Gefühlvoller Abschlussband der „Again“-Trilogie- jedoch nicht ganz so überzeugend, wie die ersten beiden Teile
Feel AgainSawyer Dixon liebt die Fotografie über alles, denn mit ihr kann sie sich auch in Stunden, in denen es ihr nicht so gut geht, ablenken. Ihre zahlreichen Männerbekanntschaften, haben dafür gesorgt, dass ...
Sawyer Dixon liebt die Fotografie über alles, denn mit ihr kann sie sich auch in Stunden, in denen es ihr nicht so gut geht, ablenken. Ihre zahlreichen Männerbekanntschaften, haben dafür gesorgt, dass ihr Ruf in der Uni nicht gerade der beste ist. Sie wird von einigen Mitschülerinnen gemobbt, doch Sawyer, die in anderen Lebenslagen eigentlich nicht auf den Mund gefallen ist, schweigt sich ausgerechnet dann lieber aus, weil sie fürchtet, dass die Aussagen über sie, sie wäre eine Schlampe, wahr sind. Schließlich hatte diesen Eindruck bereits ihre Tante, bei der sie zusammen mit ihrer älteren Schwester Riley aufwuchs nachdem ihre Eltern kurz hintereinander starben. Dabei sehnt sich Sawyer in ihrem Inneren lediglich nach Liebe und Geborgenheit, Werte, die ihre Tante ihr stets verweigerte.
Als der äußerst schüchterne Kumpel ihrer besten Freundin, Isaac, von anderen Mädchen ausgelacht wird, weil er seltsame Kleidung trägt und als männliche Jungfrau“ gilt, greift Sawyer kurz entschlossen ein und küsst ihn leidenschaftlich vor allen Anwesenden. Nicht erwartet hätte Sawyer, dass der harmlose Kuss sie innerlich so aufwühlen würde. Nachdem Issac ihr wenige Tage später beisteht, als sie gemobbt wird, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden und sie schließen einen Pakt. Issac stellt sich für eine geplante Bilderserie zur Verfügung – Dafür verwandelt Sawyer ihn in einen coolen Jungen, dem es in Zukunft nicht mehr schwer fallen wird, Mädchenherzen zu erobern. Außerdem verschafft sie ihm einen Job in der Bar, in der auch Sawyer arbeitet. Doch zunächst müssen sie beide unbedingt an Isaacs Schüchternheit arbeiten, die Sawyer im Grunde aber niedlich findet. Überhaupt stellt sie nach einem Umstyling fest, dass Issac alles andere als unscheinbar ist. Besonders irritierend findet sie aber die Tatsache, dass sie Isaac ihre tiefsten Geheimnisse anvertrauen kann. Doch jemand wie er ist doch viel zu gut für sie, findet Sawyer, oder?
Nachdem ich die ersten beiden Teile der „Again“ Reihe praktisch inhaliert habe und restlos begeistert davon war, erhoffte ich mir auch diesmal wieder ein ähnlich ungetrübtes Lesevergnügen. Und mit Sawyer und Isaac schickte Mona Kasten erneut ein vielversprechendes Liebespaar ins Rennen. Beide durfte man bereits in den Vorgängerbänden kennenlernen, wobei Sawyer es den Lesern nicht leicht machte, sie in ihr Herz zu schließen, da sie etwas zickig wirkte. In ihrer eigenen Geschichte, bekommt man nun vermittelt, wieso sie sich oftmals so zugeknöpft und anstrengend verhält und kann sich besser in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineindenken. Und langsam aber sicher, begreift man ihr Verhalten und leidet mit ihr mit. Was mich beim Lesen jedoch gestört hat, war nicht Sawyers Verhalten, sondern das der Schwester und Issac, während Rileys Hochzeitsfeier, als Sawyer mit jemandem aneinander gerät. Es passte einfach nicht, dass Sawyer und Riley angeblich solch ein inniges Verhältnis haben und dann andererseits Riley, Sawyer so in den Rücken fällt. Nicht Sawyer hätte sich für ihr Verhalten entschuldigen müssen, sondern ihre Schwester und Isaac. Dafür, dass sie ihr in dieser schwierigen Situation nicht beigestanden haben. Somit wirkte der Versuch der Autorin mit diesem Ereignis Konfliktpotential zu schaffen, für meinen Geschmack zu bemüht und unglaubwürdig inszeniert.
Toll beschrieben fand ich dagegen die Romanpassagen in denen sich das Heldenpaar auf geistiger Ebene näher kommt. Es stimmt definitiv die Chemie zwischen ihnen und eigentlich hätte es des oben genannten Konfliktes nicht bedurft. Ich hätte diesbezüglich lieber auf einige Seitenzahlen verzichtet, denn die Nähe zwischen Sawyer und Isaac wirkt so real, dass der Streit zwischen ihnen gewollt wirkte. Zugegeben, Sawyer steht sich so manches Mal selbst im Weg, doch für ihre Zögerlichkeit gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe.
Was ich auch etwas zu kurz und knapp abgehandelt fand, war Isaacs Verwandlung. Ganz ehrlich? Cooler hätte ich es gefunden, wenn die Romanheldin ihn äußerlich so gelassen hätte, wie er war, anstatt ihn zum sexy Boy umzuformen.
Dennoch, ich mochte auch Issac sehr und hätte es mir sehr gewünscht, dass die Autorin die Aussprache zwischen ihm und seinem Vater ein wenig ausführlicher geschildert hätte.
Trotz meiner Kritikpunkte hat mich aber auch Sawyers und Isaacs Geschichte über weite Teile hinweg berühren können; selbst ein paar Tränchen sind bei mir beim Lesen gepurzelt, so dass ich nicht weniger als vier von fünf Punkten dafür vergeben möchte.