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Veröffentlicht am 29.11.2021

Eine eher durchschnittliche Weihnachtsromance der Autorin

Das Funkeln einer Winternacht
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Norwegen 1936: Die junge Signy darf zum ersten Mal mit auf die Hochalm und genießt die Zeit mit den übrigen jungen Mädchen aus dem Dorf und ihrer Schwester sehr, wo sie sich um die Ziegen und Schafe kümmern ...

Norwegen 1936: Die junge Signy darf zum ersten Mal mit auf die Hochalm und genießt die Zeit mit den übrigen jungen Mädchen aus dem Dorf und ihrer Schwester sehr, wo sie sich um die Ziegen und Schafe kümmern und das Heu einholen müssen.
Doch ein Mädchen ist Signy ein Dorn im Auge, denn es spielt mit falschen Karten und nutzt die Gutmütigkeit von Signys Schwester aus. Als Signy auch noch begreift, dass ihr Schwarm sich in besagtes Mädchen verguckt hat, ist sie äußerst unglücklich…

Norwegen, 2018:

Das Pärchen Bo und Zac führt eine turbulente Beziehung. Beide sind Adrenalinjunkies, betreiben einen Reiseblog und sind beliebte Influencer, denen die Firmen unfassbar hohe Summen bieten, damit sie deren Markenprodukte auf Instagram bewerben. Während Zac völlig in diesem Job aufgeht, hadert Bo ein wenig mit ihrer Popularität. Denn diese hat auch ihre Schattenseiten. Nie kann sie mal allein sein mit Zac, ständig ist der Fotograf Lenny um sie herum; immer auf der Jagd nach dem besten Schnappschuss für ihre Follower. Obwohl Lenny wahnsinnig tolle Bilder schießt, nervt es Bo allmählich, dass ihre Privatsphäre praktisch nicht mehr vorhanden ist. Überall reisen die drei zusammen hin und selbst Weihnachten ist bereits verplant.

Die Reise ins verschneite Norwegen, sorgt für einige Überraschungen bei dem Paar. Denn die Ferienwohnung, die Lenny für sie alle gemietet hat, befindet sich auf einer einsamen und schwer zugänglichen Hochalm. Und der attraktive Enkel der betagten Besitzerin, ist alles andere als begeistert, als sie vor seiner Tür stehen. Als Anders jedoch erfährt, dass seine Großmutter die Miete schon ausgegeben hat, für ein Schneemobil, bringt er die Globetrotter zähneknirschend in die Hütte, in der sie für vier Wochen wohnen wollen. Bo ist sehr angetan von dem malerischen Ort, doch viel Zeit bleibt ihr nicht, denn Zac hat einige Abenteuer geplant. Und obwohl Bo bislang immer gut mitgehalten hat, kommt sie zum ersten Mal ins Grübeln. Ist ihr Job wirklich ein Traumjob? Und ist Zac tatsächlich der richtige Mann fürs Leben für sie?

Es ist schon ein kleines Ritual dass ich in der Vorweihnachtszeit, stets Ausschau nach tollen, romantische Weihnachtsromanen halte. Und da Karen Swan beinahe jedes Jahr ein neues Buch am Start hat und ich ihren Schreibstil sehr mag, gehört sie daher auch zu meinen Lieblingsautorinnen in der Winterzeit. Diesmal bin ich bei meiner Bewertung jedoch etwas hin- und hergerissen, denn obwohl Karen Swan das winterliche Norwegen so malerisch und atmosphärisch beschreibt, fand ich die sich entwickelnde Liebesgeschichte nicht ganz so geglückt. Dazu wurde ich mit der Romanheldin lange Zeit nicht warm. Ich fand sie unsympathisch, zickig und zu passiv. Sicher, bedenkt man ihre Vorgeschichte, kann man ihr Zögern durchaus ein wenig verstehen, doch wie sie mit dem armen Anders umspringt, fand ich einfach nur furchtbar. Und ich begann mich irgendwann zu fragen, wieso er sich überhaupt für sie interessiert. Die gleiche Frage stellte ich mir übrigens auch andersherum. Wieso nur glaubte Bo nur, dass Zac ihre große Liebe sei? Leider hat er absolut nichts Liebeswertes an sich und benimmt sich der Romanheldin gegenüber total strange. Mal umgarnt er sie mit zuckersüßen Worten, dann wieder benimmt er sich überdreht und verzogen wie ein Kleinkind und beleidigt sie. So habe ich mich schon ein bisschen, so leid es mir auch tut für die Autorin und ihr Buch, durch die Geschichte gequält.

Und auch der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit angesiedelt war, wurde leider recht unspektakulär und belanglos erzählt. Hier hätte man viel mehr herausholen können. Die Sache mit Bos Stalker, fand ich dazu ziemlich durchsichtig, so dass zu keinem Zeitpunkt echte Spannung aufkam. Wäre Anders nicht gewesen, der Romanheld, hätte ich das Buch wahrscheinlich sogar mittendrin abgebrochen. Ab der Mitte wurde der Roman dann etwas besser, so dass ich allerdings dann doch bis zum Schluss drangeblieben bin. Wer bislang noch nichts von Karen Swan kennen sollte, dem empfehle ich auf jeden Fall ein anderes Buch der Autorin auszuprobieren. Dieses hier gehört nicht zu ihren Highlights, meiner Meinung nach. Es lässt sich flüssig lesen, das schon, aber die Romantik kommt hier viel zu kurz.

Kurz gefasst: Eine eher durchschnittliche Weihnachtsromance der Autorin.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2021

Aufwühlende, unter die Haut gehende New Adult Romance, die eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte erzählt. Lesetipp!

Alles, was du mir versprichst
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Die deutschen Halbgeschwister Amelie und Ben, sind unterwegs zur Hacienda der Alvarez-Brüder, als sie, mitten im Nirgendwo, eine Autopanne haben und lieben bleiben. Nun ist guter Rat teuer, denn Amelies ...

Die deutschen Halbgeschwister Amelie und Ben, sind unterwegs zur Hacienda der Alvarez-Brüder, als sie, mitten im Nirgendwo, eine Autopanne haben und lieben bleiben. Nun ist guter Rat teuer, denn Amelies Bruder ist noch ein Kind und aufgrund diverser Umstände sowieso schon stark traumatisiert. Doch sie haben Glück im Unglück. Ein attraktiver Fremder hält kurz darauf an, der sich anbietet, sie zur Hacienda mitzunehmen. Er kann Amelies Bedenken zerstreuen und entpuppt sich, wenig später am Ziel angekommen, als der Tierarzt Ramon Alvarez. Ramon ist der Bruder von Damian und somit mit Linda verheiratet, die Amelie aufsuchen möchte.

Obwohl Ramon Amelies vorgetragene Geschichte fadenscheinig findet, denn er kann sich kaum vorstellen, dass seine Schwägerin, Amelie und Ben ausgerechnet kurz nach der Geburt ihres Kindes eingeladen hat auf das Alvarez-Landgut, versucht er zunächst freundlich zu bleiben. Doch auch Linda, die sich vorgeblich freut, Amelie und Ben zu sehen und Amelies Geschichte bestätigt, kann die aufkommenden Zweifel in den Alvarezbrüdern nicht zerstreuen.
Welches Geheimnis verbirgt die junge Deutsche vor ihnen?

Obwohl Ramon sich geschworen hat, vorsichtig zu sein, schließt er den kleinen Ben jedoch sehr schnell ins sein Herz und auch Amelie lässt ihn alles andere als kalt.
Doch er möchte nicht erneut sein Herz an jemanden verlieren, der es nicht verdient hat. Seit seiner Scheidung, ist er innerlich nämlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Sowohl Amelie, als auch Ramon ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie gut sie sich gegenseitig tun können…

In „Alles was du mir versprichst“, dem dritten Teil der New Adult Reihe von Nora Welling, die zum größten Teil wieder in Andalusien spielt, trifft diesmal der dritte Alvarez Bruder, Ramon, die Frau fürs Leben. Und ich war bereits sehr gespannt auf seine eigene Geschichte, da er im Vorgängerband bereits Erwähnung fand, denn die Romanheldin Nuria, schwärmte bereits seit Kindertagen für ihn.
Nun lernt man ihn besser kennen und begreift, dass sich hinter seiner schroffen Fassade, eigentlich nur eine verletzte, unsichere Seele verbirgt. Und dieser Punkt verbindet ihn auch mit Amelie, der Romanheldin des dritten Teils und was noch wichtiger ist, mit Ben, denn er erkennt sich selbst in dem kleinen Jungen. Amelies Geheimnis ist überaus brisant und sie hat bereits einiges in ihrem Leben erdulden müssen. Sie ist, genau wie Ramon, sehr sensibel und weiß genau, wie sie Ramon begegnen muss. Nun, zumindest, nachdem sich beide erstmal besser kennengelernt und die Fronten geklärt haben. In diesem Band erzählt die Autorin erneut eine unglaublich intensive, berührende Liebesgeschichte und ich habe wieder sehr mit dem Heldenpaar mitgebangt. Doch auch den kleinen Ben habe ich sehr schnell in mein Leserherz geschlossen.
Nachdenklich gemacht hat mich ein Handlungsnebenstrang, in dem es um ein Paar geht, dass ein Tierheim betreibt. Man führt sich eigentlich zu wenig vor Augen, dass es in anderen Ländern gang und gäbe ist, dass dort aufgenommene Tiere nach nur kurzer Zeit, wenn sie nicht vermittelt werden konnten, laut Staatsverordnung, getötet werden müssen. Diese Romanpassagen bringen einem das Problem, dass Tiere leider immer noch nicht den gleichen Stellenwert besitzen, wie alle anderen Lebewesen, näher und wühlen auf falls man sich noch nicht zuvor damit beschäftigt haben sollte. Daher fand ich es wichtig, dass es angesprochen wurde.

Ramons Art mit seinem Job umzugehen, seine Einstellung dazu, hat mich sehr berührt. Man kann seinen Zwiespalt verstehen und ich fand, dass die Autorin gut daran getan hat, ganz offen und ehrlich zu bleiben, was diese Thematik betrifft. Ich habe noch lange nach dem Lesen darüber nachdenken müssen.
Überhaupt ist dieser Roman gespickt mit sehr sinnigen Lebensphilosophien, die ihm sehr viel Tiefgang verleihen und ich war ganz traurig darüber, dass die Familiengeschichte der Alvarezbrüder mit diesem Teil nun auserzählt ist, denn gerade zum Schluss wurde es nochmals sehr spannend.

Ich vergebe für diesen großartigen und berührenden Roman gerne die volle Punktzahl und empfehle ihn uneingeschränkt weiter.

Kurz gefasst: Aufwühlende, unter die Haut gehende New Adult Romance, die eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte erzählt. Lesetipp!

Everything for You Reihe:

1. Teil: Alles, was ich für dich fühle
2. Teil: Alles, was du für mich bist
3. Teil: Alles was du mir versprichst

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2021

1000 Mal berührt… Herzzerreißende, romantische Love Story, in der aus Freunden Liebende werden. Ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman- übrigens auch für ältere Semester geeignet. ;-)

Alles, was du für mich bist
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Nuria ist die Tochter eines Paares, das bei der reichen, andalusischen Familie Alvarez angestellt ist. Während der Vater für Farmarbeiten zuständig ist, zaubert Nurias Mutter, in der Küche, die köstlichsten ...

Nuria ist die Tochter eines Paares, das bei der reichen, andalusischen Familie Alvarez angestellt ist. Während der Vater für Farmarbeiten zuständig ist, zaubert Nurias Mutter, in der Küche, die köstlichsten Gerichte. Und obwohl die junge Frau, die mittlerweile als Physiotherapeutin arbeitet, von klein auf eingeschärft bekam, sich niemals mit den männlichen Familienangehörigen des Alvarez Clans einzulassen, schwärmt sie schon viele Jahre heimlich für den charismatischen Ramon, der erst kürzlich eine schmerzhafte Trennung zu verarbeiten hatte. Zwar ist Nuria eine offene, kluge Frau, die weiß was sie will, doch wird sie, wenn Ramon in der Nähe ist, unglaublich schüchtern und tollpatschig. Und Ramon? Der scheint in ihr lediglich eine Art Schwesterersatz zu sehen.

Als eines Tages der verlorene Sohn der Alvarez-Familie, Luis, ein erfolgreicher Kite-Surfer, in den Schoß der Familie zurückkehren will, kontaktiert er ausgerechnet Nuria, anstatt seine Brüder Ramon oder Damian zu bemühen, was diese nicht gut aufnehmen.
Doch Nuria, die mit sehr viel Einfühlungsvermögen gesegnet ist, scheut sich nicht, seine Bitte zu erfüllen, schließlich ist Luis ihr bester Freund seit Kindertagen und sie kann gut verstehen, wie er sich fühlt. Denn Luis hatte einen schweren Sportunfall und hat Glück, dass er überhaupt noch lebt. Doch die schlimmen Verletzungen des Unfalls katapultierten ihn direkt in den Rollstuhl und nun hadert Luis mit seinem Schicksal. Kann Nuria ihn motivieren?

Mit „Alles, was du für mich bist“, legt Nora Welling den bereits zweiten Teil ihrer „Everything for You“ Reihe nach und obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, in dem Damian die Frau fürs Leben findet, kam ich dennoch gut hinein in die Story. Die Familie Alvarez, bzw. die drei Söhne des Hauses, sind allesamt interessante, aber auch sehr unterschiedliche Charaktere. Eines haben sie allerdings gemeinsam- Stolz und Zähigkeit, zeichnet sie aus und sie sind ganz nebenbei, attraktive Burschen.
Allerdings lassen Damian und Ramon gerne mal ihre Überlegenheit, als ältere Brüder spielen und man kann Luis Ärger gut nachvollziehen, wenn sie, wieder mal, weit über das Ziel hinauspreschen.
Der Roman spielt in Andalusien und die bildhaften Beschreibungen von Flora und Fauna, nebst, zahlreicher schmackhafter, landestypischer Spezialitäten, sorgen dafür, dass man den Ort des Geschehens als Leser praktisch vor Augen hat. Der Roman wird aus zwei Perspektiven, immer im Wechsel, erzählt. Man lernt auf diese Art und Weise das Heldenpaar besonders gut kennen. Beide sind sympathische Akteure, doch beide tragen auch seelische Verletzungen mit sich herum und ich fand, dass es Nora Welling wunderbar gelungen ist, dem Leser die Gefühlswelt ihres Heldenpaars sehr deutlich vor Augen zu führen, so dass man sich nicht nur in die Figuren hineindenken, sondern auch mitfühlen kann. Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich habe besonders mit Luis mitgelitten, ob so mancher gedankenloser Bemerkung von Seiten seiner früheren Weggefährten. Aber Nuria, die Romanheldin, ist einfach nur wunderbar und sie weiß instinktiv, wie sie Luis behandeln muss. Übrigens beruht das auf Gegenseitigkeit. Ich fand dass die beiden sehr süß miteinander umgegangen sind und Luis Idee, Nuria das Flirten und die Liebe beizubringen, hat mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dazu mag ich Romane, in denen aus Jugendfreunden Liebende werden, sehr und diese Geschichte ist herzzerreißend berührend und romantisch zugleich. Ich kannte bislang hauptsächlich Nora Wellings, übrigens ebenso empfehlenswerte Historical Romances, die sie mit einer Autorenkollegin unter dem Pseudonym Sarah Denby schreibt. Bin aber nun ganz angefixt von dieser tollen New Adult Trilogie, die ich Euch sehr gerne weiterempfehle.

Kurz gefasst: 1000 Mal berührt… Herzzerreißende, romantische Love Story, in der aus Freunden Liebende werden. Ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman- übrigens auch für ältere Semester geeignet.

Everything for You Reihe:

1. Teil: Alles, was ich für dich fühle
2. Teil: Alles, was du für mich bist
3. Teil: Alles was du mir versprichst

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Wunderbare und rundum gelungene Cosy Crime Unterhaltung, wie immer very british und amüsant serviert

Die unhöfliche Tote
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Es geht recht trubelig zu im Palast, denn nötig gewordene Renovierungsarbeiten stehen an- sehr zum Verdruss der Queen, die Veränderungen hasst. Außerdem taucht ein Gemälde aus ihrer Privatsammlung, an ...

Es geht recht trubelig zu im Palast, denn nötig gewordene Renovierungsarbeiten stehen an- sehr zum Verdruss der Queen, die Veränderungen hasst. Außerdem taucht ein Gemälde aus ihrer Privatsammlung, an dem sie sehr hing und das seit Jahren als verschollen galt, ausgerechnet in einer ihr unterstellten Behörde wieder auf. Wie kann das sein? Schließlich hätte sie das Bild, das in ihren Privaträumen hing, niemals abgegeben oder als Leihgabe zur Verfügung gestellt! Ihre Privatsekretärin Rozie, die sie hinzuzieht in dieser kniffligen Angelegenheit, denn die fragliche Behörde will das Bild nicht wieder hergeben, soll Licht ins Dunkel bringen. Doch auch Rozie hat alle Hände voll zu tun. Mehrere Angestellte der Queen haben kürzlich anonyme Briefe zugestellt bekommen. Auch Rozie ist darunter und will den feigen Briefeschreiber unbedingt stellen.

Währenddessen findet Rozies Vorgesetzter Sir Simon, im privaten Schwimmbad der Königsfamilie eine weibliche Leiche. Es handelt sich dabei um eine, von der Queen sehr geschätzte Hausbedienstete, die, so schaut es auf den ersten Blick aus, an einer durch einen Sturz zugefügten Verletzung starb und verblutete. Doch Cynthia Harris, galt unter ihren Kollegen als freche, unverschämte und ungeliebte Person und erhielt ebenfalls Drohbriefe vor ihrem Ableben.

Rozie wendet sich eigenmächtig an die Queen was ihren Chef erbost, doch Elizabeth ist da ganz auf Rozies Seite und versucht nun, so ganz im Geheimen und mit der ihr gegebenen Cleverness, Licht ins Dunkel zu bringen. Natürlich darf sie nur im Hintergrund agieren- wo kämen wir schließlich hin, wenn bekannt würde, dass Elizabeth auf detektivischen Pfaden wandelt! Doch sie hat es mittlerweile gelernt, die richtigen Fäden zu ziehen, um ihren Mitarbeitern zur rechten Zeit auf die Sprünge zu helfen…

Nachdem ich schon so begeistert vom ersten Teil der „Her Majesty The Queen Investigates“ Reihe, mit dem Titel „Das Windsor Komplott“ war- denn mal ganz ehrlich, was für eine innovative Idee ist es schließlich Queen Elizabeth II. als Hobbydetektivin agieren zu lassen?, freute ich mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, in dem es diesmal nicht nur um eine tote Haushälterin geht, sondern auch um ein verschwundenes Gemälde und einen anonymen Drohbriefschreiber, der scheinbar einige Mitarbeiter des königlichen Haushalts aus dem Weg räumen möchte.

Das Coverlayout von „Die unhöfliche Tote“, finde ich sehr geschmackvoll und gelungen und die Coloration des Covers, deckt sich wieder einmal mit den, von der Queen bevorzugten Hut- und Kleidungsfarben, was ich als sehr witzigen Einfall der Gestalter empfand.
Obwohl auch dieser zweite Teil eher dem Genre Cosy Crime zugehörig ist, kommt diesmal mehr Spannung auf und verbindet amüsante Unterhaltung; denn es ist einfach wunderbar, wenn man die von trockenem Humor gewürzten Unterhaltungen der Queen mit ihrem Mann verfolgt, mit einer ansprechenden Kriminalhandlung. Zudem darf die Queen diesmal noch ein wenig mehr im Hintergrund ermitteln und steht mehr im Fokus, als noch im Vorgängerband, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Die Queen und Rozie sind nicht nur auf der gleichen Wellenlänge, sondern harmonieren auch in detektivischer Hinsicht perfekt. Apropos Rozie! Auch von ihr erfährt man in diesem Band ein wenig mehr über ihren persönlichen Hintergrund und ihre Familie ist ein sympathischer, quirliger Haufen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch. Es wird einem wehmütig ums Herz beim Lesen von Prinz Philips Romanpassagen, der ja leider im wahren Leben kürzlich verstarb, doch zumindest in dieser Romanreihe, die zeitlich ein paar Jahre zuvor spielt, bleibt er den Lesern noch ein Weilchen erhalten.

Kurz gefasst: Seltsame Dinge gehen vor sich im Palast- Die Queen gibt sich zum zweiten Mal die Ehre und ermittelt im Geheimen… Wunderbare und rundum gelungene Cosy Crime Unterhaltung, wie immer very british und amüsant serviert.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Unterhaltsamer Auftaktband der neuen „Dallmayr“- Familiensaga- Ein Genuss für alle Sinne

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
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München, 1897:

Das Ehepaar Therese und Anton Randlkofer könnte glücklicher nicht sein, denn sie haben es geschafft! Nicht nur lieben sich beide noch wie am ersten Tag auch beruflich sieht die Zukunft ...

München, 1897:

Das Ehepaar Therese und Anton Randlkofer könnte glücklicher nicht sein, denn sie haben es geschafft! Nicht nur lieben sich beide noch wie am ersten Tag auch beruflich sieht die Zukunft sehr rosig aus. Seit ihres Umzugs in ein etwas größeres Ladengeschäft, floriert ihr Feinkostgeschäft Dallmayr und mit Herrmann, ihrem ältesten Sohn, haben sie bereits einen Erben, der eines Tages das Geschäft übernehmen soll. Doch dann schlägt das Schicksal hart zu. Anton erkrankt schwer und Therese muss das Geschäft vorerst allein weiterführen. Die resolute und findige Geschäftsfrau hat jedoch eine zupackende Familie, gute Freunde und vor allem mitfühlende Angestellte, was ihre Arbeit immens erleichtert. Außerdem lebt auch Antons und Tereses Nichte, Balbina bei ihnen und hilft ihnen, als Mädchen für alles, im Haushalt und auch in der Backstube. Als sich zwischen Balbina und Herrmann zarte Gefühle entwickeln, reagiert ausgerechnet der gutmütige Anton verärgert und macht Therese unmissverständlich klar, dass er eine mögliche Beziehung zwischen den jungen Leuten niemals billigen wird. Aber auch Therese hat sich Besseres erhofft für ihren Sohn.

Balbina, die nichts von dem getroffenen Abkommen der Randlkofers ahnt, liebt Onkel und Tante sehr. Und mit großer Traurigkeit nimmt sie wahr, dass Anton immer schwächer wird. Dazu macht ihr die Tochter der Randlkofers, Elsa, das Leben schwer. Elsas Standesdünkel sind für Balbina kaum zu ertragen, doch zumindest ist ihr Herrmann sehr zugetan, genauso wie dessen jüngerer Bruder Paul, der Balbina vergöttert. Und dann ist da auch noch der freche und gewitzte Lehrling Ludwig, der ebenfalls eine Schwäche für die schöne Balbina hat.

Als Anton stirbt, fällt die Familie Randlkofer zunächst in ein tiefes Loch. Therese ist verzweifelt, vor allem, als ihr der gute Doktor, der ihrem Mann bis zuletzt beistand und ihn behandelte, einen Brief überreicht in dem Anton ihr ein dunkles Geheimnis enthüllt, das er ihr bislang vorenthielt. Dieses Geheimnis ist so brisant, dass es Thereses Welt zunächst ordentlich durcheinander wirbelt. Das bekommt auch ihre Familie zu spüren und besonders Balbina. Die kann sich die plötzliche Gefühlskälte ihrer Tante kaum erklären. Doch auch Herrmann versteht das Verhalten seiner Mutter nicht. Und dann ist da auch noch Thereses Schwager Max, der gerne einen Fuß in die Tür des florierenden Feinkosthandels bekommen würde, denn er findet es nicht tragbar, dass eine Frau den Laden alleine führt und diesen sogar noch weiter ausbauen möchte. So ersinnt er einen hinterlistigen Plan. Kann Therese sich aller auf sie einprasselnden Schwierigkeiten erwehren?

Unterhaltsame und gut geschriebene deutsche Familiensagas sind momentan sehr gefragt und beliebt, was zum Beispiel auch den großen Erfolg von Maria Nikolais Schokoladenvilla erklärt. Als erklärte Naschkatze, konnte ich der erwähnten Romanreihe genauso wenig widerstehen, wie nun auch dem ersten Teil der neuen „Dallmayr“ Reihe von Lisa Graf. Ich hatte, vor einiger Zeit, bereits einen unterhaltsamen Krimi der Autorin gelesen (Kurschatten-Affäre/Bad Reichenhall Krimi) und wurde zunächst von der sehr ansprechenden Covergestaltung verlockt, doch auch der Inhalt des Romans entfaltete einen wahren Lesegenuss. Zudem war ich bereits mehrfach in dem Ladengeschäft in München und liebe die sagenhaften Schokoladentörtchen mit Goldrand sehr, die man dort bekommt und war nun neugierig geworden auf die Firmengeschichte.
Der Roman beginnt im Jahre 1897. Zwanzig Jahre zuvor hatte der Namensgeber des Feinkostladens, Alois Dallmayr, das Geschäft übernommen und dann im Jahre 1895 an die Familie Randlkofer verkauft. Die Autorin erzählt auf sehr packende Art und Weise, wie geschickt Therese die geschäftlichen Belange führte und wie immer neue innovative Ideen Dallmayr schließlich zu dem machten, was es heute noch ist.

Doch auch Familienintrigen, Geheimnisse und verletzte Gefühle spielen in diesem Roman eine große Rolle. Die Autorin erzählt also nicht nur Thereses Geschichte, sondern auch die ihrer Kinder, ihrer Familienangehörigen, Angestellte und Freunde. Zugegeben, Therese war mir nicht ganz so sympathisch, wobei ich durchaus nachvollziehen konnte, wieso sie manchmal so schroff agierte, doch man muss anerkennen, welch genialer Kopf auf ihren Schultern ruhte. Sie ist eine Firmenpatriarchin, wie sie im Buche steht und eine sehr starke Frau! Aber auch Balbina und Ludwig sind sympathische Romanfiguren und man hofft und bangt mit ihnen mit.

Natürlich stehen die lukullischen Genüsse ebenfalls im Fokus und ich muss zugeben, dass mir bei den zahlreichen Erwähnungen von Köstlichkeiten das Wasser im Munde zusammenlief.
Der erste Teil der neuen Familiensaga, liest sich wie aus einem Guss, Lisa Graf Riemann erzählt dazu auf sehr bildhafte Art, so dass man sich direkt in die Zeit und in das damalige Ladengeschäft versetzt fühlt, den Kaffeeduft riechen und die Aromen feiner Gebäcke beinahe auf der Zunge schmecken kann. Wer Maria Nikolais Schokoladenvilla-Reihe mochte, sollte auch unbedingt die neue Dallmayr-Saga von Lisa Graf lesen- Ihr werdet sie genauso sehr lieben!
Einen halben Punkt Abzug gibt es lediglich, weil ich fand, dass der Roman ein paar leichte Längen aufwies. Manches hätte ich gestraffter erzählt, besser gefunden, doch das ist lediglich meckern auf hohem Niveau.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Auftaktband der neuen „Dallmayr“- Familiensaga- Ein Genuss für alle Sinne.

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