Wunderbarer Frauenroman mit viel Tiefgang!
Ein Kerl macht noch keinen SommerEigentlich arbeiten Anna, Dawn, Raychel und die Älteste der vier Frauen, Grace nur zusammen, keine weiß Privates über die jeweils andere, doch als sie eine neue Chefin vorgesetzt bekommen, werden aus den ...
Eigentlich arbeiten Anna, Dawn, Raychel und die Älteste der vier Frauen, Grace nur zusammen, keine weiß Privates über die jeweils andere, doch als sie eine neue Chefin vorgesetzt bekommen, werden aus den Frauen Freundinnen, da Christie, besagte Chefin sehr viel Wert auf eine gute und etwas persönlichere Arbeitsatmosphäre legt.
Jede der Frauen hat jedoch mit ihren eigenen „Dämonen“ zu kämpfen- während Anna von ihrem Freund Tony betrogen und anschließend sitzengelassen wurde und nur während der Arbeit Ablenkung von ihrer Einsamkeit und ihrem Kummer erfährt, liebt Raychel ihren Mann Ben sehr. Beide haben in ihrer Vergangenheit einiges überstehen müssen und eigentlich glaubt Rachel, dass sie eventuelle zukünftige Probleme die auftauchen könnten, mühelos bewältigen können, da ihre Liebe sehr tief und stark ist.
Dawn dagegen ist verlobt mit Calumn und beide wollen bald in den Hafen der Ehe einlaufen. Doch durch ihre Unterschiedlichkeit ergeben sich plötzlich Spannungen.
Grace ist schon viele Jahre mit ihrem Mann Gordon zusammen, allerdings hasst sie es, dass er ihr immer wieder bestimmte Dinge vorschreiben möchte. So will er unbedingt, dass sie bald in Rente geht. Doch eigentlich hat Grace dazu überhaupt keine Lust.
Die sich entwickelnde Freundschaft zwischen den zwar unterschiedlichen Frauen wird für jede für ihnen zu einem wichtigen Ereignis in ihrem Leben, dass sie nicht mehr missen wollen und ihnen hilft, privaten Problemen etwas gelassener ins Auge zu blicken…
Meine Einschätzung:
Ein wenig suggeriert das fröhlich bunte Cover des aktuellen Romans von Milly Johnson dem Leser, dass er hier einen leichten, frechen „chic-lit“ Roman vor sich hat, doch er ist alles andere als das!
Viel mehr ist er ein völlig shoppingfreier, tiefgründiger Frauenroman, in dessen Fokus gleich fünf Frauen und ihre Freundschaft zueinander stehen.
Dabei erinnerte mich Milly Johnsons Schreibstil sehr an den von Marian Keyes, was ich sehr positiv fand.
Die Autorin hat die besondere Fähigkeit ihren Akteuren sehr viel Leben und charakterliche Tiefe einzuhauchen, wobei ich auch besonders begeistert von den persönlichen Eindrucksbeschreibungen ihrer jeweiligen Akteurin war, will sagen, Momente in denen die fünf Frauen ihr Gegenüber und ihre Situationen im Geiste beurteilen und durchdenken, sind sehr intensiv und manchmal auch mit sehr viel Humor und/oder rührend geschildert. Es ist ein Roman der einen nicht kalt lässt- wobei man sich sehr gut mit den Heldinnen dieser Geschichte identifizieren kann.
Außerdem fand ich die Freundschaft zwischen Anna, Dawn, Raychel, Grace und Christie wunderbar beschrieben. Man liebt und leidet mit den fünf Frauen mit, die sich nach Rückschritten und negativen Ereignissen immer wieder gegenseitig aufbauen und sich Mut machen.
Auch wenn die Freundschaft zwischen ihnen die größte und entscheidende Rolle spielt, kommt die Romantik dennoch nicht zu kurz und die Botschaft dieses Romans ist unter anderem, das man viele Frösche küssen muss, bis man seinen wahren Märchenprinzen findet und niemals allein ist, wenn man den Mut hat, sich Gleichgesinnten zu öffnen.
Fazit: Wunderbarer Frauenroman mit viel Tiefgang!