Gefällige Weihnachtsromance, die mit einem wunderschönen Cover besticht. Leider kann die Story nicht ganz mithalten
Das wunderbare WeihnachtshotelHaley Hanson arbeitet in der Werbebranche und ist gut in ihrem Job. Daher hofft sie sehr darauf, dass ihr Chef sie zum Partner macht. Doch die geplante Werbekampagne, für eine Spielwarenfirma, soll tatsächlich ...
Haley Hanson arbeitet in der Werbebranche und ist gut in ihrem Job. Daher hofft sie sehr darauf, dass ihr Chef sie zum Partner macht. Doch die geplante Werbekampagne, für eine Spielwarenfirma, soll tatsächlich ein anderer Kollege machen. Haley ist enttäuscht, doch sie gibt nicht vorschnell auf. Und tatsächlich gelingt es ihr ihren Chef dazu zu bringen, dass sie auch sie ihren Vorschlag vorlegen darf. Der Haken an der Sache: Haley soll zuvor eine Woche in einem Weihnachtscamp verbringen, denn ihr Chef fürchtet, dass ihr das richtige Weihnachtsfeeling abgeht. Und das ist bitterlich nötig für den von ihr anvisierten Job. Die Besitzer der Spielzeugfirma sind nämlich äußerst traditionell eingestellt.
Haley ist genervt, stimmt jedoch zu, denn der zusätzliche Verdienst den eine Partnerschaft ihr einbringen würde, käme zum richtigen Zeitpunkt. Ihre Eltern besitzen eine Villa aus viktorianischer Zeit, die dringend renoviert werden muss. „Das Geldgrab“, wie Haley die Villa nennt, gehört allerdings schon seit langer Zeit zum Familienbesitz und ihre Eltern hängen sehr daran. So macht sich Haley aus der Großstadt Boston auf in die ländliche Idylle, wo, umgeben von Bergen, das Weihnachtscamp liegt das von dem gutmütigen Ben betrieben wird. Seit dem Tod von Bens Frau, vor ein paar Jahren, greift dessen attraktiver Sohn Jeff ihm bei den Kursen unter die Arme.
Als Jeff Haley begegnet, ist er zunächst irritiert über diesen menschgewordenen Weihnachtsgrinch. Denn Haley scheint alles, was mit Weihnachten zu tun hat, zu hassen. Zudem verweigert sie sich sogar den beliebten und leckeren Christmas-Camp- Weihnachtsplätzchen, die dort angeboten werden. Ein Eklat, wie er findet! Doch sein Vater Ben zeigt sich unerbittlich und brummt der jungen Frau einige Kurse auf, die sie absolvieren muss, will sie am Ende des Kurses ihr Zeugnis bekommen. Haley fällt dagegen aus allen Wolken als sie ihr Zimmer betritt. Das ganze Zimmer ist vollgestopft mit Deko-Engeln in unterschiedlichen Größen und der Hund des Hauses, will nicht von ihrer Seite weichen, obwohl sie doch eigentlich gar keinen Draht zu Tieren hat. Die übrigen Teilnehmer des Kurses entpuppen sich als nette, sympathische Menschen und als Haley deren Geschichten erfährt, kommt sie tatsächlich ins Grübeln…
Da ich eine Schwäche habe für stimmungsvolle Buchcover, fiel mir beim Stöbern schließlich auch Karen Schalers Roman „Das wundervolle Weihnachtshotel“ auf. Dieses ist ein absoluter Hingucker und wenn man das Buch in Händen hält, kann man auch die Glitzer-Beschichtung näher in Augenschein nehmen.
Doch man sollte ein Buch oder auch einen Menschen, nicht anhand seines Covers/der Optik beurteilen. Die inneren Werte zählen schließlich mehr.
Die Geschichte über eine junge Frau, die vom Weihnachtsfest angeödet ist (natürlich hat sie triftige Gründe dafür) und einen jungen Mann, der Angst davor hat sich zu binden, wird süß erzählt. Wer nun aber auf viele romantische Liebesszenen hoffen sollte, wird vielleicht enttäuscht werden, denn Haleys und Jeffs Geschichte wird sehr züchtig dargeboten. Dafür hat die Autorin viel weihnachtliche Atmosphäre in ihre Story“ gepackt“. Ehrlich gesagt fand ich, dass man beinahe davon erschlagen wurde beim Lesen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich liebe weihnachtliche Liebesromane und erhoffe mir besagte festliche Atmosphäre sogar, doch es gibt in der Geschichte gibt es kaum Romanpassagen in denen die Romanfiguren sich über Dinge austauschen die nichts mit Weihnachten zu tun haben. Es wirkt halt alles, wie in Zuckerguss getaucht. Echte Konflikte oder Probleme lösen sich so schnell in Wohlgefallen auf, dass man sich nur verwundert die Augen reibt und obwohl die Autorin einen flüssigen Schreibstil besitzt und sich der Roman gut lesen lässt, stellte sich zwischenzeitlich Langeweile bei mir ein, da nichts wirklich Spannendes geschah. Die Geschichte ist nett, plätschert aber dennoch relativ belanglos vor sich hin. Kennt Ihr die vielen 0815 Weihnachtsfilme, die in der Weihnachtszeit auf dem Disneykanal laufen? Nach diesem Schema F ist auch dieser Roman gestrickt. Man kann sie anschauen, sich für 90 Minuten davon unterhalten lassen, doch es bleibt nichts im Gedächtnis danach. Ich hätte mir einfach ein wenig mehr Substanz gewünscht.
Kurz gefasst: Gefällige Weihnachtsromance, die mit einem wunderschönen Cover besticht. Leider kann die Story nicht ganz mithalten.