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Veröffentlicht am 28.02.2017

Anrührender Auftaktband der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe

Neue Träume in Sunshine Valley
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Jordan Kincade lebt und brennt für seinen Sport Eishockey. Ausgerechnet, als sich seine Mannschaft in der heißesten Phase des Jahres befindet und nur kurz vor dem Titelgewinn steht, bekommt er einen folgenschweren ...

Jordan Kincade lebt und brennt für seinen Sport Eishockey. Ausgerechnet, als sich seine Mannschaft in der heißesten Phase des Jahres befindet und nur kurz vor dem Titelgewinn steht, bekommt er einen folgenschweren Anruf von einem seiner Brüder, der ihm mitteilt, dass ihre Eltern mit einem Hubschrauber abgestürzt und tödlich verunglückt sind.

Für Jordan, der schon lange insgeheim mit sich hadert, die Familie in den letzten Jahren vernachlässigt zu haben, gibt es nur eine Option. Er kehrt zurück in seinen Heimatort und will von nun an, eine Stütze in dieser schweren Zeit für seine Geschwister und seine Tante sein. Doch sein Entschluss stößt nicht bei allen auf Gegenliebe.

Ausgerechnet seine jüngste und einzige Schwester Nicole, zeigt ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass sie nichts mit ihm zu tun haben möchte und verhält sich auch allen anderen Geschwistern gegenüber ungewohnt aufmüpfig. Nachdem der Familienrat ausdrücklich beschlossen hat, dass Jordan die Aufgabe zukommt, sich mit Nicole und ihren Problemen zu befassen, wendet sich der Eishockeyspieler an Nicoles Lehrerin und bittet diese um Mithilfe, denn auch Nicoles Noten sind alles andere als gut. Lehrerin Lucy fällt dagegen aus allen Wolken, als plötzlich Jordan, nach so vielen Jahren, wieder vor ihr steht. Einst gingen sie ein paar Mal aus, doch ließ er sie am Tag des Abschlussballs sitzen, was sie nur schwer verwinden konnte.

Erneut versucht Jordan Lucy zu umgarnen, doch mittlerweile ist sie etwas mehr gefeit vor seiner Attraktivität, glaubt sie zumindest und weist ihn in seine Schranken. Aber es imponiert ihr, dass er sich um seine Schwester kümmern möchte und ehe sie sich versieht, hat sie sich leichtfertigerweise auf ein Date mit Jordan eingelassen. Wird er sie abermals enttäuschen?

Der erste Teil, der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe, war auch gleich mein erster Roman von Candis Terry, deren Schreibstil angenehm zu nennen ist. Zudem legt sie eine sehr bildhafte Erzählweise an den Tag, bei ihrer Geschichte um die Winzerfamilie Kincade. In „Neue Träume in Sunshine Valley“, lernt man zunächst einmal zwei Mitglieder etwas besser kennen. Zum einen Jordan, den Sportler und seine Schwester Nicole, deren anfängliche Zickigkeit und Unsicherheit, wenn man später die Gründe dafür erfährt, durchaus nachzuvollziehen sind. Zwar hat die Autorin für viele Dialoge zwischen Jordan und seinen übrigen Brüdern gesorgt, doch plätschern diese im Eröffnungsband, noch ein wenig zu sehr an der Oberfläche- bezeugen lediglich die tiefen Gefühle, die die Geschwister füreinander haben, sorgen für eine lockere, familiäre Atmosphäre und bringen trotz der tragischen Ausgangssituation, hier und da, die nötige Prise Humor mit in die Story.

Die Liebegeschichte zwischen Jordan und Lucy steht aber hier eindeutig im Fokus und wird sehr süß und romantisch erzählt. Dabei geht Jordan überaus behutsam vor, denn Lucy ist nicht nur ein gebranntes Kind in Sachen Beziehung und hatte einen gewalttätigen Ehemann zu verkraften, sondern war auch als Kind bereits ein Außenseiter. Während Lucy für alles im Leben kämpfen musste, hatte Jordan alles. Ein liebevolles Elternhaus, nette Geschwister und viel Erfolg im Job. Nun, nach dem Tod seiner Eltern muss er jedoch erkennen, dass sportlicher Erfolg nicht alles aufwiegt, und dass er seine Familie zu sehr vernachlässigt hat. Er ergeht sich im Laufe des Romans, für meinen Geschmack ein wenig zu sehr im ewig gleichen Gedankenkarussell bezüglich dieses genannten Punktes, was mich etwas genervt hat, doch wurde er ansonsten charakteristisch sehr perfekt gestrickt von der Autorin. Vielleicht sogar ein wenig zu perfekt. Ein paar Ecken und Kanten hätten ihm womöglich gut getan, doch fand ich die Geschichte ansonsten so unterhaltsam und anrührend geschrieben, dass ich besagte Kritikpunkte eher nebensächlich betrachtet habe und für diesen ersten Teil der Sunshine Creek Vineyard Reihe, trotzdem 4.5 von 5 Punkten vergebe, da er mir so gut gefallen hat.

Kurz gefasst: Anrührender Auftaktband der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe, in der die Winzerfamilie Kincade wieder lernen muss, sich zusammenzuraufen. Aber auch die romantische Liebesgeschichte zwischen Jordan und Lucy bezaubert. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Solider Auftaktband der neuen „From Manhattan With Love“ Reihe- Jedoch, trotz Romantik und Wohlfühlatmosphäre, etwas langatmig und ohne große Überraschungsmomente erzählt

Schlaflos in Manhattan
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Paige lebte einst auf der beschaulichen Insel Puffin Island. Doch eine schwere Herzkrankheit in ihrer Kind und Teenagerzeit, sorgte für viel Kummer. Fels in der Brandung waren für Paige in dieser schlimmen ...

Paige lebte einst auf der beschaulichen Insel Puffin Island. Doch eine schwere Herzkrankheit in ihrer Kind und Teenagerzeit, sorgte für viel Kummer. Fels in der Brandung waren für Paige in dieser schlimmen Zeit ihre Familie und Jake, der beste Freund ihres Bruders, der immer in der Lage war, Paige in schwierigen Situationen aufzuheitern. Paige verliebte sich in Jake und nachdem sie ihre Krankheit überstanden hatte, offenbarte sie Jake ihre Gefühle. Doch Jake wies sie zurück, was Paige sehr verletzte und verwirrte.

Nun, viele Jahre später, lebt Paige zusammen mit ihren besten Freundinnen Eva und Frankie in Manhattan. Alle drei arbeiten in einer Event Agentur und eigentlich rechnet Paige bereits damit befördert zu werden, als ihr, Eva und Frankie von einem auf den anderen Tag gekündigt wird. Paige ist am Boden zerstört und geht nicht mehr an ihr Handy, um erst einmal in Ruhe über diese neue Situation nachdenken zu können. Doch ihr Bruder Matt ist sogleich besorgt, als er Paige nicht erreichen kann und kontaktiert schließlich auch Jake, weil er hofft, dass Jake einen besseren Zugang zu Paige hat. Als Jake und Matt zu den drei Freundinnen stoßen, blasen diese bereits reichlich Trübsal, doch Jake gelingt es, Paige aufzumuntern, in dem er ihr den Vorschlag unterbreitet, sie solle selbst eine Eventagentur mit Frankie und Eva eröffnen. Die Mädels sind begeistert von dieser Idee und stürzen sich sogleich in die Arbeit. Doch es ist sehr schwer, neue Kunden zu gewinnen. Da kommt ihnen Jake erneut zur Hilfe. Er bietet ihnen neben einem Auftrag, auch ein Büro in seinem Gebäude an und so arbeiten Paige und er plötzlich Tür an Tür. Erneut flammen alte Gefühle in Paige auf, doch sie fürchtet, dass sie sich lächerlich machen könnte und möchte keine erneute Abfuhr kassieren. Als Jake sie eines Abends leidenschaftlich küsst, ist sie verwirrt, denn Jake ist kein Mann für eine Beziehung und wechselt die Frauen wie Unterwäsche. Und so etwas würde er ihr doch nie antun wollen, oder?

Nach der, wie ich fand, wunderschönen „Puffin Island“ Reihe von Sarah Morgan, habe ich mich sehr auf den Start ihrer neuen Serie gefreut. Abermals bekommt man es hier mit Freundinnen zu tun, die an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen; sowohl was ihr Berufs, als auch ihr Liebesleben angeht. Die Dialoge zwischen den Freundinnen, Paiges Bruder Matt und Jake sind locker, leicht geschrieben und wirken dadurch sehr echt. Man spürt zwischen den Zeilen, wie sehr sich alle mögen, was für die typische Morgan’sche Wohlfühlatmosphäre sorgt, die in jedem ihrer Bücher vorherrscht. Es gibt diesmal aber auch kleine Kritikpunkte, die für einen Punkabzug bei mir sorgten. Ich fand, dass die Story diesmal nur hauchdünn gestrickt war und oftmals auf der Stelle trat. Man weiß ja sehr schnell, dass sich das Heldenpaar liebt, doch Jakes Bindungsangst reichte mir ehrlich gesagt nicht aus, um diese Liebesgeschichte so in die Länge ziehen zu müssen. Und auch die Beschreibungen rund um die neu gegründete Eventagentur, konnten mich nicht so wirklich ans Buch fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte.

Dazu störte es mich, dass man es, wie so oft in Romances, auch diesmal mit einem überfürsorglichen Bruder zu tun bekommt, der seinen besten Freund verbietet, sich mit seiner Schwester einzulassen. Ehrlich gesagt habe ich diese Plotidee mittlerweile so über, dass sie mich nur noch nervt. Selbst die wunderschönen, unter die Haut gehenden Liebeserklärungen, die sich Paige und Jake im Laufe des Buches machen, konnten mich nicht darüber hinwegtrösten, dass die Story diesmal so beliebig erschien und mit keinerlei Überraschungsmomenten aufwarten konnte. Es ist ein solider Auftakt zu einer neuen Reihe, sicherlich und selbst Sarah Morgans schwächere Romane sind immer noch besser geschrieben, als die anderer Autoren, doch gegen die herausragenden Teile der Puffin Island Reihe, fällt „Schlaflos in Manhattan“ leider ab und wirkt eher durchschnittlich.

Kurz gefasst: Solider Auftaktband der neuen „From Manhattan With Love“ Reihe- Jedoch, trotz Romantik und Wohlfühlatmosphäre, etwas langatmig und ohne große Überraschungsmomente erzählt.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Glühende Hommage an San Francisco; allerdings konnte mich Nells Selbstfindung nebst Liebesgeschichte, leider nicht so sehr fesseln

Acht Wochen und ein Leben lang
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Als Nell Sullivan und ihren Kolleginnen und Kollegen wegen einer Umstrukturierung der Firma gekündigt wird, fällt ihr Schock eher klein aus, denn eigentlich war ihr Job nie ihr Traumjob. Schon oft hatte ...

Als Nell Sullivan und ihren Kolleginnen und Kollegen wegen einer Umstrukturierung der Firma gekündigt wird, fällt ihr Schock eher klein aus, denn eigentlich war ihr Job nie ihr Traumjob. Schon oft hatte sich Nell stattdessen erhofft, eine Art amerikanisches Diner in London zu betreiben. Nun, arbeitslos, ruft sie sich diese Wunschidee wieder ins Gedächtnis. Inspiration holt sich Nell während ihrer zweimonatigen Reise nach San Francisco, wo sie ihre Cousine Lizzie besuchen möchte. Sehr schnell schließt Nell neue Freundschaften. Ihr gefällt besonders die Ungezwungenheit der Menschen, der American Way of Life. In San Francisco hat Nell auch endlich wieder einmal Zeit und Lust zum Backen, was Lizzie, die eine echte Naschkatze ist, sehr in Verzückung geraten lässt. Selbst die Besitzerin eines nahe liegenden Diners, schließt Nell und ihre Künste ins Herz und bietet ihr schließlich einen Praktikantenjob in ihrem Laden an, damit Nell schauen kann, ob ihr die schwere Arbeit in einem Diner tagaus, tagein überhaupt liegt. Dieser Job bestärkt Nell in ihrem Vorhaben, doch noch ist sie sich nicht schlüssig darüber, wie sie alles auf die Beine stellen soll. Außerdem ist auch ihre Gefühlswelt durcheinander geraten, seit sie dem attraktiven Künstler Max Rossi begegnet ist. Sie verliebt sich Hals über Kopf in Max, doch Max hat Geheimnisse…

Ich hatte vor einiger Zeit Miranda Dickinsons ersten Roman „Fünfzig Dinge, die du tun sollst, wenn ich tot bin“, gelesen, der mir beim Lesen damals sehr unter die Haut ging. Diesmal ist die Thematik weniger schwer, doch eines haben die Heldinnen der Romane gemeinsam- beide stehen vor einem Scheideweg in ihrem Leben und müssen sich neu erfinden, bzw. den Mut fassen, sich auf neue Dinge im Leben einzulassen. „Acht Wochen und ein Leben lang“, erzählt die Geschichte der alleinstehenden Nell, die in London lebt und eine eher durchwachsene Beziehung zu ihrem Vorgesetzten unterhält, die immer mal wieder unterbrochen wurde. Ausgerechnet nachdem er ihr kündigen musste, will ihr Exfreund mit Nell zusammenziehen und in diesem Moment begreift sie, dass dieser vorgeschlagene Weg womöglich nicht der richtige für sie sein könnte. Sie geht für zwei Monate nach San Francisco; eine Stadt die sie prägen und ihr Mut machen wird, was aber vor allem an den Menschen dort liegt, die Nell kennenlernt.

Miranda Dickinsons aktueller Roman, ist eine Hommage an die Stadt San Francisco. Man spürt beim Lesen deutlich zwischen den Zeilen, wie sehr die Autorin diesen Ort lieben muss; sehr bildhaft lässt sie Sehenswürdigkeiten und andere interessante Orte vor dem Auge des Lesers entstehen, was mir wahnsinnig gut gefallen hat und einige meiner etwas verschütt geglaubten Erinnerungen wieder zurückholen konnte. Die Beschreibungen von Stadt und Menschen stehen hier sehr im Fokus, was ich einerseits schön fand, andererseits kam leider deswegen die Geschichte von Nell ein wenig zu kurz. Überhaupt fehlt es den Dialogen, die Nell mit ihrer Cousine oder auch ihren neuen Bekanntschaften austauscht, ein wenig an Tiefgang. Viel Smalltalk, prallt auf, einem das Wasser im Mund zusammenlaufende Beschreibungen von leckeren Süßspeisen (Stichwort Cheesecake & Pfannkuchen) die zugegeben, sehr verlockend dargeboten werden, doch Nells Selbstfindung geschieht eigentlich eher durch Anhäufung günstiger Zufälle und Ereignisse, so dass ich beim Lesen etwas enttäuscht war.

Auch die Liebesgeschichte zwischen Nell und Max hätte ein wenig mehr Innigkeit vertragen können und wurde ein wenig lieblos erzählt, wie ich fand. Max Geheimnis und die Aussprache zwischen Nell und ihm, die für den Knalleffekt der Story sorgen sollte, wirkte mir dagegen zu konstruiert gestrickt. „Acht Wochen und ein Leben lang“, ist sicherlich kein schlechter Roman, allerdings fand ich ihn im direkten Vergleich zu „Fünfzig Dinge, die du tun sollst, wenn ich tot bin“, leider nur durchschnittlich, selbst wenn mir die Beschreibungen von San Francisco so gut gefallen haben.

Kurz gefasst: Glühende Hommage an San Francisco; allerdings konnte mich Nells Selbstfindung nebst Liebesgeschichte, leider nicht so sehr fesseln.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Bonnie & Clyde waren gestern- höllisch spannender Roadtrip in die Vergangenheit, der den Leser regelrecht ans Buch fesselt. Unbedingt lesen!

Grausames Erbe
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Als Pettys Vater überraschend an einem Herzinfarkt verstirbt, gerät ihre wohlgeordnete und bis ins kleinste Detail strukturierte Welt aus den Fugen, denn Pettys Vater, lebte zusammen mit ihr, sehr abgeschottet ...

Als Pettys Vater überraschend an einem Herzinfarkt verstirbt, gerät ihre wohlgeordnete und bis ins kleinste Detail strukturierte Welt aus den Fugen, denn Pettys Vater, lebte zusammen mit ihr, sehr abgeschottet in einem kleinen Örtchen mitten im Nirgendwo. Petty durfte nie eine Schule besuchen, keine anderen Kinder kennenlernen oder gar mit ihnen spielen, wurde jede Nacht in ihrem Zimmer eingeschlossen und musste Tag für Tag, bis an die Zähne bewaffnet, auf einem kleinen Schrottplatz arbeiten. In ihrer Freizeit wurde sie mit militärischem Drill von ihrem Vater in Kampftechniken ausgebildet, und weiß genau, wie man eine Waffe benutzt. Bei der Testamentseröffnung steht ihr jedoch eine böse Überraschung bevor.

Ihr Vater hat verfügt, dass sie eine Million Dollar erben wird; jedoch nur, wenn sie sich bereit erklärt, einen Mann aus dem Ort, mit dem ihr Vater befreundet war und der um einiges älter ist als sie, zu heiraten. Randy, so heißt der Mann, scheint ein abgekartetes Spiel mit ihr spielen zu wollen; auch der Notar ist mit von der Partie, doch Petty sieht nicht ein, den letzten Willen ihres Vaters zu erfüllen. Zu sehr hat sie die achtzehnjährige Gefangenschaft über. Außerdem will sie endlich gewisse Geheimnisse, die ihr Vater vor ihr hatte, ergründen. Was befindet sich zum Beispiel in den beiden Kisten, die Randy aus dem Haus ihres Vaters, zum Notar geschafft hat? Als Randy sich als gewalttätiger Grobian entpuppt, setzt Petty alles auf eine Karte und flieht mit Hilfe eines jungen Mannes aus dem Ort der Musiker ist, denn zuvor ist es ihr gelungen, Einsicht in die Kisten zu bekommen und dessen Inhalt lässt ihr Blut gefrieren… Es scheint, als ob ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater war…

Der Klappentext von LS Hawkers New Adult Thriller „Grausames Erbe“ versprach Spannung, doch auf diesen extremen Nervenkitzel war ich ehrlich gesagt, kaum gefasst. Wo viele andere Krimis und Thriller nervenzerfetzende Spannung versprechen, aber nicht halten können, gelingt es der Autorin, einen konstant aufrecht gehaltenen Spannungsbogen zu schaffen und die Neugierde des Lesers so sehr zu schüren, dass man das Buch nicht weglegen mag, zwischenzeitlich. Natürlich fehlen auch nicht gewisse falsche Fährten, die LS Hawker legt und in die ich, das muss ich zugeben, immer wieder hineingetappt bin. „Grausames Erbe“, ist ein Roman, bei dem man möglichst wenig von Inhalt erzählen darf, um nicht aus Versehen zu viel auszuplappern. Pettys Reise, um die Wahrheit über sich und ihren Vater herauszufinden, gestaltet sich sehr spannend, zudem erzählt die Autorin nebenher noch eine kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen Petty und Dekker entwickelt, welche aber eher nebensächlich ist. LS Hawkers Schreibstil ist prägnant, aber mitreißend und sehr bildhaft, so dass sich mir beim Lesen ein grandioses, höllisch spannendes Kopfkino darbot, das ich mir auch gut verfilmt vorstellen könnte. Aber auch das Showdown gegen Ende des Romans hat es in sich. Man fühlt sich als Leser wohlig eingelullt, weil man glaubt, dass die Heldin endlich am Ziel ihrer Reise angekommen ist und dann… nein, das werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die Hauptfiguren dieses Romans, Petty und Dekker, sind interessante und facettenreiche Akteure. Pettys kurze und knappe Art, gleicht der gutmütige Dekker, der irgendwie immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein scheint, harmonisch aus. Zugegeben, Dekker wirkt in gewissen Situationen ein wenig memmenhaft und braucht oftmals den Stoß in die richtige Richtung, doch Petty ist einfach eine sehr taffe, bewundernswerte „Kick-Ass-Heldin, die den Leser mitfiebern lässt.

Kurz gefasst: Bonnie & Clyde waren gestern- höllisch spannender Roadtrip in die Vergangenheit, der den Leser regelrecht ans Buch fesselt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 28.02.2017

Leider eine, für meinen Geschmack, nur recht durchschnittliche, aber sehr erotische Historical Romance, der etwas mehr Tiefgang gut getan hätte

Berühr mich, wilder Highlander!
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Laird Lachlan MacRath gilt unter den Engländern als einstmals gefürchteter Gegner und Kaperer. Doch seitdem sich die politische Lage zwischen Engländern und Schotten normalisiert hat und die Tochter des ...

Laird Lachlan MacRath gilt unter den Engländern als einstmals gefürchteter Gegner und Kaperer. Doch seitdem sich die politische Lage zwischen Engländern und Schotten normalisiert hat und die Tochter des englischen Königs nun den schottischen König ehelichen soll, wird Lachlan auch am englischen Hof in allen Ehren aufgenommen. Und sogleich wird er mit einer wichtigen Aufgabe vertraut. Er soll des Königs Tochter und einen Teil ihres Gefolges, zusammen mit seinen Kämpfern als Geleitschutz, begleiten, damit sie sicher bei ihrem zukünftigen Ehemann in Schottland ankommt. Zum Gefolge gehört auch eine der engsten Freundinnen des englischen Königs, die verwitwete Lady Francine, die mit ihrer Tochter Angelica, plötzlich in großer Lebensgefahr schwebt. Gegner der geplanten schottischen/englischen Verbindung haben Lady Francine und Angelica als Bauernopfer auserkoren, um einen intriganten und vor allem tödlichen Plan in die Tat umzusetzen.

Lachlan, der mehr als bezaubert ist von Francines Liebreiz, schwört ihr, dass er sie sicher und vor allem lebend ans Ziel bringen wird. Francine glaubt Lachlan, denn sie ist sich seiner Stärke und seines Mutes wohl bewusst; so hält sie ihn sogar für einen Zauberer, der jedes noch so ferne Ziel erreichen kann. Doch Francines und Lachlans Gegner schlafen nicht…

Nachdem ich vor einiger Zeit den ersten Teil der MacRath Reihe „Die List der stolzen Schottin“ las, der mich positiv überraschen konnte, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung, Lachlans Story gefreut. Und wieder, wie auch im Vorgängerband legt die Autorin einen unterhaltsamen Schreibstil an den Tag, der mich an alte Julie Garwood Romances denken ließ. Jedoch trotz der Tatsache, dass sie mit Lachlan und Francine ein sympathisches Heldenpaar kreiert hat und auch Lachlans Mannen ein charismatischer Haufen sind, habe ich mich diesmal ziemlich durch die Geschichte quälen müssen.

Die Reise von England nach Schottland gestaltete sich für meinen Geschmack einfach zu zäh; zudem fand ich es völlig unglaubwürdig, dass bei jeder sich bietende Pause, Theaterstücke oder Spiele zur Belustigung der Höflinge, veranstaltet wurden. Und das in dem Bewusstsein, dass politische Gegner Mitgliedern des Trosses nach dem Leben trachteten und durch diese albernen Spielchen nun viel mehr Angriffsfläche geboten wurde. Die Reise war praktisch nur der Aufhänger, der nun der Autorin alle Zeit der Welt bot, um ihr Heldenpaar endlich zusammenzubringen, bzw. es zwischen die Laken zu bekommen.

Zugegeben, die Liebesszenen zwischen Francine und Lachlan sind schon sehr hot und prickelnd geschrieben, wer es mag, wenn es etwas erotischer in Historicals zugeht, wird hier sicherlich ganz auf seine Kosten kommen und auch sorgt das Heldenpaar mit seinen gut aufgelegten Dialogen für unterhaltsame Momente, doch darüber hinaus fehlte mir einfach mehr Tiefgang. Wer einfach nur einen netten, unterhaltsamen und sexy geschriebenen Liebesroman lesen möchte, kann hier beruhigt zugreifen. Wer jedoch eine Historical Romance mit mehr Substanz sucht, wird dagegen enttäuscht sein, denn die Akteure haben wenig Ecken und Kanten zu bieten. Störend aufgefallen ist es mir zudem beim Lesen, dass die Autorin alle Nasen lang Francines goldenes, lockiges Haar in den Fokus rückt. Dazu ging mir Lachlans Dauergrinsen/Schmunzeln, nach der x’ten Wiederholung irgendwann ziemlich auf die Nerven.

Kurz gefasst: Leider eine, für meinen Geschmack, nur recht durchschnittliche, aber sehr erotische Historical Romance, der etwas mehr Tiefgang gut getan hätte. 3.5 von 5 Punkten.