Interessanter, spannender Serienauftakt, allerdings auch mit kleinen Schwächen…
Perfect Gentlemen - Ein One-Night-Stand ist nicht genugGabriel Bond ist am Boden zerstört. Nur kurz nach einem schlimmen Streitgespräch mit seinem besten Freund aus Jugendtagen, Maddox, kommt dieser bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Gabriel kann nicht glauben, ...
Gabriel Bond ist am Boden zerstört. Nur kurz nach einem schlimmen Streitgespräch mit seinem besten Freund aus Jugendtagen, Maddox, kommt dieser bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Gabriel kann nicht glauben, dass ausgerechnet der erfahrene Hobbypilot die Kontrolle über die Maschine verloren hat und auch die Polizei vermutet, dass Maddox ermordet wurde. Nach der Beerdigung trifft sich Gabe, zusammen mit seinen anderen, ehemaligen Schulkollegen, den „Perfect Gentlemen“, um für eine Weile das Leben ihres verstorbenen Freundes Revue passieren zu lassen. Auch der Präsident der vereinigten Staaten, gehört zu ihrem engen Freundeskreis und so wird der Raum, in dem er sich währenddessen aufhält, von Sicherheitsleuten überwacht.
Als Gabe zur Bar geht, trifft er auf eine attraktive junge Frau. Eve ist ihm sogleich sympathisch und so lädt er sie, auch zwecks Ablenkung, über Nacht in eine Hotelsuite ein. Beide verleben eine aufregende Nacht miteinander und auch am nächsten Morgen möchte Gabe Eve nicht wieder gehen lassen. Doch das Wochenende ist schneller vorbei, als gedacht und gleich am Montag kommt das böse Erwachen, als Gabe, der von Maddox als Erbe eingesetzt wurde, dessen Firmengebäude betritt, denn Eve entpuppt sich nicht nur als Maddox Sicherheitschefin Everly, sondern soll laut firmeninterner Gerüchteküche auch der Grund dafür gewesen sein, dass Maddox, Gabes schwangerer Schwester Sara den Laufpass gab. Als Gabe erfährt, wen er vor sich hat, will er Eve sogleich kündigen und glaubt ihr zunächst nicht, als sie ihm beteuert, keinesfalls ein Verhältnis mit Maddox gehabt zu haben. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Gabe muss Eveline zusammen mit den übrigen „Perfect Gentlemen“, nicht nur vor der Pressemeute beschützen, die Wind von Gabes Affäre mit Eve bekommen hat. Als Gabe auch noch von der Polizei als Hauptverdächtiger im Mordfall an Maddox verhört wird, ist allen klar, dass sie auf eigene Faust ermitteln müssen. Doch Eve ist der Schlüssel des Ganzen, denn an sie ist ein geheimnisvoller Mann herangetreten, der ihr wichtige Informationen zukommen ließ, die Licht ins Dunkel bringen sollen…
Als ich Shayla Blacks und Lexi Blakes ersten Teil ihrer „Perfect Gentlemen“ Reihe entdeckte und den Klappentext las, vermutete ich eine Serie, die ähnlich spannend geschrieben war, wie Roxanne St. Claires „Bullet Catcher“ Reihe, denn auch hier bekommt man es mit einer Riege an gefährlichen und einflussreichen Akteuren zu tun, die nicht nur zusammenhalten wie Pech und Schwefel, sondern dazu in einem undurchsichtigen Mordfall und gefährliche Verschwörungen hineingezogen werden. Und in der Tat verhielt es sich dann beim Lesen auch so, dass sich der Mordfall unglaublich spannend entwickelt und man selbst am Ende noch nicht alle Zusammenhänge kennt, weil der Krimiplot erst in den weiteren Teilen der Serie fortgeführt wird.
Für den Verlauf der Krimihandlung würde ich die volle Punktzahl verleihen, allerdings haben mich dann doch ein paar Dinge gestört, die mit dem Verhalten des Heldenpaars und den Beschreibungen der Liebesszenen zusammenhingen.
Ehrlich gesagt war ich überrascht, als ich lass, dass die Autorinnen bereits zahlreiche erotische Romane geschrieben haben, denn ehrlich gesagt, fand ich die erotischen Szenen recht trivial, hölzern und lieblos ausformuliert, selbst wenn die Beschreibungen sehr detailliert geraten sind. Dazu nervte mich Gabes Angewohnheit, Eve ständig „Babe“ zu nennen, auf Dauer fürchterlich.
Die Charakterisierung des Heldenpaares war im Großen und Ganzen aber okay. Zwar ist Gabe ein ziemliches Alphatier und will ständig bestimmen, was Eve tun oder lassen soll, doch ist die Heldin gottlob kein wehrloses Weibchen, das alles mit sich machen lässt und so passt zumindest der gegenseitige, verbale Austausch zwischen ihnen, wenn ich auch nicht nachvollziehen konnte, wieso beide sich so Knall auf Fall ineinander verlieben. Gabe, der zuvor nie eine feste Beziehung wollte, mutiert plötzlich zu einem Mann, der in Eve, schon nach dem ersten Sex, die richtige Frau fürs Leben sieht und auch Eve braucht Gabe bloß anzusehen und schon schmilzt sie dahin. Für meinen Geschmack kam mir die Love Story etwas zu unglaubwürdig daher, weil beide zuvor kaum Zeit miteinander hatten, sich über wirklich wichtige Dinge auszutauschen, sieht man mal von ihrer üblichen Lebenslaufvorstellung ab. Ebenfalls gestört, haben mich die vielen Gedankenwiederholungen Gabes, in denen er sich immer wieder darüber klar wird, dass Eve die richtige Frau für ihn ist, und was er alles für sie tun würde. Diese hätten sich die Autorinnen getrost sparen können, dann wäre die Story an sich auch kürzer und knackiger geworden und man hätte die vermeidbaren Längen nicht gehabt.
Aber abgesehen von diesen Kritikpunkten ist der Roman durchaus unterhaltend und gut geschrieben.