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Veröffentlicht am 11.01.2023

Für mich einer der besten Romane des Jahres 2009!

Die Teufelshure
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John Cameron überlebt als Einziger die Pest und zieht danach von den Highlands in die Stadt Leith, wo er sich, dank seiner kräftigen Statur als einfacher Hafenarbeiter verdingt. Eines Tages soll ein weitläufiger ...

John Cameron überlebt als Einziger die Pest und zieht danach von den Highlands in die Stadt Leith, wo er sich, dank seiner kräftigen Statur als einfacher Hafenarbeiter verdingt. Eines Tages soll ein weitläufiger Bekannter von John hingerichtet werden, verurteilt wegen Hochverrats und Spionage. John zweifelt an dessen Schuld, mehr noch, als er erfährt, dass der Verurteilte zuvor ein Verhältnis mit Madlen Eleonore MacDonald eingegangen ist, die allgemein als Mätresse des zwielichtigen, teuflischen Lord Chester Cuninghame gilt.

Am Tag der Hinrichtung bekommen John und seine Kollegen frei um der Hinrichtung beiwohnen zu können, doch er selbst verabscheut diese grausame Zurschaustellung und erneuert währenddessen die Bekanntschaft einer jungen, sehr schönen Frau, die er einst als junger Mann in den Highlands kannte.
Doch bald darauf muss er erfahren, dass sie diejenige ist, die daran Schuld tragen soll, dass Johns Bekannter hingerichtet wurde.
Trotz seiner Skrupel zieht es ihn immer wieder zu Madlen. Beide verlieben sich ineinander, doch der dämonische Lord Chester Cuninghame plant Ungeheuerliches und Teuflisches mit John und Madlen. Er gehört einem schwarzen Geheimbund an, der u.a. das Rätsel der Unsterblichkeit lösen möchte um Macht und Reichtum mehren zu können.

Über 350 Jahre später kommt es in Edinburgh zu einem sonderbaren Zwischenfall. Es wird ein Mann mit einem Schwert enthauptet- einer der Täter soll ein Highlander mit einer altmodischen Ausdrucksweise sein. Doch keiner schenkt dem Nachtwächter Glauben und so wächst zunächst Gras über diese Angelegenheit.
Währendessen gerät die Meeresbiologin Lilian durch ihren Bruder an eine besondere pflanzliche Droge, die es ermöglichen soll, geistig mit Personen aus der Vergangenheit ihrer Vorfahren in Kontakt treten zu können. Lilians Neugierde ist nun geweckt und sie testet diese Droge an sich selbst aus.
Mit gefährlichen Folgen ...

"Die Teufelshure" ist ein Genremix aus historischem Roman und Mystery- Thriller mit fantastischen Elementen der mich absolut positiv überrascht hat! Nicht nur die Geschichte ist einzigartig und spannend, auch hat die Autorin einen sehr anspruchsvollen, eingängigen Schreibstil und ihr ist es gelungen mit John und Lilian zwei interessante, charismatische Romanfiguren mit Ecken und Kanten zu erschaffen. Selbst die Gegenspieler sind vielschichtig gestaltet und haben mir einige "Gänsehäute" beschert.
Lediglich die Mätresse von Lord Chester, Madlen, blieb mir auch im weiteren Verlauf des Buches fremd.

Die historischen Hintergründe im ersten, historischen Teil des Romans sind wunderbar recherchiert und verströmen durch die bildhafte Ausdrucksweise der Autorin viel Zeitkolorit.
Sehr interessant fand ich die Idee einer "Droge" die es ermöglicht eine geistige Verbindung zu längst verstorbenen Ahnen, einer Erinnerung gleich, aufnehmen zu können.

Auch die Romantiker unter den Lesern kommen nicht zu kurz, es bleibt neben der rasanten Story auch durchaus noch Zeit für eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte.

Kurz gefasst: Für mich einer der besten Romane des Jahres 2009!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Wer tötete den Sänger Rhys Lloyd? Gut ausgetüftelter Krimiplot tröstet über kleine Schwächen des Romans hinweg

Die letzte Party
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Eine feuchtfröhliche Silvesterparty, in der neu gebauten Promiferienwohnanlage „The Shore“, endet mit dem Tod des Besitzers, dem charismatischen, walisischen Sänger Rhys Lloyd. Rhys, der als Teenie bereits ...

Eine feuchtfröhliche Silvesterparty, in der neu gebauten Promiferienwohnanlage „The Shore“, endet mit dem Tod des Besitzers, dem charismatischen, walisischen Sänger Rhys Lloyd. Rhys, der als Teenie bereits von einem Talentscount entdeckt wurde und dem es anschließend gelang zahlreiche Hits in die Charts zu bringen, hatte in den vergangenen Jahren jedoch weniger Glück. Sein Stern war bereits am Sinken und so zehrte er lediglich von alten Erfolgen.

Während er in der Boulevardpresse als sympathischer und menschenfreundlicher Zeitgenosse galt, wissen es die Bewohner des kleinen walisischen Örtchens Cwm Coed, das direkt am idyllisch gelegenen See Llynn Drych liegt, besser. Beinahe jeden Bewohner hatte Rhys in der Vergangenheit drangsaliert oder die Frauen des Ortes sexuell bedrängt und so ist es keine leichte Aufgabe für die ermittelnden Detetctives Ffion Morgan und Leo Brady herauszufinden, wer dem Sänger das Lebenslicht ausgeknipst hat.
Rhys Leiche im See, sorgt jedenfalls für reichlich Gesprächsstoff unter den Walisern sowie den Briten, die nach Cwm Coed gezogen sind. Und nicht jeder von ihnen erklärt sich gleich bereit, etwas über die verhängnisvolle Silvesternacht auszusagen. Denn praktisch alle hatten ein Motiv, den Sänger zu ermorden und haben dazu einige, dunkle Geheimnisse zu hüten.

Selbst die walisische Ermittlerin Ffion, die ebenfalls in Cwm Coed lebt, verbirgt etwas vor ihrem Partner Leo. Wird es Leo gelingen, Licht ins Dunkel der Ermittlungen zu bringen oder wird er sich stattdessen weiterhin von seinem Chef mobben und mundtot machen lassen?

„Die letzte Party“ der Autorin Clare Mackintosh ist als ein erster Teil einer neuen Serie um ein Ermittlerduo vorgesehen und so bekommt man als Leser anfangs einige persönliche Dinge über familiäre Hintergründe des Protagonistenduos geboten.
Zugegeben, weder Ffion noch Leo sind reine Sympathieträger. Beide sind eigenbrödlerische, schwierige Akteure, denen es schwer fällt, zu einem anderen Menschen Vertrauen aufzubauen. Aber das, was man im Laufe des Buches über sie erfährt, lässt ihr Agieren nachvollziehbarer werden, so dass ich der Autorin gerne noch eine weitere Chance geben würde mit einem Nachfolgeroman. Das schon mal vorweg.

Die Story erfordert große Aufmerksamkeit von Seiten des Lesers. So wird die Geschichte nicht nur aus verschiedenen Blickwinkeln vorangetrieben, sondern auch auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Es wimmelt also an Nebenfiguren in diesem Roman- jeder hat dazu eine Geschichte, die erzählt werden muss und die vielen Zeitenwechsel machen es dem Leser nicht einfach, am Ball zu bleiben.
Man sollte also niemals!!! Seiten überblättern oder gar das Ende zuvor lesen! Denn die Autorin hat sich wahnsinnig viel Mühe damit gegeben, ihren Nebenfiguren Konturen zu geben, ihnen Mordmotive auf den Leib zu schreiben und ihre Leser neugierig zu machen, auf den wahren Täter.

Und selbst fleißige Krimivielleser werden schwerlich auf den wahren Täter kommen, bis die Geschichte auserzählt ist.
Sicherlich einerseits fordert der Roman seine Leserschaft und die manchmal sehr derbe Ausdrucksweise der sogenannten Promis, mag einem ebenfalls nicht schmecken. Andererseits fand ich den Krimiplot aber gut ausgearbeitet und erzählt und habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Wer tötete den Sänger Rhys Lloyd? Gut ausgetüftelter Krimiplot tröstet über kleine Schwächen des Romans hinweg.


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Veröffentlicht am 08.12.2022

Ein rundum gelungenes Buch mit Botschaft!

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Harriet Hatley ist mit Leib und Seele Hochzeitsfotografin. Das sollte man eigentlich nicht glauben, hat sie doch bereits eine äußerst toxische Beziehung hinter sich, die ihr immer noch nachhängt. Mittlerweile ...

Harriet Hatley ist mit Leib und Seele Hochzeitsfotografin. Das sollte man eigentlich nicht glauben, hat sie doch bereits eine äußerst toxische Beziehung hinter sich, die ihr immer noch nachhängt. Mittlerweile ist sie mit Jon, Typ liebster Schwiegersohn, zusammen. Jon ist reich, großzügig und aufmerksam. Und er scheint sie sehr zu lieben.
So ist es eigentlich kein Wunder, dass er ihr eines Tages vor seiner versammelten Familie einen Antrag macht. Und zunächst schaut es auch nach einem Happy End aus, denn Harriet sagt Ja.

Innerlich ist Harriet jedoch wie erstarrt und fühlt sich emotional erpresst. Den Jon wusste genau, dass sie keine Heirat möchte.
Kurz nach dem Antrag macht sie Schluss mit ihm, denn sie muss sich eingestehen, dass sie für Jon nie so tiefgehende Gefühle hegte.
Und dank einer Freundin, die Immobilienmaklerin ist, findet sie schnell eine Mietwohnung.
Der Besitzer des Hauses ist Cal, ein sympathischer attraktiver Mann, doch einen Haken an der Sache gibt es dennoch. Vor nicht allzu langer Zeit ließ Cal seine Braut praktisch vor dem Altar sitzen und Harriet war bei diesem Event als Fotografin engagiert.

So beschließt Harriet, die sich äußerst unwohl fühlt, schnellstmöglich wieder auszuziehen. Doch so schnell ist eine neue Wohnung nicht gefunden.
Und Cal scheint eigentlich ein ganz netter Kerl zu sein. Bis eines Tages ein sturzbetrunkener Jon vor der Tür steht und es zum Fiasko kommt…

Beurteile ein Buch niemals nach seinem Cover! Ein Statement, dass man stetes beherzigen sollte. Und auch bei dem aktuellen Roman der Autorin sollte man sich an diesem Vorsatz halten, denn trotz der Schlagworte „Hochzeitsfotografin“, Liebe und Amüsement“ und nicht zu vergessen, einem rosafarbenen Coverlayout kommt dieser Chick-lit gar nicht mal so leicht und blumig daher, wie man es auf den ersten Blick vermuten mag.
Und das ist gut so, denn mir sind Romane mit Tiefgang gesegnet sind viel lieber als reine leichte Unterhaltungsromances, die auf emotionaler Ebene nur an der Oberfläche kratzen.
Die Romanheldin Harriet hat nämlich in ihrer Vergangenheit eine unglaublich toxische Beziehung durchleben müssen. Die Nachwirkungen schleppt sie immer noch, auch Jahre später, mit sich herum.
Ein Thema, das wahrscheinlich fast jeder von uns kennen dürfte, denn jeder hat in seiner Vergangenheit sicherlich schon Menschen kennengelernt, die einen vollständig vereinnahmen und sich in der Beziehung erhöhen wollten, in dem sie ihren Partner moralisch, emotional oder einfach auf psychischer Ebene abwerteten.
Harriet hat den Absprung zwar geschafft, doch trägt sie seitdem immer noch innerliche Narben in sich.
Mit Cal hat die Autorin ihrer Romanheldin eine Romanfigur an die Seite gestellt, der sympathisch ist, zuhören kann, aber vor allem nicht nur ein cleverer Bursche ist, sondern auch sehr sensibel gestrickt ist.
Ob er Harriet aus ihrem Schneckenhaus hervorlocken kann, verrate ich an dieser Stelle natürlich doch. Doch zumindest soviel. Die Liebesgeschichte steht hier in diesem Roman nicht im Fokus. Eher ist es ein Roman der Mut machen soll, sich seinen seelischen Altlasten zu stellen. Und die Autorin hat das Thema unglaublich tiefsinnig und unter die Haut gehend umgesetzt. Für die nötige Auflockerung zwischenzeitlich sorgen Harriets quirlige Freundin und andere Nebenakteure und durch den typisch britischen Humor steht einem ungetrübten Leseerlebnis nichts im Wege.

Ich vergebe für „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“, die volle Punktzahl und empfehle ihn gerne weiter. Okay, ich mag ein Fan der Bücher der Autorin sein, dennoch, es ist ein rundum gelungenes Buch!

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Unterhaltsamer, kurzweiliger und humoriger Cosy-Krimi

Mord mit Heimtücke
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Als die alte Mrs. Shepherd vor ihm sitzt, in seinem Detektivbüro und die Behauptung aufstellt, das jemand sie bestiehlt und ermorden will, glaubt Samson O’Brien zunächst, dass die betagte Dame womöglich ...

Als die alte Mrs. Shepherd vor ihm sitzt, in seinem Detektivbüro und die Behauptung aufstellt, das jemand sie bestiehlt und ermorden will, glaubt Samson O’Brien zunächst, dass die betagte Dame womöglich geistig umnachtet ist. Überhaupt wirkt sie sehr zerstreut, dennoch verspricht er ihr, einmal in ihrem Zuhause vorbeizuschauen. Mrs. Shepherd lebt im gleichen Alterswohnheim, wie Samsons Vater und so kann er seine Ermittlungen gleich mit einem Besuch verbinden, denkt er.

Doch zunächst erfordert ein anderer rätselhafter Fall seine Aufmerksamkeit. Ein Farmer vermisst seinen kostbaren Zuchtwidder und ohne diesen würde er sicherlich bald bankrott gehen. Samson stellt alsbald fest, dass der Widder wohl von einer entfernt liegenden Weide gestohlen wurde, aber bevor er sich ein genaueres Bild machen kann, erfährt er entsetzliche Neuigkeiten. Mrs. Shepherd ist tot!
Hatte die Dame doch Recht mit ihren Vermutungen oder ist sie, eines natürlichen Todes gestorben?

Die Mitbewohner des Altenwohnheims sind zwiegespalten mit ihrer Meinung. Die einen glauben an einen Zufall, die anderen vermuten gar, dass die Heimleiterin etwas mit dem Tod der alten Dame zu tun hat. Und auch im weiteren Verlauf geschehen unerklärliche Unglücksfälle im Heim. Samson ist kurz davor den Durchblick zu verlieren, doch hat er tatkräftige Unterstützung von Delilah, ihrem Hund Tolpuddle und den Heimbewohnern….

Ehrlich gesagt hätte ich den zweiten Teil der „Dales Detective Agentur“ wohl nicht mehr in die Hand genommen und gelesen, da ich den ersten Teil ziemlich zäh und uninteressant empfand. Da ich aber damals im Buchladen gleich die ersten beiden Teile erstanden hatte und ich nicht gerne Bücher ungelesen im Regal verkommen lasse, habe ich mir kürzlich ein Herz gefasst und mir „Mord mit Heimtücke“ zu Gemüte geführt.
Um es vorweg zu sagen, der zweite Teil hat mir tatsächlich viel besser gefallen. Zwar sind auch die beiden in diesem Buch behandelten Kriminalfälle alles andere als spannend, aber immerhin versteht es die Autorin, die Neugierde ihrer Leser zu schüren, wenn es um die unerklärlichen Vorkommnisse im Alterswohnheim geht. Dazu sind die alten Damen und Herren dort durchweg sympathisch und es macht Spaß ihre Dialoge zu verfolgen. Zugegeben, Samsons Vater hat meine Nerven zwar arg strapaziert mit seiner Ungläubigkeit, aber ansonsten ist er ein interessanter rüstiger alter Mann und ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren, ob sich das Verhältnis zwischen Samson und seinem alten Herren im nächsten Band noch weiter verbessern wird.

Apropos Verhältnis! Es knistert ziemlich zwischen Delilah und Samson, also auch in dieser Hinsicht wird es im dritten Teil sicherlich noch ein Tickchen spannender werden. Dazu kommt Samson dem Schurken des Dorfes und seinem Widersacher langsam auf die Schliche.
Okay die Sache mit dem Schafbock hätte man nicht unbedingt gebraucht, aber immerhin sind die Romanpassagen, die sich damit beschäftigen humorig beschrieben und die Betreffenden sind außerdem abgrundtief schrullig, so dass man trotzdem Spaß beim Lesen hat.
Ich habe vier von fünf Punkten für diesen Roman vergeben und nicht die Höchstbewertung, weil ich die Auflösung ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen fand und weil es ruhig noch ein wenig spannender hätte zugehen können.
Aber zum ersten Band ist der Autorin eine enorme Steigerung gelungen.

Kurz gefasst: Schafdiebstahl und ein rätselhafter Todesfall halten Samson, Delilah und die Bewohner von Brunscliffe in Atem. Unterhaltsamer, kurzweiliger und humoriger Cosy-Krimi.


Dales Detective Agentur:

1. Teil: Rendezvous mit Todesfolge
2. Teil: Mord mit Heimtücke
3. Teil: Ein Dorf voller Geheimnisse

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Routinierte aber lieblos dahingeschrieben wirkende Historical Romance, mit schwülstig formulierten Liebesszenen

Verwegene Geliebte
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England 1824:

Als die schöne und temperamentvolle Isobel Carmichael in Royd Frobishers Büro stürmt, ahnt er bereits, dass sie sich nicht abwimmeln lässt. Ihr Anliegen klingt tollkühn, denn sie will Royd ...

England 1824:

Als die schöne und temperamentvolle Isobel Carmichael in Royd Frobishers Büro stürmt, ahnt er bereits, dass sie sich nicht abwimmeln lässt. Ihr Anliegen klingt tollkühn, denn sie will Royd auf einer Rettungsfahrt begleiten. Eine Verwandte, die angeblich entführt wurde, um in einer Mine zu schuften, soll Royd befreien. Allerdings befindet sich diese Mine weit entfernt. Eine lange und gefährliche Schiffsreise liegt somit vor den beiden.
Royd ist hin und hergerissen. Einerseits will er Isobel nicht in Gefahr bringen, denn er liebt seine Exverlobte immer noch heimlich, andererseits kann er ihre Fähigkeiten gut benötigen, denn sie hat genauso viel Fachverstand wie er, wenn es um Schiffe geht.
Dass er die Rettungsfahrt sowieso antreten würde, ahnt Isobel jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tatsächlich wurde Royd aus höchsten Regierungskreisen beauftragt, die Schurken, die eine Edelsteinmine aufgetan haben und dort entführte Menschen für sich arbeiten lassen, dingfest zu machen. Besonders pikant an der Angelegenheit ist, dass es sich bei den Kriminellen um Angehörige des Hochadels handeln soll. So ist also höchste Geheimhaltung und ein kluges Vorgehen Vorschrift.

Isobel gelingt es dennoch Royd zu überreden, dass sie ihn begleiten kann. Und mehr noch, auch Royds übrige Familienmitglieder und deren Frauen sind bei dieser gefährlichen Mission mit von der Partie.
Isobel hofft insgeheim aber auch, dass sie und Royd sich endlich aussprechen können. Denn bis heute weiß die schöne Frau nicht, wieso Royd sich damals plötzlich von ihr fernhielt. Und auch auf Royd wartet auf dieser Reise eine Überraschung…

Es ist eine Weile vergangen, seitdem ich einen historischen Liebesroman von Stephanie Laurens in die Hände nahm. Denn ich fand ihre aktuellen Romane eher mittelmäßig im Vergleich zu den ersten Cynster Romanen. Die größte Enttäuschung barg dann für mich die Black Cobra Reihe. Dazu konnte ich mit ihren ausschweifend geschriebenen und schwülstig formulierten Liebesszenen noch nie so viel anfangen.
Aber als ich diesen vierten Teil der Frobisher Reihe auf einem Remittendentisch entdeckte, konnte ich dann doch nicht widerstehen und habe noch einen Versuch gewagt.
Um es vorweg zu sagen, ich hätte es lieber bleiben lassen sollen!
Hier stimmt leider für meinen Geschmack gar nichts. Der Love Story Plot wirkt total konstruiert und die Rahmenhandlung um die Edelsteinmine ist lieblos und unlogisch konzipiert, wie es auch bei der unsäglichen „Black Cobra“ Reihe der Fall war.
Dazu kommen noch eine „Hidden Baby“ Passage, die nebenher abgehandelt werden muss und träge und langweilige Romanceanteile, die sich, wieder mal, durch unendlich altbacken und schwülstig wirkende Liebesszenen auszeichnen. Ich hatte wirklich gehofft, dass Romanceautoren die 80er und 90er Jahre überwunden hätten, in denen wahre „Wogen/Glut/Begierde etc. der Leidenschaft“ über ihre Protagonisten herniedergingen.

So hat man aber das Gefühl, als würde die Autorin mittlerweile nur noch typische Phrasen für ihre Liebesszenen verwenden, die man schon mehrfach so gelesen hat. Innovativ ist anders!
Auch der Krimiplot ist uninteressant geschrieben, dazu die vielen Nebenfiguren, die sich in diesem Roman tummeln und durch ihre Austauschbarkeit verwirren und natürlich sind alle entweder durch und durch gut oder bösartig gestrickt.
Ich habe mich selten so gelangweilt wie beim Lesen dieses Romans und werde in Zukunft wohl nur noch die älteren Romane der Autorin lesen, denn früher konnte sie besser schreiben für mein Empfinden.

Kurz gefasst: Routinierte aber lieblos dahingeschrieben wirkende Historical Romance, mit schwülstig formulierten Liebesszenen, die weniger prickeln als langweilen.

Frobisher Reihe:

1. Teil: Eine ungezähmte Lady
2. Teil: Gespielin der Liebe
3. Teil: Meisterin der Verführung
4. Teil: Verwegene Geliebte


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