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Veröffentlicht am 02.01.2018

Leises, eindringliches Drama, das die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag.

The Child
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Im Jahre 2012- Kate:

Kate ist Journalistin bei einer Zeitung. Ihre letzte große Story liegt zwei Jahre zurück, doch dann stößt sie eines Tages auf eine kleine Nachricht im Konkurrenzblatt und wird neugierig. ...

Im Jahre 2012- Kate:

Kate ist Journalistin bei einer Zeitung. Ihre letzte große Story liegt zwei Jahre zurück, doch dann stößt sie eines Tages auf eine kleine Nachricht im Konkurrenzblatt und wird neugierig. Es wurde bei Bauarbeiten eine vergrabene Babyleiche gefunden. Kate stochert zunächst im Trüben, geht die Vermisstenfälle von damals durch, die in das mögliche Zeitfenster passen könnten und stößt schließlich auf Angela, eine Mutter, die vor Jahren fast daran zerbrochen ist, dass ihr Kind aus dem Krankenhaus geraubt wurde.

Im Jahre 2012: Emma und Jude:

Emma und ihre Mutter Jude haben eine etwas schwierige Mutter-Tochter Beziehung. Als Jude erwähnt, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, eine alte Liebe wieder aufzuwärmen, ist Emma alles andere als begeistert. Doch Jude glaubt immer noch daran, dass Emma lediglich eifersüchtig auf ihr Liebesglück sein könnte. Dabei ist Emma mittlerweile selbst verheiratet mit dem viele Jahre älteren Paul. Jude glaubt, dass Emma es nie verwunden hat, dass sie ihren Vater nie kennenlernen konnte und sich deshalb eine Vaterfigur zum Mann genommen hat. Doch Emma hat noch ganz andere Dämonen mit denen sie zu kämpfen hat…

Im Jahre 2012 Angela:

Obwohl es viele Jahre her ist, seitdem ihre kleine Tochter Alice verschwand, konnte Angela diesen Verlust nie verwinden. Selbst ihre Ehe zerbrach beinahe daran und seitdem bemüht sich Angela nach außen hin, ihrem Mann die starke Frau vorzuspielen, obwohl sie innerlich immer noch wie gelähmt ist. Angela will endlich wissen, was mit Alice geschah und als eines Tages die Journalistin Kate an sie herantritt und ihr erzählt, dass eine Babyleiche gefunden wurde, glaubt Angela instinktiv, dass es sich dabei um Alice handelt und spielt damit Kate direkt in die Hände, die eine große exklusive Story wittert..

Ich hatte vor einiger Zeit Fiona Bartons Debütroman „Die Witwe“ gelesen. Damals erhoffte ich mir einen hochspannenden Thriller oder zumindest clever gemachten Krimi und wurde enttäuscht. Da ich Fiona Bartons Schreibstil aber an sich mochte- trotz gewisser Längen innerhalb der Story und sperrigen, unsympathischen Akteuren, wollte ich ihr unbedingt noch eine Chance geben. Und in der Tat ist ihr aktueller Roman „The Child“ um einiges besser geraten. Wieder wird der Roman aus der Sicht mehrerer Hauptfiguren vorangetrieben, darunter ist auch erneut Kate, die Journalistin, die man bereits in „Die Witwe“ kennenlernen durfte.

Alle Frauen verbinden gewisse Geheimnisse und die Entschlüsselung dieser, gestaltet sich äußert unvorhersehbar. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass man hier keine Thrillerlektüre oder einen typischen Krimi geboten bekommt. Vielmehr ist „The Child“ ein subtiles, leises Drama, das dennoch die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag und wer sich damit arrangieren kann, wird sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Zugegeben, etwa nach zweihundert Seiten schlichen sich leichte Längen ein, doch wenn man durchhält, wird man mit einer Auflösung belohnt, mit der man wohl kaum gerechnet hätte.

Man erfährt viel über den persönlichen Hintergrund der Hauptakteurinnen und kann sich daher gut in sie und ihre verschiedenen Situationen hineindenken. Dennoch, mit Kate wurde ich wieder nicht warm. Sie ist für meinen Geschmack einfach zu manipulativ gestrickt. Da Kate aber nicht die wichtigste Figur in diesem Roman ist, empfand ich diesen Punkt als nicht schwerwiegend.

Kurz gefasst: Leises, eindringliches Drama, das die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag.


Veröffentlicht am 02.01.2018

Eine süße, knisternde Love Story mit Humor und Tiefgang. Leseempfehlung für diese schöne Gute Laune Romance.

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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Die frischgebackene Sous Chefin Hayley, ist eine echte Bereicherung für den Gourmetkoch Nick, in dessen Restaurant Hayley gehobene Sterneküche erschafft. Nach Jahren im Ausland, ist Hayley nun endlich ...

Die frischgebackene Sous Chefin Hayley, ist eine echte Bereicherung für den Gourmetkoch Nick, in dessen Restaurant Hayley gehobene Sterneküche erschafft. Nach Jahren im Ausland, ist Hayley nun endlich zurückgekehrt in ihre Heimatstadt Boston, wo auch ihr Vater, ein reicher und erfolgreicher Geschäftsmann, lebt. Zu ihrem Entsetzen musste Hayley jedoch bei ihrer Rückkehr feststellen, dass ihr Vater einen Schlaganfall hatte und sich ausgerechnet Hayleys Ex-Verlobter Scott in ihrer Abwesenheit um den Kranken gekümmert hat. Einerseits ist sie Scott dankbar, andererseits fragt sie sich aber auch, wieso sie nicht kontaktiert wurde und ist dementsprechend sauer auf Scott, dem sie dann zu allem Überfluss auch noch auf einer Party in Nicks Lokal über den Weg läuft. Scott ist dazu nicht allein. Im Schlepptau hat er eine blutjunge, gelangweilte Frau, die den Anschein erweckt, sie liebe es, das lebende Statussymbol eines Mannes zu sein. Hayley ist fassungslos, denn in der Zeit, als sie noch mit Scott zusammen war, hätte sie es nie für möglich gehalten, dass er sich eines Tages, so sehr, zu einem reichen und gewissenlosen Ekelpaket wandeln würde. Aber sie hätte auch nie geglaubt, dass ihre große Liebe einmal enden würde. Scott lässt sich jedoch nicht so leicht abschütteln. Wird es ihm gelingen Hayley zurückzuerobern?

Man sagt ja so schön, „Das Beste kommt zuletzt“, und so ist es mir witzigerweise auch mit dem vierten Teil von Poppy J. Andersons „Köche von Boston“ Reihe ergangen. Zwar mochte ich bereits die Vorgängerbände, doch erst mit „Mit Sehnsucht verführt“, ist es der Autorin gelungen, eine für mich rundum gelungene Love Story abzuliefern, die mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch richtig rühren konnte. Zwar ist der Unterton des Romans hauptsächlich locker, leicht und fröhlich, doch ab dem Moment, als man dann erfährt, was der Grund für den damaligen Bruch zwischen Hayley und Scott herbeigeführt hat, schlägt die Autorin ernstere Töne an. Mir haben die Dialoge zwischen dem Heldenpaar, die von Nähe und Vertrautheit zeugten sehr gefallen, auch wenn sich Hayley manches Mal etwas zu kratzbürstig und starrsinnig verhielt. Aber hey, schließlich machte das auch den Charakter und Reiz von Hayley aus. Scott habe ich so manches Mal bedauert, da er ein solch netter Kerl war, aber immerhin zeigte er Hayley dann doch mal zwischendurch die rote Karte. Es knisterte an allen Ecken und Kanten zwischen dem Paar und die Liebesszenen fand ich sexy und prickelnd zugleich geschrieben. Aber auch die Länge des Romans fand ich ideal geraten und Hayleys lebenskluger Vater und Hayleys und Scotts Freunde (die Akteure der Vorgängerbände) runden diesen wunderschönen Liebesroman perfekt ab. Die Rückblenden zu glücklichen Zeiten des Paares, fand ich dazu sehr anrührend geschrieben. Übrigens, selbst wenn ihr die Vorgängerbände nicht kennen solltet, könnt Ihr Euch „Mit Sehnsucht verfeinert“ gut zu Gemüte führen, da man alles Wissenswerte, auch zu den anderen Akteuren, nebenher erfährt.

Kurz gefasst: Eine süße, knisternde Love Story mit Humor und Tiefgang. Leseempfehlung für diese schöne Gute Laune Romance.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Witziger, leichter Gute Laune Weihnachtsroman, der Spaß macht!

Friede, Freude, Pfefferkuchen
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Noëlle hasst, trotz ihres Namens, Weihnachten, weihnachtliches Gebäck, sämtlichen weihnachtlichen Schnickschnack, blinkende Weihnachtshäuser und vor allem den Winter. Ganz im Gegensatz zu ihrer übrigen ...

Noëlle hasst, trotz ihres Namens, Weihnachten, weihnachtliches Gebäck, sämtlichen weihnachtlichen Schnickschnack, blinkende Weihnachtshäuser und vor allem den Winter. Ganz im Gegensatz zu ihrer übrigen Familie. Denn diese sind wahre Weihnachtsjunkies, was es Noëlle äußerst schwer macht, die Feiertage mit ihnen zusammen zu verbringen. Einige Jahre ist sie dem ganzen Rummel listenreich aus dem Wege gegangen, doch dann trifft sie den Eishockeyspieler Erik und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Und obwohl sie überaus glücklich mit Erik ist, geht ihr das Tempo, dass er beziehungstechnisch gesehen vorgibt, schon etwas auf die Nerven. Ausgerechnet in der Weihnachtszeit soll sie nun seine Eltern und die übrige Familie kennenlernen, die im beschaulichen Örtchen Krummenau leben. Kaum, dass sie das Ortseingangsschild passiert haben, schwant Noëlle Übles. Überall Lebkuchenmänner, die entweder in Lebensgröße im Park stehen oder als Dekoartikel verkauft werden. Überhaupt entpuppt sich Krummenau als wahres Mekka für Weihnachtsfans und zu allem Überfluss muss Noëlle dann auch noch von Erik erfahren, dass der Ort für seine Lebkuchenmanufaktur berühmt ist und Eriks gesamte Familie darin involviert ist. Obwohl Eriks Familie ein sympathischer Haufen ist, stößt Noëlle bald an ihre mentalen Grenzen, denn Eriks Mutter liebt Lebkuchen über alles und hat sämtliche Gerichte, die es an diesem Tag gibt, mit diesem Gebäck oder zumindest mit weihnachtlichem Gewürz zubereitet. Tapfer würgt Noëlle alles herunter und glaubt noch, es könnte nicht schlimmer für sie kommen. Nur eine Übernachtung in Krummenau, was soll da schon schief gehen? Doch dann wird Erik krank und Noëlle , die in der Werbebranche arbeitet, wird derweil eingespannt um die Krummenauer bei ihrem Vorhaben zur bedeutendsten Lebkuchenstadt in Deutschland aufzusteigen, was viele Touristen bringen soll, zu unterstützen…

„Friede, Freude, Pfefferkuchen“, wartet bereits mit einem fröhlichen, stimmungsvoll gestalteten Buchcover auf und in der Tat hat mir die Geschichte um Noëlle vergnügliche Lesemomente beschert. Zugegeben, der Romanceanteil ist nicht der Rede wert, wer eine knisternde Liebesgeschichte erwartet, greift definitiv zum falschen Buch und auch die Akteure in dieser Geschichte hätten ruhig ein wenig mehr Tiefgang vertragen können, wie ich fand. Abgesehen von diesem Kritikpunkt habe ich mich allerdings prima amüsiert beim Lesen, denn die Autorin hat hier eine sehr humorige, sehr überspitzt dargestellte Story geschaffen (im positiven Sinne gemeint) die einfach Spaß macht. Noëlle ist eine junge Frau, die mit einer weihnachtsverrückten Familie geschlagen ist und deswegen die Weihnachtsfeiertage am liebsten meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Und natürlich sorgt Eriks quirlige Familie dann dafür, dass die arme geplagte Frau nicht viel zu lachen hat in Krummenau, obwohl es alle doch nur gut meinen. Da Noëlle schlecht nein sagen kann, lässt sie sich von allen einspannen, obwohl sie innerlich bereits kocht. Und ihre Gedankengänge sprühen dabei nur so vor trockenem Witz, herrlich! Es ist ein absoluter Gute Laune Roman, der mich ein wenig an humorige Filmkomödien wie „Mein Vater, ihre Braut und ich“ erinnert hat und in der Tat könnte ich mir diesen Romanstoff auch gut verfilmt vorstellen. Obwohl Noëlle ein wenig zickig wirkt, wenn es ihr zuviel wird und Erik manches Mal etwas zu entspannt wirkt, mochte ich das Heldenpaar sehr, hätte mir allerdings, wie anfangs erwähnt ein wenig mehr Tiefgang und Dialoge zwischen den beiden gewünscht.

Kurz gefasst: Witziger, leichter Gute Laune Weihnachtsroman, der Spaß macht!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Anrührender, hocherotischer vierter Teil der „Game on“ Reihe mit anfänglichen leichten Längen- Wichtig! Nicht vergessen Taschentücher bereitzulegen

Game on - Trotz allem du
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Chester Copper, von allen nur Chess genannt, ist eine erfolgreiche Fotografin die aufgeht in ihrem Job. Ihr bisexueller Mitarbeiter James gerät eines Tages völlig aus dem Häuschen, als er erfährt, dass ...

Chester Copper, von allen nur Chess genannt, ist eine erfolgreiche Fotografin die aufgeht in ihrem Job. Ihr bisexueller Mitarbeiter James gerät eines Tages völlig aus dem Häuschen, als er erfährt, dass Chess den Auftrag bekommen hat, NFL Spieler für einen karitativen Zweck abzulichten, denn die Spieler sollen dabei nackt sein. Chess macht das eher weniger aus, glaubt sie zumindest, bis sie Finn begegnet, der nicht nur höllisch attraktiv ist. Obwohl beide zunächst aneinander geraten, knistert es plötzlich beim Shooting zwischen ihnen beiden. Dennoch, nach dem Shooting, glaubt Chess nicht daran, Finn jemals wiederzusehen.

Doch nur wenig später, während sie sich durch ein miserables Date kämpft, steht er vor ihr, zusammen mit seinem Freund und ist sozusagen ihre Rettung in letzter Sekunde. Beide spüren, dass sie auf der gleichen Wellenlänge funken und beschließen eine rein platonische Freundschaft miteinander einzugehen. Doch Finn ist bereits jetzt heimlich Hals über Kopf in Chess verliebt, wagt zunächst nicht, seine Gefühle zu offenbaren, da Chess ihn anscheinend für einen Womanizer hält, der ständig andere Frauen datet. Doch Finn trägt stattdessen seelische Altlasten mit sich herum, von denen Chess nichts ahnt und anders herum ist es ähnlich. Gibt es dennoch Hoffnung für die beiden?

„Schon immer nur du“, der Vorgängerband und „Trotz allem du“ , spielen praktisch zur selben Zeit und gewisse Vorkommnisse, die man bereits aus „Schon immer nur du“ kennt, werden auch hier kurz angerissen. Dennoch ist es meiner Meinung nach nicht nötig, den Vorgängerband unbedingt gelesen haben zu müssen, da die Story zwischen Chess und Finn in sich abgeschlossen ist und man keinerlei Vorwissen benötigt.

„Trotz allem du“, lässt sich anfangs genauso locker flockig und humorig an, wie die drei Vorgängerbände, doch nach ungefähr zweihundert Seiten, wenn man mehr über Chess und Finns Vorgeschichte erfährt, verändert sich die Atmosphäre. Es wird ernst zwischen dem Paar und es müssen zunächst schwerwiegende Probleme aus der Welt geschaffen werden. Da ich fand, dass trotz aller Leichtigkeit in der ersten Hälfte des Romans, die Handlung etwas vor sich hinplätscherte und sehr viel Small Talk eingestreut wurde, fand ich die Veränderung, die die Geschichte dann durchmachte, sehr positiv. Denn sie und auch die Figuren bekamen dadurch plötzlich viel mehr Tiefe verliehen. Ich habe sowohl mit Chess als auch mit Finn mitgefiebert beim Lesen und das spricht definitiv für das Paar und ihre Charakterisierung. Man bekommt es hier mit einem sympathischen Heldenpaar zu tun. Immer im Wechsel wird die Geschichte sowohl aus Chess, als auch Finns Sicht (in „Ich-Form) vorangetrieben und man erhält so sehr gute Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten. Zugegeben, Football wird mir wahrscheinlich auch in Zukunft kein gesteigertes Interesse entlocken können, doch gottlob spielt der sportliche Aspekt hier eine Nebensache.

Kurz gefasst: Anrührender, hocherotischer vierter Teil der „Game on“ Reihe mit anfänglichen leichten Längen- Wichtig! Nicht vergessen Taschentücher bereitzulegen.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Düsteres Familiendrama mit einem echten Schocker am Ende, allerdings auch mit einem recht unglaubwürdigen Plot und sperrigen Akteuren

Dunkelschwester
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Die körperlich leicht gehandicapte Irini, wurde im Alter von drei Jahren von ihren reichen Eltern weggegeben und wuchs seitdem bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Im Gegensatz zu Irini, behielten ihre ...

Die körperlich leicht gehandicapte Irini, wurde im Alter von drei Jahren von ihren reichen Eltern weggegeben und wuchs seitdem bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Im Gegensatz zu Irini, behielten ihre Eltern die ältere Schwester Elle jedoch und brachen den Kontakt zu Irini vollständig ab, was Irini, die mittlerweile längst erwachsen und eine erfolgreiche Anästhesistin ist, immer noch schmerzt. Denn nach wie vor kennt Irini nicht den Grund für das scheinbar kaltherzige Verhalten ihrer Eltern.

Ganz im Gegensatz zu Elle, die immer wieder versucht, den Kontakt zu Irini zu halten. Doch obwohl Irini ihre Schwester liebt ist es eher eine Hassliebe da Elle, in mentaler Hinsicht, ein äußerst widersprüchliches und teilweise auch erschreckendes Bild bietet. Mal unterstützt sie Irini in jeglicher Hinsicht, ist zärtlich und liebevoll, dann wiederum zeigt sie eine ganz andere Seite an sich. Eine dunkle Seite, die Irini erschreckt. Diese Seite an Elle ist grausam und manipulativ und aus diesem Grunde versucht Irini sich ihrer Schwester zwischenzeitlich zu entziehen. Doch bislang hat Elle sie immer wieder aufgespürt. Seit ihrem letzten Beisammensein sind Jahre vergangen und Irini ist mittlerweile in einer schwierigen Beziehung mit dem Italiener Antonio. Sie fürchtet, dass Antonio mehr an ihrem Geld interessiert ist, als an ihr. Und eines Tages klingelt zu allem Überfluss noch das Telefon. Elle ist dran und teilt ihr mit, dass ihre gemeinsame Mutter verstorben ist. Obwohl Irini eigentlich nicht zur Beerdigung reisen möchte, lässt sie sich dann doch überreden. Denn so erhält sie vielleicht die Möglichkeit, ihren Vater zu fragen, wieso sie sie als Kind nur abgaben…

„Dunkelschwester“, von Michelle Adams, hat mich zunächst durch seine optischen Reize verlockt, denn das düstere Coverbild suggerierte mir ein, dass ich es hier womöglich mit einem spannenden Psychothriller zu tun bekommen würde. „Dunkelschwester“ , ist aber eher ein düsteres, geheimnisvolles Familiendrama, das mich vor allem in der ersten Hälfte sehr in seinen Bann ziehen konnte, als Elles Charakter noch etwas nebulöser gestrickt war. Ab dem Moment, als ich begriff, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, nahm mein Leseinteresse allerdings spürbar ab, da Irini leider eine sehr passive Romanheldin ist. Gut, einerseits konnte ich verstehen, dass sie das einzige Mitglied ihrer Familie, dass sie nicht ablehnte, nicht auch noch ganz verlieren wollte, doch nach gravierenden Vorfällen die ihr jedoch ganz deutlich die andere Seite ihrer Schwester aufzeigten, wäre für mich die einzige logische Schlussfolgerung gewesen den Kontakt, nicht nur halbherzig und mit Gewissensbissen, abzubrechen, sondern es auch dabei zu belassen. Auch das Verhalten der Eltern fand ich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Reiche Leute, denen praktisch alle möglichen Wege offen standen, entscheiden sich für einen solch seltsamen Weg? Nein, auch wenn die Story durchaus ihren eigenen subtilen Thrill verströmte, diesen Punkt konnte ich der Autorin nicht abnehmen.

Leider erstreckt sich Irinis Passivität auch auf ihr übriges Leben. Ich hätte ihr hier wirklich mehr Rückgrat gewünscht. Erschwerend kam dazu, dass der Roman aus Sicht von Irini, also in Ich-Form geschrieben wurde. Und da mich die Heldin mit ihrer Passivität so genervt hat, fiel es mir dann auch sehr schwer noch Geduld für ihre Gedankengänge aufzubringen. Selbst wenn man sie dadurch besser kennenlernte.

Die übrigen Akteure des Romans, blieben, bis auf Matt, recht blass beschrieben was ich sehr schade fand, so dass man nicht wirklich ein gesteigertes Interesse für eine der Akteure aufbringen konnte. Immerhin hat mich dann das dunkle Familiengeheimnis weiterhin bei der Stange halten können. Und die Auflösung des Ganzen ist dann auch ein ziemlicher Schocker. Aber, auch wenn ich mich nun wiederhole, es macht gewisse Entscheidungen von Irinis und Elles Eltern noch viel unglaubwürdiger. Ich liege bei meiner Bewertung zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, habe mich dann aber doch für eine 4 entschieden, weil ich die ersten 200 Seiten recht spannend geschrieben fand und die Autorin mich, trotz diverser Kritikpunkte, mit ihrer Story in den Bann ziehen konnte.