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Veröffentlicht am 02.03.2022

: Ein Gute Laune Buch mit Wohlfühlfaktor und einer süßen Liebesgeschichte

Querbeet ins Glück
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Maddie ist Musicaldarstellerin und für ihren neuen Job nach Berlin gezogen. Dort fühlt sie sich anfangs ziemlich allein, aber zumindest versteht sie sich gut mit ihrer Vermieterin Gabi, die einen grünen ...

Maddie ist Musicaldarstellerin und für ihren neuen Job nach Berlin gezogen. Dort fühlt sie sich anfangs ziemlich allein, aber zumindest versteht sie sich gut mit ihrer Vermieterin Gabi, die einen grünen Daumen hat und mit Gleichgesinnten viel Zeit in einer Grünanlage verbringt, wo alle zusammen und mit viel Liebe, eine kleine Gartenoase geschaffen haben. Direkt neben einer Kleingartenanlage übrigens und von den Kleingärtnern misstrauisch beäugt, denn Vegetarier und Veganer können doch nicht wirklich Tür an Tür, mit Hobbygrillern und Fleischessern leben, oder?

Als Gabi einen Unfall hat und viel Zeit für ihre Erholung benötigt, im Kreise ihrer Familie, ist es an Maddie, in dieser Zeit für Gabi einzuspringen im Garten. Doch Maddie hat keinerlei Erfahrung mit dem Gärtnern und staunt zunächst schon etwas über die vielen Ökos, die sich in der Anlage tummeln. Übrigens genauso schräg findet sie die Kleingärtner nebenan.
Als Maddie auf den attraktiven Mo und dessen kleinen Sohn trifft, ist sie ganz schön beeindruckt und nicht nur über ihr immenses Wissen, was Pflanzen und Tierwelt betrifft.
Schnell verguckt sie sich in Mo, doch glaubt sie nicht wirklich an eine feste Beziehung mit ihm, weil ihr Job ziemlich anstrengend ist und ihr nicht viel Freizeit lässt. Schon ihre vorige Beziehung war aus diesen Gründen gescheitert. Dazu scheint auch Mo lieber eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen anzustreben, oder?
Und dennoch fühlt sich Maddie unzufrieden…

„Querbeet ins Glück“, ist mein erster Roman von Lisa Kirsch und ich war ganz angetan vom beschwingten Schreibstil, von den, zum Teil, knorrigen Akteuren, die wie echte Originale wirken und der gelungenen Mischung aus humorigem Unterhaltungsroman und Selbstfindungsstory mit Tiefgang. Ein wenig erinnert mich Lisa Kirschs Art zu Schreiben an die der Autorin Petra Hülsmann, deren Romane ich ebenfalls sehr mag.
Und wer die Bücher genannter Autorin kennen sollte und genauso schätzt, dem empfehle ich auch unbedingt diese Lektüre hier.

Ich bin zwar nicht unbedingt ein Fan des Gärtnerns, eher das Gegenteil muss ich gestehen. Aber selbst ich Gartenmuffel, fand es unglaublich interessant, was die Autorin zum Thema beisteuert. Ob es nun um Nutzpflanzen geht, die Aufzucht von Hühnern etc. oder um den Artenschutz.

Maddie, die Romanheldin, ist eine Akteurin mit Ecken und Kanten. Sie hadert mit sich, ist unsicher und steht an einem Scheideweg in ihrem Leben. Das hat sie übrigens mit Mo gemeinsam. Ob die beiden sich bekommen oder nicht, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, dass müsst Ihr schon selbst nachlesen. Nur so viel- man kann sich gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt einfinden und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Mehr noch, man leidet und lacht mit Maddie mit; letzteres etwa, wenn sie von einem anhänglichen Huhn namens Inge verfolgt wird. Genauso amüsant wie das Huhn sind aber auch die knorrigen Kleingärtner, schön spießig aber mit viel Herz beschrieben, die natürlich auch Gartenzwerge in ihrem Garten platziert haben. „Querbeet ins Glück“ bietet die perfekte Unterhaltung um für ein paar Stunden vom grauen Alltag abzuschalten und sich abzulenken. Ein Gute Laune Buch mit Wohlfühlfaktor, das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Spannung verzweifelt gesucht- zäher australischer Krimi in dessen Fokus eine eigenwillige, spröde Heldin steht.

Dark Lake
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Detektive Gemma Woodstock lebt und arbeitet in der australischen Kleinstadt Smithson. Sie ist Mutter eines Sohnes und ein absoluter Workaholic. Seit sie einen Serienkiller überführte, hat sie auch die ...

Detektive Gemma Woodstock lebt und arbeitet in der australischen Kleinstadt Smithson. Sie ist Mutter eines Sohnes und ein absoluter Workaholic. Seit sie einen Serienkiller überführte, hat sie auch die letzten Männer, die sie einst belächelten, überzeugt.
Ihr Chef hält große Stücke auf sie und obwohl sie bereits mit ihrem Lebensgefährten den gemeinsamen Sohn großzieht, hat sie eine geheime Affäre mit ihrem Partner Felix, der ebenfalls liiert ist. Gemmas Privatleben, ist also genau genommen, eine ziemliche Katastrophe, doch Hauptgrund für ihre Wankelmütigkeit ist ihre Verlustangst. Einst verlor sie ihre erste große Liebe und seitdem ist sie von Schuldgefühlen geplagt.

Als sie eines Tages zu einem Tatort gerufen wird, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. In einem See, umkränzt von langstieligen Rosen, liegt die ermordete Highschool Lehrerin Rosalind Ryan. Rosalind und Gemma waren einst Klassenkameradinnen.
Dennoch lässt sich Gemma nicht davon abhalten, an dem neuen Fall zu arbeiten. Wer kann nur ein Interesse daran gehabt haben, die überall so beliebte Lehrerin zu töten?
Gemma und ihr Partner ermitteln in alle Richtungen, auch Familie, Kollegen oder Schüler werden dabei nicht ausgespart. Und schon nach kurzer Zeit ist ihnen klar, das Mordopfer war eine Frau voller Geheimnisse und Widersprüche…

„Dark Lake“ von Autorin Sarah Bailey entdeckte ich auf einem Remittendentisch und war sogleich von der dunklen Atmosphäre, die das Cover verströmte, in den Bann gezogen. Zudem lässt eine andere Autorin, Karen Dionne, dank eines gut platzierten Werbeklebers die Leser wissen „Dieser Thriller wird die Leser bis tief in die Nacht wach halten“.
Na wer kann da schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht. Zudem sollte „Dark Lake“ gleichzeitig Auftaktband einer neuen Thrillerreihe, mit Detective Gemma Woodstock, sein.

Also bekommt der Leser hier die Möglichkeit die Romanheldin über weitere Bücher hinweg zu begleiten und mehr über ihr Leben, ihr Denken und ihre Arbeit zu erfahren.
Das hat sicherlich seinen Reiz. Dazu beschreibt die Autorin, die, zum Teil knorrigen Bewohner des Ortes sehr bildhaft und lebensecht. Und auch der Ermittlungsarbeit widmet sie sehr viel Aufmerksamkeit. Man hat als Leser praktisch das Gefühl, man begleite die Romanheldin Stunde um Stunde, tagelang ohne Unterbrechung. Gemmas Privatleben, aus ihrer Sicht, also in „Ich-Form“ geschildert, nimmt ebenfalls einen großen Raum in dieser Story ein.

Und nun kommen wir zu meinem Problem. Gemma ist leider eine absolut unsympathische Romanheldin. Sicher, einerseits sind da ihre seelischen Altlasten, die einiges erklären, doch sie wirkt dermaßen gefühlskalt und egoistisch in manchen Situationen, dass man eher abgeschreckt ist und nicht wirklich Empathie für sie und ihre Situation aufbringen kann. Einzig für ihren Sohn empfindet sie tiefe Liebe, doch wie sie mit ihrem Lebensgefährten umspringt, nervt irgendwann nur noch.
Erschwerend kommt dazu, dass sich die Ermittlungsarbeit ziemlich zäh gestaltet. Ich habe mich regelrecht durchs Buch quälen müssen und hätte wohl auch schon mittendrin abgebrochen, wenn ich nicht etwa die nervige Macke hätte, sämtliche gekauften Bücher auch bis zum Ende durchlesen zu müssen.
Der Krimi dümpelt also stets auf gleichem Spannungslevel vor sich hin, bis jemand aus Gemmas persönlichem Umfeld in Gefahr ist. Aber auch diese Situation entspannt sich nach wenigen Seiten schon wieder und ab da geht es spannungsarm bis zuletzt, weiter. Man kann sich gut denken, wer womöglich ein Interesse daran hatte, Rosalind zu töten, da Gemmas gedankliche Rückblenden schon sehr viel verraten. Und so möchte ich abschließend sagen, dass ich ehrlich gesagt froh war, den Buchdeckel nach über 500 Seiten schließen zu können. Einen weiteren Teil der Reihe werde ich wohl nicht mehr lesen wollen.

Kurz gefasst: Spannung verzweifelt gesucht- zäher australischer Krimi in dessen Fokus eine eigenwillige, spröde Heldin steht.

1. Teil: Dark Lake
2. Teil: Into The Light
3. Teil: Where the Dead Go (noch nicht übersetzt)

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Harry & Sally im Verlagswesen…. Mein erstes Komödien-Lesehighlight in 2022, das ich mir auch gerne verfilmt wünschen würde.

Aber der Sex war gut
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Annie Shepherd hat das geschafft, von dem viele ihre Kolleginnen und Kollegen nur träumen. Sie ist Bestsellerautorin der „Trust me“ Buchreihe, die dermaßen beliebt ist, dass sie auch bereits verfilmt wurde. ...

Annie Shepherd hat das geschafft, von dem viele ihre Kolleginnen und Kollegen nur träumen. Sie ist Bestsellerautorin der „Trust me“ Buchreihe, die dermaßen beliebt ist, dass sie auch bereits verfilmt wurde. Mit Julia Roberts in der Rolle der Romanheldin! Annie ist nun steinreich, hat in Joe ihre große Liebe gefunden und könnte eigentlich glücklicher nicht sein. Doch von einem Tag auf den anderen, wendet sich das Blatt.

Alles beginnt damit, dass der um einiges ältere Joe, ausgerechnet beim leidenschaftlichen Tete a tete, seinen letzten Seufzer macht. Annie wird durch seinen Tod völlig aus der Bahn geworfen und fühlt sich wie seine Mörderin.

Doch es kommt noch schlimmer! Joes Rechtsanwalt eröffnet Annie, dass Joe sein Testament geändert hat und nun dessen Tochter Alleinerbin des gesamten Vermögens ist, was auch sämtliche Einnahmen der „Trust me“ Reihe mit einschließt. Denn Annie hatte einst Papiere unterschrieben, die Joe diesbezüglich freie Hand ließen. Mit nur noch knapp 400 Dollar auf dem Konto lässt sich nicht viel anfangen, vor allem nicht für eine Frau, die mittlerweile ein luxuriöses Leben gewohnt ist. Und so bleibt nur einer, der Annie aus dieser auswegslosen Situation retten soll- Ihr britischer Literaturagent Henry!

Henry ist nicht gerade der Ritter in glänzender Rüstung, der zu ihrer Rettung herbei eilen soll- eigentlich können sich die beiden nicht wirklich ausstehen. Während Annie Henrys snobistische Art auf alle anderen herabzusehen hasst, hält Henry Annies schriftstellerische Künste für eine Lachnummer. Immerhin, der Erfolg gibt ihr dennoch Recht und da sie die einzige Autorin ist, die ihm momentan viel Geld einbringt, sozusagen seine goldene Henne, wäre es unklug, sie zu vergrätzen. Aber Annie hat noch eine weitere Hiobsbotschaft in petto, die auch seine Reputation gefährden könnte. Sie eröffnet ihm, dass eigentlich Joe die „Trust me“ Reihe verfasste und sie lediglich als Vorzeigefigur fürs Marketing diente.
Joe, der einst einen literarischen Bestseller schrieb, wollte nicht damit in Verbindung gebracht werden, da die „Trust me“ Reihe, bislang eher für seichte Unterhaltung stand.

Henry ist fassungslos, denn der Abgabetermin für den neuen Band der „Trust me“ Reihe, ist bereits in sechs Wochen! Wie soll es ihm gelingen, das Ruder noch herumzureißen? Annie und Henry sitzen plötzlich also im selben Boot, denn auch er hat Neider, die ihn nur zu gerne versagen sehen würden und bereits scharf auf seinen Job sind...

Der Roman, „Aber der Sex war gut“ von Aly Mennuti, fiel mir eher zufällig auf beim Stöbern im Web. Die überwiegend positiven Rezensionen dazu, ließen mich neugierig werden, wenn ich den Romantitel auch ein wenig reißerisch fand. Und ehrlich gesagt, könnte der, völlig in die Irre führende deutsche Romantitel, Käufer anlocken, die eigentlich gar nicht die Zielgruppe sind, für diesen wunderbaren, witzigen Chick-Lit.
Denn es handelt sich hier keinesfalls um erotische Lektüre oder gar eine herzerwärmende, leicht schwülstige Liebesromanze. Sicherlich spielt die Liebesgeschichte hier eine untergeordnete Rolle, doch eigentlich ist dieser Roman in erster Linie eine richtig tolle Komödie, die mit spritzigen und cleveren Dialogen aufwartet, die einem ein breites Grinsen beim Lesen bescheren. Der Roman spielt in der Welt des Verlagswesens und ich fand den Blick hinter die Kulissen sehr spannend und interessant von der Autorin vermittelt.

Im Fokus des Romans stehen Annie und Henry und beide dürfen ihre Gedanken und Gefühlswelt dem Leser auf direkte Art und Weise vermitteln. Nämlich immer im Wechsel und in „Ich-Form“ dargeboten. Ich fand, dass es dem Leser einen besonders intensiven Blick auf das Innere der Hauptfiguren ermöglicht und obwohl weder Annie noch Henry durchweg liebeswert sind, schließt man sie trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihre Ecken und Kanten in sein Leserherz.

Aber vor allem der Humor, den die Autorin hier an den Tag, bzw. ihren Protagonisten in den Mund legt, ist einfach nur großartig. Ich liebe die spritzigen Kommentare und den trockenen Humor der beiden sehr und hoffe und wünsche gleichermaßen, dass dieser Romanstoff irgendwann einmal verfilmt wird. Und zwar nicht als 0 8 15 Romance für einen Streamingdienst, sondern für die große Leinwand!

Annie und Henry sind vielleicht nicht ganz Harry & Sally, doch sie sind oftmals nahe dran, wenn sie sich gegenseitig befeuern, aber, in guten Momenten auch zusammenraufen und begreifen, was sie an dem anderen eigentlich schätzen. Und natürlich gehen Romantiker nicht ganz leer aus. Wer damit leben kann, dass er hier wenig Erotik zu bieten bekommt, wird dennoch auf seine Kosten kommen. Besonders süß fand ich die Romanpassage, in der die beiden miteinander tanzen und zwar zu dem OMD Klassiker aus „Pretty in Pink“. In diesem Moment knistert es so wunderbar zwischen Annie und Henry und es bleibt trotzdem völlig kitschfrei.

Zugegeben, ich fand schon, dass es der letzten Wendung nicht mehr bedurft hätte, um ein wenig mehr Dramatik hineinzubringen. Andererseits ist Henry auf seine Art ebenfalls ziemlich dickschädelig und muss erst einen Lernprozess durchmachen.
Richtig knuffig ist der Sohn von Henry beschrieben, der alle Register zieht um seinen Vater mit Annie zu verkuppeln und dieser kleine Racker sorgt dann auch für rührende Momente, innerhalb der überwiegend heiteren Geschichte.

Kurz gefasst: Harry & Sally im Verlagswesen…. Mein erstes Komödien-Lesehighlight in 2022, das ich mir auch gerne verfilmt wünschen würde.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Seichter und platter erotischer Roman. Eher schlechtes Fast Food, als lukullischer Genuss

Love Recipes – Verführung à la carte
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Lili DeLuca staunt nicht schlecht, als sie in dem italienischen Restaurant ihrer Familie einen kochenden Einbrecher entdeckt. Sie fackelt nicht lange und streckt ihn mit einer Pfanne nieder. Doch nur wenig ...

Lili DeLuca staunt nicht schlecht, als sie in dem italienischen Restaurant ihrer Familie einen kochenden Einbrecher entdeckt. Sie fackelt nicht lange und streckt ihn mit einer Pfanne nieder. Doch nur wenig später muss sie einsehen, dass sie keinesfalls einen Kriminellen vor sich hat, sondern eigentlich, ihren Retter in der Not. Zwar ist Jack Kilroy kein Ritter in glänzender Rüstung, sondern lediglich ein Starkoch, doch wurde er von Lilis Schwester engagiert, um das Ristorante DeLuca bekannter zu machen. Direkt vor Ort soll schon bald ein Kochwettbewerb für das Fernsehen gedreht werden und Jack und Lilis Vater werden darin Konkurrenten sein.

Die beiden Alphamänner sind es gewohnt, dass man ihnen blind folgt, doch ausgerechnet Lili gerät zwischen ihre Fronten, als sie sich auf eine unverbindliche Affäre mit Jack einlassen möchte. Der wiederum, handelt entgegen allen ihm entgegengebrachten Vorurteilen und bietet Lili stattdessen eine feste Beziehung an. Lili zögert, denn Jack ist zwar höllisch attraktiv, doch sie fürchtet, dass sie einen Mann wie ihn niemals auf Dauer halten könnte…

„Love Recipes- Verführung a la Carte“ verlockte mich auf einem Remittendentisch, wegen des niedlichen Covers und des witzig klingenden Klappentextes. Ich erhoffte mir eine süße, kurzweilige und freche Liebesgeschichte mit viel Humor und einer Prise Erotik und Romantik verfeinert. Doch statt des Leckerbissens, bekam ich eine Story serviert, die selbst schmale Heftromankost, im Vergleich, noch wie eine Hauptmahlzeit wirken lässt.

Kate Meaders Roman ist so dermaßen seicht, dass man es beim Lesen kaum fassen kann. Sicher, es mag ein Liebesroman sein, den man hier bekommt und ja, erotische Romane sind zumeist auch nicht gerade wegen ihres (möglichen) Tiefgangs beliebt- es sei denn man nimmt das Wort Tiefgang wortwörtlich 😉 doch ich erwarte bei einem Roman in Taschenbuchformat, der mal satte 13 Euro gekostet hat, zumindest in Ansätzen, eine solide Geschichte, witzige und nicht so platte Dialoge und ein Heldenpaar, das ein bisschen mehr charakterliche Substanz zu bieten hat.

Dazu nervt es unheimlich, dass Jack sich für den attraktivsten Burschen überhaupt hält, dem wirklich keine Frau widerstehen kann. Seine Anmachsprüche erinnern an graue 70er und 80er Jahre Vorzeiten, als Machos und Höhlenmenschen noch beliebt waren, in einschlägigen Kreisen. 😉 Und dass er sämtliche Frauen in seiner Nähe mit „Baby“ anspricht, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Das und die Tatsache, dass der Herr zwar gut austeilen, aber schlecht einstecken kann.

Die Liebesgeschichte von „Barbie & Ken“ wird durch diverse dramatische Momente aufgepeppt- dazu haben auch einige andere Familienmitglieder des DeLuca Clans denkwürdige Auftritte, die in weiteren Bänden der Buchreihe ihre eigene Geschichte bekommen werden. Nur, sind besagte Familienmitglieder durchweg ebenfalls so unsympathisch gestrickt und behandeln die Heldin wie einen Fußabtreter. Ich für meinen Teil bin schon nach dem ersten Teil bedient/satt und werde um weitere Teile der Romanreihe nun einen großen Bogen machen, denn die Liebesgeschichte über Lili und Jack ist mir ziemlich auf den Magen geschlagen. Da konnten selbst die erotischen Liebesszenen nicht mehr viel retten, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tun mag. 🙁

Kurz gefasst: Seichter und platter erotischer Roman. Eher schlechtes Fast Food, als lukullischer Genuss.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Unterhaltsamer, atmosphärischer Roman, mit einer ungewöhnlichen Heldin im Fokus

The Maid
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Molly Gray liebt ihren Job mit Leib und Seele! Er gibt ihr den nötigen Halt im Leben, spornt sie an stets ihr Bestes zu geben und kommt ihrem Sinn nach Ordnung und Sauberkeit genau recht. Ihr Chef hält ...

Molly Gray liebt ihren Job mit Leib und Seele! Er gibt ihr den nötigen Halt im Leben, spornt sie an stets ihr Bestes zu geben und kommt ihrem Sinn nach Ordnung und Sauberkeit genau recht. Ihr Chef hält große Stücke auf sie, doch unter ihren Kolleginnen und Kollegen ist sie nicht gerade beliebt. Das liegt vor allem daran, dass Molly und wie sie ihre Welt sieht, schwer verstanden wird. Denn Molly ist besonders. Sie zeigt Züge von Autismus; so fällt es ihr gar schwer, die Mimik und Gestik ihrer Mitmenschen richtig zu deuten oder deren Bemerkungen. Schon in der Schule wurde sie deswegen von ihrem Mitschülern gehänselt und auch heute noch fällt es ihr schwer, Freundschaften zu schließen. Seit ihre geliebte Großmutter starb, ist Molly daher sehr einsam. Zudem fehlt es, seitdem Molly von einem Mann übers Ohr gehauen wurde, an finanziellen Rücklagen. Und so muss die junge Frau viele Sonderschichten im Grand Hotel schieben, will sie ihre Wohnung, in der sie zur Miete wohnt, nicht verlieren.

Es gibt in dem Hotel einige Dauergäste oder betuchte Bewohner, die immer mal wieder dort logieren und ein großzügiges Trinkgeld hinterlassen. Auch das Ehepaar Black gehört dazu. Während Molly mit Mr. Black weniger anfangen kann, knüpft sie leichte, freundschaftliche Bande zu Giselle Black. Eines Tages, als Molly wieder mal mit ihrem Reinigungswagen unterwegs ist im Hotel, um die Suite der Blacks zu säubern, stößt sie im Schlafzimmer auf Mr. Black, der seltsam reglos auf dem Bett liegt. Obwohl Molly umgehend an der Rezeption Bescheid gibt, ist es bereits zu spät- Mr. Black ist tot!
Im Zuge der Ermittlungen gerät zu Mollys Entsetzen, ausgerechnet sie in den Fokus der Polizei und so muss Molly nicht nur lernen, über sich hinauszuwachsen, sondern auch, herausfinden, wer es wirklich gut mit ihr meint…

Ich liebe Cosy-Crime, besonders, wenn die Lektüre dann entweder in Großbritannien oder Frankreich spielt und eine gewisse Atmosphäre verströmt. Dies ist auch in dem Debütroman der Autorin Nita Prose der Fall, die ihre Geschichte, zum überwiegenden Teil, in der Welt eines Nobelhotels spielen lässt. Der Roman wird in „Ich-Form“, aus der Sicht von Molly erzählt. Und das ist auch ganz gut so, denn Mollys Sichtweise ist halt eine völlig andere, als die von Menschen, die nicht autistisch sind. Man begreift, wie schwer es Molly fällt, das Handeln ihrer Mitmenschen zu deuten und dass sie keinesfalls gefühlskalt ist, auch wenn sie, durch ihren Tick, alles wörtlich zu nehmen, vielleicht so manches Mal so wirkt. Die meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen halten sie für dumm und naiv, doch tatsächlich ist Molly das keinesfalls. Sie ist halt ein wenig in ihrer Welt gefangen. Zu ihrem Autismus kommt eine gute Portion Unsicherheit und Schüchternheit, die von skrupellosen Menschen ausgenutzt wird.

Ich finde, dass Nita Prose einen angenehmen, süffigen Schreibstil an den Tag legt und im Gegensatz zu anderen Rezensenten, empfinde ich den Roman auch nicht langweilig erzählt. Es kommt einfach darauf an, was man erwartet. Zugegeben, Molly ist keine Detektivin und wäre allein, also ohne ihre Freunde, kaum in der Lage, sich zu retten, geschweige denn, die Polizei auf die wahren Täter aufmerksam zu machen. Und tatsächlich wird es zu keinem Zeitpunkt richtig spannend. Aber dennoch gelingt es Nita Prose, ihre Leser ans Buch zu fesseln. Denn man möchte schon gerne wissen, was wirklich im Grand Hotel geschah und wer Mr. Black letztendlich ermordete. Besonders die letzte Wendung hätte ich so nicht erwartet und diese und sorgte für ein tolles Überraschungsmoment bei mir. Es ist also keine klassische Krimilektüre, aber dennoch ein lesenswerter Roman mit wenigen Krimielementen versehen, über eine tapfere Romanheldin und deren Selbstfindung.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, atmosphärischer Roman, mit einer ungewöhnlichen Heldin im Fokus. Eine gelungene Mischung aus Cosy-Crime und Selbstfindungsroman.

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