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Veröffentlicht am 15.12.2023

Unbedingt lesen!

Verlies der Leidenschaft
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Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall ...

Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall als kaltblütiger Mörder und hinterhältiger Stratege bekannt ist, der Zeit seines Lebens für Aufruhr innerhalb der schottischen Grenzen gesorgt hat, hofft Ainslees Entführer, der Normanne Gabel de Amalville so, Ainslees Vater durch die Geiselnahme seiner Tochter endlich zur Vernunft bringen zu können. Er soll einen Treueeid vor dem König schwören, doch was Gabel nicht ahnt, ist, dass Ainslees Vater seine Tochter mehr als alles andere verachtet und so regt er sich zunächst nicht, als Gabel seine Bedingungen überbringen lässt.

Währenddessen freundet sich Gabel nach anfänglichem Zögern mit seiner Geisel an, denn Ainslee besitzt im Gegensatz zu anderen MacNairns durchaus ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Außerdem ist Gabel sogleich von ihrer Schönheit, ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Kämpfernatur beeindruckt. Aus Freundschaft wird schnell Verlangen und beide kosten die letzten Tage ihres Beisammenseins aus, denn sie wissen, dass eine Ehe zwischen beiden niemals zu Stande kommen wird. Ainslee ist alles andere als eine standesgemäße Braut, den ihr Clan und sie gelten als vom König geächtet. Das bekommt die mutige junge Frau vor allem zu spüren, als eine potentielle Ehekandidatin aus dem Clan Fraser mit ihrem Vater Gabel auf seiner Burg besucht und diese lässt keine Möglichkeit aus, um Ainslee zu schaden. Nebenbei gehört der Clan Fraser zu den Erzfeinden der MacNairns.

Ainslee warnt Gabel mehrfach davor, ihrem Vater Vertrauen zu schenken, denn sie allein weiß ganz genau, zu welchen Taten ihr Vater Duggan MacNairn im Stande ist und ahnt gleich, dass der Ort der Geiselübergabe, auch gleichzeitig eine Falle für Gabel sein wird. Auch Gabel beschleicht ein ungutes Gefühl doch nur der Geistesgegenwart Ainslees ist es zu verdanken, dass er den hinterhältigen Angriff auf sein Leben überlebt. Doch ihre Warnung hat Folgen für Ainslee. Sie wird von ihrem Vater verprügelt und zum Sterben zurückgelassen, in das dunkle Verlies von Duggans Burg geworfen. Wird Gabel sie befreien können und hat ihre gegenseitige Liebe doch eine Chance?

Hannah Howell hat es mit „Verließ der Leidenschaft“ eindeutig geschafft, mich zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Ich gebe zu, dass nicht alle Romane der Autorin genauso mitreißend und spannend sind wie dieser Roman, doch eines ist gewiss; alle ihre Romanfiguren besitzen Herz und Charisma!

Die Heldin Ainslee hat eine schwere Kindheit gehabt. Sie erlebte die Vergewaltigung und Ermordung ihrer Mutter als Kind mit, wurde vom Vater oftmals fast zu Tode geprügelt und abgrundtief gehasst und musste sich fast ganz allein behaupten. Einzig ihrem gutmutigen Cousin Ronald ist es zu verdanken, dass sie ihre Kindheit überhaupt überlebte. Doch trotz allem besitzt sie einen heldenhaften Mut und kann kämpfen wie ein Mann. Wenn sie liebt, dann liebt sie rückhaltlos und ohne Einschränkungen.

Der Held, der ihr zur Seite gestellt wurde, handelte zwar meiner Meinung nach oftmals ein wenig zu nachlässig und gutmütig, vor allem seinen Feinden gegenüber, hatte jedoch auch sein Herz am rechten Fleck. Die schwerwiegende Entscheidung, Ainslee wieder ihrem Vater zu übergeben, nachdem sie miteinander geschlafen haben, bereute er umgehend und gestand sich seine Gefühle für sie auch schnell ein.

Der Umgang zwischen dem Heldenpaar ist sehr einfühlsam beschrieben und die Story ist zu jedem Zeitpunkt spannend und auch nachvollziehbar gehalten, so dass ich das Buch erst nach dem Schlusssatz aus der Hand legen konnte. Schottlandromances gibt es mittlerweile ja zuhauf, jedoch sollte man als Fan von historischen Liebesromanen diesem Buch unbedingt eine Chance geben, denn die atmosphärisch dichte Story, das Heldenpaar und der mitreißende Schreibstil fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen und auch die sympathischen Nebenfiguren des Romans machen das Buch zu einem echten Lesespaß.
Ein Lob geht auch an die meines Erachtens tolle Übersetzung des Buches!

Fazit: Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Prickelnde, spannende Liebesromanunterhaltung!

In den Armen des Kriegers
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Tessa Delgado lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel. Da sie sobald sie ihre Volljährigkeit erreicht hat, ein reiches Erbe antreten wird, plant ihr gieriger und heimtückischer Onkel kaltblütig ...

Tessa Delgado lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel. Da sie sobald sie ihre Volljährigkeit erreicht hat, ein reiches Erbe antreten wird, plant ihr gieriger und heimtückischer Onkel kaltblütig ihren Tod, um sich am Erbe bereichern zu können.
So kommt es ihm mehr als recht, als Tessa, nachdem sie einem Gefangenen im Kerker befreien will, von diesem selbst als Geisel genommen wird.

Doch die Rechnung von Tessas Onkel geht nicht auf- Tessa und Revan, der im Kerker saß, weil er belastende Dinge über den Onkel herausgefunden hat, verlieben sich auf ihrer Flucht ineinander. Revean denkt also nicht im Entferntesten daran, seine schöne Geisel zu töten. So ersinnt Tessa skrupelloser Onkel einen anderen Plan und lässt sie von seinen Mannen und denen des schwarzen Douglas, seinen Verbündeten verfolgen. Werden Tessa und Revan jemals sicher ihr Ziel, ihre Verbündeten, erreichen?

"In den Armen des Kriegers" ist nach langem mal wieder ein Roman der Autorin; der nicht zu ihrer "Murray"- Reihe gehört.
Er macht den Leser mit einem anderen, interessanten Familienzweig bekannt. Den Delgados/Comyns und dürfte auch etwas für Leser sein, die bisher noch nie ein Buch der Autorin in Händen gehalten haben.

Contessa, genannt Tessa Delgado, ist die Tochter einer Schottin und eines Spaniers und macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie ist dank ihres spanischen Blutes, das durch ihre Adern fließt, mutig, heißblütig, intelligent und mit einem tollen Humor ausgestattet. Ihr Hang zur Ironie, also ihre Bemerkungen die sie im Laufe des Buches ablässt, sind zum Schmunzeln und ich habe Tessa eigentlich von Anfang an in mein Leserherz geschlossen. Revan Halyard ist der perfekte Gegenpart zu Tessa. Auch er ist tough und sehr leidenschaftlich. Ein perfekter Krieger, allerdings hat er einen kleinen Makel. Er möchte keine Frau heiraten, die wohlhabend ist, auch wenn es für ihn, als zweitgeborenen Sohn die einzige Möglichkeit ist, zu Besitz zu kommen. Er lässt sich jedoch trotzdem dazu hinreißen mit Tessa zu schlafen. Beide beschließen danach, es nur als Affäre zu sehen, ohne ein Eheversprechen einzugehen.

Tja und hier liegt auch mein Problem mit dem Helden dieses Buches. Auf der einen Seite wird betont, dass Revan zu stolz ist, es sich leicht zu machen und eine vermögende Gattin zu nehmen. Es könnten dann ja alle über ihn reden, aber zum anderen ist er sich nicht zu schade, eine Jungfrau zu verführen, ohne zu den sich daraus ergebenen Konsequenzen zu stehen und ihr dann auch die Ehe anzubieten. Das war mir von der Autorin ein wenig zu konstruiert und kostete den Helden in meinen Augen einige Sympathiepunkte und dem ansonsten sehr guten, spannenden Roman einen halben Punkt Abzug.

Abgesehen von meiner Kritik gehört dieses Buch zu den besten, die die Autorin je geschrieben hat und die Heldin, Tessa avanciert für mich in meiner internen Rangliste zu den interessantesten Liebesromanheldinnen überhaupt.

Hannah Howells Schreibstil ist wie immer sehr eingängig und unterhaltend. Die Flucht der Protagonisten ist spannend geschildert und die Liebeszenen sind sehr sexy. Und auch die Nebenfiguren sind allesamt sehr gut charakterisiert worden. So hoffe ich zum Beispiel sehr darauf, dass auch Revans Bruder Nairn seine eigene Geschichte bekommt und auch weitere Teile um die Delgados erscheinen werden, in denen Tessas Onkel Silvio weitere Auftritte haben wird.

Kurz gefasst: Prickelnde, spannende Liebesromanunterhaltung!

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Nette Liebesromankost für Zwischendurch mit einem tollen Heldenpärchen

Verzehrende Leidenschaft
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Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Moira bei ihrem Onkel und seinen beiden Kindern. Doch der Onkel führt ein strenges Regime und schlägt nicht nur Moira, sondern auch seinen Sohn und seine Tochter regelmäßig. ...

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Moira bei ihrem Onkel und seinen beiden Kindern. Doch der Onkel führt ein strenges Regime und schlägt nicht nur Moira, sondern auch seinen Sohn und seine Tochter regelmäßig. Als Moiras Cousine entführt wird, soll sie ihren Onkel und Cousin auf die Reise zum Entführer begleiten. Den Grund dafür kennt sie nicht. Doch unterwegs wird Moira bei einem Sturm über Bord gespült. Der einzige Mensch, der beherzt hinter ihr her springt um sie zu retten, ist Tavish MacAlpin, dessen Tarnung als alter Mann, kurz zuvor aufgeflogen ist.

Tavish hat einen guten Grund zu fliehen. Ein Cousin hat ihn fälschlicherweise des zweifachen Mordes angeklagt, um sich seinen Besitz einzuverleiben. Tavish gelingt es Moira zu retten. Doch Moira reagiert zunächst sehr reserviert und übervorsichtig auf den gut aussehenden Mann, der behauptet sie wäre vom Schicksal dazu bestimmt seine Frau zu werden. Fast fürchtet sie Tavish wäre nicht ganz bei Trost- bis er ihr mitteilt, dass er die besondere Gabe des Sehens beherrscht. Moira hingegen verschweigt ihm, dass auch sie besondere Fähigkeiten besitzt- sie hat heilende Hände.

Während beide unterwegs sind auf dem Weg zu einem verbündeten Familienmitglied von Tavish der sich als Entführer von Moiras Cousine entpuppt, kommen sie sich dennoch langsam näher. Doch heiraten will Moira Tavish um keinen Preis, befürchtet sie jedoch, dass er ihr nicht in Liebe zugetan ist.

Eine endgültige Entscheidung will sie auf der Burg von Tavishs Verwandten treffen, doch bis dahin haben sie noch allerhand Abenteuer zu überstehen…

Nach den bereits in deutscher Übersetzung veröffentlichten Teilen über die Murrays und Camerons, beschert uns der Weltbild Verlag nun ein Teil über den MacAlpin Clan.

Der Roman ist nach gewohntem Muster gestrickt. Hannah Howell lässt zwei sympathische Protagonisten eine gefahrenvolle Reise antreten, wobei sie sich währenddessen ineinander verlieben. Diesmal hat die Heldin eine nicht ganz so positive Vergangenheit und der Held muss sich behutsam der Heldin nähern, um die verängstigte Moira nicht zu verschrecken.
Allerdings fand ich, dass Moira eigentlich zu schnell Vertrauen zu Tavish fasst und ihre Ängstlichkeit sich fast wie von selbst in Mut und Stärke wandelt. Keine Frage, ich mag couragierte Heldinnen, doch hier wirkte mir Moiras Wandlung ein wenig zu unglaubwürdig.

Der historische Hintergrund ist recht dürftig, eigentlich könnte der Roman überall und auch in jeder Zeitepoche spielen, aber trotzdem bietet der neue Historical von Hannah Howell gute, leichte Unterhaltung und ein paar spannende Momente, wenn er auch für mich kein Keeper ist. Am Ende gibt es ein wenig alberne Situationen, die wie witzig wirken sollen, es aber nicht sind (als Tavish und Moira mit seinem Cousin und ihrer Cousine zusammentreffen), da der Roman aber ansonsten ganz gut ist, hat mich das nicht ganz so sehr gestört.

Kurz gefasst: Nette Liebesromankost für Zwischendurch mit einem tollen Heldenpärchen.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…

Mord kennt keine Feiertage
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Chief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant ...

Chief Inspector Timothy Smart ist der beste Mann bei Scotland Yard und dementsprechend immer unterwegs, den Bösewichtern das Handwerk zu legen. Sehr zum Verdruss seiner Ehefrau, die eigentlich geplant hatte, ihren Mann in den Weihnachtsfeiertagen zu umgarnen und zu umkochen. Denn Liebe geht bekanntlich nicht nur durch den Magen; wobei Smart dazu alles andere als ein Kostverächter ist. Er liebt köstliche Speisen, vor allem diejenigen, die von seinem getreuen Eheweib zubereitet wurden. Das Schicksal meint es jedoch in diesem Jahr nicht gut mit ihm.

Sein bester Freund, Kompagnon und heimlicher „Watson“ ruft ihn an, als er sich gerade auf dem Heimweg befindet. Robin Chandler hält sich auf einem hochherrschaftlichen Anwesen mitten im Nirgendwo auf - auf einer windumtosten kleinen Insel in Cornwall und bittet den Chief Inspector inständig, ihm unverzüglich nachzureisen. Chandler befürchtet, dass schon bald jemand hingemeuchelt werden könnte, denn die Stimmung unter den Gästen ist alles andere als herzlich zu nennen.
Da Smart weiß, dass Chandler eine gute Spürnase besitzt, vertraut er dem Urteil seines Freundes und macht sich mit der letzten Fähre auf. Das Wetter lässt dermaßen zu wünschen übrig, dass schon am nächsten Tag feststeht, dass der Hausherr nebst Gästen, dort festsitzen wird für ein paar Tage.

Zumindest den Gastgeber Lord Bainbridge stört dieser Umstand sehr bald nicht mehr, denn er wird ermordet aufgefunden. Ein Motiv für die Tat hatte praktisch jeder der Gäste, denn diese spekulierten, da der Lord alleinstehend und ohne Kinder war, auf dessen Erbe.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind sich selbst die Hausangestellten nicht grün und so müssen Smart und Chandler sich mächtig anstrengen, den Täter zu finden. Doch der hat gerade erst Blut geleckt und schon bald stolpern die Ermittler über das nächste Opfer…
Da ich eine Schwäche für eine geschmackvolle Covergestaltung habe, kam ich an diesem Buchtitel nicht vorbei; zumal ich „Who done it“ Krimis mit britischem Flair, al la Edgar Wallace oder Agatha Christie, liebe.

Da es sich bei „Mord kennt keine Feiertage“ um den ersten Teil einer neuen Cosy-Crime Reihe handeln sollte, freute ich mich im Vorfeld sehr auf das Lesen des Buches und war gespannt auf die Charakterisierung des neuen Ermittlerduos.
Was soll ich sagen? Der Autor weist eine soliden Schreibstil auf, genauso sind alle Zutaten vorhanden, die man sich von einem britischen Krimi erhofft und Smart und Chandler sind durchaus keine Unsympathen. Aber ehrlich gesagt waren sie mir trotzdem zu beliebig beschrieben. Von Smart erfährt man halt nur, dass er der beste Ermittler bei Scotland Yard ist, gerne isst und seine Frau liebt. Chandler wirkt wie ein typischer Sidekick, der ein wenig trottelig aber liebeswürdig auftritt und dieser steuert dazu wenig Überraschendes zur Story hinzu.

Die Story liest sich zügig weg, doch konnte sie konnte mich leider nicht wirklich fesseln. Auf mich wirkte der Roman wie eine lieblose, durchschnittliche Verlags Auftragsarbeit und was mich ein wenig beim Lesen genervt hat, war, dass mehrfach irgendwelche kniffligen Fälle erwähnt wurden, die Smart im Vorfeld gelöst und die Chandler in Buchform verfasst und veröffentlicht hatte. So hat man dann leider trotzdem das Gefühl, als fehlten einem, wichtige Infos über das Ermittlerduo.
Es ist ein netter Krimi, der nicht weh tut, dessen Auflösung dann aber doch aus heiterem Himmel über den Leser hereinbricht und für mich nicht ganz so überzeugend gestrickt wirkte. Keine Zeitverschwendung, aber auch kein unbedingter „Must Read“. Lediglich das Coverlayout bekommt von mir die volle Punktzahl.

Kurz gefasst: Netter, aber auch sehr durchschnittlich geratener Weihnachtskrimi…

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Eine packende und aufwühlende Familiensaga, die ich gerne weiter empfehle

Das Collier mit der Herzblume
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Hangeck, März 1943:

Charlotte, Paul und Ilse sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Das Trio liebt es, im Sommer im See zu schwimmen und überhaupt viel Zeit miteinander zu verbringen.
Doch in diesem ...

Hangeck, März 1943:

Charlotte, Paul und Ilse sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Das Trio liebt es, im Sommer im See zu schwimmen und überhaupt viel Zeit miteinander zu verbringen.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Selbst in ihrem kleinen, beschaulichen Dörfchen im Sauerland, gibt es nun Bewohner, die jüdischen Mitbewohnern das Leben schwer machen; darunter Ilses Vater, ein glühender Verehrer der deutschen Führung.
Als die Eltern eines kleinen Jungen deportiert werden und die Behörden auch ihn fassen wollen, handelt Charlottes Vater, ein Lehrer beherzt und versteckt ihn in seinem Haus.
Das hat weitreichende Folgen, auch für Charlotte, die sich aus Sorge, dass ihre Freunde womöglich vorbeikommen könnten, eine Weile rar macht.
Ilse, die ein Auge auf Paul geworfen hat, scheint das nicht besonders zu stören. Dazu ist sie viel zu narzisstisch, doch Paul ist traurig, denn er hat sich in Charlotte verguckt…

London 2018:

Die neunzigjährige Charlotte ist wie elektrisiert, als sie erfährt, dass ihr altes Heimatdorf im Sauerland, das viele Jahrzehnte, einst für einen Stausee geflutet, unter Wasser stand wieder aufgetaucht ist. Sie will die Chance ergreifen noch einmal nach Hangeck zu reisen, zusammen mit ihrer Enkelin Hannah, einer Fotografin.
Auf ihrer Reise lernen sie einen smarten Schweizer kennen, der beiden sogleich sympathisch ist. Als Charlotte und Hannah jedoch erfahren, welcher Familie er entstammt, sind sie wie elektrisiert. Gerne nehmen sie eine Einladung in die Schweiz an…

Da ich Familiensagas liebe, in denen dunkle Familiengeheimnisse aufgedeckt werden und der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, zudem ganz in der Nähe meiner Heimatstadt Dortmund angesiedelt wurde, konnte ich einfach nicht widerstehen, mir dieses Buch zuzulegen.
Die Autorin erzählt auf eine sehr lebhafte und unter die Haut gehende Art und Weise, so dass man als Leser gebannt Charlottes Werdegang verfolgt und betroffen ist von ihren Erlebnissen und ihrem Verlust. Das liegt aber vor allem daran, dass Charlotte eine sehr starke und sympathische junge Frau ist, die engagiert zur Tat schreitet. Etwas, das sie mit Paul gemeinsam hat.
Auch der Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, ist packend- die Suche nach dem Herzcollier lässt einen beim Lesen nicht los und man mag das Buch zwischenzeitlich nicht zur Seite legen. Allerdings fand ich manche Einflechtungen ein wenig „too much“. Etwa die Sache mit der rachsüchtigen Verlobten, die sogar vor einem Mord nicht zurückschrecken würde um ihr Ziel zu erreichen oder den hin und hergerissenen jungen Schweizer, der am Ende ein wenig wankelmütig und zickig erscheint. Daher habe ich bei meiner Bewertung einen Punkt abgezogen. Jedoch ist mein Kritikpunkt Meckern auf hohem Niveau, denn der Roman ist unterhaltsam und gut geschrieben und konnte mich, emotional gesehen, voll abholen.

Sophia Hartlieb, die auch unter den Pseudonymen Rana Wenzel, Cara Lay und Cara Maria Cardenes Romane schreibt, hat hier ein unter die Haut gehendes und betroffen machendes Stück deutscher Geschichte mit einer unterhaltsamen Familiensaga verwoben.

Kurz gefasst: Eine packende und aufwühlende Familiensaga, die ich gerne weiter empfehle.


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