Maura Seger aka Josie Litton, erzählt hier eine muntere, humorvolle, unterhaltsame und romantische Liebesgeschichte, die mit ihren 204 Seiten leider viel zu schnell ausgelesen war
Historical Band 327Katlin ist eine zarte, englische Blume, die jedoch schottische Wurzeln besitzt. Einst starben ihre Eltern während einer Reise, als sie bei ihrem Großvater auf Burg Innishffarin weilte und so wurde sie ...
Katlin ist eine zarte, englische Blume, die jedoch schottische Wurzeln besitzt. Einst starben ihre Eltern während einer Reise, als sie bei ihrem Großvater auf Burg Innishffarin weilte und so wurde sie anschließend in die Obhut ihrer reichen Tante gegeben. Seitdem sind viele Jahre vergangen und Katlins Großvater ist gestorben. Allerdings hat er ihr Innishffarin vererbt. Einziger Haken an der Sache- sie muss mindestens sechs Monate auf Innishffarin leben, damit die Burg in ihrem Besitz bleibt. Ansonsten fällt Burg und Anwesen an den attraktiven Nachbarn Laird Angus Wyndham, dessen Vorfahren einst Innishffarin besaßen und der ein großes Interesse daran hat, sich die Burg wieder einzuverleiben. Dementsprechend hitzig und aufgeladen, ist die Atmosphäre bei ihrer ersten Begegnung, doch im Laufe der Zeit und vor allem während einer Notlage auf Innishffarin, lernt Katlin Angus Hilfe zu schätzen. Angus wirkt so verlockend, dass Katlin ihren Verlobten Charles, fern in England weilend, fast vergessen könnte, doch fürchtet sie, dass Angus nur Interesse an ihr zeigt, damit er in den Besitz der Burg kommt. Dass die Wyndhams äußerst entschlossen zu sein scheinen, in dieser Angelegenheit, zeigt ihr unterdessen ein spukender Vorfahr von Angus, der Katlin in Angst und Schrecken versetzen möchte. Doch Katlin ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt…
Als ich sah, dass der CORA Verlag endlich einmal wieder einen historischen Liebesroman von Maura Seger veröffentlicht hat, konnte ich mich kaum noch halten vor Freude, denn Maura Seger, gehört zu der ganz alten Garde an historischen Liebesromanschreiberinnen, die vielen Lesern auch schon unter ihrem anderen Pseudonym Josie Litton ein Begriff sein dürfte. Der erste Roman in diesem Doppelband ist dann, im Original, schon im Jahre 1992 erschienen und gehört somit zu der Art Historical Romances, die ich mehr mag, als Historicals neueren Datums von Debütautoren, die eine für meinen Geschmack zu moderne Schreibe an den Tag legen.
Maura Seger aka Josie Litton, erzählt hier eine muntere, humorvolle, unterhaltsame und romantische Liebesgeschichte, die mit ihren 204 Seiten leider viel zu schnell ausgelesen war. Das zeigte sich dann leider auch gegen Ende des Romans, als diverse Handlungsstränge etwas zu kurz und bündig abgeschlossen wurden, was auch den minimalen Punktabzug bei mir erklärt. Dabei ist es noch nicht einmal die Liebesgeschichte die zu kurz kommt; diese ist im Gegenteil süß geschrieben und hat mich begeistern können. Vielmehr hätte der Part der Nebenbuhlerin um Charles Gunst größer sein müssen und auch die Schatzsuche gegen Ende der Geschichte wirkt etwas zu sehr hineingequetscht in die übrige Storyline. Selbst der Geist von Innishffarin kommt für meinen Geschmack einfach zu kurz. Was wäre „Der Mitternachtskuss des Highlanders“, der so schon toll war, für ein überragender Roman geworden, wenn er eine Länge von ca. 260-350 Seiten gehabt hätte!
Mit Katlin und Angus hat die Autorin ein sympathisches Heldenpaar geschaffen, dass sich ebenbürtig ist und das man einfach nur mögen muss. Es fliegen zwar anfangs die Fetzen zwischen den beiden, doch es wird niemals böse; man kann die Anziehungskraft zwischen Katlin und Angus förmlich spüren beim Lesen und da das Paar charakterlich so integer und stark auftritt, fällt es einem nicht schwer, beide schnell in sein Leserherz zu schließen.
Die zweite Story in diesem Historical Band kommt von Carole Mortimer und umfasst gerade einmal sage und schreibe 44 Seiten, so dass ich mich dazu entschieden habe, diese „Short Story“ nicht zu bewerten. Man muss der Autorin zwar zugute halten, dass es ihr gelingt, eine glaubwürdige Geschichte zu schaffen und sogar noch eine prickelnde Liebesszene hineinzubekommen, doch finde ich diese Art von Kurzgeschichten, die noch nicht einmal hundert Seiten umfassen, ehrlich gesagt überflüssig und könnte gut darauf verzichten. Es mag zu Zeiten des Ebook-Handels ja mittlerweile gang und gäbe sein, bei vielen Autorinnen, solche kurzen Romanhäppchen zu verkaufen, doch ich persönlich mag es nicht und würde mir wünschen, dass der CORA Verlag in Zukunft in seinen Historical Reihen nur noch Romane veröffentlichen würde, die die üblichen (normal langen) Seitenzahlen vorweisen können. Oder aber diese Häppchen lediglich in einer gesammelten Anthologie heraus bringt, für diejenigen Leser, die Kurzgeschichtensammlungen mögen. 4.5 von 5 Punkten.