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Veröffentlicht am 30.09.2017

Hocherotisches Zwei-Personen Stück- im ersten Teil der „Art of Passion“ Reihe, knistert und prickelt es gewaltig. Nicht nur für Erotik-Romancefans zu empfehlen, denn Rylans und Kate Liebesgeschichte bezaubert und hat durchaus Tiefgang zu bieten

Seven Nights - Paris
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Rylan ist der Sohn eines reichen, aber äußerst korrupten Geschäftsmannes, der seine Firma fast in den finanziellen Ruin getrieben hätte, wenn er nicht überführt und ins Gefängnis gesteckt worden wäre. ...

Rylan ist der Sohn eines reichen, aber äußerst korrupten Geschäftsmannes, der seine Firma fast in den finanziellen Ruin getrieben hätte, wenn er nicht überführt und ins Gefängnis gesteckt worden wäre. Eigentlich soll Rylan nun die Firma in der Abwesenheit des Vaters leiten, doch Rylan kann es nicht ertragen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und fühlt sich eingeengt. So eingeengt, dass er nach Europa flüchtet und seinen Geschwistern und seiner Mutter für eine ganze Weile die kalte Schulter zeigt. Obwohl er sich dort eigentlich im Klaren darüber werden möchte, wie er in Zukunft beruflich verfahren will, lässt er sich immer mehr, von Tag zu Tag treiben.

Eines Tages trifft er in einem Cafe die attraktive Kunstliebhaberin Kate, die kurz zuvor ausgeraubt wurde. Er gibt ihr spontan einen Kaffee aus und beide kommen ins Gespräch. Sie sind sich sogleich sympathisch, es knistert zwischen ihnen. Kate ist so ganz anders, als die Frauen, denen Rylan bislang begegnet ist. Dieses Anderssein verwirrt ihn und er will Kate unbedingt besser kennenlernen. Er zeigt ihr bei Tag die schönsten Orte von Paris, doch bei Nacht will er nur eines; Kate zeigen, dass es Männer gibt, die durchaus in der Lage sind, Frauen Lust und Leidenschaft zu schenken. Die schüchterne Kate weiß zunächst gar nicht so recht mit Rylans Offenheit umzugehen. Und eigentlich hatte sie vor, die sieben Tage in Paris dazu zu nutzen, um sich zu entscheiden, ob sie den Weg eines Kunststudiums einschlagen soll. Sie zögert immer noch, denn ihr Vater hält nicht viel von ihrem Talent. Rylan ermutigt Kate, auf vielerlei Weise. Doch kann zwischen ihnen mehr sein, als nur eine heiße Affäre in Paris?

„Seven Nights- Paris“, ist mein erster Roman von Jeanette Grey und hat mich zunächst wegen des ansprechenden, eleganten Covers anlocken können. Doch auch der Inhalt des ersten Teils der „Art of Passion“, konnte mich überzeugen. Obwohl man es hier mit einem hocherotischen Roman zu tun bekommt, hat die Autorin eine glaubhafte, sehr süße Liebesgeschichte um Rylan und Kate gesponnen, die durchaus auch Tiefgang besitzt und reichlich Zeit für persönliche Kennenlerngespräche ihres Paares lässt, so dass man als Leser nicht nur schnell eintauchen kann, in die Liebesgeschichte, sondern auch nachvollziehen kann, wieso sich beide so sehr zueinander hingezogen fühlen. „Seven Nights-Paris“, ist eine Art intensives Zwei-Personen-Stück. Zwar besucht das Heldenpaar durchaus diverse Sehenswürdigkeiten rund um Paris, doch ist die übrige Rahmenhandlung recht dünn gestrickt und ehrlich gesagt fehlte mir mehr Pariser Flair für meinen Geschmack, das die Geschichte perfekt abgerundet hätte. Daher habe ich auch einen Punkt abgezogen bei meiner Bewertung.

Gut gefallen haben mir dagegen die Gespräche die das Heldenpaar über die Kunst und Malerei führt. Und hier ist es Jeanette Grey auch hundertprozentig gelungen, Kates Leidenschaft für die Malerei glaubhaft rüberzubringen und Lesern, die bislang nichts für moderne Kunst übrig hatten, wie ich , interessante Sichtweisen zu vermitteln. Kates und Rylans persönliche familiäre Hintergründe, werden zwar im ersten Teil bereits kurz angerissen, sind aber noch nicht das Hauptthema, da es ja noch im zweiten Band „Seven Nights-New York“ mit den beiden weitergeht.

Kommen wir nun zum Punkt Erotik und der wird in „Seven Nights-Paris“ groß geschrieben. Während Rylan bereits zahlreiche sexuelle Erfahrungen hatte, ist Kate das absolute Gegenteil. Sie ist schüchtern, voller Selbstzweifel und unsicher, auch im sexuellen Bereich. Im Gegensatz zu anderen erotischen Romanen, in denen der Romanheld schnell zu Lack, Leder und Handschellen greift, bekommt man hier gottlob mal eine etwas andere Romance geboten, in der Rylan, auf sehr sensible Art und Weise, Kate umwirbt und es äußerst langsam angehen lässt. Trotz der langsameren Gangart sind die Liebesszenen hot, explizit und sexy geschrieben, allerdings mit dem nötigen Niveau und es knistert gewaltig zwischen dem Heldenpaar. Aber nicht nur zwischen den Laken, auch geistig kommen sie sich näher und genau diese Mischung gefiel mir sehr. Dank des eingängigen Schreibstils der Autorin lässt sich der 1. Teil wie im Fluge lesen und macht bereits neugierig auf die Fortsetzung der Love Story zwischen Rylan und Kate.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Brooke und Declan- Supersüße Romance, die mit viel heimeliger Wohlfühlatmosphäre punkten kann

Neue Liebe in Sunshine Valley
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Declan Kincade hat es beruflich geschafft. Er hat eine florierende Firma und ist reich. Doch privat läuft es alles andere als rund bei ihm. Bislang reichte es ihm, sich auf nichtssagende One Night Stands ...

Declan Kincade hat es beruflich geschafft. Er hat eine florierende Firma und ist reich. Doch privat läuft es alles andere als rund bei ihm. Bislang reichte es ihm, sich auf nichtssagende One Night Stands einzulassen, wenn ihm der Sinn nach einer Frau stand, doch seitdem seine Eltern plötzlich und unerwartet bei einem Unfall starben und er sich nun zusammen mit seinen Brüdern, um die noch minderjährige Schwester Nicole kümmern muss, hat sich sein Weltbild etwas verschoben. Vor allem seine attraktive Assistentin Brooke, die einen äußerst guten Job macht, weckt sein Interesse.

Doch Declan zögert, sich Brooke zu nähern, denn er ist äußerst korrekt und fürchtet, dass eine Liaison, zwischen seiner Angestellten und ihm, nur zu unnötigen Komplikationen führen könnte. Ausgerechnet Brooke ist es aber dann, die ihm einen, eigentlich guten Plan vorschlägt. Da sie viel zu tun haben, Declan aber andererseits zu Hause bei seiner Familie gebraucht wird, schlägt Brooke ihm vor, dass sie ihn einfach begleitet und ihre Arbeit von dort aus verrichtet. Declan zögert zunächst, lässt sich aber dann doch darauf ein. Womit er nicht gerechnet hat, sind Brookes Fröhlichkeit und Spontanität. So überredet sie ihn tatsächlich dazu, die Küstenstraße zu benutzen. Malerische Blicke auf die Küste inklusive. Aber auch eine zusätzliche Überachtung in einem Hotel. Wird Declan sich zurückhalten können, obwohl er Brooke zum Anbeißen findet?

Nachdem im ersten Teil der Serie „Neue Träume in Sunshine Valley“, der sexy Eishockeyspieler Jordan die Frau fürs Leben fand, erzählt Candis Terry im zweiten Band „Neue Liebe in Sunshine Valley“, nun die Geschichte über Jordans Zwillingsbruder Declan. Declan, der als äußerst ehrgeiziger Workaholic und steif in seiner Familie gilt, hat all die Jahre ein Geheimnis bewahrt. Er hatte von Kindesbeinen an eine Lese und Rechtschreibschwäche, so dass ihm die Schule doppelt schwer fiel, als allen anderen Kincadegeschwistern, Mittlerweile hat er sich sein eigenes Imperium geschaffen, doch seine Familie geht ihm über alles. Vor allem, seitdem seine Eltern nicht mehr da sind und sich gewisse Gerüchte, womöglich als wahr erweisen könnten. Jordan geht dermaßen in seiner Arbeit auf, dass er alles andere um sich herum völlig ausblendet und glaubt, keine Zeit für Vergnügungen zu haben. Bis Brooke in sein Leben tritt und ihn eines besseren belehrt. Ich mochte die Liebesgeschichte zwischen Declan und Brooke sogar noch ein Tickchen mehr, als die des Vorgängerbandes, weil zwischen dem Heldenpaar die Chemie einfach stimmt und ihre gemeinsamen Dialoge so ungezwungen und natürlich wirken, als hätte man reale Personen vor sich. Dazu kommt, dass ich den trockenen Humor der beiden sehr mochte. Und auch an Candis Terrys Schreibstil an sich, gibt es absolut nichts auszusetzen. Man bekommt hier einen supersüßen Liebesroman geboten.

Warum also einen halben Punkt Abzug? Ich fand einfach, dass der Roman zwischenzeitlich ein wenig mehr Spannung hätte vertragen können. Man weiß praktisch von Beginn an, dass Brooke und Declan ineinander verliebt sind. Und selbst der Zwist, der sich entspinnt und der Dank der übrigen Kincadefamilie irgendwann gelöst wird, ist kein echter Trennungsgrund. Die „Heile Welt“ Darstellung“, innerhalb der Familie, mag dazu zwar für heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgen, doch sie war mir zum Teil etwas „too much“ geraten. Fast so, als habe man eine Romance a la Disney vor sich. Weniger strenge Leser, werden das womöglich aber völlig anders sehen, als ich.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Lebensratgeber und Trostbuch zugleich!

Deine letzte Nachricht. Für immer.
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Zunächst einmal sollte man keinen Roman erwarten, wenn man zu Emily Trunkos „Deine letzte Nachricht für immer“, greift. Denn es ist etwas völlig anderes, eine Art Sammelwerk. Die Autorin betreibt einen ...

Zunächst einmal sollte man keinen Roman erwarten, wenn man zu Emily Trunkos „Deine letzte Nachricht für immer“, greift. Denn es ist etwas völlig anderes, eine Art Sammelwerk. Die Autorin betreibt einen Tumblr-Blog und ermutigt Leser des Blogs, dort letzte Nachrichten zu hinterlassen, von Menschen, die den Lesern einst etwas bedeuteten. Das kann eine kurze, kalte sms von einem Freund sein, der nichts mehr mit seiner Freundin zu tun habe möchte, aber auch Briefe von Menschen, die für den Besitzer erst wertvoll werden, nachdem sie erfahren haben, dass der Verfasser kurz darauf verstorben ist. Neben der reinen Botschaft, findet man auch eine kleine Erklärung, zum Hintergrund des jeweiligen Verfassers, in dieser Sammlung vor, liebevoll illustriert, so dass dieses gebundene Buch mit Lesebändchen ein richtig schmucker Hingucker ist.

Es ist ein Buch, das durch seine Hintergrundgeschichten nachdenklich macht, berührt und sogar teilweise zu Tränen rührt. Es birgt die Botschaft, sich stets gut zu überlegen, wir man mit seinen Mitmenschen, seiner Familie und Freunden umgeht. Denn manchmal bekommt man leider keine zweite Chance, im Zorn Gesagtes oder Geschriebenes zurückzunehmen. Das Buch ist ein Plädoyer für Liebe, Aufrichtigkeit und Freundlichkeit, kann aber auch als Trost für Menschen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden und an sich selbst zweifeln, dienen. Ehrlich gesagt denke ich aber, dass „Deine letzte Nachricht für immer“, allerdings eher etwas für Leser zwischen 16 und 25 Jahre ist, da jüngere Leser womöglich mit manchen geschilderten Situationen überfordert sein könnten.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein geschichtsträchtiges Haus, drei verliebte Frauen und dunkle Familiengeheimnisse. Spannender, sehr kurzweiliger Roman, der mit einem ausgeklügelten Plot punkten kann. Leseempfehlung!

Das saphirblaue Zimmer
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Ein geschichtsträchtiges Haus in Manhattan, das Überraschendes bietet, für gleich drei junge Frauen, die dieses Haus betreten. Doch die drei Frauen, leben zu unterschiedlichen Zeiten. Während Olive dort ...

Ein geschichtsträchtiges Haus in Manhattan, das Überraschendes bietet, für gleich drei junge Frauen, die dieses Haus betreten. Doch die drei Frauen, leben zu unterschiedlichen Zeiten. Während Olive dort als Hausangestellte im Jahre 1892 arbeitet, allerdings unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und sich zum ersten Mal heftig verliebt, mietet die junge berufstätige Lucy, ein Zimmer im Jahre 1920, in dem besagten Haus. Doch es ist nicht nur Zweckmäßigkeit, die sie dazu verleitet hat, sich um ein Zimmer dort zu bemühen. Denn sie hat schon viel über das Haus gehört und hofft mehr herauszufinden, auch über ihre Abstammung. Sie hat einen Job in einer Anwaltskanzlei angenommen und einen unerhört attraktiven Chef, doch dieser ist es nicht, der ihr Herz schneller schlagen lässt, sondern der mysteriöse Kunde ihres Chefs, Mr. Ravenel.

Im Jahre 1944 arbeitet die fleißige Ärztin Dr. Kate Schuyler in dem Haus, das im Laufe der Jahrzehnte zum Krankenhaus umfunktioniert wurde. Als eines Tages ein schwer verwundeter Soldat eingeliefert wird, zögert sie nicht lange und bietet kurz entschlossen ihre kleine Dachstube als Krankenlager an, da alle anderen Betten bereits belegt sind. Obwohl alle Ärzte der Meinung sind, dass das Bein ihres Patienten nicht mehr zu retten ist, setzt sich Kate dafür ein, zunächst ein Antibiotikum zu geben. In einem wachen Moment spricht sie der Patient mit „Victorine“ an und behauptet, er würde ihr Gesicht schon lange kennen. Kate ist verwirrt, denn es scheint nicht so, als ob er im Delirium wäre….

Ich habe die Inhaltsangabe bewusst knapp gehalten, um nicht versehentlich zuviel auszuplaudern, denn es würde gerade in diesem Fall den Leser um einiges Rätselvergnügen beim Lesen bringen. Man ahnt zwar gleich, dass die Geschichten der drei Hauptakteurinnen irgendwie zusammen gehören, die immer im Wechsel erzählt und vorangetrieben werden, doch fürchtet man schnell, dass die Geschichten eigentlich nicht gut ausgehen können, falls sie sich so entwickeln, wie man es lange Zeit vermutet. Hut ab für die drei Autorinnen dieses Romans nebenbei! Die Gliederung bzw. Plotentwicklung, ist dermaßen geschickt und ausgeklügelt geraten, dass man als Leser wirklich erst gegen Ende des Romans den vollen Durchblick erhält. Zugegeben, man muss diesen Roman äußerst aufmerksam lesen, damit man im Zuge der Storys nicht den selbigen verliert. Dafür wird man aber mit drei außergewöhnlichen Geschichten in einem Roman belohnt, die allesamt gut geschrieben wurden. Was ich zudem bemerkenswert fand, war, dass alle Autorinnen einen ähnlichen Schreibstil besitzen, bzw. sich den anderen so angepasst haben, dass man keine Übergänge oder Veränderungen, während des Lesens der drei Storys, bemerkt. Wer nun fürchtet, dass er hier eher eine Anthologie bekommt, kann also beruhigt aufatmen.

Aufmerksam geworden auf „Das saphirblaue Zimmer“, bin ich eigentlich lediglich, weil ich bereits andere Romane von Lauren Willig und Beatriz Williams kannte und sehr mochte. Es ist ein Roman für Romancefans, allerdings sollte man hier keine schwülstigen oder erotischen Szenen erwarten. „Das saphirblaue Zimmer“, kommt recht züchtig daher, braucht aber auch keinerlei Erotik, da die geheimnisvolle Geschichte der drei Frauen für ausreichend Abwechslung und Spannung sorgt. Es ist ein Roman für Leser, die Bücher von Autorinnen wie beispielsweise Kate Morton oder Katherine Webb mögen, die gerne von starken Frauen mit dunklen Familiengeheimnissen lesen. Von mir gibt es die Höchstbewertung und eine absolute Leseempfehlung!



Veröffentlicht am 19.09.2017

Packender Krimi, der den Leser geschickt auf falsche Fährten führt. Allerdings auch mit kleinen Schwächen.

Nach dem Schweigen
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Saskia fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre geliebte Tante angeblich Selbstmord begangen hat. Nur zwei Tage vorher waren sie noch zusammen und Ellen schien während des gemeinsamen Treffens ...

Saskia fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre geliebte Tante angeblich Selbstmord begangen hat. Nur zwei Tage vorher waren sie noch zusammen und Ellen schien während des gemeinsamen Treffens völlig normal. Sie freute sich schon sehr auf die bald anstehende Kreuzfahrt mit ihrem Mann George, allerdings hatte sie einen blauen Fleck und ihre Hände zitterten leicht.

Ellens plötzlicher Tod, ist nicht der erste Todesfall in Saskias Familie. Vor Jahren stürzte ihre Mutter in den Tod, was für Saskia und ihren Bruder Max sehr traumatisch war. Aber auch der Vater der Geschwister zog es, von diesem Moment an, vor, nie wieder ein Wort über das Unglück zu verlieren.

Nach dem Tod von Ellen, zieht sich George urplötzlich zurück aus der familiengeführten Koffermanufaktur und will die Kreuzfahrt allein antreten. Als Saskia bemerkt, dass Georges Hausangestellte wohl mehr war für ihn, als nur die Putzfrau, kommt sie ins Grübeln. Vor allem aber, als bekannt wird, dass es während Ellens Sturz vom Dach, nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Sie wurde ermordet! Und ein junges Mädchen wurde Zeugin der Tat, die jedoch zunächst glaubt, sie hätte sich alles nur eingebildet. Daher gerät sie bald in Lebensgefahr. Genau wie auch Saskia und zwei andere, außenstehende Menschen. Wer trachtet ihnen allen nach dem Leben und wieso?

„Nach dem Schweigen“, ist ein, für sich allein stehender Thriller, der diesmal in Großbritannien, genauer gesagt in London spielt. Fans der „Münster“ Krimireihe, müssen sich leider noch gedulden, denn dieser Roman hat so gar nichts mit der erwähnten Serie gemein. Außer natürlich, dass es beim Lesen durchaus spannend wird.

Ich hatte etwas überlegen müssen, wie hoch ich „Nach dem Schweigen“, bewerte, was daran lag, dass mir zwar Vieles gut gefallen hat, es aber auch ein paar Punkte gab, die mich gestört haben. So etwa, dass anfangs einfach zu oft wiederholt wurde, wie sehr sich Saskias Vater und sein Schwager George hassen. Einmal hätte hier auch genügt. Und dann konnte ich leider nicht so wirklich Nähe zu der Romanheldin aufbauen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwar gab es da Saskias Besuche bei ihrem Psychologen, weil sie von Kindesbeinen an unter schlimmen Albträumen litt, doch wirkten diese Arztbesuche klinisch, sehr nüchtern geschildert, so dass man der Romanheldin selbst in diesen persönlichen Momenten leider nicht näher kam. Zudem hatte ich das Problem, dass die Story zwar in London spielen soll, sie sich leider aber absolut nicht „englisch“ für mich anfühlte.

Dann macht Saskia im Verlauf der Geschichte einige Dinge, die einfach dumm sind und sie in große Gefahr bringen könnten. Etwa als sie die Putzfrau ihres Onkels zu dessen Haus begleitet. Zwar kommt somit die Spannung nicht zu kurz, doch irgendwie konnte mich diese Szene nicht überzeugen.

Soviel zu meinen Kritikpunkten. Positiv fand ich, wie geschickt die Autorin die vielen Akteure und Handlungsstränge miteinander verbinden konnte. Zudem fand ich auch die falsch gelegten Fährten überzeugend, so dass ich, bis fast zuletzt, zwischen zwei möglichen Tätern schwankte. Die Krimihandlung, die natürlich auch im Fokus steht, ist packend und dank des eingängigen Schreibstils der Autorin, lässt sich „Nach dem Schweigen“, auch gut lesen. Dennoch, mir gefallen Christine Drews Krimis, die in Deutschland angesiedelt sind, eindeutig besser.