Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein fesselnder Frauenroman um einen ungeklärten Mord und dunkle Geheimnisse die es aufzuklären gilt…

Das Haus der vergessenen Träume
0

m Jahre 2011:

Als ein unbekannter Soldat, der im zweiten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld fiel, knapp hundert Jahre später mit zwei mysteriösen Briefen in seiner Tasche aufgefunden wird, engagiert ein Mitarbeiter ...

m Jahre 2011:

Als ein unbekannter Soldat, der im zweiten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld fiel, knapp hundert Jahre später mit zwei mysteriösen Briefen in seiner Tasche aufgefunden wird, engagiert ein Mitarbeiter der Kriegsgräberfürsorge seine Ex-Freundin Leah Hickson, die sich als Journalistin bereits einen Namen gemacht hat. Obwohl Leah ihren Exfreund niemals wieder sehen wollte, der sie mit einer anderen betrog, kann sie dennoch nicht widerstehen, sich den Toten und die besagten Briefe einmal näher anzusehen. Und am Ende ist Leah zu neugierig, wer der unbekannte Soldat war, um „den Fall“ abzulehnen. Sie begibt sich mitten aufs Land, weit entfernt vom turbulenten London, in das beschauliche Dorf Cold Ash Holt bei Thatcham, wo die Verfasserin der Briefe, eine H. Canning, als Frau des hiesigen Dorfpfarrers gelebt hat. Dort begegnet sie einem Nachfahr der Frau, doch dieser scheint zunächst kein großes Interesse daran zu haben, mit Leah zu sprechen. Besonders als er erfährt, dass sie Journalistin ist.

Im Jahre 1911:

Die Hausangestellte Cat tritt eine neue Stelle in Cold Ash Holt an, weil sie ihr ehemaliger Arbeitgeber nach ihrem zweimonatigen Gefängnisaufenthalt nicht mehr in seinem Hause beschäftigen möchte. Sie kommt beim Pfarrer des Ortes, Albert Canning und seiner Frau Hester unter. Doch Cat hat große Mühe damit sich unterzuordnen. Und auch die Nachwirkungen ihres Gefängnisaufenthaltes haben ihre Spuren bei der jungen Frau hinterlassen. Als sie jedoch in dem Dörfler George eine verwandte Seele entdeckt und sich in ihn verliebt, scheint ihr Leben plötzlich nicht mehr so düster. Aber dann erreicht ein vom Pfarrer hochgeschätzter Gast, der Theosoph, Robin Durrant die kleine Pfarrei und damit nimmt das Unheil seinen Lauf…

Ich kann an keinem Roman vorbeigehen, der mit einer geheimnisvollen Story wirbt und da mir auch bereits der Erstlingsband „Das geheime Vermächtnis“ der Autorin so gut gefiel, war ich schon ganz gespannt auf das aktuelle Buch von Katherine Webb. Auch diesmal hat sich die Autorin entschieden, an ihrem bewährten Schreibstil festzuhalten. Abermals treibt sie ihre Geschichte, immer abwechselnd, auf gleich zwei Zeitebenen handelnd, voran. Dadurch lernt man sowohl Cat, Suffragette aus tiefster Überzeugung besser kennen und wird gleichzeitig mit den Widrigkeiten, mit denen die Frauen dieser Zeitepoche zu kämpfen hatten, vertraut gemacht und zum anderen darf man auch der Heldin des Romans in der Gegenwart, Leah, bei ihren Recherchen den toten, unbekannten Soldaten betreffend sozusagen „über die Schulter“ schauen.

Beide Handlungsstränge, ob Vergangenheit oder Gegenwart sind sehr spannend beschrieben, doch ehrlich gesagt fehlte mir dieses Mal zu einer Höchstbewertung ein wenig mehr Ausführlichkeit beim Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Leah blieb mir dabei leider ein wenig fremd; zwar erfährt man, dass sie eine gescheiterte Liebesbeziehung hinter sich hat, doch auf eine Vertiefung anderer charakterlicher Facetten hat die Autorin zugunsten des Handlungsverlaufs leider verzichtet, was ich sehr schade fand. Dennoch, interessant ist Leahs Recherche allemal beschrieben und man möchte als Leser stets erfahren wie es weitergeht.

Dafür hat mir die Handlung, die um 1911 spielt umso besser gefallen. Cats Ängste nach ihrem Gefängnisaufenthalt wurden sehr eindringlich und unter die Haut gehend geschildert und man kann sich dabei gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt einfühlen. Erschütternd sind auch die Romanpassagen, in denen sich Cat an ihre Zwangsernährung im Gefängnis erinnert. Cat ist dabei keine einfache Romanheldin; durch ihre Lebenserfahrungen und modernen Einstellungen eckt sie überall an, denn nicht jede Frau in dieser Zeit teilt ihr Gedankengut. Besonders groß sind dabei die Unterschiede im Vergleich zur Hausherrin und Frau des Pfarrers, Hester, die völlig naiv und unbedarft wirkt.

In mir drängte sich beim Lesen der Verdacht auf, dass die Autorin Hester besonders naiv darstellen wollte, um damit die Kluft zwischen Hester und Cat für den Leser hervorzuheben und nebenbei zu verdeutlichen, wie wenig Rechte Frauen in dieser Zeit hatten und wie ihr tägliches Leben aussah.

Meiner Meinung nach hat Katherine Webb diesen Punkt sehr gut herausgearbeitet und auch ein weiterer Themenschwerpunkt dieses Romans, die so genannte Lehre der Theosophie (durch religiöse Bestrebungen, Erkenntnisse über das Göttliche (oder übersinnliche, höher gestellte Wesen) zu erfahren und gegebenenfalls dieser Wesen ansichtig zu werden) wurde verständlich erläutert.

Zwar habe ich dieses Mal recht früh erahnt, wie der Roman am Ende ausgeht und wer der tote Soldat, dessen Identität Leah herausfinden möchte, gewesen ist, doch das minderte die Spannung trotzdem nicht.

Kurz gefasst: Ein fesselnder Frauenroman um einen ungeklärten Mord und dunkle Geheimnisse die es aufzuklären gilt…

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein fesselnder, rätselhafter Roman, den man nicht eher zur Seite legen kann, bis man die letzte Seite gelesen hat. Unbedingt lesen und nicht verpassen

Das geheime Vermächtnis
0

Nachdem ihre Großmutter Meredith im hohen Alter verstarb, erben ihre beiden Enkelinnen Erica und Beth überraschend das Anwesen Storton Manor, das sich schon viele Jahre im Familienbesitz befindet. Bereits ...

Nachdem ihre Großmutter Meredith im hohen Alter verstarb, erben ihre beiden Enkelinnen Erica und Beth überraschend das Anwesen Storton Manor, das sich schon viele Jahre im Familienbesitz befindet. Bereits Merediths Mutter, Caroline, die das hohe Alter von hundert Jahren erreichte, bevor sie starb, lebte dort.

Erica und Beth waren in ihrer Kindheit oft in den Sommerferien zu Besuch auf Storton Manor und liebten es im Park herumzutollen und im Teich zu baden. Auch Griesgrämigkeit und Standesdünkel der damals schon betagten Caroline und ihrer Tochter Meredith konnten den Mädchen das Leben nicht schwer machen. Einzige Ausnahme war jedoch ihr bösartiger Cousin Henry, der ebenfalls seine Sommerferien in Storton Manor verbrachte und sich einen Spaß daraus machte, Beth, Erica und ihren Freund Dinny zu quälen.
Eines Tages verschwand Henry spurlos und wurde nie wieder aufgefunden, obwohl die Polizei ermittelte und Erica und Beth kehrten seit diesem Sommer nie wieder zurück nach Storton Manor. Als sie jedoch nun nach so vielen Jahren zurückkehren, ahnt Erica instinktiv, dass Beth ihr über Henrys damaliges Verschwinden etwas verschweigt. Mehr noch, es scheint Beth immer noch, nach so vielen Jahren zu beschäftigen- denn Beth ist hochgradig depressiv und weicht Erica, die nachbohrt, stets aus.

Um Beth ein wenig Ablenkung zu beschaffen, beginnt Erica damit, sich näher mit der weiter zurückliegenden Familiengeschichte zu beschäftigen und findet bei ihren Nachforschungen auf dem Dachboden ein Photo dass Caroline mit einem dunkelhaarigen Baby zeigt. Doch laut Papieren hatte Caroline zu der Zeit als das Bild gemacht wurde, noch kein Kind und war auch noch unverheiratet. Wie kann das sein? Und dann fallen Erica auch noch Briefe in die Hände, die in ihr einen bösen Verdacht aufkommen lassen und ihr den Grund für Carolines und Merediths unterkühltes Verhalten anderen Dörflern und den Zigeunern zu denen auch Dinny gehörte, gegenüber liefern.

Der Kreis schließt sich, als nach Beth und Erica auch noch Dinny nach so vielen Jahren wieder zurückkehrt nach Storton Manor. Ist er der Schlüssel zur Auflösung rund um Henrys Verschwinden?

Wer rätselhafte Romane liebt, in denen zugleich die Geschichte einer Familie geschildert wird, wird genauso wie ich, sicherlich sehr viel Lesefreude an „Das geheime Vermächtnis“, haben, denn der Roman verbindet die Elemente Familiensaga und Spannung auf gekonnte Art und Weise zu einer unterhaltsamen Lektüre.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht zwar Erica, die die Geschehnisse der unmittelbaren Gegenwart in „Ich-Form“ erzählt und den Leser auch immer wieder in Rückblenden an Geschichten ihrer Kindheit teilhaben lässt, doch man erfährt auch abwechselnd die Lebens und Liebesgeschichte von Urgroßmutter Caroline, die um die Jahrhundertwende ihr Glück im wilden Westen suchte. So wird das Geheimnis der Großmutter für die Leser etwa ab der Mitte des Romans gelüftet, während Erica immer noch im Dunklen tappt. Dennoch ist dieser Roman ein echtes Lesehighlight für mich gewesen, denn die Autorin hat einen wunderbar eindringlichen, sehr bildhaften Schreibstil und die Atmosphäre rund um Storton Manor bleibt trotz allem nicht weniger düster. Schließlich gilt es auch noch für Erica herauszufinden, was damals mit ihrem Cousin geschah. Ich kann nur allen neugierigen Lesern empfehlen, es tunlichst zu unterlassen zunächst die letzten Seiten zu lesen, es würde viel von der Spannung nehmen und das wäre schade.

Während Erica eine sympathische Hauptfigur ist, die man sehr schnell in sein Leserherz schließt, hat man dafür mich Sicherheit größere Probleme bei Caroline. Man wird sie nicht unbedingt mögen, aber dank der Tatsache dass die Autorin Caroline sehr gut charakterlich beleuchtet und auch schildert, was sie zu der unterkühlten Frau hat werden lassen, kann man zumindest Verständnis für sie aufbringen. Sowohl Spannung, Dramatik, Liebe und Familiensinn werden in diesem Roman groß geschrieben und man liebt und leidet mit den Romanfiguren mit.

Ein fesselnder, rätselhafter Roman, den man nicht eher zur Seite legen kann, bis man die letzte Seite gelesen hat. Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Nette, leichte Unterhaltung...

Insel der Schatten
0

Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin ...

Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin verstorben ist.
Hallie wuchs allein bei ihrem Vater auf, der seine Tochter stets in dem Glauben ließ, ihre Mutter wäre schon seit langer Zeit tot.
Als Hallie ihren Vater, der schwer an Alzheimer erkrankt ist, nach Madlyn Crane befragen will, kann dieser ihr leider nicht mehr helfen und verstirbt kurz nach ihrem letzten Gespräch.

Und so macht sich die allein stehende Hallie, auch um sich vom Kummer über den Tod ihres Vaters zu erholen und abzulenken, auf nach Grand Manitou um mehr über ihre leibliche Mutter herauszufinden. Dort angekommen erfährt sie, dass der Rechtsanwalt ein ehemaliger Spielkamerad von ihr ist, doch seltsamerweise hat Hallie keinerlei Erinnerungen an ihre Kindheit auf der Insel.

Will hat jedoch noch weitere Neuigkeiten für sie. Hallie ist die Alleinerbin des Vermögens ihrer Mutter. Zudem hat sie auch den Familiensitz auf der Insel geerbt, den sie jedoch auf ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen niemals verkaufen darf.

Das Anwesen entpuppt sich als Traumhaus und Hallie ist zunächst glücklich etwas Eigenes zu besitzen, doch dann geschehen unerklärliche Dinge im Haus. Immer wieder begegnen Hallie geisterhafte Erscheinungen und sie hört aus allen Ecken Kinderstimmen schallen.
Zunächst zweifelt die junge Frau an ihrem Geisteszustand, doch als sie die betagte Haushälterin Iris kennen lernt, die schon für ihre Großmutter arbeitete und diese Hallie, unheimliche Familiengeschichten erzählt, beginnt sie zu verstehen, dass sie zunächst ihre Vergangenheit kennen bzw. wieder aufarbeiten muss, um in diesem Haus glücklich zu werden. Zum Glück hat Hallie Will, der ihr bei ihren Nachforschungen zur Seite steht und ihr Halt gibt…

Schaut man sich die Covergestaltung des Romans an, glaubt man zunächst man halte einen typischen Frauenroman oder vielleicht sogar eine Familiensaga in Händen. Doch obwohl durchaus die Geschichte einer Familie erzählt wird, ist „Insel der Schatten“ in erster Linie ein sehr unterhaltsamer Mystery- Roman, in denen Geister und Hexen ihr Unwesen treiben. Dieser Roman ist jedoch keinesfalls vergleichbar mit den zur Zeit sehr gefragten Para-Romances- es ist eher eine Art Grusel/Schauerroman, den ich kaum zur Seite legen konnte, weil ich unbedingt erfahren wollte, wieso Hallie keinerlei Kindheitserinnerungen mehr besaß, was es mit der rätselhaften Greisin Iris und Hallies Vorfahren auf sich hatte und vor allem warum Hallies Vater damals mit seiner Tochter Hals über Kopf von der Insel flüchtete und nie wiederkehrte, obwohl Hallies Mutter Madlyn seine große Liebe war.

Die Autorin erzählt eine interessante und rätselhafte Geschichte, in dessen Fokus ihre Heldin Hallie steht. Hallie brennt darauf, mehr über ihre Familie zu erfahren- man erfährt dass sie bereits geschieden ist und trotz ihrer Einsamkeit Angst davor hat, sich neu zu verlieben. Doch darüber hinaus widmet sich Webdy Webb leider mehr der geisterhaften Story als dem Ausarbeiten ihrer Romanfiguren und obwohl, bzw. weil ich mich ansonsten sehr gut von diesem Roman unterhalten gefühlt habe, fand ich es umso trauriger, dass sie dagegen die Charakterisierung ihrer Haupt und Nebenfiguren ein wenig vernachlässigt hat. Hallie und Will blieben mir auch im Verlauf der Handlung einfach zu blass und zu stereotyp beschrieben- ich fand daher keinen rechten Zugang zu ihnen und hatte weniger das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein, als eher eine spannende Erzählung zu verfolgen, aber dennoch gefühlsmäßig außen vor zu sein.

Dennoch ist mein Kritikpunkt weniger einschneidend, als man vielleicht annehmen könnte, denn man wird dafür mit einer Gänsehaut erzeugenden Gruselgeschichte belohnt. Die Autorin spart hier nicht mit den passenden Zutaten als die wären: ein ungeklärter Mord an einem Kind, einer mystischen Insel auf der Geister ihr Unwesen treiben und undurchsichtigen Inselbewohnern. Besonders atmosphärisch dicht fand ich auch die einzelnen Geschichten über Hallies Familie, die Haushälterin Iris zum Besten gibt und die Stück für Stück die Wahrheit ans Licht bringen.

Die Liebesgeschichte zwischen Will und Hallie ist zwar sehr nett, doch sie hätte für meinen Geschmack ebenfalls ein wenig mehr Raum zur Entfaltung haben dürfen- allerdings spielt auch diese nur eine untergeordnete Rolle.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine Schauspielclique unter sich- Viel Licht aber auch Schatten im Auftaktband der neuen New Adult Reihe von Tammara Webber, die ich Lesern im Alter von 17-20 Jahren empfehle

Between the Lines: Wilde Gefühle
0

Emma liebt die Schauspielerei sehr. Ermöglicht diese ihr doch eine kleine Auszeit von ihrer Stiefmutter und ihrem Vater. Einst war zwischen ihnen alles okay, doch nach dem Tod ihrer Mutter, änderte sich ...

Emma liebt die Schauspielerei sehr. Ermöglicht diese ihr doch eine kleine Auszeit von ihrer Stiefmutter und ihrem Vater. Einst war zwischen ihnen alles okay, doch nach dem Tod ihrer Mutter, änderte sich ihre gute Vater-Tochter Beziehung und Emma war praktisch fast allein auf sich gestellt, was sie heute noch sehr herunterzieht. Jedoch hat Emma eine beste Freundin, Emily, mit der sie sich über alles Wichtige austauschen kann. Als Emily erfährt, dass Emma die begehrte weibliche Hauptrolle in einer Stolz und Vorurteil- Adaption bekommen hat und nun neben Hollywoods heißestem Star, Reid Alexander, spielen wird, ist diese völlig aus dem Häuschen. Aber auch Emma freut sich sehr, ist jedoch auch ein wenig hin und hergerissen, weil zwar zwischen ihr und Reid vor der Kamera die Chemie zu scheinen stimmt, er jedoch privat als männliche Schlampe verschrien ist.

Bei den Dreharbeiten lernt Emma aber auch die übrigen Darsteller kennen und es entstehen Freundschaften. Besonders der stille Graham hat es Emma dabei angetan, der jeden Morgen zusammen mit ihr Laufen geht und so gut zuhören kann. Doch nachdem er sie zum ersten Mal geküsst hat, reist er am nächsten Tag plötzlich und unerwartet ab und lässt Emma mit mehr Fragen als Antworten zurück.

Viel Zeit Trübsal zu blasen bleibt ihr nicht, denn Reid scheint es sich in den Kopf gesetzt zu haben, Emma zu erobern. Ein Kuss zwischen den beiden Hauptdarstellern der Lizbeth Bennet und des Will Darcy, sorgt in den Medien für Furore, doch dann kehrt Graham zurück…

Als ich mich dazu entschied, Tammara Webbers New Adult „Between The Lines- Wilde Gefühle“ zu lesen, war ausschlaggebend für mich, dass der Roman im Filmmilieu spielt (was mich einfach interessiert) und vor allem, dass es sich bei dem Filmprojekt, in das die Akteure des Romans involviert sind, um eine „Stolz und Vorurteil“ Adaption handelt. „Stolz und Vorurteil“ ist halt eines meiner Reizwörter. Um Bücher, in denen es um besagten Roman geht oder um Mr. Darcy und die Bennet Geschwister, kann ich einfach keinen Bogen machen.

Zwar wusste ich, dass es sich um einen New Adult Roman handelt, war jedoch beim Lesen dann doch etwas überrascht, wie jung Emma und Reed wirklich sind und muss zugeben, dass ich mich beim Lesen des Romans nicht mehr wirklich verbunden fühlen konnte, mit den Protagonisten, weil es sich hier definitiv um eine Serie handelt, die eher für Leser, die sich in der gleichen Altersklasse befinden, geeignet ist. Also zwischen 17 und 20 Jahren. Da dieser Umstand jedoch meine eigene Schuld ist, bzw. ich mich vielleicht im Vorfeld besser hätte darüber informieren müssen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich diesen Punkt bei meiner Bewertung selbstverständlich nicht einbezogen habe, was ja ansonsten ziemlich ungerecht wäre.

Alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren in diesem Roman, allesamt Schauspieler, sind in diesem Alter und stehen praktisch am Anfang ihrer Karriere.

Während Emma mehr zufällig die Hauptrolle in dem Film ergattern konnte und als sehr bodenständiges und nettes junges Mädchen beschrieben ist, hat Reid bereits einige Filmerfolge feiern können und gilt in Hollywood bereits als „große Nummer“. Und auch, wenn man sehr viel über Reids schwierige Familienverhältnisse erfährt, die ihn innerlich haben erstarren lassen und sein Geheimnis, das er zusammen mit einer anderen Figur in diesem Roman, bewahrt, konnte ich trotzdem nicht über seine Arroganz, seine Abgebrühtheit und seine Oberflächlichkeit hinwegsehen. Er benimmt sich sehr oft wie ein verzogener kleiner Junge und so ist es mir sehr schwer gefallen, seine Romanpassagen zu lesen; denn in diesem Roman kommen Emma und Reid immer im Wechsel, in „Ich-Form“ zu Wort.

Auch die übrigen Jungs, mit denen Reid „abhing“, waren mir zu farblos beschrieben und selbst deren Lässigkeit und ihre gewollt witzigen Wortgeplänkel konnten mich da nicht so wirklich „vom Hocker reißen“. Aber, wie gesagt, ich gehöre nicht zur altersmäßigen Zielgruppe dieser neuen Serie, so sollte man meinen angesprochenen Kritikpunkt vielleicht für sich selbst abwägen.
Wäre es in diesem Roman nur um Emma und Reid und ihre mögliche Liebesgeschichte gegangen, hätte ich diesen ersten Teil nicht so hoch bewertet, so viel steht fest.

Doch es gibt noch einen weiteren Romanhelden in diesem Buch und der entschädigt den Leser fast vollkommen für Reids seltsames Verhalten. Graham, der in dem Film den schrulligen Mr. Collins spielt, ist ein wahnsinnig sympathischer und auch witziger Typ, der sich zunächst rein platonisch mit Emma anfreundet. Die Dialoge, die Emma und Graham miteinander austauschen haben, waren meine persönlichen Lesehighlights in diesem Buch, denn sie sind süß geschrieben und gingen mir unter die Haut. Natürlich hat auch Graham ein großes Geheimnis, dass er mit sich herumträgt und welches erst sehr spät enthüllt wird. Ich hatte da zunächst etwas ganz anderes vermutet, bin aber letztendlich dann doch froh darüber gewesen, wie die Autorin alle offenen Handlungsfäden zwischen Emma und Graham gelöst hat. Am Ende des Romans folgt übrigens noch eine Leseprobe zum im bereits im März 2016 erscheinenden 2. Teil der Reihe „Between The Lines- Wilde Gefühle“, in dem es weitergeht mit Emma, Reid, Graham, Brooke und den anderen.

Übrigens, wer Serien, im Stile von „Between The Lines“ mag, dem empfehle ich, mal in die 80er Jahre Kult-Filme „St.Elmos Fire“ und „Breakfast Club“ hineinzuschauen. Auch darin stehen junge Leute an einem Scheideweg in ihrem Leben. Und lasst Euch nicht davon abschrecken, dass besagte Filme bereits um die dreißig Jahre alt sind.

Kurz gefasst: Eine Schauspielclique unter sich- Viel Licht aber auch Schatten im Auftaktband der neuen New Adult Reihe von Tammara Webber, die ich Lesern im Alter von 17-20 Jahren empfehle.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Hier stimmt alles! Der 2. Teil der „Between The Lines Reihe“ überzeugt auf ganzer Linie. Wunderschöne Love Story mit Tiefgang

Between The Lines: Wie du mich liebst
0

Nachdem nun der gemeinsame Film, in dem Emma, Graham, Reid und Brooke mitgewirkt haben, abgedreht ist, rollt langsam die PR Maschinerie an. Und so muss Emma, wohl oder übel diverse Pressetermine zusammen ...

Nachdem nun der gemeinsame Film, in dem Emma, Graham, Reid und Brooke mitgewirkt haben, abgedreht ist, rollt langsam die PR Maschinerie an. Und so muss Emma, wohl oder übel diverse Pressetermine zusammen mit Reid wahrnehmen, der insgeheim immer noch eine Chance wittert, Emma zurückzugewinnen. Denn Reid hat einen Pakt mit seiner Ex-Freundin Brooke geschlossen, der Emmas und Grahams neue Beziehung ebenfalls ein Dorn im Auge ist. Brooke will Graham für sich gewinnen. Ihr reicht die platonische Freundschaft mit Graham nämlich nicht aus. Und so lässt sie sich einige intrigante Spielchen einfallen, die Graham und Emma wieder auseinander bringen sollen. Reid kommt Brookes Willen nur allzu recht, doch wie sehr will er Emma wirklich zurück? Ist Emmas und Grahams frische Beziehung bereits eng genug, um sämtliche Schwierigkeiten überstehen zu können? Und wie sieht es mit gegenseitigem Vertrauen aus? Diesen wichtigen Fragen muss sich das Paar wohl oder übel stellen…

Nach dem im 1. Teil der „Between The Lines“ Reihe, Emma und Graham zusammenfanden, liegt der Hauptschwerpunkt des 2. Teils nun auf der Festigung ihrer Beziehung, mit allen Schwierigkeiten, die sich aus einer Fernbeziehung nur ergeben können. Und natürlich sind auch Reid und Brooke wieder mit von der Partie, die gezielt versuchen, Emmas und Grahams junge Liebe zu zerstören.

Etwas ist jedoch diesmal anders, als im ersten Teil der Reihe. Die Autorin lässt den Leser nun auch mehr an den persönlichen Hintergründen der Haupt- und Nebenfiguren teilhaben, so dass man deren Motive besser verstehen kann, was mir sehr gut gefiel. Zugegeben, Brooke und Reid werden wohl keinerlei Preise in Bezug auf ihre Sympathiewerte mehr gewinnen können; dafür agierten sie einfach zu egoistisch und gefühllos auf einer bestimmten Ebene, doch zumindest konnte man sich nun besser in das Ex-Paar hineindenken. Und Reid legte gegen Ende des Romans sogar eine für ihn beachtliche Kehrtwende hin, was mich sehr überrascht hat.

„Wie Du mich liebst“, überzeugt aber vor allem mit einer wunderschön dargebotenen Liebesgeschichte voller Tiefgang. Grahams und Emmas Dialoge sind so berührend, dass sie mir beim Lesen direkt unter die Haut gingen und die Lesezeit wie im Fluge verging. Hatte mich der erste Teil der Reihe noch nicht hundertprozentig packen können, geschah es diesmal nun ganz und gar. Selbst Emmas Naivität und Unschuld in gewissen Situationen, die sich aus Reids und Brookes Intrigenspielchen ergab, konnte ich verzeihen, denn zum einen ist hier Emmas Jugend ein entscheidender Faktor und zum anderen gingen Reid und Brooke wirklich sehr überzeugend vor. Und wieder einmal ein persönliches Highlight waren für mich Grahams Gedankengänge. Zum Beispiel, wie er versucht, seiner Eifersucht gegenüber Herr zu werden.

Kurz gefasst: Hier stimmt alles! Der 2. Teil der „Between The Lines Reihe“ überzeugt auf ganzer Linie. Wunderschöne Love Story mit Tiefgang…