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Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine spannende, durchweg fesselnde und detailreich geschilderte Para-Romance mit kleinen Schwächen, die prickelnde Liebeszenen beinhaltet.

Geisterlicht
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Fiona lebt zusammen mit ihrem Vater in Deutschland. Vor vielen Jahren trennten sich ihre Eltern und so ging Fionas Mutter, eine Schottin, zusammen mit Fionas kleiner Schwester Dawn zurück in ihre Heimat. ...

Fiona lebt zusammen mit ihrem Vater in Deutschland. Vor vielen Jahren trennten sich ihre Eltern und so ging Fionas Mutter, eine Schottin, zusammen mit Fionas kleiner Schwester Dawn zurück in ihre Heimat. Fiona hat es nicht verwinden können, dass sie seit damals nie wieder etwas von ihrer Mutter gehört hat, doch eines Tages, nachdem sie in der Nacht einen seltsamen Traum hatte, in dem sie mit einem attraktiven Mann zusammen war, wird sie von Dawn angerufen. Fiona fällt aus allen Wolken als sie erfährt, dass ihre vor Monaten verstorbene Mutter in all den Jahren viele Briefe geschrieben hat und sehr unglücklich darüber war, dass sie Fiona zurücklassen musste. Außerdem bittet Dawn ihre ältere Schwester darum, so schnell wie möglich nach Schottland zu kommen, da sie dringend ihre Hilfe benötigt. Worum es dabei geht, kann Fiona höchstens erahnen, denn Dawn drückt sich recht kryptisch aus. Nachdem Fiona ihren Vater zur Rede gestellt hat, und von ihm bestätigt bekommt, dass tatsächlich regelmäßig Briefe ihrer Mutter eintrafen, die er ihr jedoch verheimlicht hat, ist sie sehr aufgebracht und bucht umgehend ein Ticket nach Schottland.

Dort angekommen beginnt für Fiona eine wunderliche Odyssee. Zum einen steht plötzlich, nachdem sie nur kurz an ihn gedacht hat, der unbekannte Mann aus Fionas Traum vor Dawns Haustür, der sich als adeliger Nachbar Aidan entpuppt und Fiona, nachdem sie gemeinsam eine Tasse Kräutertee getrunken haben, einen leidenschaftlichen Kuss raubt. Zum anderen will ihr Dawn, die kurze Zeit später eintrifft, weismachen, dass sie und Fiona mütterlicherseits, einem alten Hexengeschlecht entstammen und magische Kräfte besitzen. Aus allen Wolken fällt Fiona jedoch (und zweifelt zudem ernsthaft am Geisteszustand ihrer jüngeren Schwester) als Dawn mit zwei großen Bitten an sie herantritt. Dawn möchte, dass Fiona ihr dabei hilft einen Liebeszauber für Aidan und sie zu weben und außerdem muss laut Dawn die alte Ahnherrin der Abercrombies, Catriona, die seit Jahrhunderten als unglücklicher Geist ruhelos umherstreift, von ihrem geisterhaften Dasein befreit werden.

So hat Fiona plötzlich alle Hände voll zu tun- zudem beschleicht sie ein schlechtes Gewissen, denn ausgerechnet Aidan, den sie mit ihrer Schwester zusammenbringen soll, ist scheinbar nicht nur der Mann aus ihren Träumen sondern auch der Mann, den Fiona heiß begehrt…

Als Fan von Geisterromances und Schauerromanen konnte ich nicht widerstehen, als ich den Klappentext diese Para-Romance las und wurde im Großen und Ganzen gesehen auch nicht von ihr enttäuscht. Die Story um eine junge Frau, die eines Tages erfährt, dass sie, wie ihre Mutter und Schwester eine Hexe ist und in Schottland um ihre Liebe und ihr Glück kämpfen muss, wurde sehr spannend und abwechslungsreich konzipiert. Zudem setzt die Autorin genau an den richtigen Stellen Grusel- und Schauerelemente ein, die sie so bildhaft beschreibt, dass sie mir einige Gänsehautmomente damit beschert hat. Ich wurde im Laufe der Geschichte sehr neugierig auf Catrionas traurige Geschichte, die dem Leser jedoch nur Stück für Stück offenbart wird. Erst kurz vor Ende des Romans erfährt man alles und auch die Auflösung des Ganzen hat mir gut gefallen.

Die Liebeszenen in dieser Para-Romance sind dazu sehr prickelnd, doch trotz der Tatsache, dass ich die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Fiona und Aidan nett fand, fehlte für mich hier und da ein wenig mehr Tiefgang und auch mit den weiblichen Hauptfiguren wurde ich nicht so richtig warm.
Lediglich Aidan empfand ich als sympathischen Romanhelden, doch Dawns Verhalten erinnert eher an das einer „verzogenen Göre“, die scheinbar mit Scheuklappen durch die Welt geht, was jedoch nicht so recht zu einer erwachsenen Frau, die als Lehrerin tätig ist, passen will.

Fiona ist zwar um einiges sympathischer als ihre Schwester Dawn, zudem ermöglicht die Autorin dem Leser einige Einblicke in Fionas Gedanken und Gefühlswelt, doch auch bei ihr haben mich einige Dinge gestört. So fand ich die Auseinandersetzung mit ihrem Vater, bei der sie verständlicherweise aufgebracht reagiert und ihren abrupten Abgang für meinen Geschmack etwas zu theatralisch in Szene gesetzt. Auch ihre spätere Aussprache hätte da ein wenig ausführlicher und herzlicher geschildert werden können. Überhaupt fehlten mir ein wenig mehr familiäre Wärme und gemeinsame (Kennenlern-) Gespräche zwischen den beiden Schwestern, die im Laufe des Romans sehr wenige wichtige, gemeinsame Szenen miteinander haben. Was mir ebenfalls nicht so zusagte, war, dass Fiona bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Tränen ausgebrochen ist und sich von Aidan trösten ließ. Sicher, sie hatte im Laufe der Jahre einiges zu verkraften und dennoch war es mir dann doch am Ende etwas „too much“.

Trotz dieser Kritikpunkte lässt sich Elaine Winters „Geisterlicht“ dank ihres flüssigen Schreibstils und der durchweg fesselnden Rahmenhandlung sehr gut lesen und ist kein schlechtes Buch. Liebesromanfans kommen hier trotz kleiner Schwächen definitiv auf ihre Kosten und Gruselfans ebenso.

Kurz gefasst: Eine spannende, durchweg fesselnde und detailreich geschilderte Para-Romance mit kleinen Schwächen, die prickelnde Liebeszenen beinhaltet.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine sehr nüchtern erzählte, für mich recht unspannende Geschichte über unglückliche Bewohner des beschaulichen Örtchens Hope Christmas…

Tatsächlich Weihnachten
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Hope Christmas ist ein kleines, beschauliches Örtchen auf dem Land in der Nähe von Shropshire in dem die unterschiedlichsten Menschen leben.
Während die Lehrerin Marianne, die ein Jahr zuvor aus London ...

Hope Christmas ist ein kleines, beschauliches Örtchen auf dem Land in der Nähe von Shropshire in dem die unterschiedlichsten Menschen leben.
Während die Lehrerin Marianne, die ein Jahr zuvor aus London hierhin zog, um näher bei ihrem Verlobten Luke zu sein, nun, nach der gescheiterten Verlobung, Überlegungen anstellt wieder fortzuziehen, da sie sich allein und traurig fühlt, leben Noel und seine Frau Catherine eigentlich glücklich mit ihren Kindern in Hope Christmas, bis Noel seinen Job verliert und dessen Frau, die sowieso hoffnungslos überfordert ist mit Haushalt und ihrer Karriere als Bloggerin jeglichen Sinn für Romantik verliert. Beide leben nur noch aneinander vorbei anstatt zusammen, ein Umstand den beide gerne ändern würden, doch wie?
Auch bei Gabriel und seinem Sohn hängt der Haussegen schief, seitdem beide von Ehefrau und Mutter verlassen wurden, die plötzlich eingesehen hat, dass sie mit ihren Problemen in Hope Christmas nicht weiter kommt. Ausgerechnet durch Mariannes Freundin lernen sich Marianne und Gabriel kennen, doch kann aus den beiden, von der Liebe enttäuschten Menschen mehr werden, als nur eine gute Freundschaft?

Ich mag sehr gerne weihnachtliche Romane und Filme in denen auf den ersten Blick, völlig verschiedene Menschen, durch Zufall plötzlich miteinander in Verbindung stehen und man erst am Ende an das große Ganze herangeführt wird. Auch „Tatsächlich Weihnachten“ fällt in diese Kategorie, doch ist es hier vor allem der beschauliche, englische Ort Hope Christmas, in dem unglückliche Menschen wieder lernen müssen, glücklich zu werden und dabei Unterstützung von dritter Seite bekommen. Die Autorin hat dazu einen sehr eingängigen Schreibstil und stellt ihre zahlreichen Akteure gleich von Beginn an so tiefgründig vor, dass man gut beim Lesen am Ball bleiben kann und nicht durcheinander kommt.
Jedoch kam ich trotz des eingängigen Schreibstils mit Julia Williams Art zu Schreiben nicht wirklich zurecht, weil sie die Geschichte, für meinen Geschmack viel zu nüchtern schildert, so dass ich ein großes Problem damit hatte, die Figuren und deren Ausgangssituationen überhaupt interessant zu finden. Zudem geschieht außer, dass einige Beziehungskisten der Protagonisten scheitern, leider nicht sehr viel in Hope Christmas und selbst die Beschreibung des eigenwilligen Krippenspiels, von Kindern aufgeführt, konnte mir keinen Schmunzler entlocken beim Lesen, auch wenn das von der Autorin sicherlich gewollt war.

Da hatte ich nun das Problem, einen Weihnachtsroman in Händen zu halten, der mich weder anrühren, noch mich zumindest im Kern interessieren konnte, was mir das Weiterlesen sehr erschwert hat. Vielleicht bin ich auch mit der falschen Erwartungshaltung an „Tatsächlich Weihnachten“ gegangen, denn ich hatte mir eigentlich eine leichte, romantische Weihnachtsunterhaltung im Stile Sarah Morgans gewünscht und keinen Roman in dem über lange Zeit eine solch deprimierende Stimmung vorherrscht. Hätten mich die Figuren ein wenig mehr in ihren Bann ziehen können, hätte mich dieser Punkt wahrscheinlich nicht so sehr gestört, doch so muss ich leider insgesamt gesehen sagen, dass „Tatsächlich Weihnachten“ meinen persönlichen Lesegeschmack nicht treffen konnte und ich mich beim Lesen sehr gelangweilt habe.

Kurz gefasst: Eine sehr nüchtern erzählte, für mich recht unspannende Geschichte über unglückliche Bewohner des beschaulichen Örtchens Hope Christmas…

Veröffentlicht am 12.03.2018

Seelenwanderung, Teenager-Liebe & ein fieser Unsterblicher der Jagd auf das Liebespaar dieses Buches macht, sorgen für spannende Lesemomente, trotz der recht kurzen Story.

Everlight
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Seraphina nimmt im Jahre 1349 das erste Mal in ihrem jungen Leben an einem Maskenball teil. Dort begegnet sie einem jungen Mann, der ihr Interesse weckt. Als sich beide nach draußen begeben und ihre Masken ...

Seraphina nimmt im Jahre 1349 das erste Mal in ihrem jungen Leben an einem Maskenball teil. Dort begegnet sie einem jungen Mann, der ihr Interesse weckt. Als sich beide nach draußen begeben und ihre Masken abnehmen, stellen beide fest, dass sie sich bereits kennen. Seras Verehrer ist Cyrus, der Sohn des Apothekers. Leider dauert ihre Tändelei nicht allzu lang- sie werden ausgeraubt und Sera wird bei dem darauf folgenden Handgemenge tödlich verletzt. Eine Flüssigkeit, die ihr Cyrus im letzten Moment einträufelt, sorgt dafür, dass nur ihr Körper, nicht aber ihre Seele stirbt und so kann sie sich in den Körper ihrer Angreiferin manifestieren.

600 Jahre später ist Sera ihrem unsterblichen Leben überdrüssig geworden. Mittlerweile hat Cyrus auch noch weitere Personen in ihrem Umfeld unsterblich gemacht und sieht Sera als eine Art willige und ihm hörige Geliebte, die ihm unter allen Umständen zu gehorchen hat. Die Zeit naht, in der sich Seras Seele wieder einen neuen Körper suchen muss, doch sie hat einen Plan. Sie will am Tag, als es so weit ist und an dem Sera einer anderen jungen Frau dafür ein Leben nehmen muss, damit sie weiterexistieren kann, fliehen.

Nachdem sie Cyrus betäubt hat, gelingt es ihr nach Oakland zu flüchten, um dort in Ruhe sterben zu können. Doch das Schicksal hat anscheinend etwas anderes mit ihr geplant! Ausgerechnet an dem Ort, den sich Sera ausgesucht hat, erleidet ein junges Mädchen einen tödlichen Autounfall. Obwohl Sera erste Hilfe leistet, kommt für das Mädchen jede Hilfe zu spät und so schlüpft Sera wie magisch angezogen von dem noch warmen Körper, in die körperliche Hülle der schwer Verletzten. Als sie im Krankenhaus aufwacht, steht die Familie des toten Mädchens vor ihr die überglücklich darüber ist dass sie ihre Tochter vermeintlich wieder haben. Sera ist hin und her gerissen. Auf der einen Seite schließt sie „ihre“ neue Familie und besonders den Nachbarsjungen Noah schnell in ihr Herz- auf der anderen Seite fürchtet sie, dass Cyrus sie bald finden wird…

Auf nur 235 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines jungen Mädchens, das einst im Mittelalter zu einer Unsterblichen gemacht wurde. Aus der einstigen Liebe zwischen ihr und Cyrus ist nach vielen Jahrhunderten nur noch eine sehr einseitige Beziehung geworden, da Cyrus sich zu einem grausamen Wesen gewandelt hat, der nur noch seinen Vorteil sieht und sogar imstande ist, für seine Sache kaltblütig zu töten. Während Cyrus sich nicht weiterentwickelt hat, hat Sera eine innere Wandlung durchgemacht und verabscheut es, andere Menschen zu töten nur damit sie weiterleben kann. Zudem fühlt sie sich trotz der Clique von Unsterblichen die Cyrus um sie beide gescharrt hat, einsam und so kann man sehr gut nachvollziehen, wieso sie sich in ihrer neuen Haut, in die sie geschlüpft ist auch so wohl fühlt.

Auf der einen Seite fand ich es sehr spannend zu lesen, ob Sera ihrem abgrundtief bösen Peiniger Cyrus entkommen kann und auch die sich anbahnende Love Story zwischen ihr und Noah war sehr süß beschrieben. Doch für eine bessere Bewertung fehlte mir einfach mehr charakterliche Tiefe bei den Haut und Nebenakteuren. Zudem werden wichtige Dinge, wie etwa die Zeit die zwischen Verwandlung und Selbsterkenntnis liegen; also 600 Jahre gar nicht angesprochen. Man erfährt weder wie Seras und Cyrus Beziehung ausgesehen hat, bevor sie sich entfremdeten, noch wie Sera nach ihrer Umwandlung aufwachte und wie sie damit umging, plötzlich unsterblich zu sein.

Der Roman wird in „Ich-Form“ aus Seras Sicht geschildert, so dass man von der Heldin des Romans am meisten erfährt. Aber auch bei Sera hatte ich so manches Mal das Problem, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie eine 600 Jahre alte Seele, denkt und handelt wie ein Teenager. Einige ihrer Handlungen sind nicht unbedingt clever zu nennen und passen so gar nicht zu einer so alten Seele mit reichlich Lebenserfahrung.
Dennoch, man sollte nicht vergessen, dass dieses Buch ein Young Adult Roman ist; also für jüngere Leser geschrieben wurde und abgesehen von meinen Kritikpunkten lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat durchaus auch einige spannende und schöne Momente zu bieten. Hätte die Autorin ihrer Geschichte mehr Seitenzahlen gegönnt, bin ich mir sicher, wäre das auch den Charakteren und der somit leider etwas flachen Story an sich zugute gekommen.
Aber vielleicht wird es ja auch noch eine Fortsetzung geben, denn das relativ unklare Ende schreit förmlich danach und in diesem Fall wird man vielleicht auch mehr über Cyrus und die anderen Unsterblichen erfahren…

Kurz gefasst: Seelenwanderung, Teenager-Liebe & ein fieser Unsterblicher der Jagd auf das Liebespaar dieses Buches macht, sorgen für spannende Lesemomente, trotz der recht kurzen Story.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein geheimnisvoller Frauenroman über die Schicksalsfindung dreier Frauen, auf zwei Zeitebenen erzählt, mit hohem Unterhaltungsfaktor!

Das Haus am Leuchtturm
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Australien 1901:

Die Frau eines reichen, adligen Schmuckhändlers, Isabella Winterbourne, befindet sich zusammen mit ihrem Mann auf der Überfahrt nach Australien. Dort soll Arthur Winterbourne dem neuen ...

Australien 1901:

Die Frau eines reichen, adligen Schmuckhändlers, Isabella Winterbourne, befindet sich zusammen mit ihrem Mann auf der Überfahrt nach Australien. Dort soll Arthur Winterbourne dem neuen Parlament einen von seinen Mitarbeitern angefertigten kostbaren und mit Juwelen besetzten Amtsstab aus Gold mit den besten Wünschen der englischen Königin überreichen. Doch eines Nachts gerät das Schiff in ein furchtbares Unwetter. Isabella, die den plötzlichen Kindstod ihres neugeborenen Sohnes Daniel drei Jahre zuvor noch nicht überwunden hat, da weder ihr gefühlskalter Mann noch dessen Familie ihr Zeit zum Trauern gaben, bekommt bei einem Gespräch, dass Arthur und der Kapitän des Schiffes miteinander führen, mit, dass der Kapitän Arthur tatsächlich dazu rät, dass Isabella sich von ihrem Armband trennen soll.

Dieses Armband fertigten einst Isabella und ihre Schwester an und es sollte dem ersten Baby umgelegt werden, das eine der beiden gebären würde. Daniel trug es bis zu seinem Tod und für Isabella ist dieses Armband der einzige Trost, den sie noch hat. So versteckt sie das Band heimlich in der Kiste in der sich der Amtsstab befindet, doch als das Schiff kurze Zeit später sinkt und alle anderen außer Isabella bei dem Unglück umkommen, fehlt der jungen Frau nun der Schlüssel um besagte Kiste wieder aufzubekommen. So schlägt sie sich mehr schlecht als recht durch die Wildnis Australiens, immer die Kiste hinter sich herziehend und findet schließlich glücklich Zuflucht in dem kleinen Örtchen Lighthouse Bay, wo sie zunächst vom freundlichen Leuchtturmwärter Matthew umsorgt wird.
Sie findet eine Anstellung als Kindermädchen und geht darin auf, ihren neuen Schützling zu umsorgen. Doch wird es ihr gelingen ihre Trauer zu überwinden?

Frankreich 2011:

Libby bricht nach dem plötzlichen Tod ihres Geliebten Mark Winterbourne alle Brücken in Europa hinter sich ab und kehrt zurück in ihre Heimat Australien, wo Mark Jahre zuvor in Lighthouse Bay ein Haus am Meer für sie beide gekauft hatte. Doch in Lighhouse Bay warten auch die Schatten der Vergangenheit auf Libby. Und dort will sie sich, nachdem vor zwanzig Jahren ein Unglück geschah, endlich wieder mit ihrer Schwester versöhnen. Wird ihr das gelingen?

Kimberley Wilkins Roman wird gleich auf zwei Zeitebenen vorangetrieben. Der Leser lernt gleich drei starke Frauen kennen, die, eine in der Vergangenheit, zwei Schwestern in der Gegenwart, ihre persönlichen Probleme und Sorgen überwinden müssen, um wieder glücklich zu werden. Obwohl der Handlungsstrang über Libby und ihre Schwester und die Suche nach dem Schatz der Winterbournes durchaus fesselt, blieben mir die beiden Frauen, in dem Handlungsstrang der in der Gegenwart spielt, dennoch etwas fremd. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, das die gewählte Erzähltechnik der Autorin so manches Mal ein wenig reduziert auf mich wirkte. Ihr Schreibstil ist dabei durchaus bildhaft zu nennen und so gelingt es ihr stets das Kopfkino des Lesers anzuregen, doch gelang es mir nicht, mehr Nähe zu den Romanfiguren beim Lesen herzustellen. Obwohl die Konfliktlösung der Schwestern ihre gewissen Momente hat, kratzt die Autorin meiner Meinung leider nur an der Oberfläche; hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.

Zudem entschied sich Kimberley Wilkins dazu, ihren Roman im Präsens zu verfassen, was für einen Leser der normalerweise nur Romane, die in der Vergangenheitsform erzählt werden gewohnt ist, erst einmal ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Nach ca. 100 Seiten hatte ich mich dann aber daran gewöhnt und da auch die Stories ab diesem Zeitpunkt an Dramatik zunahmen, konnte ich das Buch dann auch trotz gewisser Startschwierigkeiten nicht mehr zur Seite legen.

Denn es gab ja auch noch den zweiten Erzählstrang der sich um Isabella Winterbourne rankt und bei der die Autorin diesmal alles richtig gemacht hat. Man kann sich sehr gut in die Romanheldin hineinversetzen, kann ihren Verzweiflung und Trauer beinahe am eigenen Leib spüren und fiebert, wenn Isabella um ihr zukünftiges Glück kämpft, zu jeder Zeit mit. Isabellas Story steht auch eigentlich im Fokus des Geschehens, denn ihr Werdegang und der Schatz der Winterbournes sind es dann auch, die selbst in dem Handlungsstrang der in der heutigen Zeit angesiedelt wurde, eine wichtige Rolle spielen.
Und auch Isabellas Gefühlswelt wird dem Leser sehr sensibel von der Autorin dargeboten – selbst eine kleine Liebesgeschichte findet man vor, die jedoch keinesfalls kitschig und rosarot erzählt wird, sondern stattdessen eher den Heilungsprozess von Isabella widerspiegelt und diesen (trotz kleiner oben erwähnter Kritikpunkte) im Großen und Ganzen unterhaltsamen Frauenroman auf einfühlsame Weise abrundet.

Kurz gefasst: Ein geheimnisvoller Frauenroman über die Schicksalsfindung dreier Frauen, auf zwei Zeitebenen erzählt, mit hohem Unterhaltungsfaktor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannender und geheimnisvoller Unterhaltungsroman mit Sogwirkung, der die Neugierde des Lesers so sehr schürt, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann, bevor man sich die letzte Seite vorgenommen hat.

Das Haus der geheimen Versprechen
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Australien Gegenwart:

Lauren, eine junge Frau, will sich nach einem familiären Schicksalsschlag endlich abnabeln, und zieht daher von Tasmanien weg, in die Nähe von Sydney, um dort ein neues, selbstständigeres ...

Australien Gegenwart:

Lauren, eine junge Frau, will sich nach einem familiären Schicksalsschlag endlich abnabeln, und zieht daher von Tasmanien weg, in die Nähe von Sydney, um dort ein neues, selbstständigeres Leben führen zu können. Bei ihrem Job in einem Cafe, lernt sie einen attraktiven Dänen kennen, der dem, ganz in der Nähe liegenden Evergreen Spa Hotel, das zur Zeit leer steht, wieder zu neuem Glanz verhelfen soll. Thomas ist ganz angetan von Lauren, die jedoch bislang keinerlei Erfahrungen mit Männern sammeln konnte. Als Thomas im Cafe den Schlüssel zum Westflügel des leer stehenden Hotels vergisst, nimmt sie den Schlüssel an sich, um ihn dem Architekten persönlich vorbeizubringen.

Doch die Neugierde in ihr ist stärker, als sie auf ihrem Weg zu Thomas Unterkunft am Evergreen Spa Hotel vorbei kommt. Sie kann nicht widerstehen und benutzt den Schlüssel, um im Westflügel einen kleinen Erkundungsgang zu machen. Dabei findet sie ein Bündel alter Liebesbriefe, die ihre Neugierde noch weiter schüren. Aber dann wird sie beim Stöbern ausgerechnet von Thomas überrascht, der ihr jedoch nicht böse ist, sondern sie im Gegenteil noch dazu ermuntert, mehr über das Liebespaar herauszufinden, das einst diese Briefe verfasste. Thomas macht kein Hehl daraus, dass er sich für Lauren interessiert und mehr von ihr möchte, als nur eine platonische Freundschaft. Und auch Lauren ist sehr an Thomas interessiert. Da geschieht jedoch etwas, womit beide nicht gerechnet haben und was ihre ersten, zart geknüpften Bande auf eine harte Probe stellt.

Evergreen Spa Hotel 1926:

Die junge Violet bekommt, dank der Fürsprache ihres Ex-Freundes Clive, die Chance, in einem Sterne Hotel arbeiten zu dürfen. Und sie hat den Job mehr als nötig, da ihre Mutter schwer erkrankt ist und bald nicht mehr arbeiten gehen kann. Sie bemüht sich nach Kräften, alles zu geben, damit sie die Stelle auf Probe nicht wieder verliert. Eines Tages jedoch geschieht genau das, was sie eigentlich vermeiden wollte. Sie verliebt sich in einen der reichen Hotelgäste. Sam, der sich zusammen mit seiner Schwester Flora, dessen zukünftigen Ehemann Tony und seinen Kumpanen im Hotel aufhält, ist, als er Violet zum ersten Mal sieht, wie geblendet von ihrer Schönheit und versichert ihr in seinem Überschwang, sogleich seine große Liebe. Was Violet zunächst nicht ahnt, ist, dass Sam stark opiumabhängig ist und sich eigentlich im Evergreen Spa Hotel aufhält, um dort, fern von zu Hause, einen Entzug zu machen. Seine Schwester will ihn dabei mit Kräften unterstützen, doch leider hegt Sam keinerlei Ambitionen in diese Richtung. Stattdessen genießt er lieber seinen Opiumrausch und sucht in der Folgezeit immer öfter Violets Nähe. Diese hofft, dass Sam ihr bald einen Heiratsantrag macht…

Ich habe bereits einige von Kimberley Wilkins Romanen gelesen, die allesamt im Stile einer Kate Morton oder Katherine Webb geschrieben sind- kurz gesagt spannende und geheimnisvolle Unterhaltungsromane mit Sogwirkung, die die Neugierde des Lesers so sehr schüren, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann, bis man nicht alles erfahren hat.
Und auch „Das Haus der geheimen Versprechen“, der aktuelle Roman von Kimberley Wilkins, fällt in diese Kategorie. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Während man zum einen der jungen Lauren dabei „über die Schulter“ schauen kann, wie sie tapfer versucht, den Tod ihres Bruders zu überwinden und sich von ihrer allzu besitzergreifenden Mutter abzunabeln, erfährt man zum anderen, wie die junge Violet in den 1920er Jahren hin und hergerissen ist zwischen ihren Verpflichtungen und ihrer ersten großen Liebe.

Beide Handlungsstränge werden im Wechsel vorangetrieben und beide Geschichten fand ich gleichsam spannend. Jedoch konnte ich Violets Naivität leider so gar nicht nachvollziehen; zumal sie sich ausgerechnet in einen Mann verliebt, der unsympathischer und selbstsüchtiger nicht sein könnte. Selbst als sie begreift, was mit Sam los ist, kommt sie immer noch nicht zur Besinnung, was es mir beim Lesen sehr erschwert hat, sie zu mögen.
Dafür fand ich aber die Nebenfiguren, besonders Clyde und Flora sehr sympathisch und facettenreich beschrieben, so dass mich deren Werdegang dann einfach noch ein bisschen mehr interessiert hat. Während Clyde unglücklich in Violet verliebt ist, soll Flora einen reichen Geschäftspartner ihres Vaters heiraten, der jedoch alles andere als ein treuer, liebevoller Mensch ist. Plötzlich beim Lesen geschah es, dass mich die Frage, ob Flora Tony erhören wird, oder sich anders besinnt, noch ein Tickchen mehr in ihren Bann ziehen konnte, als die Liebesgeschichte des eigentlichen Heldenpaars in dem Teil des Romans, der in der Vergangenheit angesiedelt ist.
Jedoch zieht die Autorin dann gegen Mitte des Romans den Spannungsbogen immer mehr an, bis zum „Showdown“.

Und auch Laurens Entwicklung fand ich sehr interessant geschildert. Zwar wirkt es, liest man zunächst die ersten Seiten des Romans, etwas verwunderlich, dass die Heldin mit knapp über dreißig Jahren noch eine Jungfrau sein soll, doch ab dem Moment, als man ihren bisherigen Werdegang erfährt, kann man diesen Punkt dann auch gut nachvollziehen.
Überhaupt hat es mir beim Lesen imponiert, wie sich die Romanheldin ihren Problemen stellt und mit reichlich Durchsetzungsvermögen versucht, schließlich ihren Weg zu gehen, ohne sich von ihrer Mutter gängeln zu lassen. Und auch die Dialoge, die sie mit Tomas führt, fand ich intensiv und unter die Haut gehend geschildert, so dass mich deren Liebesgeschichte sehr anrühren konnte. Ich habe „Das Haus der geheimen Versprechen“ praktisch, trotz der 471 Seiten, in einem Rutsch gelesen, so sehr war ich von den beiden Handlungssträngen gefesselt.

Kurz gefasst: Spannender und geheimnisvoller Unterhaltungsroman mit Sogwirkung, der die Neugierde des Lesers so sehr schürt, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann, bevor man sich die letzte Seite vorgenommen hat.