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Veröffentlicht am 17.05.2021

Leiser Krimi im Gerichtsmilieu spielend, mit unerwarteten Wendungen und einem clever durchdachten Plot

Eine perfekte Ehe
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Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis, fällt aus allen Wolken, als sie den Anruf eines ehemaligen guten Freundes aus Studientagen erhält. Denn dieser sitzt in einem der schlimmsten Gefängnisse der Stadt ...

Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis, fällt aus allen Wolken, als sie den Anruf eines ehemaligen guten Freundes aus Studientagen erhält. Denn dieser sitzt in einem der schlimmsten Gefängnisse der Stadt und wird verdächtigt, seine Frau ermordet zu haben. Er bittet sie darum, dass sie seinen Fall übernimmt, doch Lizzie will zunächst ablehnen, da Mordanklagen eigentlich nicht zu ihrem Ressort gehören und sie der Meinung ist, dass er mit einem anderen Kollegen besser bedient wäre. Doch Zach, der mittlerweile mehrfacher Millionär ist, will unbedingt sie da er noch genau weiß, wie erfolgsorientiert und verbissen sie einst in ihrem Job war. Etwas, dass Zach mit Lizzie gemeinsam hat.
Nach Rücksprache mit ihrem Chef in der Kanzlei, gibt dieser jedoch grünes Licht und da sie auf ihren Job angewiesen ist finanziell, weil ihr Mann ein Alkoholproblem hat und sie es sich nicht leisten kann den Fall abzulehnen, sucht sie Zach in der berüchtigten Strafvollzugsanstalt auf. Zach, dessen Gesicht bereits einige Prellungen aufweist, bittet sie inständig darum, ihn aus dem Gefängnis zu holen und zunächst rechnet sich Lizzie auch gute Chancen aus, da Zach eigentlich lediglich wegen der Tätlichkeit auf einen Officer einsitzt und eine Mordanklage noch nicht gestellt wurde.

Doch Lizzie hat mächtige Gegner, unter anderem die Exfrau ihres Chefs, die auf der Gegenseite sitzt und alles dafür tun will, damit Zach seine, wie sie glaubt, gerechte Strafe erhält. Da Wahlen anstehen, könnte sich Zachs Fall zu einem Politikum ausweiten, was Lizzie unbedingt verhindern will, denn sie hält Zach für unschuldig.
So beginnt sie damit, mit Hilfe einer befreundeten Polizistin, Beweise zusammenzutragen, die Zachs Unschuld bestätigen sollen.
Im Haus des Ehepaars, findet sie mehrere Tagebücher der Ermordeten, die Amanda hieß. Und Amanda hatte, so scheint es, viele Geheimnisse vor ihrem Ehemann…

Auf der Suche nach einer packenden Story, die ohne viel Blutvergießen auskommt, stieß ich eher zufällig auf Kimberly McCreights Krimi „Eine perfekte Ehe“. Die Autorin kennt sich sehr gut in dem dargebotenen Metier aus, denn sie studierte Jura und arbeitete selbst als Anwältin. Das kommt der Geschichte sehr zugute. Wer, wie ich, eine Schwäche hat für Gerichtsthriller, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen, da die Romanheldin Lizzie sehr viel Vorrecherche betreiben muss, um Zachs mögliche Unschuld beweisen zu können. Ich fand ihr Vorgehen unglaublich packend und informativ zugleich erzählt, denn man erfährt, so ganz nebenbei, auch viel über die Arbeit eines Anwalts und welche Rädchen im Vorfeld überhaupt gedreht werden müssen, um einen Mandanten richtig betreuen zu können.

Die eigentliche Frage die über allem steht, ist jedoch, ob Zach tatsächlich seine Frau Amanda ermordete. Denn auch Zach hütet Geheimnisse, die er Lizzie zunächst verschweigt.
Und die Neugierde des Lesers wird ordentlich geschürt, wenn man schließlich hinter die Fassade der New Yorker Upper Class Gesellschaft blicken darf, denn auch hier stößt die Romanheldin auf dunkle Geheimnisse, die unter Verschluss gehalten werden.

Der Roman wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und beginnt etwa eine Woche vor dem Mord an Amanda. In diesem Handlungsstrang erfährt man mehr über das familiäre Umfeld des Opfers und ihre Freunde. Zugegeben, es sind zunächst einige Nebenakteure, die man als Leser „einsortieren“ muss, hat man aber erst den Durchblick erhalten, kann man sich vollkommen fallen lassen in die Story. Empathie kann man allerdings lediglich zu Amanda aufbauen, was ich ein wenig schade fand. Denn Lizzie ist zwar eine brillante Anwältin, doch kein sympathischer Mensch, wie ich finde. Emotional sehr gebremst (was einerseits auch verständlich ist, bedenkt man ihren familiären Hintergrund) und trotz ihres Ehemanns ein ziemlich verbissener, zugeknöpfter Eigenbrödler. Selbst eine mutterähnliche, langjährige Freundin hält sie auf Abstand, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Lizzies Eheprobleme fließen ebenfalls ein in diesen Roman, doch eine kleine Wendung/Verbindung, die die Autorin diesbezüglich einbaute, (ich kann nicht deutlicher werden, sonst würde ich spoilern) fand ich persönlich „too much“ und unglaubwürdig. Abgesehen von diesem Minikritikpunkt habe ich mich allerdings gut unterhalten gefühlt von diesem Roman, dessen Story mich nicht losgelassen hat.

Mögen auch manche Rezensenten anderer Meinung sein es kommt halt darauf an, welche Art Krimi man mag. Diejenigen, die blutige Schlachterplatten erwarten, sollten tatsächlich zu einem anderen Buch greifen. Alle anderen, die leise Krimis mögen, die mit drastischen Wendungen aufwarten können, die clever ausgeklügelte Geschichten a la Hitchcock mögen und sich auf einen etwas gemächlicheren Erzählstil einlassen können und nicht so durchs Buch jagen möchten - denen lege ich „Eine perfekte Ehe“ sehr ans Herz.
Ich dachte mir noch, dass ich mir diese Story auch gut als Verfilmung vorstellen könnte und erfuhr dann nach dem Lesen, dass sich Hollywoodgröße Nicole Kidman tatsächlich bereits die Rechte an dem Roman gesichert hat und eine Amazon TV Serie in Planung ist.

Kurz gefasst: Leiser Krimi im Gerichtsmilieu spielend, mit unerwarteten Wendungen und einem clever durchdachten Plot.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Knisternder, unterhaltsamer Liebesroman aus der Feder Suzanne Brockmanns

Mörderische Umarmung
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Die Lehrerin Ellen besucht ihren Onkel, den TV Star Moderator Bob, für eine Weile mit ihren beiden Kindern Lydia und Jamie in New York. Sie will vor allem ihre unglücksselige Ehe mit Richard vergessen, ...

Die Lehrerin Ellen besucht ihren Onkel, den TV Star Moderator Bob, für eine Weile mit ihren beiden Kindern Lydia und Jamie in New York. Sie will vor allem ihre unglücksselige Ehe mit Richard vergessen, der sie nach Strich und Faden betrog. Aber auch beruflich steht sie an einem Scheideweg. Ihr großer Wunsch ist es, Schauspielerin zu werden, und sie hofft nach einem Auftritt, zusammen mit ihrer Tochter in einem Werbefilm, nun auf weitere Angebote.

Zwischenzeitlich lernt sie eines Tages den Cop Sam kennen, den ihr Onkel Bob fälschlicherweise für den Autor hält, der demnächst ein Buch über das Leben des Moderators schreiben soll. Doch nachdem Sam Ellen aufgeklärt und sie während einer Luxuslimousinenfahrt durch New York besser kennengelernt hat, steht einer heißen Affäre eigentlich nichts mehr im Wege. Eigentlich, denn Ellen hat ein Problem damit, dass der höllisch attraktive Sam fast zehn Jahre jünger ist als sie. Dennoch, Sam lässt nicht locker und als Bob mehrere Drohbriefe von einem unheimlichen Stalker zugespielt bekommt, ist es Sam, der auf den Stalker angesetzt wird. Da Sam befürchten muss, dass Ellen ebenfalls im Visier des Stalkers geraten ist, wird er nun plötzlich zu Ellens persönlichem Bodyguard…

„Mörderische Umarmung“, im Original „Ladies Man“, wurde bereits im Jahre 1996 in den USA veröffentlicht und ist somit einer der frühen Romane der Autorin. Zwar merkt man der Geschichte ein wenig an, dass sie nicht ganz so ausgefeilt ist, wie aktuelle Stories von Suzanne Brockmann, doch versprüht sie dennoch bereits viel knisternde Atmosphäre zwischen den beiden Protagonisten. Besonders die erste Hälfte des Romans, in der sich Ellen und Sam besser kennenlernen, hat mir besonders gut gefallen, denn Sam und Ellens Dialoge sind amüsant und unterhaltsam geraten. Es schwingt eine gewisse Leichtigkeit mit und zunächst glaubt man noch, man bekäme lediglich einen sexy Contemporary geboten. Das ändert sich dann aber plötzlich in der zweiten Hälfte des Romans, als Sam beauftragt wird, den Stalker ausfindig zu machen. Mit der kleinen Suspensehandlung hatte ich leider so meine Probleme, da sie für mich ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirkte. Unglücklich beschrieben, fand ich zudem das Rätselraten darum, wen der Stalker nun wirklich im Visier hatte. Klammert man diese Kritikpunkte aus und sieht „Mörderische Umarmung“ eher als netten, sexy und unterhaltsamen Liebesroman, anstatt eines Romantic Suspense, wird man sicherlich viel Lesefreude an dieser Geschichte haben, da das Heldenpaar durchaus sympathisch ist und die Chemie zwischen den beiden stimmt.

Kurz gefasst: Knisternder, unterhaltsamer Liebesroman aus der Feder Suzanne Brockmanns.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Actionreiches, lässiges Popcorn-Kino fürs Auge, das die Lesezeit trotz über 600 Seiten wie im Fluge vergehen lässt.

Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr
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Ian Dunn ist nicht nur EX-Navy-SEAL, sondern gilt zudem als undurchsichtiger Tausendsassa, der auch gerne mal in Robin Hood Manier den bösen Buben die Kronjuwelen raubt. Im Grunde weiß keiner, außer seinem ...

Ian Dunn ist nicht nur EX-Navy-SEAL, sondern gilt zudem als undurchsichtiger Tausendsassa, der auch gerne mal in Robin Hood Manier den bösen Buben die Kronjuwelen raubt. Im Grunde weiß keiner, außer seinem Team, das aus Familienangehörigen und Freunden besteht, wie Ian wirklich „tickt“. Seit einem Deal, den er mit einem Mafiaboss eingegangen ist, sitzt er nun eine mehrmonatige Haftstrafe in einem Gefängnis ab; für eine Tat, die er nicht begangen hat. Doch der wahre Schuldige der Tat, ist kein geringerer als der Sohn des Mafiabosses, der im Gegenzug versprochen hat, Ians Bruder Aaron zu schützen, denn Aaron befindet sich ob seiner homosexuellen Beziehung mit Sheldon, der ebenfalls zum Mafiaclan gehört, aber keine kriminelle Energie verspürt, in Lebensgefahr.

Ausgerechnet das FBI und eine vorwitzige, unerschrockene Anwältin machen Ian einen Strich durch die Rechnung, bzw. lassen seinen Deal platzen. Sie entlassen ihn vor dem Absitzen seiner kompletten Haftstrafe, so dass der Mafiaclan glauben soll, dass Ian sie verraten hat.
Nun hat Ian also den kompletten Mafiaclan am Hals; es sei denn, er willigt ein, zwei entführte Kinder zu retten, die in großer Gefahr schweben. Dazu soll Ian sein altes Team rekrutieren und bekommt dafür erst einmal Personenschutz.
Eigentlich ein guter Plan, den Martell Griffin, Excop und jetziger Anwalt ausgeheckt hat, um Ian bei der geplanten Rettungsmission ins Boot zu holen, doch Ian spielt das Spiel lieber nach seinen Spielregeln. Dazu gehört auch, dass er kurzerhand das Auto seiner neuen Anwältin Phoebe raubt und zusammen mit ihr mögliche Verfolger, aber auch Martell, abhängt.
Ian glaubt zunächst die Mafia oder das FBI hätten ihr Phoebe, als falsche Anwältin auf den Hals gehetzt, was ihn dazu veranlasst, Phoebe zunächst nach allen Regeln der Kunst auszufragen, doch im Laufe der gefährlichen Abenteuer, die beide zusammen meistern müssen, kommen sie sich langsam näher…

Mit „Ian- Im Herzen der Gefahr“ legt Suzanne Brockmann den ersten Teil ihrer neuen Serie „Troubleshooters: Reluctant Heroes“ vor, der die Geschichte des Teamleaders erzählt.
Ian ist immer dort, wo gefährliche Missionen zu bewältigen sind und bekommt dabei Rückhalt von seinem Bruder Aaron, dessen Lebensgefährten Shelly, seiner Schwägerin Francine, und Ex-SEAL Chef; John Murray um böse Buben zu fangen, die der US- Regierung schaden wollen.

Neben dem charismatischen Ian, werden auch die anderen Mitglieder des Teams von der Autorin sehr gut beschrieben, so dass man als Leser schnell das Gefühl bekommt, als würde man den Menschen persönlich begegnen, was ich sehr positiv fand. Überhaupt ist das Team eine interessante Mischung aus verschiedenen Charakteren, die sich jedoch, wenn es um ihre Missionen geht, fast blind verstehen. Ein eingespieltes Team also, das auch mal für einen Joke zu haben ist und mich streckenweise ein wenig an das legendäre „A-Team“ erinnerte.
Insgesamt ist der Roman sehr actionlastig und bei der Art wie Ian agiert, könnten dem Leser auch schon mal Assoziationen zu Jason Statham Movies kommen; zumindest mir ging es so. Wer also gerne mal actionreiches Popcornkino anschaut, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt, wird seine helle Freude an diesem 1. Teil der neuen Serie haben, die ein Ableger der eigentlichen „Troubleshooters- Reihe“ ist.

Obwohl die Liebesszenen recht „hot“ sind, steht aber, trotz der tiefgründigen Charakterisierung von Ian und Phoebe, der Suspenseanteil ein wenig mehr im Fokus, was den Roman sehr spannend macht. Eigentlich geschieht fast alle paar Seiten etwas - sodass man beim Lesen kaum zwischendurch verschnaufen kann.

Suzanne Brockmanns Schreibstil ist sehr eingängig und man kann sich auch gut in die vielen agierenden Personen hineinfinden. Jedoch, trotz aller positiven Aspekte möchte ich dennoch keine 5 Punkte vergeben, weil mir die typisch amerikanische Lässigkeit in gefährlichen Situationen von Ian, ein wenig „too much“ war (vielleicht habe ich mittlerweile auch schon zu viele US-Actionserien geschaut) und weil Phoebe mir schon ein wenig zu unerschrocken/unbesonnen handelte, was etwas unrealistisch auf mich wirkte. Eine Frau in der Gewalt eines Mannes, den sie kaum einschätzen kann, wie es anfangs ja der Fall ist, würde meiner Meinung nach völlig anders reagieren.

Kurz gefasst: Actionreiches, lässiges Popcorn-Kino fürs Auge, das die Lesezeit trotz über 600 Seiten wie im Fluge vergehen lässt.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Gefährliche Enthüllung“ ist ein unterhaltsamer, leichter Romantic Suspense

Gefährliche Enthüllung
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Am Flughafen wird die Kunstexpertin für archäologische Artefakte, Dr. Annie Morrow, vom FBI in Gewahrsam genommen. Sie wird verdächtigt, etwas mit den Bombenanschlägen auf Museen zu tun zu haben, denn ...

Am Flughafen wird die Kunstexpertin für archäologische Artefakte, Dr. Annie Morrow, vom FBI in Gewahrsam genommen. Sie wird verdächtigt, etwas mit den Bombenanschlägen auf Museen zu tun zu haben, denn auch ihre letzte Reise, bei der sie eine indianische Totenmaske aus England in die USA überführte, war nicht ganz ereignislos. Kurz nachdem Anne das Museum in London verließ, ging dort eine Bombe hoch, bei der viele Menschen verletzt wurden und wurde ausgeraubt. Anne reagiert überaus verärgert, vor allem als sie erfährt, dass an ihr eine Leibesvisitation durchgeführt werden soll. Doch das FBI kann ihr nichts nachweisen und so darf sie nach einer stundenlangen Tortur wieder nach Hause. Einer der FBI Männer, die untersuchen, ob Annie wirklich unschuldig ist, ist Kendall „Pete“ Peterson, der hinter einer unsichtbaren Sichtscheibe insgeheim sehr von Annies selbstbewusstem Auftritt angetan ist.

Als Annie nur einige Tage später Drohanrufe wegen der indianischen Totenmaske bekommt, sieht das FBI seine Chance gekommen, einen ihrer Männer in Annies näherem Umfeld einschleusen zu können. Ihre Wahl fällt auf Kendall, der sich Annie als Bodyguard Pete Taylor vorstellt- eingestellt vom Besitzer der Totenmaske, um Annie und das Artefakt zu schützen.
Während Pete versucht herauszufinden, ob Annie etwas mit den Bombenanschlägen zu tun hat, muss er jedoch voller Unbehagen feststellen, dass die Bedrohungen denen Annie ausgesetzt ist, durchaus echt sind. Jemand will Annie etwas Böses. Kann Pete das verhindern und herausfinden, was es mit dem angeblichen Fluch der Totenmaske auf sich hat?

„Gefährliche Enthüllung“ ist ein früher Romantic Suspense aus der Feder der Autorin, denn er erschien im Original schon 1994. Dennoch wirkte die Handlung auf mich keinesfalls angestaubt, wenn ich auch schnell durchschauen konnte, warum Annie ins Visier der Verbrecher geraten ist. Die Autorin lässt hier ein sehr unterschiedliches Heldenpaar aufeinander los. Auf der einen Seite steht die selbstbewusste Kunstexpertin Annie, die sich bereits einen Namen durch ihre Expertisen gemacht hat- auf der anderen Seite ein abgebrühter FBI Mann und attraktiver Ladykiller halbindianischer Abstammung, der eigentlich nicht an Beziehungen oder die große Liebe glaubt. Zwischen der kühlen Annie und dem heißblütigen „Pete“ knistert es von Beginn an. Beide sind sich schließlich auch auf menschlicher Ebene sehr sympathisch, so dass Pete immer wieder von Schuldgefühlen übermannt wird, weil er Annie seine wahre Identität verheimlicht. Diese Schuldgefühle ziehen sich wie ein roter Faden durch die Story und ehrlich gesagt, auch wenn ich Petes Skrupel löblich und nachvollziehbar fand, haben mich Petes immer wiederkehrende Gedankengänge in diese Richtung irgendwann ein wenig genervt.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt ist Pete ein interessanter Romanheld, Typ raue Schale, weicher Kern. Während Pete also lange mit seinen Gefühlen und gegen die sexuelle Anziehungskraft die ihn zu Annie zieht, ankämpft, weiß Annie eigentlich sehr schnell, dass sie Pete will und ist relativ frustriert wegen seiner zurückhaltenden Art, was mich dagegen sehr amüsiert hat.
Positiv herausgearbeitet empfand ich, dass die Autorin Pete und Annie viele gemeinsame Kennenlerngespräche auf den Leib geschrieben hat und so die sexuellen Anziehungskraft die Annie und Pete von Beginn an verbindet, noch um einen weiteren romantischen Faktor ergänzt hat. So wirkt die Liebesgeschichte zwischen dem Paar gleich glaubwürdiger.

Die Liebeszenen sind sehr sexy und prickelnd geschrieben- typisch Brockmann like und die Lesezeit vergeht leider auch wie im Fluge, wobei der Roman mit seinen noch nicht einmal 300 Seiten auch recht kurz ist. Der Schreibstil ist eingängig, aber nicht unbedingt sehr anspruchsvoll.

„Gefährliche Enthüllung“ ist ein unterhaltsamer, leichter Romantic Suspense, der eine romantisch prickelnde Liebesgeschichte beinhaltet; zwar nicht unbedingt raffiniert gestrickt oder durch eine feine Wortwahl glänzend, aber dennoch eine anregende, kurzweilige Lektüre darstellt.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Unterhaltsamer Debütroman!

Im Sturm der Sinne
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Deidre ist die Tochter einer Priesterin und ist im Besitz eines Buches geraten, dass wundersame Geschichten von tapferen Helden am Hofe Camelots erzählt.

Nachdem einst der "Stein der Weisen" von einem ...

Deidre ist die Tochter einer Priesterin und ist im Besitz eines Buches geraten, dass wundersame Geschichten von tapferen Helden am Hofe Camelots erzählt.

Nachdem einst der "Stein der Weisen" von einem alten Magier geraubt wurde, setzte Deidres Mutter alles daran, ihn wiederzufinden und für ihre Priesterschaft in Sicherheit zu bringen- doch leider vergebens. Diese Schmach konnte sie nicht verwinden und brachte sich um.

Nun möchte Deidre sich auf die Suche machen. Ihre magischen Fähigkeiten und ihre Visionen führen sie nach Schottland. Doch unterwegs wird sie aufgehalten und fast vergewaltigt. Ein Mann jedoch eilt zu ihrer Rettung herbei- Gilead, Sohn von König Aengus Mac Oengus.

Zwischen ihnen entsteht rasch eine große Anziehungskraft, doch Deidre, die Gilead eine Notlüge über ihre Herkunft erzählt hat, bekommt das Resultat nun bitter zu spüren. Aengus entscheidet sich kurzerhand dazu, nachdem er von Gilead erfahren hat das Deidre eine entfernte Verwandte ist, sie mit seinem Verbündeten Niall zu verloben, um sein Bündnis zu stärken.

Deidre ist verzweifelt. Zum einen weil sie Gilead liebt und er diese Liebe zu erwidern scheint und zum anderen weil sich ihr zukünftiger Mann als grausamer Mensch entpuppt, der nur darauf zu warten scheint, ihren Willen brechen zu können. So schmiedet sie Fluchtpläne, denn oberste Priorität hat immer noch die Suche nach dem Stein der Weisen...

Dieser Debütroman von Cynthia Breeding hat mich sehr positiv überrascht! Nicht nur ihr Schreibstil sorgt dafür, dass das Buch zu einem Pageturner mutiert, sondern auch ihre Plotidee. Es gibt zwar schon einige Romane, in denen die Geschichte um König Artus und die Suche nach dem "Heiligen Gral" als Aufhänger dient, doch C. Breeding hat diesmal eine völlig andere Geschichte geschrieben, die auch (im Rahmen eines Unterhaltungsromans) recht glaubwürdig wirkt und bei dem sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt.

Ein Paar das unglücklich verliebt ist und deren Liebe keinen glücklichen Ausgang zu haben scheint, Intrigen am Königshof, Mordversuche auf die Königin und ein drohender Krieg sind Zutaten die Spannung versprechen und auch halten.

Die Liebeszenen sind sehr erotisch geschrieben, meinem Empfinden nach sind manche Ausdrücke aber auch ein wenig zu derb geraten, genau wie auch manche sehr moderne Wörter ein wenig unpassend in diesem Roman wirken, was aber wohl eher der deutschen Übersetzung anzulasten ist.

Zwar sind Heldin und Heldin sehr sympathisch, doch auch ein klein wenig stereotyp beschrieben. Diesen kleinen Makel kann man der Autorin jedoch gut verzeihen, denn dieser Debütroman ist ansonsten sehr unterhaltend und ich bin schon sehr auf weitere Romane von Cynthia Breeding gespannt.

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