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Veröffentlicht am 22.02.2024

Popcorn-Kino fürs Auge! Leichter, aber rasanter und spannender Romantic Suspense mit mäßigen Para-Einflüssen aus der Feder der Autorin.

Im Rausch der Gefühle
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Clare Lancaster erfuhr erst vor kurzem wer ihr Vater ist. Sie ist das Ergebnis einer leidenschaftlichen einzigen Nacht zwischen dem schwerreichen Firmenboss Archer Glazebrook und ihrer Mutter, die einst ...

Clare Lancaster erfuhr erst vor kurzem wer ihr Vater ist. Sie ist das Ergebnis einer leidenschaftlichen einzigen Nacht zwischen dem schwerreichen Firmenboss Archer Glazebrook und ihrer Mutter, die einst für Archer arbeitete. Doch Clare ist keine gewöhnliche Frau. Sie besitzt unglaubliche paranormale Fähigkeiten, kann jede noch so geschickt vorgetragene Lüge aufdecken und hatte zunächst stark unter ihrer teilweise auch sehr belastenden Gabe zu leiden, bis sie es dank der Arcane Society; eine Gemeinschaft die bereits seit Jahrhunderten Mitglieder mit genannten paranormalen Fähigkeiten fördert und schützt, gelernt hat, diese Gabe, zumindest in sehr brenzlichen Situationen etwas dämpfen zu können. (Da sonst ihr komplettes Bewusstsein ausgeschaltet wird, wenn sie jemanden bei einer besonders schwerwiegenden Lüge ertappt.)

Ihre Gabe war es dann auch, die sie dazu brachte, Kontakt mit ihrer Halbschwester Elizabeth aufzunehmen. Elizabeth hatte kurz zuvor Brad geheiratet und Brad entpuppte sich als gefährlicher Soziopath, der seine Frau langsam aber sicher in den Wahnsinn und in den Selbstmord treiben wollte. Elizabeth gelang es jedoch sein Vorhaben zu vereiteln, doch ausgerechnet sie war es dann auch, die Brad ermordet in seiner Wohnung auffand.
Seitdem ist einige Zeit vergangen. Obwohl Clare zwar von der Polizei verdächtigt wurde, Brad getötet zu haben, konnte man ihr nichts nachweisen. Dennoch verlor sie ihren Job und lebte in der Hoffnung dass sich ihr Schicksal eines Tages wenden könnte, seitdem in San Francisco.

Nun setzt Archer alles daran, seine Tochter dazu zu überreden, dass sie die Vorsitzende seiner Charity Stiftung werden soll, doch Clare, die deswegen extra angereist ist, ziert sich noch, da sie sich geschworen hat, keine Almosen von ihrem Vater anzunehmen.
Auf einer Party von Archer lernt Clare den undurchsichtigen und attraktiven Mitarbeiter ihres Vaters, Jake kennen. Sogleich schlagen ihre Instinkte und Fähigkeiten Alarm. Sie spürt mit allen Fasern ihres Seins, dass Jake nicht in allen Belangen die Wahrheit sagt. Dennoch fühlen sich beide stark zueinander hingezogen und als auf Clare Mordanschläge verübt werden, ist er es, der sie beschützen will. Sie ahnt da jedoch noch nicht, dass auch Jake starke, paranormale Fähigkeiten besitzt. Genau wie Clare wurden seine außergewöhnlichen Fähigkeiten ebenfalls von der Arcane Society mit der höchsten Stufe bedacht. Jake ist im Gegensatz zu Clare jedoch ein Jäger. Gesegnet mit untrüglichen Instinkten und ein absoluter Alpha-Mann noch dazu. Doch warum nur, gibt sich Jake in der Öffentlichkeit lediglich als normaler Anlageberater von Clares Vater aus?

Bereits vor Jahren erschien der erste Teil der Arcane Society Reihe in deutscher Übersetzung. Doch diese Arcane Society Reihe hat etwas Besonderes an sich. Die Autorin, die gleich in mehreren Liebesromangenres zu Hause ist, entschied sich dazu, eine Serie zu kreieren, die auf mehreren Zeitebenen spielt. So erschienen stets im Wechsel ein Historical, dann ein Romantic Suspense Roman usw.
Dreh und Angelpunkt des Ganzen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, ist die Arcane Society. Eine geheime Organisation, die paranormal begabte Menschen aufspürt, unter ihre Fittiche nimmt und sie fördert. Und natürlich hat diese Organisation auch einige Feinde, die seit Jahrhunderten krampfhaft versuchen, an eine geheime Formel zu kommen, die es ermöglicht ein Elixier herzustellen, das gewisse paranormale Fähigkeiten noch verstärkt und Macht und Einfluss ermöglicht. Allerdings zu einem hohen Preis. In der Regel fielen alle Menschen, die dieses Elixier nahmen, nach Absetzen der Droge dem Wahnsinn zum Opfer.

„Im Rausch der Gefühle“ (White Lies) ist zwar der erste Romantic Suspense der aus dieser Reihe in der Gegenwart spielt und man kann ihn streng genommen auch ohne Vorwissen lesen, da die Autorin den Leser gerade anfangs mit wahnsinnig vielen Informationen über die Jäger, Medialen und anderen paranormal Hochbegabten und der Arcane Society überschüttet,(mir war das ehrlich gesagt schon manchmal etwas zu viel des Guten) so dass man schnell über alles im Bilde ist. Dennoch bedeutet es schon das Tüpfelchen auf dem „i“, wenn man die Serie dennoch in richtiger Reihenfolge liest, also sich zuvor den Historical „Verzaubertes Verlangen“ zu Gemüte führt.

Ich mag Amanda Quicks historische Liebesromane schon seit Jahren sehr, da ihre Geschichten stets eine gelungene Mischung aus Romantik und Spannung versprechen, aber auch der Humor darin nicht zu kurz kommt. Die Romantic Suspense Romane der Autorin, die in der Gegenwart spielen, gestalten sich etwas anders . Hier darf man sehr prickelnde Liebesszenen erwarten und auch mehr Action.

Das Heldenpaar dieses Romans, Clare und Jake, ist sehr sympathisch gestrickt, doch trotz ihren Fähigkeiten hätte ich mir hier und da ein wenig mehr Ecken und Kanten an ihnen gewünscht. Bei ihrer Charakterisierung lässt Jayne Ann Krentz meiner Meinung nach etwas Tiefgang vermissen, doch dafür ist die Rahmenhandlung sehr spannend und auch die Suche nach dem Mörder bzw. Rädelsführer, der Clares Familie vernichten möchte, fand ich sehr packend geschildert. Die Liebesgeschichte zwischen Clare und Jake entwickelt sich schnell und explosiv; auch hier fragt man sich als Leser, warum sich die Beiden überhaupt ineinander verlieben, da sie kaum tiefschürfende Gespräche miteinander führen und Jake, Clare zudem auch einiges zu verschweigen versucht.
Doch davon einmal abgesehen liefert die Autorin mit „Im Rausch der Gefühle“ hier einen soliden, packenden Romantic Suspense Roman ab, der leichte Unterhaltung bietet.

Kurz gefasst: Popcorn-Kino fürs Auge! Leichter, aber rasanter und spannender Romantic Suspense mit mäßigen Para-Einflüssen aus der Feder der Autorin.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Die Kriegerin und der friedensstiftende Wikinger! Ungewöhnlicher Historical

Das Verlangen des Wikingers
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Aaren und ihre beiden Schwestern sind außergewöhnliche Schönheiten. Da ihr Vater sein baldiges Ende nahen sieht, bringt er sie an den Hof von Jarl Borger und erzählt diesem eine geheimnisumwobene Geschichte ...

Aaren und ihre beiden Schwestern sind außergewöhnliche Schönheiten. Da ihr Vater sein baldiges Ende nahen sieht, bringt er sie an den Hof von Jarl Borger und erzählt diesem eine geheimnisumwobene Geschichte über die Schwestern. Demnach sind ihre Mütter keine Sterblichen gewesen sondern Wallküren und es lastet auf ihnen ein Fluch. So muss Aaren, die Kriegerin, zunächst im Schwertkampf besiegt werden, bevor sie und ihre Schwestern verheiratet werden können. Jeder Mann, der die Frauen gegen ihren Willen vorher nimmt, ist des Todes.

Der Jarl bestimmt schließlich, dass Aaren gegen seinen besten Krieger antreten soll. Gegen seinen hochgewachsenen Sohn Jorund. Doch Jorund weigert sich zu kämpfen. Zu groß ist seine Abneigung geworden, andere Menschen mit dem Schwert zu verletzen, seitdem er einst in einem Blutrausch während eines Kriegszuges geriet. Außerdem hat er den christlichen Glauben angenommen. Sehr zum Verdruss seines Vaters, der nun in Aaren und ihrer Hartnäckigkeit endlich eine Chance sieht, dass sein Sohn doch noch seine Meinung ändert und seine Nachfolge antritt.

Doch trotz des Ärgers auf Jorund, der sich weigert, den Fluch zu brechen und ihn an sich als großen Unsinn abtut, ist Aaren dennoch nicht immun gegen Jorunds Reize. Und auch Jorund ist sehr angetan von der drahtigen Kämpferin, die so anders ist, als alle Frauen, die er bislang kennenlernte. Er versucht Aaren auf andere Art herauszufordern, was im Volk für viel Amüsement sorgt. Doch die Lage zwischen den Kampfhähnen spitzt sich immer mehr zu- als Aaren Jorund vor seinen Männern dessen Kampfesehre abspricht, weiß der aufgebrachte Jorund nun, dass er auf eine andere Art versuchen muss Aaren zu bezwingen…

Ich habe ja an sich ein Faible für tolle Wikingerromances und so ist dann auch Betina Krahns aktueller Historical schnell in mein Visier geraten. Nach dem Lesen stellte ich jedoch heraus, dass ich hier einen recht ungewöhnlichen historischen Liebesroman erwischt habe.

Die Autorin lässt ihr Heldenpaar in einer Zeit des Umbruchs aufeinander treffen. Während Aaren und Jorunds Vater noch dem alten Götterglauben anhängen, ist Jorund bereits zum Christentum umgeschwenkt. Und Jorunds und Aarens Denkweise in dieser Hinsicht nimmt dann auch einen sehr großen Raum in dieser Story ein, ähnlich wie in christlichen Liebesromanen/Inspirationals. Im Gegensatz zu regulären Insprirationals geht es hier in Sachen Liebesszenen aber weniger züchtig zu, so dass Leser, die auf prickelnde Liebesszenen nicht verzichten möchten, hier durchaus auf ihre Kosten kommen.

Da Jorunds und Aarens Dialoge hinsichtlich der christlichen Botschaft auch nicht belehrend oder gewollt wirken und sich stattdessen ganz natürlich in die Story hineinfügen, gibt es von dieser Seite auch keinerlei Kritik meinerseits zu vermelden.

Was dagegen für ein paar Punktabzüge meinerseits geführt hat, ist, dass ich ab der Hälfte des Romans das Gefühl hatte, als würde die Handlung auf der Stelle treten. Jorund und Aaren beharren einfach nach meinem Geschmack etwas zu lange auf ihrem Standpunkt und abgesehen von Aarens Entführung durch Jorund in eine abgelegene Holzhütte, passiert dann (bis ca. 100 Seiten vor Ende des Romans) leider nicht viel mehr, außer dass die Zähmung der Widerspenstigen voranschreitet.

Schön fand ich allerdings, dass sowohl Aaren aber auch Jorund irgendwann begreifen, was dem anderen wichtig ist und warum und sich beide in ihren Meinungen annähern.

Dass sich beide ineinander verlieben, kann man als Leser gut nachvollziehen, da die Autorin ihrem Heldenpaar nicht nur sexuelle Anziehungskraft auf den Leib schreibt, sondern dazu auch tiefschürfende Dialoge, die klar machen, dass sowohl Aaren als auch Jorund ehrenhafte Akteure sind und den jeweils anderen schätzen, auch wenn sie es zunächst nicht zugeben möchten.

Gegen Ende des Romans wird es dann etwas actionreicher, was der Story nur gut tut, doch das „Showdown“ kam mir dann wiederum zu schnell.

Auch Aarens Schwestern finden bereits in diesem Roman die Liebe ihres Lebens, was ich als ein wenig schade empfand, da auch die Schwestern und ihre Männer jeweils ihre eigene Story verdient hätten. Dennoch, besonders süß fand ich die Love Story von Leif und Marta. Über diese beiden hätte ich gerne mehr gelesen.

Kurz gefassst: Die Kriegerin und der friedensstiftende Wikinger! Ungewöhnlicher Historical, einer christlichen Romance sehr ähnlich, in dessen Fokus ein mutiges Heldenpaar steht, das sich aber zunächst nicht nur in Glaubensfragen zusammenraufen muss.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein perfekter historischer Krimi!

Pergamentum – Im Banne der Prophetin
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Eines Tages begehrt ein geheimnisvoller Mönch Einlass im Nonnenkloster Eibingen, doch es ist kein Fremder- es ist Bruder Adalbert vom Kloster Zwiefalten, einst ein Freund der berühmten Hildegard von Bingen, ...

Eines Tages begehrt ein geheimnisvoller Mönch Einlass im Nonnenkloster Eibingen, doch es ist kein Fremder- es ist Bruder Adalbert vom Kloster Zwiefalten, einst ein Freund der berühmten Hildegard von Bingen, der sich binnen kürzester Zeit auf erschreckende Art und Weise verändert hat. Sein körperlicher Zerfall ist besorgniserregend und so wird er in die Krankenstation gebracht. Aber auch geistig scheint er umnachtet zu sein, denn er spricht in einer sonderbaren Sprache, die keiner zu erkennen vermag.

Als sich die Nonne Margarete am nächsten Morgen um Adalbert kümmern möchte, ist er spurlos verschwunden. Sie findet ihn schließlich im Skriptorium- tot am Boden liegen, sein Gesicht zu einer Fratze erstarrt. In seinen Händen hält er ein geheimnisvolles Stück Pergament, das Margarete flugs einsteckt, als sie sich plötzlich beobachtet fühlt. Sie ahnt schnell, dass Adalbert getötet wurde, doch warum und von wem?

Hilfe naht jedoch kurze Zeit später, als eine angebliche Novizin; eigentlich ist es die adelige Elysa von Bergheim, die vom Beauftragten der erzbischöflichen Kanzlei den Auftrag bekommen hat, herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Todesfall wirklich auf sich hat, im Kloster Eibingen erscheint. Margarete schließt schnell Freundschaft mit Elysa und vertraut sich ihr an.

Während Elysa vier Tage bleiben um die Hintergründe des angeblichen Mordes aufzuklären; denn dann wird sie wieder weiterreisen müssen, versucht der Beauftragte der erzbischöflichen Kanzlei, Clemens von Hagen die Männer einzuholen, die Bruder Adalberts sterbliche Hülle fortgebracht haben um sie einer Untersuchung zu unterziehen und zu recherchieren, wo Adalbert vor seinem Besuch in Eibingen und mit welchen Menschen er zuvor in Kontakt getreten war.

Schnell sind sich Elysa und Clemens von Hagen sicher, dass das rätselhafte Stück Pergamentin Adalberts toten Händen gefunden, eine wichtiges Beweisstück ist denn es wurde von Hildegard von Bingen in ihrer Geheimschrift, der Lingua Ignota, angefertigt. Doch wo ist das restliche Manuskript? Eine fieberhafte, gefährliche Suche danach beginnt, denn auch die Gegner Elysas und Clemens schlafen nicht...

Da Hildegard von Bingen aufgrund des aktuellen Kinofilms wieder in aller Munde ist und ich ein Faible für klerikale historische Krimis habe, blieb mir diese Neuerscheinung nicht lange verborgen und entpuppte sich als echter Glücksgriff.

Der Autorin ist es gelungen eine sehr realistische Beschreibung des Mittelalters und des Klosterlebens zu geben, denn ihr Schreibstil ist nicht nur sehr bildgewaltig sondern versprüht zudem auch sehr viel Zeitkolorit- was das Mittelalter sehr lebendig erscheinen lässt.

Sie lässt den Leser praktisch über Elysas Schulter schauen, wenn diese versucht, das Rätsel um den toten Mönch und das verschwundene Manuskript zu lüften und schafft einige spannende Momente- man sollte das Buch also nicht gerade am Abend beginnen, denn man mag es zwischendurch nicht weglegen.

Genauso spannend gestaltet sich allerdings auch Clemens von Hagens Suche nach Antworten, die immer geschickt im Wechsel zu den Vorkommnissen im Kloster Eibingen von statten geht, wobei seine Abenteuer jedoch eine Spur zu oft glücklich ausgehen um glaubwürdig zu wirken, aber bei einem Unterhaltungsroman sehe ich das nicht als Kritikpunkt an- außerdem steckte vielleicht auch eine kleine Prise Vorsehung dahinter.

Unglaublich fesselnd fand ich es auch, dass Elysas Schicksal eng mit der Suche nach dem Pergament verknüpft ist, so dass ich bis zum Schluss mitgefiebert habe. Sowohl Clemens als auch Elysa sind zwei interessante, vielschichtige Akteure und man kann sich als Leser schnell mit ihnen identifizieren.

Kurz gefasst: Ein perfekter historischer Krimi!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Subtil und beklemmend- schafft Gänsehautmomente ganz ohne besondere Schockelemente

Die Todesbotschaft
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Finja, eine junge Künstlerin, bekommt eines Tages den Auftrag eines attraktiven Mannes, der sie darum bittet, bei ihm zu Hause Wandmalereien zu fertigen. Doch bevor es dazu kommt, erhält sie einen Anruf ...

Finja, eine junge Künstlerin, bekommt eines Tages den Auftrag eines attraktiven Mannes, der sie darum bittet, bei ihm zu Hause Wandmalereien zu fertigen. Doch bevor es dazu kommt, erhält sie einen Anruf ihrer Schwester Amelie, der all ihre Pläne über den Haufen wirft. Amelies Schwiegermutter und ihr Schwager kamen bei einem Autounfall ums Leben. So reist Finja zurück in ihre Heimatstadt, die am Tegernsee liegt, um für ihre schwangere Schwester und den Rest ihrer Familie da zu sein.

Amelies Schwiegervater ist auch gleichzeitig einer der Partner ihres Vaters- zusammen mit anderen betreiben sie eine renommierte Detektei für Wirtschaftskriminalität. Ursprünglich will Finja nur bis kurz nach der Beerdingung bleiben, da sie kein sehr herzliches Verhältnis zu ihrer Mutter hat, die stets Amelie bevorzugte, doch dann geschehen weitere Todesfälle in ihrem näheren Umfeld und irgendwie schwant Finja, dass mehr dahinter stecken muss, als zufällige Unglücksfälle. Kurz zuvor hatte sie auf der Beerdigung ihres Schwagers und deren Mutter beobachten können, dass bei allen Partnern, einschließlich ihres Vaters ominöse Umschläge auf den Windschutzscheiben ihrer Autos befestigt wurden, wobei nach dem Öffnen allgemeine Nervösität bei allen spür und sichtbar wurde. Und dann stirbt auch noch Amelie! Trotz aller Trauer wird Finja klar, dass sie, ob sie will oder nicht, nicht eher Ruhe finden wird, bis sie Licht ins Dunkel gebracht hat.

Doch was sie dann erfährt, bringt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und stellt ihren bisherigen Familiensinn auf eine harte Probe!

"Die Todesbotschaft" der Autorin Sabine Kornbichler, ist ein Psychothriller, der ganz ohne große Effekthascherei auskommt. Er beginnt sehr ruhig, mit einer gewissen Langsamkeit- zunächst wird die Heldin des Romans, Finja vorgestellt, bzw. man bekommt als Leser ihre Gefühls und Gedankenwelt sehr gut vermittelt, da die Autorin ihre Heldin in der Ich-Perspektive agieren lässt. Doch ab dem Zeitpunkt, als Finja wieder in ihrem Heimatort ist, nimmt die Geschichte stetig an Fahrt auf, so dass man den Roman kaum zur Seite legen mag, was besonders daran liegt, dass die Autorin die Fähigkeit hat, ihren Hauptfiguren Leben einhauchen zu können und deren Charaktere sehr real wirken zu lassen. Die Story als solche ist sehr eindringlich und beklemmend- besonders, als noch eine weitere weibliche Person ins Spiel kommt, die sich in einer Psychiatrie befindet und unbedingt ihr neugeborenes Kind wieder sehen möchte.

Auch ihre Geschichte geht unter die Haut und schürt die Neugierde des Lesers, vor allem, weil man zunächst nicht einordnen kann, was diese Frau mit Finja zu schaffen hat.
Obwohl man schnell ahnt, dass die Todesfälle etwas mit der Firma ihres Vaters zu tun haben müssen, ist die Auflösung dann doch so unfassbar, dass man nach dem Lesen erst einmal einige Zeit inne halten muss- wenigstens ging es mir so, nachdem ich mit der Skrupellosigkeit diverser Personen konfrontiert wurde.

Was ich sehr positiv fand, war, dass auch die sogenannten Bösewichte vielschichtig beschrieben wurden- trotz ihrer angesprochenen Skrupellosigkeit hatten sie auch ihre guten Seiten. Dieser Hauch von Menschlichkeit macht ihre Taten eigentlich noch unglaublicher.

Kurz gefasst: Subtil und beklemmend- schafft Gänsehautmomente ganz ohne besondere Schockelemente. Für mich einer der besten Psycho-Thriller des Jahres 2010!


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Veröffentlicht am 22.02.2024

Spannend

Das Richterspiel
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Marlene gibt, als ihr Vater unheilbar krank wird, ihren Job als Biologinauf, um ihn zu pflegen bis er stirbt. Nach seinem Tod beschließt sie, einen selbstständigen Altersbetreuungsservice aufzuziehen. ...

Marlene gibt, als ihr Vater unheilbar krank wird, ihren Job als Biologinauf, um ihn zu pflegen bis er stirbt. Nach seinem Tod beschließt sie, einen selbstständigen Altersbetreuungsservice aufzuziehen. Ausgerechnet auf Silvester hat eine Lieblingskundin von ihr, Frau Momberg, einen Unfall. Sie fällt von der Leiter und muss umgehend ins Krankenhaus. Bevor sie vom Krankenwagen weggebracht wird, bittet sie Marlene noch darum, sich mit einer ihrer Töchter in Verbindung zu setzen, damit diese sich um die Katze kümmert.

Aber auch Stunden später lässt die zurückgelassene Katze Marlene nicht los und so macht sie sich zusammen mit Max, einem Freund ihres Bruders auf den Weg zu Frau Mombergs Haus, um nach der Katze zu sehen.
Das Licht brennt jedoch und sie finden im Wohnzimmer eine erdrosselte Leiche vor - wie sich später herausstellt, handelt es sich dabei um eine der vier Töchter von Frau Momberg.

Wer hat Dagmar Momberg getötet und warum? Diese Fragen lassen auch den erblindeten Kommissar a.d. Arnold Claussen nicht los, der Marlene engagiert, damit sie ihn bei seiner privaten Ermittlungsarbeit begleitet.
Durch Arnold Claussen wird auch Marlene immer mehr in den rätselhaften Mordfall hineingezogen, der sie langsam heranführt an menschliche Abgründe, die sich während ihrer Recherche auftun...

"Das Richterspiel" ist ein psychologisch dichter Krimi aus deutschen Landen. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe mit den psychologischen Aspekten ihres Romans gegeben. Ihre Erläuterungen, wieso manche Akteure ihres Buches letztendlich zu tickenden Zeitbomben werden, werden plausibel vermittelt und bescheren dem Leser eine Gänsehaut.
Allerdings sind die Hauptthemen dieses Buches sehr aufwühlend. Trotz des eingängigen Schreibstils möchte ich das Buch daher nicht als "leichte Kost" bezeichnen.

Marlene, die weibliche Hauptakteurin ist eine sehr nachdenkliche, sensible junge Frau, die sich über vielerlei Dinge in ihrem Leben Gedanken macht. Es fällt dem Leser, dank der "Ich-Form" sehr leicht, Marlenes Beweggründe zu verstehen und sich mit ihr zu identifizieren.

Ihr zur Seite gestellt wurde ein knorriger, pensionierter Kommissar der seit seiner Erblindung mit seinen eigenen, inneren Ängsten zu kämpfen hat. Obwohl sie sich oft streiten, respektieren sie einander und gerade die gemeinsamen Dialoge zwischen Marlene und Arnold Claussen während ihrer Ermittlungsarbeit sind sehr interessant von der Autorin in Szene gesetzt worden.

Die Auflösung des Falles; eigentlich sind es ja zwei Fälle, denn es geht unter anderem in dem Roman neben dem Mord auch um Kindesentführung, zieht sich meiner Meinung nach trotz aller positiven Eindrücke, die ich von diesem Krimi hatte, ein wenig in die Länge, allerdings bleibt die Spannung jederzeit gewahrt.

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