Toller Cynster Band
Eine Nacht wie Samt und SeidePriscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete ...
Priscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete Tatsachen. Obwohl er der erstgeborene Sohn ist, weigert er sich, alle Pflichten zu übernehmen. Stattdessen will er eine eigene Pferdezucht auf die Beine stellen.
Natürlich ist der Vater alles andere als begeistert von Russ Plänen und so kommt es zu einem Streit, bei dem Russ wutentbrannt das Anwesen verlässt. Er kommt zunächst bei einem anderen Gestüt als Pferdepfleger unter und reist, weil er sehr viel von der Materie versteht, auch bald mit seinen ihn anvertrauten Pferden nach Newmarket, England, wo die Tiere in Rennen laufen sollen. Doch dann kommt Russ betrügerischen Machenschaften auf der Spur und taucht unter, da sein Leben in Gefahr ist.
Unterdessen versucht Priscilla fieberhaft ihren Bruder zu finden und reist ebenfalls nach Newmarket. Da ihr Bruder in seinem letzten Brief an sie ein bestimmtes „Register“ erwähnte, versucht sie mehr darüber herauszufinden. Der einzige, der ihr in dieser Sache weiterhelfen könnte ist Dillon Caxton, Vorsitzender des Jockey Clubs und Hüter des Registers, doch der weigert sich vehement, Prscilla etwas darüber zu verraten. Mehr noch, durch Priscillas hartnäckige Versuche Informationen über das Register herauszufinden, forscht auch Dillon zusammen mit seinem Freund Barnaby nach, denn schon eine Weile vermutet er einen Wettbetrug bei den Pferderennen.
Priscilla und Dillon umkreisen sich wie Tiger ihre Beute und stellen schließlich fest, dass sie sich nicht nur auf geistiger Ebene ebenbürtig sind, sondern sich auch sexuell äußerst anziehend finden. So stellt sich schließlich die Frage; wer verführt hier wen?
Der neuste Band der Cynsterreihe von Stephanie Laurens führt die Leser wieder einmal in die Welt des Pferdesports und man erfährt nun, wie Flicks (Flick und Demon Cynster /In den Fesseln der Liebe) gutaussehender Cousin Dillon die Frau fürs Leben findet. Natürlich ist auch Dillon, wie alle Helden in Laurens Romanen ein fast überirdisch gutaussehendes Exemplar von Mann. Ihm zur Seite gestellt wird genau der gleiche, weibliche Typus Frau in Gestalt der schönen Priscilla. Beide sind relativ gelangweilt vom anderen Geschlecht, weil sie Zeit ihres Lebens immer nur nach ihrem Äußeren beurteilt wurden und genau diese Gemeinsamkeit schweißt sie zunächst zusammen, als sie sich kennen lernen, da sie sich vollkommen ebenbürtig sind.
Natürlich spielt auch die sexuelle Anziehungskraft eine große Rolle und vielleicht auch ein wenig das Spiel mit dem Feuer, denn anfangs ist es Dillon ja noch nicht so klar, ob Priscilla auch in dem Betrugsfall involviert ist.
Die Annäherung zwischen beiden Romanfiguren und auch die Aufklärung des Wettbetruges sind recht ausgewogen geraten. Man erfährt eine Menge über die Hintergründe des Pferderennsportes früherer Zeiten, aber auch die Liebe und natürlich die Liebeszenen kommen nicht zu kurz. Im Gegenteil, wie es bei Stephanie Laurens schon Tradition ist, sind gerade die Liebeszenen wieder sehr ausführlich geraten.
Obwohl mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, möchte ich doch einen Punkt bei der Bewertung abziehen, denn das Buch hat einige Längen, sowohl bei der Aufklärung des Betrugsfalles, als auch bei der Liebesgeschichte zwischen Priscilla und Dillon. Natürlich hat die Autorin einen wunderbaren, sehr professionellen Schreibstil, der sich von vielen anderen Autoren dieses Genres wohltuend abhebt, doch ihre große Schwäche ist es wieder einmal, dass sie sich oftmals zu weitschweifig auslässt und somit einige Längen provoziert.
Cynsterfans dürften jedoch auch hier auf ihre Kosten kommen, ein kleiner Bonus ist auch, dass sowohl Flick/Felicity und auch Demon Cynster mit ihren Kindern in diesem Roman nicht nur Erwähnung finden, sondern auch als Nebenakteure fungieren.