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Veröffentlicht am 16.05.2017

Unterhaltsame, humorige Urlaubslektüre für Bridget Jones Fans, in der das Chaos regiert.

Nächster Halt: Thailand
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Am türkischen Badestrand, weint Georgia Green traurig in ihren Cocktail, denn eigentlich hätte sie an diesem Tage ihrer großen Liebe Alex das Ja-Wort gegeben. Doch dieser eröffnete ihr knapp zwei Wochen ...

Am türkischen Badestrand, weint Georgia Green traurig in ihren Cocktail, denn eigentlich hätte sie an diesem Tage ihrer großen Liebe Alex das Ja-Wort gegeben. Doch dieser eröffnete ihr knapp zwei Wochen vor der Hochzeit, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Nun versucht Georgias beste Freundin alles, um sie wieder aufzurichten und schlägt der verblüfften verlassenen Freundin vor, sie solle doch eine Liste schreiben mit den Dingen, die sie unbedingt mal in ihrem Leben machen möchte. Denn eigentlich wollte Georgia eines immer schon, durch die Welt reisen. Diese Liste bleibt auch nach ihrer Rückkehr ins gute alte England, in Georgias Gepäck. Als sich ihre persönliche Situation immer mehr zuspitzt, sie erfährt, dass Alex mit seiner neuen Freundin ein Baby erwartet und sie auch noch zu allem Überfluss gekündigt wird, zieht Georgia alle Register. Sie hat die Nase davon voll, immer vorsichtig und vernünftig zu sein und bucht eine Reise nach Thailand in einem süßen kleinen Reisebüro, dass von einer älteren Globetrotterin geführt wird.

Sehr zum Erschrecken ihrer Verwandtschaft, die Georgias mangelnden Orientierungssinn fürchtet. Doch Georgia lässt sich nicht mehr abhalten, setzt sich in den Flieger und von da an, geht es drunter und drüber in ihrem Leben. Wird Georgia in der fremden, exotischen Werlt Thailands endlich wieder zu sich selbst finden und begreifen, was sie wirklich von ihrem Leben erwartet?

Katy Colins erzählt im ersten Teil ihrer neuen „Lonely Hearts Travel Club“ Reihe, die Geschichte über eine der Mitbegründerinnen und Namensgeberin des Clubs. Georgia ist eine junge, etwas naive Frau, die sich bislang damit zufrieden gegeben hat, wenn andere Menschen in ihrem nahen Umfeld, wichtige Dinge für sie regelten. Sie ist sehr vernünftig und glaubt fest an den üblichen Weg Karriere, Liebe, Ehe, Kinder, Hausfrau. Doch es gibt tief in ihr drinnen, noch eine andere, abenteuerlichere Seite. Georgia würde zu gerne auf Reisen gehen. Hält sich aber eigentlich mit ihren achtundzwanzig Jahren für zu alt, um noch als Backpackerin durch exotische Länder zu tingeln. Nachdem ihr geplanter Weg der Vernunft ins Straucheln kommt, bewegt sich auch etwas in Georgias Denken und so bucht sie die Reise nach Thailand. Ein Rezensent, dessen Einschätzung auf dem Backcover prangt, verglich Georgia mit Helen Fieldings Romanfigur Bridget Jones und tatsächlich stehen sich beide Romanheldinnen in punkto Naivität, Arglosigkeit und Dummheit in Nichts nach. Zugegeben, die Geschichte lässt sich gut lesen und Georgias Pleiten, Pech und Pannenexpedition mag ihre humorigen Momente haben, doch ehrlich gesagt wurde es mir zeitweilig dann doch etwas zu viel mit Georgias TSTL Attributen. Und im Grunde wird sie immer wieder von anderen aufgefangen, anstatt sich selbst aus dem Chaos zu manövrieren. Auch ihr später Aufbruch zur Insel der Glückseligkeit, den ihr die Reisebürofrau empfohlen hat, falls alle Stricke reißen, ist völlig planlos geraten, so dass man sich beim Lesen die Haare raufen möchte. Und die Sache mit der Liebe wirkte für mich dann ebenfalls ziemlich konstruiert, weswegen ich einen ganzen Punkt von der Bewertung abgezogen habe. Dennoch ist es über weite Strecken ein unterhaltsames, kurzweiliges Schmökervergnügen, das einem die Autorin hier bietet und gut geeignet als Urlaubslektüre und als Warnung für alle, nicht vorbereitete, Thailandurlauber.





Veröffentlicht am 16.05.2017

Kurzweiliger, anrührender Unterhaltungsroman der reichlich Urlaubsfeeling, Gute Laune und familiäre Wohlfühlatmosphäre verströmt. Lesetipp!

Apfelkuchen am Meer
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Als ihr eifersüchtiger Freund Stress macht, der mal wieder völlig unbegründet ist, begreift Merle, dass es mit ihnen niemals gut gehen wird. Wieder einmal hat sie Schiffbruch in der Liebe erlitten. Ihr ...

Als ihr eifersüchtiger Freund Stress macht, der mal wieder völlig unbegründet ist, begreift Merle, dass es mit ihnen niemals gut gehen wird. Wieder einmal hat sie Schiffbruch in der Liebe erlitten. Ihr erster Freund betrog sie mit einer anderen und nun hat sie erstmal die Nase voll von Männern. Nachdem ihr eine Freundin erzählt hat, dass diese auf Juist, in einem kleinen Cafe eine Apfelrosentorte gegessen hat, ist Merle neugierig geworden, denn keiner außer ihren Familienmitgliedern kennt das Rezept, das nur innerhalb der Familie weitergegeben wird. Sie beschließt einen kurzfristigen Tapetenwechsel für ein paar Wochen, um über ihre erneute, gescheiterte Beziehung hinwegzukommen und nimmt, um nebenbei der Sache mit der Torte auf den Grund zu gehen, eine Stelle als Kellnerin im besagten Cafe an.

Auf Juist angekommen, der Heimat ihrer Mutter und Großmutter, fühlt sich Merle herrlich befreit und auch ihre neue Chefin Lara entpuppt sich als sympathische junge Frau. Als Laras Koch das Handtuch wirft, springt Merle kurz entschlossen ein; schließlich ist sie die Tochter eines einst erfolgreichen Bäckers, der bis vor kurzem zwei Filialen betreute und Lara ist überglücklich, mit Merle einen Ersatz für den glücklosen Koch gefunden zu haben.

Auch Merles Großmutter freut sich sehr, als sie erfährt, dass ihre geliebte Enkelin auf Juist ist. Merles Großmutter hat ein gespaltenes Verhältnis zur Insel und deren Bewohnern, seitdem vor vielen Jahren ein schlimmes Unglück geschah, in das Merles Großvater und Merles Tante Undine verwickelt waren. Da ihre Großmutter sich lieber über gewisse Dinge ausschweigt, aber auch vieles nicht weiß, wandelt Merle stellvertretend, auf detektivischen Pfaden. Und findet plötzlich Dinge heraus, mit denen sie nie gerechnet hätte.

Und auch in Sachen Liebe kommt Bewegung in Merles Leben. Ausgerechnet der attraktive Insulaner Jannes, der sie immer, wenn sie in den Schulferien auf Juist war, mit Quallen bewarf, zeigt großes Interesse an Merle. Ob der geschiedene Vater eines Sohnes es wohl ernst mit ihr meint?

Mit „Apfelkuchen am Meer“, hat die Autorin Anne Barns, alias Andrea Russo, wieder einmal einen anrührenden, aber auch humorvollen und kurzweiligen Unterhaltungsroman abgeliefert, der mir sehr viel Lesespaß bereitet hat. Ich hatte vor ein paar Jahren bereits das Vergnügen „Irren ist himmlisch“, zu lesen, ein tolles, sehr witziges aber auch nachdenklich machendes Buch. Ich bin wegen des Pseudonyms, eher zufällig auf „Apfelkuchen am Meer“, gestoßen und habe mich gefreut, als ich las, dass ich es hier mit einem neuen Buch von Andrea Russo zu tun bekomme. Die Heldin des aktuellen Romans, Merle, steht an einem Scheideweg in ihrem Leben. Sie ist eine sympathische, junge Frau; genau wie auch ihre Familie und ihre Freunde. Ich mochte das familiäre Flair, dass der Roman verströmt sehr. Man spürt beim Lesen einfach, wie stark die Liebe und Verbundenheit zwischen Merle und ihren Lieben ist. Und auch das Setting, die Insel Juist, sorgt für die gewisse Portion an Urlaubsfeeling beim Lesen. Spannend fand ich Merles Spurensuche in Bezug auf ihren Großvater und ihre Tante. Was einst geschah, erfährt der Leser erst gegen Ende des Romans und ehrlich gesagt hat mich die Auflösung ziemlich überrascht.

Einen kleinen Punktabzug gibt es lediglich für den Romanceanteil dieses Romans. Zum einen fand ich es unglaubwürdig, dass Merle und ihr eifersüchtiger Freund ohne Aussprache einfach aus einer Nichtigkeit heraus Schluss machen; hier hätte ich mir ein paar Seiten diesbezüglich mehr gewünscht und zum anderen finde ich die Liebe auf den ersten Blick Idee zwar süß und romantisch, doch wäre ich an Merles Stelle schon etwas verwirrt gewesen, wenn mir ein Mann gleich beim ersten Treffen sein Herz so schonungslos offen zu Füßen gelegt hätte, wie es Jannes tut. Nach dieser, „Knall auf Fall“ Aktion entwickelte sich die Liebesgeschichte zwischen Merle und Janne dann aber in eine glaubwürdige, anrührende Richtung.

Neugierig geworden bin ich nun auf die beiden Rezepte in diesem Buch- die Apfelbutter und die Apfelrosentorte, die in Merles Geschichte bereits eine große Rolle spielten, denn beides kann man dank der Autorin, die die beiden Rezepte beigefügt hat, nachkochen bzw. backen. Ich bin sehr gespannt darauf, ob beides so lecker und verlockend schmecken wird, wie es sich liest. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Enttäuschender „Fifty Shades of Grey“ Abklatsch ohne Handschellengerassel, in dem die Heldin sehr unlogisch agiert.

For 100 Days - Täuschung
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Die Malerin Avery, lebt in Manhattan und jobbt abends in einer Bar. Seit sie von ihrem Vermieter die Kündigung bekommen hat, ist sie hin und hergerissen. Denn sie möchte, ihrem neuen Leben keinesfalls ...

Die Malerin Avery, lebt in Manhattan und jobbt abends in einer Bar. Seit sie von ihrem Vermieter die Kündigung bekommen hat, ist sie hin und hergerissen. Denn sie möchte, ihrem neuen Leben keinesfalls so schnell wieder der Rücken kehren. In ihrer eigentlichen Heimat wartet nämlich keiner mehr auf sie. Lediglich ihre geliebte Mutter, doch die hat ganz andere Probleme. Averys Mutter sitzt wegen Mordes im Gefängnis und ein mögliches Berufungsverfahren steht in den Sternen. Avery, die noch sehr mit den Geschehnissen ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, ist ein sehr verschlossener Mensch, dem es schwer fällt, sich jemandem anzuvertrauen. Dennoch hat sie in Manhattan zwei Freundinnen gefunden. Eine von den beiden Frauen, Margot, ist zudem Leiterin einer gut gehenden Galerie, die Averys Bilder ausgestellt hat. Als Margot Avery eröffnet, dass der Besitzer der Galerie beschlossen hat Averys Bilder in Zukunft nicht mehr zu präsentieren, steht die junge Frau vor dem finanziellen Ruin. Zwar verdient sie nicht schlecht in ihrem Kellnerinnenjob, doch reicht ihr Lohn nicht aus, um eine neue Wohnung in Manhattan mieten zu können.

Da kommt Avery, das Angebot eines reichen Gastes in der Bar, gerade recht. Die verzweifelte Frau benötigt eine Vertrauensperson, die in deren Abwesenheit als Housesitter fungiert. Avery ist glücklich darüber, zumindest für ein paar Monate keine Geldsorgen zu haben, denn sie wird auch noch fürstlich belohnt für ihren „Nebenjob“. Die Wohnung, in der Avery für die nächsten Monate leben wird, entpuppt sich als luxuriöses Apartment und ein weiterer Mieter der in dem Wohnkomplex lebt, weckt schnell ihre Neugier und ihr Interesse. Dominic Baine, ein steinreicher, aber etwas zugeknöpft wirkender Geschäftsmann, der Avery sogleich fasziniert. Doch ausgerechnet bei einer Vernissage trifft sie ihren neuen Nachbarn erneut und begibt sich mit ihm kurz darauf, auf ein für sie ungewohntes Terrain. Sie hat einen aufregenden One Night Stand mit ihm. Avery glaubt, dass es dabei bleiben wird, denn was will ein reicher Mann, der praktisch jede Frau haben kann, ausgerechnet mit ihr? Doch nur zwei Wochen später, direkt nach seiner letzten Geschäftsreise, steht er plötzlich wieder vor ihr und lässt keinen Zweifel an seinen Absichten…

Nachdem ich vor langer Zeit Lara Adrians Historical Romances las, die sie unter ihrem Pseudonym Tina St. John schrieb, hatte ich die Autorin eigentlich schon wieder ganz aus den Augen verloren, da ich mit Para-Romances so gar nichts anfangen kann. Als ich nun entdeckte, dass Lara Adrian mit „For 100 Days- Täuschung“, endlich mal wieder einen Roman geschrieben hat, in dem sich keinerlei Vampire oder andere Wesen tummeln, wurde ich sehr neugierig auf den ersten Teil ihrer neuen Serie.

Die Story ließ sich auf den ersten 100 Seiten zunächst auch gut an, doch ab dann wurde es leider immer unglaubwürdiger. Zugegeben, es ist hier anzumerken, dass man es mit rein „erotischer Lektüre“ zu tun hat, in der erwartungsgemäß, die Handlungsfäden meistens etwas dünner ausfallen. Damit hätte ich durchaus auch leben können, doch zumindest hätte mir das Heldenpaar für eine bessere Bewertung sympathischer sein müssen. Leider agiert Avery aber so völlig unlogisch und untätig in gewissen Situationen. (Wieso bleibt sie etwa passiv, als sie fürchten muss, ihre Wohnung zu verlieren? Wieso versucht sie nicht, andere Ateliers darum zu bitten, ihre Bilder auszustellen? Wieso hält sie sich von ihrer Mutter fern, die sie ja über alles liebt und versucht nicht alles, um diese aus dem Gefängnis zu bekommen? Wieso nimmt sie es in Kauf ihren Job zu verlieren, meldet sich für einen Tag spontan krank, nur um mit Nick einen Tag verbringen zu können? Wieso lässt sie sich so schnell auf einen ihr völlig fremden Mann ein, der sie dominieren will? Völlig unglaubwürdig, wenn man bedenkt, was sie vor vielen Jahren ertragen musste! Und vor allem, warum in aller Welt hat sie noch Nerven für einen spontanen Kurzurlaub, nachdem sie gekündigt hat? Jeder normal denkende Mensch in Geldnöten, hätte in dieser Situation doch zunächst alles dafür getan, sich einen neuen Job zu suchen.)

Doch am übelsten ist mir aufgestoßen, dass Avery einfach alles mit sich machen lässt. Sie mutiert, sobald Nick in ihre Nähe kommt, zum sabbernden, libidogesteuerten, hirnlosen Wesen, dass absolut kein Rückgrat besitzt, leider! Von Dominic erfährt man im ersten Teil der neuen Reihe noch recht wenig. Außer dass er steinreich, berechnend und dominant ist. Und all das machte ihn mir nicht sympathischer.

Ehrlich gesagt fand ich, dass man es hier lediglich mit einem neuen, mäßigen Versuch einer Autorin zu tun bekommt, die auf den momentan hippen Fifty Shades of Grey Zug aufsteigen möchte (wobei ich mit Fifty Shades of Grey genauso wenig anfangen konnte), so leid es mir für Lara Adrian und ihrem Roman auch tut. Die explizit ausformulierten Liebesszenen trugen ihr Übriges dazu bei. Allerdings wiederholten sich manche Beschreibungen des Aktes immer und immer wieder, so dass sie mich beim Lesen irgendwann nur noch langweilten und ich am liebsten schnell weitergeblättert hätte. Dabei kann die Autorin durchaus schreiben, doch fand ich, hat sie sich mit diesem SOG Abklatsch leider keinen Gefallen getan. Innovativ geht anders.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Atmosphärischer, spannender Nachfolgeband der Victoria Bredon Reihe, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Das Geheimnis des Rosenzimmers
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Victoria Bredon ist dabei, für ihre Freundinnen der Sufragettenbewegung, den nächsten Ort auszukundschaften an dem die Frauen eine Aktion geplant haben. Doch auf Melbury Hall, entdeckt Victoria zufällig ...

Victoria Bredon ist dabei, für ihre Freundinnen der Sufragettenbewegung, den nächsten Ort auszukundschaften an dem die Frauen eine Aktion geplant haben. Doch auf Melbury Hall, entdeckt Victoria zufällig noch etwas anderes. Während sie sich im Garten versteckt, erspäht sie Lord Melbury, der sich mit zwei Männern am Hinterausgang unterhält. Diese Art von verstohlen wirkender Unterhaltung, ist Victoria suspekt und so macht sie heimlich Fotoaufnahmen von den drei Männern. Auch die Neugierde ihres Butlers Hopkins ist sogleich geweckt, der glaubt, dass einer der Männer auf dem Photo, der Mann mit der Narbe, wahrscheinlich ein Deutscher sein könnte. Was hat der Lord bloß heimlich mit einem Deutschen zu besprechen? Hopkins verspricht sich in der Stadt nach den Männern umzuhören. Aber auch Jeremy ist in eine Sache hineingeschlittert, die ihm beinahe das Leben kostet. Nur knapp entgeht er einem Anschlag und muss für eine Weile untertauchen. Victoria ist entsetzt aber auch traurig, als Jeremy ihr eröffnet, dass er sich ohne sie auf den Weg machen muss und fürchtet sich, dass Jeremy womöglich etwas zustoßen könnte.

Als sie von ihrer Freundin Rosalyn, die in Deutschland lebt und verheiratet ist, eine Einladung erhält, in der diese Victoria inständig darum bittet, in einem Vermisstenfall diskret zu ermitteln, nimmt sie diese Einladung an und reist an den schönen Rhein, allerdings ohne Hopkins, der zunächst in London bleiben soll, um mehr über die unbekannten Männer mit denen Lord Melbury zu tun hatte, in Erfahrung zu bringen.

Victorias Freundin beichtet ihr auf deren Burg, dass sie mit einem anderen Mann fremdgegangen ist. Zwar war es für sie nur eine harmlose Tändelei, da Rosalyn ihren Mann liebt, doch fürchtet sie um das Leben ihres Ex-Geliebten, der seit dem Tag seiner Abreise kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Erschwerend kommt dazu, dass Rosalyn bei einer Seance durch ein Medium erfuhr, dass ihr Geliebter wohl ermordet worden sei. Zwar ist Victoria amüsiert über die leichte Überspanntheit ihrer überaus romantisch veranlagten Freundin, doch kommt sie deren Bitte um Nachforschungen gerne nach. Womit sie nicht rechnet, ist, dass sie nur wenig später tatsächlich über eine Leiche stolpert.

Und zu allem Überfluss muss sie auch noch ein Abendessen mit ihrer Großmutter überstehen, die Rosalyn nichts ahnend eingeladen hat. Victoria ist hin und hergerissen, denn ihr Verhältnis zur Großmutter ist alles andere als perfekt. Die Dame aus dem Hochadel, hat es Victorias Mutter nie verziehen, dass diese sich einst einen Bürgerlichen zum Manne nahm. Und dennoch, Victoria benötigt dringend die Hilfe ihrer Großmutter, denn sie hat im Nachlass ihrer bereits vor Jahren verstorbenen Mutter, einer Malerin, ein Bild gefunden, dass von einem anderen Maler erschaffen wurde, in dem ein Liebesbrief versteckt war. Kann es sein, dass die Beziehung von Victorias Eltern gar nicht so glücklich war, wie sie immer dachte?

Nachdem Pauline Peters, alias Beate Sauer, ihre Leser im ersten Teil der historischen Krimireihe, „Die rubinrote Kammer“, bereits mit der Welt der Victoria Seaton und allen wichtigen Akteuren bekannt gemacht hat, lässt sie die unkonventionelle, moderne junge Frau ein weiteres Mal auf detektivischen Pfaden wandeln. Und obwohl man schon im ersten Teil einiges über die Vergangenheit von Victoria und ihren Eltern erfahren durfte, gelingt es der Autorin nun abermals, die Neugierde ihrer Leser bis zum Schluss zu schüren, denn neben dem zu ermittelnden Kriminalfall, begibt sich Victoria erneut auf Spurensuche in Bezug auf das Verhältnis ihrer Eltern.

Aber nicht nur Victorias Romanpassagen sind spannend geschrieben; dazu darf man zwischenzeitlich Butler Hopkins bei seinen Recherchen über die Schulter schauen, der dabei in Lebensgefahr gerät oder aber Jeremy. Ich habe beim Lesen feststellen müssen, dass mir nicht nur Victoria, sondern auch der urenglische Hopkins und der wagemutige Jeremy, schon sehr ans Herz gewachsen sind. Alle drei bilden eine feste Einheit, entwickeln sich stetig weiter und ich hoffe sehr, dass die Autorin ihre Victoria Bredon Reihe weiter führen wird.

Was mir aber besonders gut gefällt, ist Pauline Peters Schreibstil. Sie drückt sich der Epoche entsprechend, zeitgemäß aus, so dass das historische Flair jederzeit gewahrt bleibt. Zwar würde ich mir für die Zukunft wünschen, dass Victoria und Jeremy ein paar Liebeszenen mehr geschenkt bekommen würden, die für mich einfach dazugehören, doch ist das eigentlich meinerseits nur ein kleiner Kritikpunkt, da man hier in erster Linie eine historischen Krimiserie in Händen hält, in der die Kriminalfälle natürlich auch mehr im Fokus stehen. Zwar kann man sich als Leser diesmal schneller denken, wer der Schurke/Mörder in diesem Roman ist, doch tappt man, ob seiner Beweggründe, lange Zeit im Dunkeln.

Ein wenig erinnert mich die Serie an die wunderbare Francesca Cahill Buchreihe von Brenda Joyce. Wer diese mochte, wird bestimmt auch von Victoria Bredons Abenteuern begeistert sein.




Veröffentlicht am 08.05.2017

Bea und Tim- Ist Liebe möglich, wenn man seelische Altlasten mit sich herumträgt? Humoriger Liebesroman, der auch mal ernste Untertöne anschlägt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ...

Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ein, wie eine Bombe; eine düstere Dystopie über zwei Brüder, die ums Überleben kämpfen. Tim Bergmann ist plötzlich ein gefragter Mann, der sogar für einen begehrten Buchpreis nominiert wird. Doch was macht der Autor? Er igelt sich in seiner Wohnung ein, arbeitet an seinem zweiten Roman und legt sich auf dem einen, sehr wichtigen Pressetermin, ausgerechnet mit einem bekannten Buchkritiker an.

Es ist Zeit, dass jemand dem Autor auf die Finger schaut, findet Beas Chefin und drückt Bea den unbequemen Autor sogleich aufs Auge. Bea soll dafür sorgen, dass Tim Bergmann bei Presseterminen handzahm wird, endlich seine Vita nachreicht und für schicke Autorenphotos zur Verfügung steht. Bea ist verzweifelt. Aber sie weiß genau, sie hat keine andere Wahl. Bekommt Bergmann den begehrten Buchpreis nicht, wird ihr Verlag dicht machen müssen.

Als Bea vor Bergmanns Wohnung steht und er nach minutenlangen Dauerklingeln endlich öffnet, stehen alle Zeichen bei dem Autor auf Gefecht. Doch Bea hält ihm seine Vertragsklauseln unter die Nase und eröffnet ihm, dass er sich verpflichtet hat, an sämtlichen marketingzweckdienlichen Veranstaltungen seines Verlags, die ihn und sein Buch betreffen, teilzunehmen. Tim Bergmann gibt zähneknirschend und überaus mürrisch nach.

Nur einen Tag später erfährt Bea, dass sie zusammen mit dem Autor auf Lesereise gehen soll. Bea ist alles andere als begeistert und überlegt bereits, wie sie diese gute Nachricht dem Autor bloß beibringen soll. Aber die Lesereise hält besondere Überraschungen für Bea und Tim bereit. Beide haben nämlich mehr gemeinsam, als sie zunächst ahnen…

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“, ist der aktuelle Roman von Kristina Günak, die auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan Unterhaltungslektüre schreibt. In diesem Roman treffen zwei Menschen aufeinander, die Überlebende sind. Überlebende deshalb, weil sie beide eine äußerst schwierige, brutale Kindheit überstehen mussten und dennoch den Weg ins Leben gefunden haben. Während Tim sich Bea relativ schnell anvertraut, (nachdem sie sich tagelang beschnüffelt und bekriegt haben) möchte Bea ihre traumatischen Kindheitserlebnisse lieber vor anderen verbergen. Selbst heute plagen sie dann und wann schlimme Albträume, doch immerhin hatte sie nach den ersten zehn schrecklichen Jahren bei ihren alkoholkranken Eltern, schließlich das Glück in eine liebevolle Adoptivfamilie gegeben zu werden.

Ich mochte besonders die etwas ernsteren Dialoge zwischen Tim und Bea, in denen sie sich langsam einander öffnen, doch fand ich, obwohl ich auch Kristina Günaks neuen Roman sehr mochte, dass die Seitenzahl etwas zu knapp bemessen war, um Bea und Tims familiären Hintergrund und ihren Umgang, ihre Probleme damit, ausreichend beleuchten zu können. Gut gefallen haben mir allerdings die Zeilen, in denen es ums Schreiben geht, bzw. in denen Tom versucht Bea zu erklären, welch großen Stellenwert das Schreiben für ihn hat und welche Versagensängste ihn umtreiben. Und auch Kristina Günaks humorige Ader kommt nicht zu kurz, selbst wenn „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“, eine ernsthafte Thematik zu Grunde liegt. Es ist natürlich in erster Linie ein Liebesroman und ehrlich gesagt fand ich es daher schade, dass Kussszenen und Liebesszenen an sich, so gut wie keinen Raum in diesem Buch bekommen. Für mich persönlich gehört es dazu. Ich brauche keine schwülstig ausformulierten, detaillierten Beschreibungen, doch wirkte Beas und Tims Liebesgeschichte so ganz „ohne alles“, etwas klinisch. Das mögen aber sicherlich viele Leser auch anders sehen, als ich. Übrigens, ich hatte beim Lesen ständig ein gewisses Bild vor Augen von Tim- den gleichnamigen Schauspieler. Zufall oder gewollt?