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Veröffentlicht am 15.08.2019

Ein berührender Roman über Liebe, Trauer und Freundschaft. Zwar etwas schwächer, als „Deine Seele in mir“ geraten, doch ist mir „Das Wispern der Schmetterlinge“ dennoch eine Leseempfehlung wert.

Das Wispern der Schmetterlinge
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Damals:

Paceys Freunde leben in direkter Nachbarschaft. Sein bester Kumpel Ryan hat eine jüngere Adoptivschwester. Ava stammt aus Guatemala, ist allerdings bereits seit Babyalter in ihrer neuen Familie. ...

Damals:

Paceys Freunde leben in direkter Nachbarschaft. Sein bester Kumpel Ryan hat eine jüngere Adoptivschwester. Ava stammt aus Guatemala, ist allerdings bereits seit Babyalter in ihrer neuen Familie. Während sich Paceys jüngere Schwester Joy mit Ava anfreundet, tun sich die Jungs schwer mit ihren Schwestern, denn sie nerven, wie es jüngere Mädchen nun einmal machen. Doch trifft Paceys Familie ein schwerer Schicksalsschlag- Joy stirbt an einer schweren Krankheit mit nur dreizehn Jahren und hinterlässt eine riesige Lücke.

Als Ava Pacey trösten möchte, spüren die beiden zum ersten Mal, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, doch Pacey unterdrückt seine Gefühle. Schließlich hat er das Ryan versprochen. Doch nach Jahren, als Ava und Pacey beide erwachsen sind, geben sie ihren Gefühlen endlich nach. Nur wenig später verunglücken beide. Pacey überlebt schwer verletzt, doch Ryan, der wutentbrannt und traurig an seinem Krankenbett auftaucht, eröffnet Pacey, dass Ava verstorben ist. Mit einem Schlag hat Pacey seinen besten Freund und seine große Liebe verloren…

Gegenwart:

Pacey macht sich, immer noch schwer traumatisiert und mit Schuldgefühlen beladen, auf den Weg nach Madeira in den Urlaub. Seine Psychologin hat ihm nahe gelegt, an einem fremden Ort in sich zu gehen und sich seiner Trauer zu stellen. Doch Pacey glaubt nicht, dass ihm das gelingen könnte. Bis er in einem Friseursalon auf die quirlige Maria trifft. Pacey ist sprachlos, denn Maria ist ein optisches Ebenbild von Ava! Doch wie kann das nur sein?


Ich las in der Vergangenheit bereits zwei Romane der Autorin; nämlich „Deine Seele in mir“ und „Das Leben in meinem Sinn“ und beide hallten auch nach dem Lesen noch eine Weile in mir nach, so dass ich die Bücher von Susanna Ernst in guter Erinnerung behalten hatte. Als ich nun erfuhr, dass sie mit „Das Wispern der Schmetterlinge“ einen neuen Roman am Start hat, der dazu auch noch eine Prise Übersinnliches zu bieten hat, war meine Neugierde sogleich geweckt, denn ich mag Liebesromane mit einer leichten Para-Note sehr gerne. Immerhin ging es in „Deine Seele in mir“, beispielsweise um das Thema Reinkarnation, das ich sehr spannend finde. In dieser Geschichte sind es fliederfarbige Schmetterlinge, die Pacey immer mal wieder sieht, nachdem er den schweren Unfall hatte und man kann sich schnell denken, dass sie eine tiefere Bewandtnis haben. Auch die tiefe Geschwisterliebe zwischen Pacey und Joy findet Erwähnung und konnte mich sehr berühren.
Die Geschichte wird abwechselnd, aus der Sicht von Pacey und Maria, also in Ich-Form erzählt, so dass man gute Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt der Figuren gewährt bekommt. Und da Ava bereits von Kindesbeinen an Tagebücher in mündlicher Form, aufgenommen auf Tonbändern, führte, die sich Pacey nach und nach anhört, bekommt man auch ein gutes Gefühl für Avas Charakter. Alle Figuren, besonders aber Marias niedlicher Sohn, sind sympathische Akteure und man kann die Liebe, die Ava und Pacey füreinander empfinden, nachfühlen.

Allerdings nur leider bis zu einem gewissen Punkt. Ich weiß nicht, woran es lag, doch ich hätte mir nicht so viel Smalltalk zwischen Ava und Pacey gewünscht, während ihrer wenigen gemeinsamen Romanpassagen und stattdessen mehr Ernsthaftigkeit durchblitzen sehen.
Zudem fand ich es nicht so gelungen, die Geschichte (anfangs und gegen Ende) in den USA spielen zu lassen, weil sie lesetechnisch gesehen gar kein US-Flair verströmte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die Geschichte, mit Schauplatz Deutschland, noch echter, wahrhaftiger angefühlt hätte. Und auch Paceys langes Zögern sich Maria anzuvertrauen, zog sich leider für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge.

Hätte der Roman da schon geendet, hätte ich der Story wohl nicht mehr als 3 von 5 Punkten verliehen. Doch dann überraschte mich Susanna Ernst mit einer unerwarteten Wendung, die es in sich hatte. Gebannt und neugierig, konnte ich den Roman dann auch nicht mehr zur Seite legen, bis zum Ende. Und ja, wieder einmal hat es die Autorin geschafft, mich zu Tränen zu rühren, wenn diesmal auch erst am Ende des Buches.

Kurz gefasst: Ein berührender Roman über Liebe, Trauer und Freundschaft. Zwar etwas schwächer, als „Deine Seele in mir“ geraten, doch ist mir „Das Wispern der Schmetterlinge“ dennoch eine Leseempfehlung wert.



Veröffentlicht am 14.08.2019

Rundum gelungener, mitreißender Abschlussband und die Rockband „The Swores

Backstage Love – Hals über Kopf verliebt
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Lisa Hannigan, die Freundin von Lizzy und Mia, ist im Gegensatz zu den beiden Frauen noch Single. Gerade erst ertappte sie ihren Freund dabei, wie er fremdging und das obwohl sie gedacht hatte, er wolle ...

Lisa Hannigan, die Freundin von Lizzy und Mia, ist im Gegensatz zu den beiden Frauen noch Single. Gerade erst ertappte sie ihren Freund dabei, wie er fremdging und das obwohl sie gedacht hatte, er wolle ihr einen Verlobungsring an den Finger stecken. Dabei hatte er das niemals vorgehabt. Sie musste feststellen, dass in dem schmutzigen Spiel ihres Freundes, stattdessen sie die Rolle der Geliebten eingenommen hatte, ohne eine Ahnung davon zu haben. Und das alles ausgerechnet an dem Tag von Lizzys Verlobung.

Während Lisa versucht sich nichts von ihrem Elend anmerken zu lassen, ist Mia auf Wolke Sieben. Wieder einmal erwartet sie Nachwuchs mit ihrem Mann Nic, doch diesmal muss sie sich in der Schwangerschaft schonen, was ihr ganz schön gegen den Strich geht.

Eigentlich könnte Lizzy, die gerade ihre Verlobung mit Liam feiert, glücklich sein denn ihre Liebe zu dem „The Swores“ Bandmitglied ist grenzenlos. Doch ein Untersuchungsergebnis stürzt sie in große Verzweiflung und nährt in ihr die Zweifel, ob sie Liam tatsächlich heiraten soll. Und dennoch versucht Lizzy für ihre Freundin Lisa da zu sein. Besonders, als Lisa und John, ein weiteres Bandmitglied der „The Swores“, sich näher kommen. John ist wohl der Unkomplizierteste von den Jungs, doch er war bereits verheiratet mit Maureen, die ihm zwei Töchter schenkte. Mittlerweile ist Maureen wieder verheiratet, doch nie konnten sie und John ihre Finger ganz voneinander lassen. Immer wenn John in der Vergangenheit jemand anderes kennenlernte, funkte sie dazwischen und auch dieses Mal scheint es so zu sein. Wird Lisa, die einer zerrütteten Familie entstammt diesmal mehr Glück haben? Und wird es möglich sein, dass sie sich mit ihrer Mutter und Schwester aussöhnen kann?

Nach den beiden Vorgängerbänden „Backstage Love – Unendlich nah“ und „Backstage Love – Sound der Liebe“, in denen Mias und Lizzys Geschichten erzählt wurden, folgt nun endlich der Abschlussband der Reihe um die Rockband „The Swores“ und ihre Freunde und Familie. Wie auch schon in Teil 1 und Teil 2, hält sich die Autorin Liv Keen/Kathrin Lichters daran, neben der aktuellen Liebesgeschichte auch den Werdegang der übrigen Paare zu schildern. Man erfährt also auch, wie es Mia und Nic und Lizzy und Liam ergeht und natürlich sind bereits bekannte Nebenfiguren wieder mit von der Partie, was mir sehr gut gefallen hat. Denn dieser Punkt sorgt in der kompletten Reihe für familiäres Flair und eine schöne Grundatmosphäre. Allerdings sind diese Romane nicht dazu geeignet, sie als „Stand alone“ zu lesen, da sie aufeinander aufbauen. John mochte ich bereits in den Vorgängerbänden sehr, wo er lediglich als Nebenfigur auftrat und in seiner eigenen Story entfaltet er nun sein ganzes Potential. Man kann sich gut in ihn hineindenken und seinen Zwiespalt nachvollziehen. Aber auch Lisa ist eine sympathische, sehr einfühlsame junge Frau, die perfekt zu John passt. Ich fand es zudem klasse, dass man hier mal eine Akteurin bekommt, die nicht den üblichen Modelmaßen entspricht und die Liebesgeschichte wirkt zudem rund erzählt- ist romantisch und sexy zugleich, so dass es nichts zu meckern gibt.
Zwar fand ich auch diesmal, dass das Bandleben leider zu kurz kam; ich hätte mir beispielsweise ein paar beschriebene Auftritte der Band gewünscht, doch abgesehen davon hat mich der Abschlussband wieder einmal sehr begeistern können und sogar an gewissen Stellen zu Tränen gerührt, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, weil ich ansonsten spoilern müsste. Nur soviel, geneigte Leser sollten sich beim Lesen mit Taschentüchern bewaffnen.
Ein wenig schade finde ich es, dass Abby, Lisas Schwester und Jim, ein weiteres Mitglied der „The Swores“ keine eigene Geschichte mehr bekommen haben, die bestimmt sehr lesenswert geworden wäre, da die beiden, interessante Romancharaktere sind.

Kurz gefasst: Rundum gelungener, mitreißender Abschlussband und die Rockband „The Swores“.

1. Teil: Backstage Love – Unendlich nah
2. Teil: Backstage Love – Sound der Liebe
3. Teil: Backstage Love- Hals über Kopf verliebt


Veröffentlicht am 10.08.2019

Unterhaltsamer Frauenroman, der spannende Einblicke in die Welt von Autoren gewährt. Als reiner Liebesroman jedoch eher nicht zu empfehlen.

Lovecakes - Liebe schmeckt süß
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Daisy und ihre Freundin Kitty, sind notorisch pleite. Um sich finanziell über Wasser zu halten, denn schließlich ist das Leben in London nicht günstig, arbeitet Daisy in einem Dessouslädchen, während Kitty ...

Daisy und ihre Freundin Kitty, sind notorisch pleite. Um sich finanziell über Wasser zu halten, denn schließlich ist das Leben in London nicht günstig, arbeitet Daisy in einem Dessouslädchen, während Kitty als Küchenhilfe und Servierkraft in einem kleinen Restaurant jobbt. Daisys Chefin hat sich einen reichen Mann geangelt und auch die Vermieterin der beiden jungen Frauen ist genauso wie Daisys Chefin, eine Vertraute. Da sich Pippa allerdings momentan im Urlaub befindet, nimmt Daisy auch deren Post entgegen. Und findet tatsächlich, unter anderem, eine Einladung zu einer Vernissage im Victoria & Albert Museum im Briefkasten.
Für Daisy und Kitty ist es vollkommen klar, die Einladung an Pippas Statt anzunehmen und so machen sich die beiden Freundinnen nur wenige Tage später auf den Weg.

Im Museum tummeln sich reichlich Stars und Sternchen der Promiwelt und schon bald gerät ihnen ein attraktiver Filmstar vor die Linse. Doch bevor sie ihn ansprechen können, kreuzt der französische Starkoch Michel, nebst sauertöpfischer Begleiterin ihren Weg. Daisy und Kitty führen eine sehr kurze Unterhaltung mit dem Paar und eigentlich hatte Daisy geglaubt, Michel danach nie wieder über den Weg laufen zu müssen, doch das Enfant terrible der Kochbuchschreiber, spaziert ausgerechnet nur wenige Tage später auf der Suche nach dem passenden Geschenk, in die Dessousboutique von Daisys Chefin.

Daisy ist alles andere als angetan von Michel, der einen äußerst schlechten Ruf genießt. Der schwer angeschlagene, in der Öffentlichkeit oftmals stark alkoholisierte Starkoch, ist beim Erklimmen der Erfolgsleiter ins Straucheln gekommen- seine Kochbücher, die einst heiß begehrt waren, liegen mittlerweile unbeachtet in den Auslagen der Buchläden und zudem gilt er als unbeherrschter Wüterich, der seine erfolgreichere Konkurrenz hart angeht. Seine Back- und Kochschule befindet sich allerdings in unmittelbarer Nähe des Dessousladens und so begegnen sich Daisy und Michel plötzlich öfter. Daisy spürt bei ihren Begegnungen, dass Michel sehr einsam ist und hat Mitleid mit ihm. Und auch Michel weiß Daisys gute Ratschläge zu schätzen. Es entsteht eine Freundschaft, doch Daisy zögert, Michel ihr größtes Geheimnis zu verraten.
Denn Daisy hat ein Buch geschrieben und wartet gespannt auf die Reaktion ihres Agenten. Es ist eine Art Ratgeber in Liebesdingen geworden. Und da es auch sündhaft verführerische Back und Kochrezepte enthält, macht sie das zu einer Konkurrentin von Michel- sollte es überhaupt veröffentlicht werden….

Ich lese sehr gerne leichte Liebesromane, in denen die Esskultur eine Rolle spielt und mit einem verführerisch gestalteten Buchcover kann man mich dann meist endgültig zum Kauf verlocken. Die Autorin Pippa James, schrieb zuvor Kinder und Jugendbücher. Mit „Lovecakes- Liebe schmeckt süß“, legt sie also praktisch ihr Debüt in der Erwachsenenromansparte vor und erzählt hier die Geschichte einer angehenden Kochbuchautorin. Die Romanheldin und ihre Vertrauten, sind sympathisch und leicht chaotisch gestrickt, was sie aber liebeswert macht. Ich fand es spannend mehr über den Alltag einer Autorin und ihren Umgang mit Agenten und Verlagen zu erfahren- in dieser Hinsicht weiß Pippa James viel Interessantes einzustreuen. Und auch der Erzählstil der Autorin ist unterhaltsam und flüssig geraten, wobei ich diesen Roman eindeutig dem „Chick-Lit“ Genre zuordnen würde.

Bedauerlich fand ich es, dass auftauchende Schwierigkeiten sich sehr rasch und unproblematisch in Wohlgefallen auflösten, einzig, weil Daisy halt so viele gute Kontakte hatte und auch die Liebesgeschichte wirkte leider nicht ganz rund erzählt.
Daisys Gedankengänge zu Michel blieben nämlich recht vage und auch auf der Gefühlsebene schien sich die Romanheldin, zu lange, nicht wirklich sicher zu sein wem ihr Herz gehört. Mal ganz davon abgesehen, dass Michel alles andere als eine sympathische Romanfigur war. Klar, ich mag Figuren mit Ecken und Kanten, doch seine positiven Seiten konnte man leider mit der Lupe suchen. Da die Liebesgeschichte allerdings hier eher zur Nebensache degradiert wurde, (Romantiker könnten enttäuscht sein- auch Liebessszenen findet man hier nicht vor) und die Sache mit Daisys Buchveröffentlichung im Fokus stand, die dagegen spannend erzählt wurde, fand ich besagten Kritikpunkt nicht ganz so tragisch. Wenn man weiß, dass einen kein üblicher Liebesroman erwartet sondern eher ein leichter Frauenroman, ist das auch völlig okay. Schade fand ich es zudem, dass man keine Rezepte zum Nachbacken im Buch vorfindet, wie es bei vergleichbarer Lektüre mittlerweile eigentlich schon gang und gäbe ist. Und auch Daisys Geheimniskrämerei dauerte mir ein Tickchen zu lang.

Dennoch, ich mochte den Roman, hätte mir allerdings im Nachhinein gewünscht, dass die Autorin eine überzeugendere Love Story geschaffen hätte, denn der Romantitel suggeriert dem Leser, dass er eine Romance kauft. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Autorin bislang, in einem völlig anderen Genre, unterwegs war und einfach, aus Mangel an Erfahrung, etwas überfordert war mit dem Schreiben einer Liebesgeschichte.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Frauenroman, der spannende Einblicke in die Welt von Autoren gewährt. Als reiner Liebesroman jedoch eher nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Dolce Vita am Gardasee- Kurzweiliger, humoriger Unterhaltungsschmöker, der mit reichlich Urlaubsflair aufwarten kann.

Dolci schmecken nur zu zweit
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Gardasee 1989:

Die attraktive Klara und ihre zurückhaltende Tochter Susanna machen gemeinsam Urlaub am Gardasee. Beide erleben eine schöne und interessante Zeit dort…

München, Gegenwart:

Moniga lebt ...

Gardasee 1989:

Die attraktive Klara und ihre zurückhaltende Tochter Susanna machen gemeinsam Urlaub am Gardasee. Beide erleben eine schöne und interessante Zeit dort…

München, Gegenwart:

Moniga lebt in München. Sie ist eine attraktive Frau, die in der Werbebranche arbeitet. Doch irgendwie spürt sie in ihrem Inneren, dass es Zeit ist, für eine Veränderung im Leben. Ihre Wut auf den lieben Vorgesetzten, quittiert sie kurzerhand mit einer Kündigung. Und als ihre Großmutter Klara vorschlägt, gemeinsam ein paar Tage Urlaub am Gardasee zu machen, sagt sie, nach einer kurzen Überprüfung des Kontos ihrer Oma, mit Freuden zu. Moniga ist nämlich pleite und äußerst dankbar, dass ihre Oma den gemeinsamen Urlaub bezahlen möchte. Zudem würde Moniga zu gerne wissen, wer ihr Vater ist. Den Namen ihres Erzeugers, hatte ihre Mutter einst leider mit ins Grab genommen. Selbst Klara, Susannas Mutter, wurde niemals eingeweiht.
Nach Monigas Berechnungen könnte es aber durchaus hinkommen, dass Susanna von einer Urlaubsbekanntschaft schwanger wurde. Und auch eine kleine Vase, ein Urlaubsmitbringsel, hatte Susanna all die Jahre aufgehoben, was Moniga verdächtig vorkommt.

Oma Klara kann ihr leider nicht helfen, denn ihr Gedächtnis ist leider nicht mehr das Beste. Dennoch erhofft sich Moniga, dass die erneute Reise an den Gardasee das Gedächtnis ihrer Oma auffrischen wird. Beide machen sich auf den Weg gen Italien und genießen nicht nur die schöne Landschaft, sondern auch das gute Essen. Am Ziel angekommen, wird Moniga in einen Unfall verwickelt. Ein attraktiver Mann auf einem Motorroller fährt ihr ins Auto. Schon bald darauf liegen sich beide in den Haaren, dennoch knistert es zwischen ihnen. Francesco bittet Moniga um ein Date- wird sie nachgeben und dem Italiener eine Chance geben?

Man sollte ein Buch nicht nach der Optik beurteilen aber… bereits das in fröhlichen Farben gehaltene Romancover suggeriert dem Leser eine leichte unterhaltsame und spritzige Urlaubslektüre und tatsächlich ist „Dolci schmecken nur zu Zweit“, genau das. Andrea Rossini, (leider ein Pseudonym eines deutschsprachigen Bestsellerautors, hinter das ich trotz vieler Googlelei nicht gekommen bin) schickt Großmutter und Enkelin auf eine unterhaltsame Fahrt an den Gardasee und versäumt es dabei auch nicht, reichlich italienisches Flair einzustreuen. Zwar fand ich, dass Moniga und Klara dem Alkohol etwas zu reichlich zusprechen, (schließlich nimmt die alte vergessliche Dame einiges an Tabletten ) doch fand ich die Geschichte als solche sehr witzig und kurzweilig erzählt. Übrigens bekommt man sie aus Monigas Sicht dargeboten und da Moniga mit einem schönen trockenen Humor gesegnet ist, habe ich viele Male über ihre Gedankengänge schmunzeln müssen. Aber auch Klara ist eine resolute, sympathische ältere Dame, die ich schnell in mein Leserherz geschlossen habe. Die Dialoge zwischen Moniga und Klara sind humorig geraten und gehören zu den Highlights des Buches.

Nebenher erzählt der Autor aber auch zwei Liebesgeschichten und diese fand ich, gerieten mir leider ein wenig zu sehr ins Hintertreffen, was vor allem daran lag, dass die Geschichte (abgesehen von den angesprochenen Dialogen zwischen Moniga und Klara) etwas dialogarm und zu gestrafft erzählt wurde. Mir persönlich fehlten mehr Gefühl und Tiefgang für eine Bestbewertung. Wer auf der Suche ist nach einem kurzweiligen Urlaubsschmöker, der mit viel Italienflair aufwarten kann und nicht mehr erwartet, kann hier beruhigt zugreifen. Doch wenn man etwas mehr als das möchte, nämlich eine emotionale Geschichte die in einem nachhallt nach dem Lesen, sollte man vielleicht nach etwas anderem greifen. Bitte nicht falsch verstehen, „Dolci schmecken nur zu Zweit“ ist durchaus ein humoriger unterhaltsamer Schmöker der mir gefallen hat, doch auf der Gefühlsebene haben mich die Figuren leider nicht ganz abholen können.

Leckermäulchen werden beim Lesen ganz auf ihre Kosten kommen. Der Autor lässt seinen Hauptfiguren die köstlichen Gerichte servieren und von manchen der zauberhaft klingenden Desserts oder Kuchen, hat auch der Leser etwas. Man findet nämlich einige Rezepte in dem Buch zum Nachmachen vor. Für Alkoholabstinenzler ist dieses Buch allerdings nichts, denn die Romanfiguren nehmen praktisch ständig Hochprozentiges zu sich- ob nun Prosecco, italienische Weine oder mit Alkohol getränkte Desserts.

Kurz gefasst: Dolce Vita am Gardasee- Kurzweiliger, humoriger Unterhaltungsschmöker, der mit reichlich Urlaubsflair aufwarten kann.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Kristan Higgins versucht sich an einem Genrewechsel, der für meinen Geschmack nicht geglückt ist. Nach den ersten vielversprechenden hundert Seiten, wird es leider immer banaler und langweiliger. Fans von K. Higgins humorigen Romances mit Tiefgang werden

Das Leben ist kein Flickenteppich
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Ihre Kindheit verbrachte Nora Stewart, zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Lily auf der idyllischen Insel Scupper Island. Doch nachdem ihr geliebter, abenteuerlustige Vater von einem ...

Ihre Kindheit verbrachte Nora Stewart, zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Lily auf der idyllischen Insel Scupper Island. Doch nachdem ihr geliebter, abenteuerlustige Vater von einem auf den anderen Tag spurlos verschwand und sich nie wieder meldete, fraß Nora ihren Kummer nicht nur sprichwörtlich gesehen, in sich hinein und wurde übergewichtig, während sich Lilly mit den Jungs einließ und genau wie die coolen Kids, auf Nora herabsah. Dass sie wegen ihres Gewichts gehänselt wurde, war nicht einfach für Nora, doch sie stürzte sich stattdessen mit Eifer ins Lernen und bekam schließlich, nach einem monatelangen Kopf an Kopf Rennen mit dem beliebtesten Jungen der Schule, Luke, das erhoffte Stipendium das es Nora ermöglichte, nach Boston zu gehen und dort Medizin studieren zu können.

In Boston beschloss Nora alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Sie reduzierte ihr Gewicht, beendete ihr Studium mit Bravour und wurde schließlich tatsächlich Ärztin. Sie hatte viele Freunde und lernte schließlich den charmanten Herzensbrecher Bobby, ebenfalls Arzt in der Notfallchirurgie, kennen und lieben und wähnte sich, seit dem Fortgang ihres Vaters, zum ersten Mal seitdem wieder glücklich. Doch dann brach das Schicksal über sie hinein und auch die Beziehung zu Bobby begann zu kriseln. Trauriger Höhepunkt: Als sie nachdem sie von einem Auto überfahren wurde, erwachte und Bobby an ihrem Krankenbett flirtend mit einer Krankenschwester erwischte.

Nach diesem denkwürdigen Erlebnis, beschließt Nora nun, ihre gebrochenen Knochen und ihr lädiertes Herz lieber zu Hause auszukurieren und kehrt mit ihrem Hund Boomer, nach vielen Jahren der Abwesenheit zurück nach Scupper Island. Obwohl ihre schroffe, wortkarge und lieblos wirkende Mutter sie nicht gerade herzlich begrüßt, beißt sie die Zähne zusammen und bleibt. Selbst Lillys Tochter Poe, die sich, so lange sich Lilly noch im Gefängnis befindet, auf der Insel aufhält, begegnet ihr mit einer Mischung aus Genervtheit und Ablehnung. Dennoch ist Nora fest entschlossen, ihre Familie davon zu überzeugen, dass sie sie liebt. Schon bald trifft Nora Lukes Bruder Sully im Ort. Sully, mit dem sie einst zusammen jobbte, hat eine gesundheitliche Einschränkung, mit der er seit dem Fortgang von Nora zu kämpfen hat. Eine Einschränkung, für die Nora sich die Schuld gibt…

Seitdem ich meinen letzten Kristan Higgins Roman las, sind ein paar Jahre vergangen. Damals gehörte die Autorin zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich mochte ihre humorigen, spritzigen Liebesromane- wie etwa ihre „Blue Heron“ Reihe, mit viel Herz, Tiefgang und Wohlfühlatmosphäre sehr, was mit ein Grund war, warum ich mir nun auch „Das Leben ist kein Flickenteppich“ unbedingt lesen wollte.
Zunächst ließ sich die Story gut an.
Die Autorin hat mit ihrer Romanheldin Nora eine Frau geschaffen, die einige Schicksalsschläge im Leben überstehen und ihr Leben umkrempeln musste, um den Hauch von Glück spüren zu können. Dass dieses Glück jedoch trügerisch war, begreift Nora spätestens nachdem sie von einem Lastwagen angefahren wird. Sie will nun einiges besser machen aber vor allem für ihre Familie da sein, von der sie sich entfremdet hat, in all den Jahren.
So weit- so gut. Nora ist in dieser Hinsicht wirklich penetrant hartnäckig, doch was mich beim Lesen gestört hat, war, dass eigentlich nicht sie das Problem war, sondern ihre seltsame Familie, die dermaßen lieblos wirkt, dass man Noras einseitigen Versuche, Mutter, Schwester (aus der Ferne) und Nichte glücklich zu machen, irgendwann nur noch nervig findet.
Erschwerend dazu kam, dass Nora einfach ein wenig zu viel erdulden musste, was irgendwann nicht mehr glaubwürdig wirkte; der Fortgang des Vaters, eine lieblose Mutter, die Hänseleien wegen ihres Übergewichts, die fiese Schwester die auf sie herabsieht und nichts mit ihr zu tun haben möchte, dann wird sie beinahe vergewaltigt und ermordet und zu allem Überfluss ist sie auch noch mit einem untreuen Freund geschlagen.

Man schwankt zwischen Mitleid (anfangs) und Genervtheit (später)- besonders gewisse Verkupplungsversuche Noras, wirken dermaßen deplatziert und eher unfreiwillig komisch, so dass ich tatsächlich versucht war, das Buch vorzeitig zu beenden. Es scheint tatsächlich so, als würde Kristan Higgins sich schriftstellerisch distanzieren wollen, von der humorigen Romanceunterhaltung und stattdessen von nun an Bücher, etwa im Stile eines Jonathan Troppers (die ich dagegen sehr empfehlenswert finde) schreiben wollen.
Leider ist dieser „Genrewechsel“ für meinen Geschmack nicht geglückt und ich schätze, dass die Autorin viele ihrer bisherigen Fans, die einfach nur eine warmherzige humorige Romance mit Tiefgang lesen wollen, eher verprellen wird.
Ab dem Moment, als Nora zurückkehrt, zieht sich die Story unglaublich in die Länge- es passiert, abgesehen davon, dass die Heldin auf andere Inselbewohner trifft und sich an ihrer Familie die Zähne ausbeißt, nicht wirklich viel. Die sich anbahnende Liebesgeschichte wird dazu recht unspektakulär, beinahe nebensächlich erzählt, was ich besonders schade fand, denn ich mochte Sully, im Gegensatz zur Heldin und ihrer Familie, sehr. Es spricht nicht gerade für einen Roman, wenn man die Nebenfiguren sympathischer findet, als die Hauptfigur und so ist es leider auch hier der Fall.

Sicher, die Autorin hat sich viel Mühe damit gegeben, ihrer Story einen ernsthaften Anstrich zu geben, doch hat sie, wie ich finde, dabei einfach zuviel gewollt. Die Atmosphäre wirkt verkrampft und dann ist da auch noch die Sache mit dem heiß geliebten Vogel der Mutter, Tweety, die wohl für eine humorvolle Einlage sorgen sollte…
Ich frage mich ernsthaft, wer es denn witzig finden soll, dass ein Ziervogel versehentlich im Backofen mitgegrillt wird?

Zumindest ihren flüssigen Schreibstil hat die Autorin nicht verloren, doch ihr Genrewechsel liegt mir nun relativ schwer im Magen. „Das Leben ist kein Flickenteppich“, hat mich sehr enttäuscht zurückgelassen. Nach den ersten hundert vielversprechenden Seiten, wurde die Story immer langweiliger und banaler.

Kurz gefasst: Kristan Higgins versucht sich an einem Genrewechsel, der für meinen Geschmack nicht geglückt ist. Nach den ersten vielversprechenden hundert Seiten, wird es leider immer banaler und langweiliger. Fans von K. Higgins humorigen Romances mit Tiefgang werden sicherlich enttäuscht sein…