Ein echter, packender „Old School“ Psychothriller, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat
Jeden Tag gehörst du mirKate war einige Jahre mit Phil zusammen, ihrer großen Liebe. Doch nun sehnt sie sich nach Veränderung und macht Schluss mit Phil, was dieser recht schlecht verkraftet, da er noch tiefe Gefühle für Kate ...
Kate war einige Jahre mit Phil zusammen, ihrer großen Liebe. Doch nun sehnt sie sich nach Veränderung und macht Schluss mit Phil, was dieser recht schlecht verkraftet, da er noch tiefe Gefühle für Kate hat. Um den Kopf frei zu bekommen, nach der Trennung, fliegt Kate mit ihren Freundinnen in Urlaub und lernt dort, in einer Bar einen netten Mann kennen. Mike ist ebenfalls Engländer und wohnt witzigerweise im Nachbarort daheim. Am nächsten Morgen wacht Kate in Mikes Zimmer auf, kann sich an nichts mehr erinnern, außer, dass sie zusammen mit Mike am Vorabend getrunken hat. Doch Mike hat die Situation scheinbar ungenutzt verstreichen lassen, was Kate gefällt. Beide vereinbaren sich jedoch nicht wieder zu sehen und dann ist der Urlaub auch schon vorbei.
Zurück in Stockton Heath, wird Kate vom wahren Leben schnell eingeholt. Ein Frauenmörder geht um in dem kleinen beschaulichen Örtchen und sämtliche Opfer sehen aus wie Kate. Als eine Frau unter den Opfern ist, die zuvor mit Phil zusammen war, fällt der Verdacht plötzlich auf Kates Exfreund. Kate kann nicht glauben, dass Phil zu einer solchen Tat fähig wäre, doch immerhin hat er sie schon gestalkt. Auch ihre Freunde und die Polizei raten Kate, sie solle sich fernhalten von Phil, dem jedoch nichts nachgewiesen werden kann. Als Kate eines Nachts von einem Wagen verfolgt wird, gerät sie in Panik. Soll sie das nächste Opfer des Stranglers werden?
Ich hatte vor einiger Zeit den Roman „Es begann am siebten Tag,“ von dem Autor gelesen, der als Psychothriller deklariert wurde, jedoch eher ein Drama mit subtilem Psychothrill war. Damals fand ich, dass die Hauptfiguren ein wenig blass und eindimensional charakterisiert wurden. Auch in „Jeden Tag gehörst Du mir“, bleiben Kate, Phil, Mike und Kates Freundinnen ein wenig blass, was diesmal jedoch für die Handlung nur förderlich ist, damit die Charaktere schon undurchsichtig bleiben. Ich weiß nicht wie viele angebliche Psychothriller ich in den vergangenen Monaten las und fast jedes Mal entpuppten sie sich stattdessen als eher laue Dramen oder Krimis. „Jeden Tag gehörst Du mir“, ist, obwohl witzigerweise diesmal keine Deklaration auf dem Cover zu finden ist, ein Psychothriller, der „alten Schule“, den ich trotz gewisser vorhersehbarer Wendungen, dennoch absolut packend und als spannend zu lesen empfand. Alex Lakes Schreibstil ist eingängig, die Dialoge, die die Protagonisten miteinander führen wirken sehr lebhaft und echt. Kaum hatte ich mit dem Lesen begonnen, wurde ich sozusagen direkt ins Buch gesogen und habe den Roman erst wieder weggelegt, nachdem ich das spannende Showdown verfolgt hatte.
Einige Rezensenten bemängelten, dass man als Leser zu früh erfährt, wer der Killer ist. Das mag zwar sein, dass die Enttarnung frühzeitig geschieht, dennoch bleibt der Spannungsbogen meiner Meinung nach weiterhin konstant hoch, da Kate sich ab diesem Zeitpunkt schließlich in Lebensgefahr befindet und es scheinbar keinen Ausweg und keine Rettung mehr für sie gibt. Einzig einen kleinen Kritikpunkt habe ich anzubringen „Stichwort „Selbstjustiz“. Leider kann ich an dieser Stelle nicht mehr ins Detail gehen, weil ich sonst spoilern würde. Besagter Punkt wirkt dermaßen unglaubwürdig; das hätte der ansonsten so spannende Pageturner wahrlich nicht gebraucht.
Kurz gefasst: Ein echter, packender „Old School“ Psychothriller, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat.