aufstieß war die Tatsache, dass Lucien keine wirkliche Reue zeigt und Miranda viel zu schnell „einknickt“ und das, obwohl Lucien für das schlimmste Erlebnis in ihrem Leben verantwortlich war. Daher kann und will ich, trotz des guten Schreibstils nicht mehr als 1 Punkt vergeben.

Kurz gefasst: Ein Historical der die Leserschaft sicherlich spalten wird und der in mir eher Abscheu als Lesevergnügen hervorrief.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Anschaulicher, spannender Historienschmöker- angesiedelt während des 30jährigen Krieges.

Das Pestkind
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Die kleine Marianne, ist die einzige Überlebende auf dem Hof ihrer Eltern, während die Pest rund um den Ort wütet. Der Pfarrer findet sie verängstigt und alleine auf dem Hof, verborgen in einem Versteck ...

Die kleine Marianne, ist die einzige Überlebende auf dem Hof ihrer Eltern, während die Pest rund um den Ort wütet. Der Pfarrer findet sie verängstigt und alleine auf dem Hof, verborgen in einem Versteck vor und bringt sie zur Witwe Thaler, wo sie fortan aufwächst. Dort, in Hedwig Thalers Brauerei ist Marianne jedoch eher billige Arbeitskraft, den Stieftochter und bekommt von Kindesbeinen an mehr Schläge als Nahrung. Einzig Anderl, der leibliche aber etwas zurückgebliebene Sohn der Witwe, wächst Marianne sehr ans Herz.
Um Mariannes Ruf steht es im Ort nicht zum besten, denn die Leute munkeln, dass es wohl kaum mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, dass Marianne als einzige damals die Pest überlebte und halten die junge Frau für eine Hexe, was sie diese auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren lassen.
Kurz vor dem Mord an Mariannes Stiefmutter Hedwig, belauscht Marianne zufällig ein Gespräch zwischen zwei Männern, die dunkle Pläne schmieden und Hedwigs Sohn Anderl betreffen. Marianne ist sogleich klar, dass es nur diese beiden Männer sein können, die Hedwig auf dem Gewissen haben, doch stattdessen gerät Anderl in den Fokus.

Währenddessen wüten marodierende Truppen während des 30jährigen Krieges ganz in der Nähe. Albert Wrangel, ein Soldat, ist einer von ihnen und hasst, als friedliebender Mensch das grausame Tun das währenddessen an der Tagesordnung ist. Plündern, Vergewaltigen und Morden- im Gegensatz zu Albert geht dessen Bruder, der Anführer Carl Wrangel völlig in seiner Aufgabe auf. Dessen Grausamkeit gilt als legendär. Eines Tages stehen sie auch vor den Toren von Rosenheim. Die daraus resultierenden Folgen, betreffen auch Marianne und ändern ihren Lebensweg…

Da historische Romane zu meiner Lieblingslektüre gehören und mich der Klappentext des Romans, genauso wie die Zeitepoche, in der der Romans spielt, ansprachen, gab ich dem Buch kurz entschlossen ein neues Zuhause und habe es auch nicht bereut.
Die Autorin hat einen eingängigen, klaren Schreibstil und die Gabe, die historischen Geschehnisse sehr klar und deutlich vor dem inneren Auge des Lesers entfalten zu können. Die bildhafte Ausdruckskraft sorgt allerdings auch dazu, dass empfindliche Leser bei der, ein oder anderen Romanpassage schlucken könnten, denn angesprochene Zeitepoche war kein Zuckerschlecken. Die Menschen wurden mit zahlreichen Krankheiten, Hungersnöten und Krieg konfrontiert. Dazu hatten einfache Frauen und Kinder den schwersten Stand und galten als Spielball in den Händen der Stärkeren.
Das Schicksal der Marianne mag zwar, wie auch ihr Name fiktiv sein, es ist jedoch laut Autorin verbrieft, dass es einst tatsächlich während der großen Pest ein kleines Kind gab, dass als Einzige diese schreckliche Krankheit bei Kieling überlebt hat.

Um diese Information wob Nicole Steyer einen sehr spannenden historischen Schmöker, der sich trotz seiner 581 Seiten wie im Flug lesen ließ. Neben der Kriminalhandlung dürfen sich kleine Romantiker auch auf eine kleine Liebesgeschichte freuen, allerdings stehen im Fokus des Geschehens eindeutig die Abenteuer und Gefahren, die die Heldin des Romans, Marianne und (ihr) Albert überstehen müssen.
Zwar hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere in der Geschichte vielleicht noch ein wenig facettenreicher gezeichnet worden wären, als nur entweder rein gut oder böse zu sein, doch hat mich dieser Kritikpunkt nicht allzu sehr gestört, da die Story so atmosphärisch dicht geschrieben wurde.

Kurz gefasst: Anschaulicher, spannender Historienschmöker- angesiedelt während des 30jährigen Krieges.