Ein wunderschöner, historischer Liebesroman aus der Feder von Elizabeth Hoyt, der sich von der breiten Masse wohltuend abhebt und einfach verzaubert!
Das Geheimnis des ViscountsKurz nachdem Jasper Renshaw, Viscount Vale von seiner Verlobten vor dem Traualtar sitzengelassen wurde, die sich lieber mit einem armen Dorfpfarrer vermählen möchte, tritt die auf den ersten Blick unscheinbare ...
Kurz nachdem Jasper Renshaw, Viscount Vale von seiner Verlobten vor dem Traualtar sitzengelassen wurde, die sich lieber mit einem armen Dorfpfarrer vermählen möchte, tritt die auf den ersten Blick unscheinbare beste Freundin von Lady Emeline; (ebenfalls eine Ex-Verlobte von Jasper) auf ihn zu und macht ihm einen Heiratsantrag. Melisande Fleming weiß dabei genau was sie will und was nicht. Sie will auf keinen Fall noch länger als alte Jungfer ihrem Bruder und ihrer Schwägerin zur Last fallen und sich in deren Haus langweilen. Und Jasper, den sie insgeheim schon seit langem liebt, wäre für sie die Erfüllung all ihrer Wünsche. Jasper ahnt jedoch nichts von Melisandes Gefühlen und sieht sofort die Vorteile, die ihm eine Vernunftehe mit einem seiner Meinung nach intelligenten und nüchternen Geschöpf bringt. Er stimmt einer Ehe zwischen ihnen zu und so findet die Hochzeit knapp drei Wochen später statt.
Doch in der Hochzeitsnacht muss sich Melisande sehr über Jaspers Verhalten wundern und sie ist insgeheim enttäuscht über seine recht ernüchternde Vorstellung im Bett. Sie will auf keinen Fall weitere Liebesnächte ohne Gefühl und so versucht sie mit weiblicher Scharfsinnigkeit und Einfühlungsvermögen Jaspers Geheimnisse zu ergründen, um schließlich seine Liebe gewinnen zu können. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Jasper, der in der Öffentlichkeit aus immer gut gelaunter Lebemann gilt, ist hinter dieser leichtlebigen Fassade ein ernster Mann, der schreckliche Dinge im Krieg erdulden musste und diese Gräueltaten lassen ihn immer noch nicht los. Während Melisande versucht Jasper zu umgarnen, muss dagegen Jasper feststellen, dass seine frisch angetraute Frau alles andere als eine unscheinbare, langweilige Person ist, sondern ihn beginnt zu faszinieren. Doch auch Melisande hat ihre Geheimnisse. Wird Jasper sie ergründen können?
Es gibt Romane, die heben sich von der breiten Masse des Liebesromanangebots so dermaßen ab, dass man als Leser nur staunen kann. „Das Geheimnis des Viscounts“ ist ein solcher Roman, der mich praktisch von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat, bis ich die letzte Seite las. Zugegeben, es gibt eine ganze Menge an guten Historicals, doch dieser hier ist so herausragend, dass ich einfach restlos begeistert davon bin. Elizabeth Hoyt hat bei ihrem aktuellen Roman die Messlatte für alle anderen Bücher, die hoffentlich bald folgen werden, so hoch angelegt, dass es sicherlich in Zukunft schwer sein wird, diesen tollen Roman noch zu toppen.
Zugegeben, ich bin schon recht kritisch, was das Beurteilen meiner Lieblingslektüre angeht, doch bei diesem Roman hier stimmt wirklich alles.
Man bekommt interessante Charaktere geboten, die nicht mit typischen 0/8/15 Attributen, was Aussehen und Charakter angeht, aufwarten, sondern als vielschichtige Personen mit Ecken und Kanten beschrieben werden und vor allem sind es endlich einmal normale Menschen mit durchschnittlichen Aussehen, was ich einfach wunderbar finde! Und dieses Heldenpaar hier hat mit echten Problemen zu kämpfen, wobei die Problemlösung ebenfalls sehr sensibel und feinsinnig angegangen wird.
Die Autorin hat ein Händchen für außergewöhnliche Liebesgeschichten und bislang haben mir alle ihre Bücher gefallen, doch „Das Geheimnis des Viscounts“ ist eindeutig mein Lieblingsroman von Elizabeth Hoyt, weil er in meinen Augen einfach perfekt ist.
In diesem Roman der „Four Soldiers“ Reihe erfährt man nun auch ein wenig mehr darüber, welchen Schrecken die Soldaten einst erdulden mussten. Jasper versucht alles daranzusetzen, den Verräter ausfindig zu machen und es werden nebenbei auch noch die Hauptfiguren des nächsten Bandes eingeführt, die ebenfalls interessante Figuren sind.
Die Autorin lässt den beiden Hauptfiguren dieses Romans genug Zeit sich kennen zu lernen, lässt aber manchmal auch einfach Blicke Bände sprechen und es gelingt ihr so, eine anrührende, romantische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr verschiedenen Menschen zu erschaffen, die berührt und verzaubert. Besonders die kleinen Gesten sind es hier, die mich beim Lesen fast hinschmelzen lassen haben. Etwa wenn Jasper seiner Melisande am Ende des Romans eine kleine Tabaksdose schenkt, die von außen schlicht und schmucklos, von innen aber prachtvoll und kostbar gestaltet wurde.
Natürlich werden auch die Fans von erotischen Liebeszenen auf ihre Kosten kommen. Sie fügen sich ansprechend und prickelnd in den Handlungsverlauf mit ein.
Wie immer erzählt die Autorin nebenher ein kleines Märchen, das als Fortsetzungsgeschichte zu Beginn jedes Kapitels, zu finden ist. Es ist auch sehr nett, doch ehrlich gesagt hat mich dieses Märchen diesmal so gar nicht interessiert, weil die Story über Melisande und Jasper so wunderschön war!
Die Übersetzung dieses Romans fand ich ebenfalls rundum gelungen und stimmig, so dass mein Lesevergnügen in keinster Weise getrübt wurde.
Kurz gefasst: Ein wunderschöner, historischer Liebesroman aus der Feder von Elizabeth Hoyt, der sich von der breiten Masse wohltuend abhebt und einfach verzaubert! Ein Historical der sogar mehr als 5 Sterne verdient hätte.
Die "Four Soldier" Reihe zur Info:
1. Teil: Wild wie mein Verlangen / Verbotene Sehnsucht (Titel CORA & MIRA Verlag)
2. Teil: Das Geheimnis des Viscounts
3. Teil: Ein unbezähmbarer Verführer (Bislang nur als CORA Historical erschienen)
4. Teil: Im Bett mit einem Earl