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Veröffentlicht am 04.03.2021

Toller Cynster Band

Eine Nacht wie Samt und Seide
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Priscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete ...

Priscilla und ihr Zwillingsbruder Russ, Kinder eines irischen Earls halten schon seit der Kindheit immer fest zusammen. Da Russ sehr pferdebegeistert ist, stellt er seinen Vater eines Tages vor vollendete Tatsachen. Obwohl er der erstgeborene Sohn ist, weigert er sich, alle Pflichten zu übernehmen. Stattdessen will er eine eigene Pferdezucht auf die Beine stellen.

Natürlich ist der Vater alles andere als begeistert von Russ Plänen und so kommt es zu einem Streit, bei dem Russ wutentbrannt das Anwesen verlässt. Er kommt zunächst bei einem anderen Gestüt als Pferdepfleger unter und reist, weil er sehr viel von der Materie versteht, auch bald mit seinen ihn anvertrauten Pferden nach Newmarket, England, wo die Tiere in Rennen laufen sollen. Doch dann kommt Russ betrügerischen Machenschaften auf der Spur und taucht unter, da sein Leben in Gefahr ist.

Unterdessen versucht Priscilla fieberhaft ihren Bruder zu finden und reist ebenfalls nach Newmarket. Da ihr Bruder in seinem letzten Brief an sie ein bestimmtes „Register“ erwähnte, versucht sie mehr darüber herauszufinden. Der einzige, der ihr in dieser Sache weiterhelfen könnte ist Dillon Caxton, Vorsitzender des Jockey Clubs und Hüter des Registers, doch der weigert sich vehement, Prscilla etwas darüber zu verraten. Mehr noch, durch Priscillas hartnäckige Versuche Informationen über das Register herauszufinden, forscht auch Dillon zusammen mit seinem Freund Barnaby nach, denn schon eine Weile vermutet er einen Wettbetrug bei den Pferderennen.

Priscilla und Dillon umkreisen sich wie Tiger ihre Beute und stellen schließlich fest, dass sie sich nicht nur auf geistiger Ebene ebenbürtig sind, sondern sich auch sexuell äußerst anziehend finden. So stellt sich schließlich die Frage; wer verführt hier wen?

Der neuste Band der Cynsterreihe von Stephanie Laurens führt die Leser wieder einmal in die Welt des Pferdesports und man erfährt nun, wie Flicks (Flick und Demon Cynster /In den Fesseln der Liebe) gutaussehender Cousin Dillon die Frau fürs Leben findet. Natürlich ist auch Dillon, wie alle Helden in Laurens Romanen ein fast überirdisch gutaussehendes Exemplar von Mann. Ihm zur Seite gestellt wird genau der gleiche, weibliche Typus Frau in Gestalt der schönen Priscilla. Beide sind relativ gelangweilt vom anderen Geschlecht, weil sie Zeit ihres Lebens immer nur nach ihrem Äußeren beurteilt wurden und genau diese Gemeinsamkeit schweißt sie zunächst zusammen, als sie sich kennen lernen, da sie sich vollkommen ebenbürtig sind.

Natürlich spielt auch die sexuelle Anziehungskraft eine große Rolle und vielleicht auch ein wenig das Spiel mit dem Feuer, denn anfangs ist es Dillon ja noch nicht so klar, ob Priscilla auch in dem Betrugsfall involviert ist.
Die Annäherung zwischen beiden Romanfiguren und auch die Aufklärung des Wettbetruges sind recht ausgewogen geraten. Man erfährt eine Menge über die Hintergründe des Pferderennsportes früherer Zeiten, aber auch die Liebe und natürlich die Liebeszenen kommen nicht zu kurz. Im Gegenteil, wie es bei Stephanie Laurens schon Tradition ist, sind gerade die Liebeszenen wieder sehr ausführlich geraten.

Obwohl mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, möchte ich doch einen Punkt bei der Bewertung abziehen, denn das Buch hat einige Längen, sowohl bei der Aufklärung des Betrugsfalles, als auch bei der Liebesgeschichte zwischen Priscilla und Dillon. Natürlich hat die Autorin einen wunderbaren, sehr professionellen Schreibstil, der sich von vielen anderen Autoren dieses Genres wohltuend abhebt, doch ihre große Schwäche ist es wieder einmal, dass sie sich oftmals zu weitschweifig auslässt und somit einige Längen provoziert.

Cynsterfans dürften jedoch auch hier auf ihre Kosten kommen, ein kleiner Bonus ist auch, dass sowohl Flick/Felicity und auch Demon Cynster mit ihren Kindern in diesem Roman nicht nur Erwähnung finden, sondern auch als Nebenakteure fungieren.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Ein Roman der nicht nur die Romantiker, sondern auch die Krimileser faszinieren dürfte

Hauch der Verführung
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Als Gerrard Debbington, ein begnadeter Hobbymaler, das Angebot bekommt Jacqueline Tregonning zu porträtieren, möchte er zunächst ablehnen, denn er hat sie noch nie zuvor gesehen und seine besondere Gabe, ...

Als Gerrard Debbington, ein begnadeter Hobbymaler, das Angebot bekommt Jacqueline Tregonning zu porträtieren, möchte er zunächst ablehnen, denn er hat sie noch nie zuvor gesehen und seine besondere Gabe, Menschen so zu malen dass ihre charakterlichen Merkmale auch auf der Leinwand zu Tage gefördert werden, traf bisher nur bei nahen Verwandten, die er bisher als Modell benutzte, zu.

Doch genau diese seltene Gabe ist es, die Gerrard einzigartig macht und ihn genau für diese Aufgabe prädestiniert, denn über Jacqueline kursieren böse Gerüchte- es heißt, sie habe ihre Mutter getötet und Gerrard soll durch sein angefertigtes Porträt von Jacqueline, auch alle Menschen die in Jacquelines Umfeld leben und dann des Porträts ansichtig werden, von ihrer Umschuld überzeugen, die sich dann hoffentlich in ihrem porträtierten Antlitz wiederspiegelt.

Gerrard zögert jedoch nicht sehr lange, dass Angebot anzunehmen, denn Jacquelines Vater ködert ihn mit einem verlockenden Angebot: Erklärt er sich damit einverstanden das Porträt anzufertigen, darf er exklusiv die berühmten Gärten der Tregonnings betreten und ebenfalls als einzigster Maler auf Jahre hinaus, malen. Er reist also zusammen mit seinem besten Freund Barnaby Adair nach Helleborne Hall und ist sogleich fasziniert von seinem schönen Modell.

Zudem ist Jacqueline eine sympathische Frau und er schließt sie schnell in sein Herz. Um so mehr erzürnen ihn die üblen Gerüchte, die über sie in der Nachbarschaft kursieren. Während Gerrard sich in Windeseile bemüht, das gewünschte Porträt anzufertigen, stürzt sich sein Freund Barnaby, ein Hobbykriminologe in die Ermittlungen, um den begangenen Mord an Jacquelines Mutter aufzuklären. Schnell wird klar- Jacqueline kommt als Täterin nicht in Frage! Beide Freunde versuchen die unwahren Gerüchte logisch zu entkräften; doch da wird eine weitere Leiche in den Gärten der Tregonnings gefunden und wieder wird Jacqueline verdächtigt.

Einzig das Vertrauen dass Gerrard und Barnaby zu Jacqueline haben, gibt ihr die Kraft und den Mut, gegen die Gerüchte vorzugehen. Zudem baut sich stetig eine immer stärkere Anziehungskraft zwischen Gerrard, dem überzeugten Junggesellen und Jacqueline auf- beide spüren die besondere Verbindung. Wird Gerrard sich jedoch auf eine leidenschaftliche Affäre oder mehr einlassen, auch auf die Gefahr hin, dass er, sollte er sich unsterblich verlieben vielleicht seine besondere Gabe verlieren könnte?

Nachdem ich die letzten Romane der Cynster Reihe eher schwächer und sehr langatmig fand, freut es mich, dass ich der Autorin trotzdem noch eine weitere Chance eingeräumt habe, denn „Hauch der Verführung“, das Buch über Gerrard Debbington, dessen Schwester Patience mit Vane Cynster verheiratet ist, hat die Autorin trotz kleiner Einschränkungen, meiner Meinung nach wieder zu ihrer alten Form gefunden.

Obwohl ich auch bei diesem Roman der Meinung bin, dass die Story auch innerhalb weit weniger Seitenzahlen hätte erzählt werden können; gerade die vielen unterschiedlichen Gesellschaften die auf dem Lande stattfinden und die Liebeszenen werden, wie auch in den Vorgängerbüchern nach meinem Geschmack ein wenig zu episch ausgebreitet, hat mich der Roman jedoch richtig gepackt.

Die Gründe dafür liegen nicht nur bei den beiden interessanten Hauptakteuren, sondern vor allem an der sehr bildhaften Ausdrucksweise der Autorin, die besonders zum Tragen kommt, wenn sie zum Beispiel die landschaftlichen Gegebenheiten rund um Helleborne Hall beschreibt, oder auch die einzigartigen, vielfältigen Gärten um das Anwesen. Genauso fesselte mich die beklemmende Atmosphäre, die mich ergriff, wenn die Romanfiguren den geheimnisvollen „Garten der Nacht“ betraten und natürlich auch bei der Mördersuche.

Stephanie Laurens ist ja mittlerweile dafür bekannt, dass sie in fast jeden ihrer Bücher einen kleinen Kriminalplot einbaut- doch hier ist es ihr besonders gelungen, eine spannende, aber auch atmosphärisch dichte Kriminalgeschichte zu erfinden. Ein weiterer Pluspunkt ist, wie auch in anderen Büchern der Autorin die wunderbare, der Zeit des englischen Regency üblichen Ausdrucksform, der sie sich bedient. Hier hat auch die deutsche Übersetzerin eine sehr gute Arbeit geleistet.

Kurz gefasst: Ein Roman der nicht nur die Romantiker, sondern auch die Krimileser faszinieren dürfte.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Nur für eingefleischte Cynster Fans....

Küsse im Morgenlicht
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Amelia Cynster vermutet, dass ihre jahrelange große Liebe, Luc Ashford, in Wirklichkeit Schulden hat und ihm somit keinerlei Mittel zur Verfügung stehen, seiner Familie weiterhin einen gehobenen Lebensstandard ...

Amelia Cynster vermutet, dass ihre jahrelange große Liebe, Luc Ashford, in Wirklichkeit Schulden hat und ihm somit keinerlei Mittel zur Verfügung stehen, seiner Familie weiterhin einen gehobenen Lebensstandard zu sichern. Da es immer schon ihr Plan war, Luc zu heiraten, macht sie ihm einen Heiratsantrag und unterbreitet ihm die finanziellen Vorzüge, die sie mit in die Ehe bringen würde, in dem Fall, dass Luc den Antrag in Erwähnung zieht.

Was Amelia nicht ahnt, ist, dass Luc sie ebenfalls liebt und sich nur aus diesem Grund allein dazu bereit erklärt sie zu heiraten, denn in Wirklichkeit ist er keinesfalls bankrott; er hat durch riskante Börsengeschäfte ein Vermögen gemacht. Diese Tatsache möchte er Amelia auch bis nach der Hochzeit verschweigen, denn er hat die Befürchtung, dass Amelia ihn ansonsten niemals heiraten würde.

Und Amelia hingegen glaubt, dass Luc nur eine Vernunftehe mit ihr eingehen will und sie in Wirklichkeit gar nicht anziehend findet. Schließlich setzen Amelia und Luc eine Frist von vier Wochen aus, bis sie der Öffentlichkeit schließlich ihre Verlobung bekannt geben wollen. Und in diesen vier Wochen, so lautet Lucs Plan, will er Amelia zunächst in aller Öffentlichkeit korrekt den Hof machen. Doch Amelia lässt keine Chance ungenutzt um Luc verführen zu wollen. Zu allem Überfluss gibt es auch noch eine Diebin, die den „Ton“ unsicher macht und die selbst vor privaten Dingen Lucs nicht halt macht und die es zu entlarven gilt...

Der nun mittlerweile zehnte Teil der Cynster-Serie ist ein ziemlich dicker historischer Liebesroman. 700 Seiten ist er lang und der Klappentext scheint einige amüsante Lesestunden zu versprechen. Doch trotz Stephanie Laurens gewohnt gutem Schreibstil und der guten Übersetzung war das Buch leider ein absoluter Leseflop.

Es ist gähnend langweilig zu lesen, wie sich Amelia und Luc auf sämtlichen Veranstaltungen des „Tons“ treffen, tanzen und Amelia ständig versucht, Luc zu verführen. Zumal dies auch sehr unglaubwürdig anmutet, denn sie verhält sich wie eine Frau mit viel Erfahrung und nicht wie eine Jungfrau. Luc kann sich ihrer sexuellen Annährung natürlich nicht erwehren, doch zunächst bleibt er standhaft und es kommt nur zu ellenlang beschriebenen heißen Küssen zwischen den beiden.

Amelia jedoch reicht das noch lange nicht und so versucht sie den armen Luc (er tat mir wirklich schon leid mit so einer Frau geschlagen zu sein) mit anderen eifersüchtig zu machen, oder zieht provozierende Kleidung an. Natürlich kommt es irgendwann wie es kommen muss! Beide schlafen miteinander und ab da, wird der Roman immer langweiliger, denn die Sexszenen zwischen Luc und Amelia sind ausführlich über mehrere Seiten beschrieben und werden ständig wiederholt.

Die Handlung bleibt dadurch auf der Strecke und selbst die Rahmenhandlung über die Diebin, ist nicht wirklich interessant sondern eher überflüssig. Natürlich kommen auch ein paar Akteure aus den Vorgängerbüchern in dem Buch vor, doch selbst das kann das Buch nicht mehr retten. Was ich auch nicht nachvollziehen konnte, war die Tatsache, dass Luc Amelia zu lange verschwiegen hat, dass er in Wirklichkeit nicht bankrott ist, nur um ihr nicht seine Liebe gestehen zu müssen. Und auch Amelia ist keinen Deut besser. Irgendwann habe ich das Buch, besonders die unzähligen, uninteressanten Liebeszenen, nur noch überflogen.

Mrs Laurens sollte sich vielleicht meiner Meinung nach überlegen, ob sie nicht langsam aufhören sollte mit der Cynster-Reihe, denn die Serie flacht mit jedem Band nur weiter ab. Daher kann ich dieses Buch wirklich selbst eingefleischten Cynster-Fans, nicht mehr guten Gewissens empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Toller Cynster Roman, trotz leichter Längen

Nur in deinen Armen
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Alasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will ...

Alasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will es auch nach Möglichkeit lange bleiben.

Die Einladung eines alten Freundes, der genauso wie Lucifer eine große Sammelleidenschaft besitzt, kommt ihm also gerade recht. Als Lucifer endlich auf dem Lande, in Colyton/Devon sein Ziel erreicht hat, wundert er sich sogleich, daß das Anwesen seines Freundes so ruhig und verlassen scheint.

Kaum eingetreten überschlagen sich jedoch die Ereignisse - sein Freund und Mentor ist tot; ermordet und als Lucifer sich weiter umschauen möchte, wird er niedergeschlagen. Nicht wie vermutet von dem Mörder seines Freundes, sondern von der mutigen und unerschrockenen Phyllida Tallent. Phyllida hält Alasdair für eine kurzen Moment für den Mörder und reagiert leider zu vorschnell.

Nachdem er nach einiger Zeit wieder zu sich kommt, liegt er in einem Bett und Phyllida versorgt ihn rührend. Sofort ist Lucifer klar, daß sie die Frau ist, die ebenfalls mit ihm in dem Haus seines toten Mentors war. Kaum wieder etwas zu Kräften gekommen, versucht Alasdair den Mord aufzuklären. Doch das gestaltet sich zunehmend schwieriger, da Phyllida, nicht nur, daß sie ihm weiterhin etwas verschweigt, ebenfalls auf Mördersuche gehen möchte. Und auch der Mörder, aufgeschreckt durch die Aufklärungsversuche der beiden, bleibt nicht untätig. Als mehrere Mordanschläge auf Phyllida verübt werden, scheint klar, dass Phyllida etwas gesehen haben muss, dass den Mörder identifizieren kann. Fieberhaft sucht Lucifer nach einem Plan den Mörder zu überführen - schließlich geht es nicht mehr nur um seinen lieben, toten Freund, dessen Mord nicht ungesühnt bleiben soll, sondern auch um die Frau seines Lebens; die störrische, aber liebenswerte Phyllida. Doch bevor er sich ihr erklären kann, muß zunächst der Mörder gefasst werden...

Dies ist nun der letzte Band um ein Familienmitglied der Cynsters. Wie immer sind die Bücher von Stephanie Laurens eigentlich mehr historischer Kriminalroman, als reiner historischer Liebesroman. Trotzdem, auch dieser letzte Teil der Reihe birgt wieder sehr viel Spaß und Spannung. Dieses Buch ist ein reines Lesevergnügen - die Haupt und Nebenfiguren sind präzise und klar beschrieben und auch der Ort; Colyton/Devon wird so lebhaft dargestellt, dass man das Gefühl bekommt, schon einmal dort gewesen zu sein und jeden einzelnen der Dorfbewohner persönlich kennengelernt zu haben.

Auch die sich langsam anbahnende Beziehung zwischen Alasdair/Lucifer und Phyllida, während die beiden eifrig den Mörder finden wollen, bringt ebenfalls viel Lesespaß; zumal Phyllida den leicht arroganten aber sympathischen Lucifer, oft genug elegant in seine Schranken zu weisen vermag. Das einzige was mich ein bisschen gestört hat, war, dass der Roman schon einige Längen hat. 50 Seiten weniger hätten dem Roman wahrscheinlich nur gut getan, die Geschichte wäre etwas gerafft worden und meine Bewertung hätte vielleicht auch noch ein besseres Ergebnis gebracht. Trotzdem, dieses Buch kann man bedenkenlos weiterempfehlen. Schon allein der gute Schreibstil von Mrs Laurens, ist es wert, diesem Buch eine Chance zu geben. Dieser Roman hebt sich deutlich von vielen anderen historischen Liebesromanen ab. Er ist auf keinen Fall der mittelmäßigen Massenware zuzuordnen!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Trotz schnell wechselnder, interessanter Settings und einem interessanten Heldenpaar ein leider ziemlich zäher Abschlussband der Serie

Ein süßes Versprechen
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Loretta Michelmarch hat bereits zahlreiche, mehr als akzeptable Bewerber um ihre Hand abgewiesen. Ein Skandal, findet der Londoner ton, so dass Loretta plötzlich im Gespräch ist. Um den anfänglichen Skandal ...

Loretta Michelmarch hat bereits zahlreiche, mehr als akzeptable Bewerber um ihre Hand abgewiesen. Ein Skandal, findet der Londoner ton, so dass Loretta plötzlich im Gespräch ist. Um den anfänglichen Skandal im Keim zu ersticken, wird der Familienrat einberufen. Doch dann naht Rettung in Gestalt von Lorettas Großtante Esme, die eine ausgiebige Europareise plant und Loretta dazu auserkoren hat, sie als Gesellschafterin zu begleiten.
Während ihrer Rückreise auf einem Schiff über die Donau begegnen sie dem britischen Aristokraten und Soldaten in einer geheimen und gefährlichen Mission, Captain Rafe Carstairs, der zusammen mit seinem Gefolgsmann ebenfalls auf der Rückreise in die Heimat ist.

Doch er muss auf der Hut sein, da sich in seinem Gepäck ein wichtiges Dokument befindet, das die Rädelsführer der fanatischen „Black Cobra“ Sekte, überführt. Neben Rafe sind auch drei andere Briten unterwegs nach London, mit einem Schriftstück, die zur Ablenkung dienen sollen. Dennoch sind ihnen Anhänger der Sekte immer noch auf den Fersen und halten in vielen Häfen und Städten auf ihrer Reiseroute Ausschau nach Rafe und seinem Gefolgsmann. Als Lady Esme Rafe um Geleit und Begleitschutz auf ihrer Reise bittet, sagt Rafe schnell zu, da diese angebotene Aufgabe die perfekte Tarnung für ihn darstellt.
Womit er jedoch nicht gerechnet hat, ist die Tatsache, dass Lady Esmes schöne Großnichte Loretta sein Herz erobern könnte…

„Ein süßes Versprechen“ erzählt nicht nur die Geschichte über Rafe Carstairs und Loretta Michelmarch, sondern bildet auch den Abschluss der „Black Cobra“ Reihe.
In diesem Band nun erfährt man endlich, wer der wahre Kopf der Black Cobra Sekte ist- allerdings erst auf den letzten 100 Seiten und bis dahin muss man leider einiges an Durchhaltevermögen an den Tag legen. Das liegt keinesfalls an den Romanfiguren. Sowohl Loretta als auch Rafe sind sympathische Akteure, die es dem Leser leicht machen sie zu mögen.

Loretta ist eine junge Frau, die sich im ton gerne als stille, schüchterne Frau im Hintergrund hält, jedoch dient dieses Verhalten lediglich als Fassade, da sie Bälle und die Mitglieder des tons als furchtbar langweilig und snobistisch empfindet. Damit Loretta sich keinen unpassenden Mann aussucht, hat es sich Lady Esme zur Aufgabe gemacht, ihre Nichte auf der gemeinsamen Reise ein wenig umzukrempeln und die Abenteuerlust in Loretta zu wecken. Doch ausgerechnet Rafe weckt dann letztendlich die Neugierde und das Verlangen in Loretta.

Rafe dagegen ist ein Mann, der schon viele Gräueltaten in seiner Soldatenlaufbahn mitansehen musste. Er ist traumatisiert und dennoch von dem Gedanken besessen, die Hintermänner der „Black Cobra“ Sekte überführen zu können, da diese auch einen Freund und Mitstreiter für die Sache grausam folterten und töteten. Er ist eher ein wortkarger, zurückhaltender Mensch; dennoch handelt er überlegt und ruhig und passt mit diesen charakterlichen Eigenschaften ausgestattet sehr gut zu Loretta, die keine oberflächlichen Menschen mag. Trotzdem dauert es relativ lange, bis Loretta und Rafe in Liebe zueinander finden. Zunächst ist da nur die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft, die beide immer wieder zueinander treibt.
Wie immer sind die beschriebenen Liebesszenen von Stephanie Laurens „hot“ inszeniert, allerdings gottlob nicht ganz so ausufernd, wie man es sonst von der Autorin in anderen Bänden gewohnt ist.

Und auch die Reiseziele und Sehenswürdigkeiten, die die Protagonisten in diesem Roman entdecken, werden sehr bildhaft von der Autorin beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Die Idee ihr Heldenpaar auf eine Donaukreuzfahrt zu schicken fand ich dabei ziemlich gelungen und die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Rafe und Loretta ist an sich sehr nett gemacht.

Leider habe ich auch einige „aber“ anzumerken. Erst einmal hat man als Leser zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als wären die Anhänger der „Black Cobra“ wirklich so gefährlich. Das liegt daran, dass die Autorin sämtliche Mitglieder der Sekte völlig uninspiriert und kopflos agieren lässt. Sie wollen auf der einen Seite unbedingt verhindern, dass Rafe und seine Kollegen England erreichen, wissen jedoch weder seinen Namen, noch wie er aussieht und durchkämmen die Orte und Häfen lediglich auf der Suche nach zwei zusammenreisenden Männern. Ich finde, da hat es sich Stephanie Laurens wirklich etwas zu leicht gemacht!

Auch jedes Aufeinandertreffen zwischen Gegnern der Reisegruppe verläuft nach dem gleichen Schema. Und natürlich sind hier sogar die Frauen in der Lage sich gegen gewalttätige, viel kräftigere Männer zur Wehr zu setzen. Nach einigen dieser angesprochenen, eher unspektakulären „Kämpfe“, stellt sich bei mir eine gewisse Lesemüdigkeit ein, da sich lediglich das Setting stetig änderte, die Handlung sich dagegen jedoch nur immer und immer wieder wiederholte. Und vor allem ist es absolut nicht nachzuvollziehen wieso sich die Damen immer wieder auf Ausflüge fern der Sicherheit des Schiffes begeben, obwohl Rafes Mission doch so wichtig ist, dass er sich keinerlei Gefahren erlauben kann und die Frauen durch ihre Landgänge ebenfalls damit rechnen müssen Opfer der „Black Cobra“ zu werden.

Erst auf den letzten 100 Seiten kann man dann wieder etwas Abwechslung erwarten, zudem trifft man auch auf ein paar der Cynsters und Hauptakteure der Vorgängerbände der Black Cobra Reihe. Die Auflösung sorgt durchaus für einige überraschende Momente, allerdings hätte ich mir auch bei der Überführung des Kopfes der Sekte ein wenig mehr Action und Spannung erhofft.

Kurz gefasst: Trotz schnell wechselnder, interessanter Settings und einem interessanten Heldenpaar ein leider ziemlich zäher Abschlussband der Serie.

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