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Veröffentlicht am 14.01.2019

Statt humoriger Lektüre erwartete mich eine Leseenttäuschung. Es mangelt den Figuren leider an Glaubwürdigkeit, was auch für die Story selbst gilt.

Felicitas erklärt die Liebe
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Felicitas sitzt in der Polizeikantine an der Kasse. Doch insgeheim träumt sie davon, selbst einmal ein Mitglied der Polizei zu werden. Leider muss sie jedoch dafür die Aufnahmeprüfung schaffen, allein ...

Felicitas sitzt in der Polizeikantine an der Kasse. Doch insgeheim träumt sie davon, selbst einmal ein Mitglied der Polizei zu werden. Leider muss sie jedoch dafür die Aufnahmeprüfung schaffen, allein aus sportlicher Sicht, eine schwere Aufgabe.

Seitdem sie mit ihren Exfreund Schluss gemacht hat, hadert sie mit ihrer Entscheidung. Doch insgeheim weiß sie, dass sie gut daran tat, den Mann in den Wind zu schießen. Immerhin ist er verheiratet und hat ihr diese, doch wichtige, Information verschwiegen.
Die romantische Felicitas glaubt aber immer noch daran, dass es die wahre Liebe gibt. Deswegen würde sie auch zu gerne ihre Freundinnen mit passenden Männern verkuppeln. Zum Beispiel findet sie, dass Sarah wahnsinnig gut zu ihrem Bruder passen würde. Ausgerechnet diese beiden, machen Felicitas jedoch einen Strich durch die Rechnung. Erst eröffnet Sarah ihren überraschten Freundinnen, dass sie jemanden kennen gelernt und dessen Heiratsantrag angenommen hat. Und auch Felicitas Bruder brennt kurzerhand mit einer Zufallsbekanntschaft durch und plant, sich in einem exotischen Land mit seiner neuen Freundin niederzulassen.

Felicitas könnte schreien. Sie glaubt dass Sarah einen großen Fehler macht. Schließlich liebt die Karrierefrau das Stadtleben in Dortmund über alles und würde, so findet Felicitas, auf dem Land eingehen, wie ein zartes Pflänzchen.
So fasst sie einen gewagten Plan. Felicitas geht dazu undercover!
Sie macht sich auf ins Münsterland, wo sie Sarahs Zukünftigen auf den Zahn fühlen will. Meint er es wirklich ehrlich mit ihrer Freundin? Schließlich wäre es für ihn bereits die dritte Ehe!

In dem kleinen, beschaulichen Dörfchen gehen die Uhren völlig anders, doch Felicitas ist angetan, von den schrulligen aber hilfsbereiten Bewohnern und auch ihr Pensionswirt entpuppt sich als attraktiver Bursche. Doch er scheint bereits vergeben zu sein…

Zunächst einmal fand ich, klang der Klappentext des aktuellen Romans von Dorothea Böhme, sehr verlockend. Eine romantische Heldin, die dazu noch in „meiner Stadt“ lebt und sich als eine Art Hobbydetektivin aufs Land begibt, um ihre Freundin vor einer Dummheit zu bewahren- das erschien mir der Stoff für eine tolle Story zu sein.
Und zugegeben, Dorothea Böhme kann durchaus unterhaltend erzählen. Warum habe ich also nur 2 von 5 Punkten, für diesen Roman vergeben?

Nun, in erster Linie fehlte den Akteuren und der Geschichte die Glaubwürdigkeit. Sicherlich haben wir es hier mit Unterhaltungslektüre zu tun, doch Felicity, die überall herumerzählte, sie wäre Ermittlerin bei der Polizei und dann auch noch meinte, sie wäre aus diesem Grunde prädestiniert dazu, die Sache mit dem zukünftigen Mann von Sarah auf eigene Faust zu durchleuchten, raubte mir leider den letzten Nerv mit ihrer Naivität.
Diese, machte aus der Heldin weniger eine Träumerin, sondern eher ein nerviges, weltfremdes Dummerle. Freundschaft hin oder her, es war für mich nicht im Ansatz nachvollziehbar, dass sich Felicity, obwohl völlig überschuldet, weitere Schulden aufhalste, nur um die Reise ins Münsterland machen zu können. Die Gedankengänge der Heldin machten sie mir auch nicht wirklich sympathischer, etwa, als sie mit ihrer Mutter telefonierte und diese, ihr weitere finanzielle Unterstützung verweigerte.

Felicity belog fast jeden in dem kleinen Dörfchen, auch ihren Pensionswirt, den sie ja eigentlich sexy fand und als einen Tiefpunkt empfand ich dann die Darstellung des tumben Dorfpolizisten Rudi. Puh, eine Nebenfigur die für witzige Momente sorgen sollte, wirkte einfach nur wie ein wandelndes Klischee auf zwei Beinen. Schade, eine verschenkte Chance!

Dass Felicity, die, zu Tarnungszwecken verschiedenfarbige Perücken trug, dazu von keinem der Dörfler erkannt wird, könnte im Leser den Verdacht wecken, die Autorin würde glauben, dass in einem Dorf nur minderbemittelte Menschen leben. Und ausgerechnet Dortmund, als eine Stadt zu beschreiben, in der das Leben tobt, diese hier, als so pulsierend zu schildern, wie etwa Berlin, das war dann noch das Tüpfelchen auf dem „i“, in Sachen Unglaubwürdigkeit. Und das merke ich an, als Bewohnerin dieser Stadt.
Noch schlimmer fand ich es, dass Felicity praktisch alles vergeben wird, sie stößt auf keine echten Schwierigkeiten und selbst dem Happyend ihre Liebesgeschichte haftet besagte Unglaubwürdigkeit an.

Es ist bestimmt nicht einfach humorige Lektüre zu schreiben, zumal jeder Leser einen anderen Geschmack hat, doch die Autorin hätte meiner Meinung nach, viel mehr aus der Geschichte machen können; wenn sie beispielsweise einfach nur versucht hätte, eine nette Liebesgeschichte zu schreiben ohne unbedingt humorige Akzente setzen zu wollen. Es tut mir sehr leid für die Autorin und ihren Roman, dass meine Rezension so negativ ausgefallen ist, doch ehrlich gesagt habe ich mich streckenweise sehr, durch die sehr oberflächlich konzipierte Geschichte quälen müssen.

Kurz gefasst: Statt humoriger Lektüre erwartete mich eine Leseenttäuschung. Es mangelt den Figuren leider an Glaubwürdigkeit, was auch für die Story selbst gilt.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Solider Romantic Suspense, doch mir fehlte das gewisse Etwas…

Stachel im Herzen
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Die attraktive Jordie Bennet, scheint sich verlaufen zu haben, denn die heruntergekommene Bar, in der sie sich befindet, ist wohl kaum ihr Stil. Zumindest denkt dass Shaw, einer der beiden gedungenen Killer, ...

Die attraktive Jordie Bennet, scheint sich verlaufen zu haben, denn die heruntergekommene Bar, in der sie sich befindet, ist wohl kaum ihr Stil. Zumindest denkt dass Shaw, einer der beiden gedungenen Killer, die engagiert wurden, um Jordie zu töten. Eigentlich wollten Shaw und Mickey, ihr Opfer gleich am nächsten Tag in deren Wohnung umbringen, doch Mickey findet, dass die Gelegenheit zu günstig wäre, um sie ungenützt verstreichen zu lassen. Plan B muss her. Und doch hat sich der siegessichere Mickey gründlich verzockt. Nur wenige Minuten, nachdem Jordie die Bar verlassen und er seine Waffe auf sie angelegt hat, ist er tot, erschossen von Shaw. Dieser hat nämlich einen völlig anderen Plan. Er will allein abkassieren und nimmt Jordie als Geisel mit.

Als Jordie gefesselt erwacht, ist sie in Todesangst. Doch ihr Kampfeswille ist ungebrochen; was Shaw mächtig imponiert. Dennoch macht er ihr ganz nüchtern klar, dass er nicht zögern wird, sie zu erschießen, sollte sie versuchen, zu fliehen. Gleichwohl, tief in ihrem Inneren, glaubt Jordie nicht daran, dass Shaw ihr wirklich etwas antun wird. Zwar hat er Mickey kalt und skrupellos getötet, doch zeigt er sich im Umgang mit ihr vorsichtig. Und es knistert gewaltig zwischen dem Entführer und ihr.
Shaw stellt Jordie viele Fragen, etwa über ihren kriminellen Bruder Josh, der die zweite Hand eines reichen, aber gefährlichen Mannes war und dessen finanzielle Geschicke leitete, bis Josh ausstieg, um einen Deal mit dem FBI auszuhandeln. Nun ist Josh auf der Flucht, nachdem er das FBI ausgetrickst hat und sein ehemaliger Arbeitgeber scheint nicht nur Jagd auf Josh zu machen, sondern auch Jordie umbringen zu wollen. Doch warum? Was verschweigt die attraktive Schöne dem undurchsichtigen Shaw?

In Sandra Browns aktuellem Roman „Stachel im Herzen“, steht diesmal ein ungewöhnliches Heldenpaar im Fokus. Zwar knistert es gewaltig zwischen ihnen, doch sind sie lange nicht ehrlich zueinander. Ihre Geheimnisse, die sie voreinander verbergen, wiegen schwer, daher fiel es mir schwer, ihnen die große Liebe füreinander abzunehmen. Auch wirkte Jordies „Wuschigkeit“ in Shaws Nähe etwas deplaziert, bedenkt man, dass sie immerhin um ihr Leben bangen musste. Ich gebe es zu, ich bin kein großer Freund von „Stockholm-Syndrom“ Storys und die Autorin lässt nicht nur Jordie etwas zu lange im Dunklen tappen, sondern auch ihre Leserschaft. Ab dem Moment, als gewisse Geheimnisse gelüftet werden, geschieht das dermaßen unspektakulär, dass ich schon etwas enttäuscht war. Vor allem wartet „Stachel im Herzen“, leider mit sehr wenig Spannungselementen auf; somit ist dies keine Lektüre für reine Thriller oder Krimifans, die hier etwas „Slaughter“-ähnliches erwarten.

Es handelt sich hier eher um einen sogenannten Romantic Suspense und dementsprechend sollte man sich bewusst machen, dass die Autorin viel mehr Wert auf die Weiterentwicklung der Liebesgeschichte legt, besonders im zweiten Teil des Romans. Ich hätte mir allerdings nicht nur allein sexuelle Anziehungskraft als Basis gewünscht, sondern Gespräche, die es dem Leser einfacher gemacht hätten, die Love Story zwischen Shaw und Jordie zu glauben.
Die Thrillerhandlung köchelt diesmal leider auf extrem niedriger Stufe dahin, ich habe mich zum ersten Mal beim Lesen eines Sandra Brown Thrillers, durch gewisse Romanpassagen durchkämpfen müssen und hatte innerlich schon mit dem Roman, den ich als sehr durchschnittlich empfand, rein von der Handlung her, abgeschlossen, bis ca. 100 Seiten vor dem Ende. Dann zaubert die Autorin nochmals eine Wendung aus ihrem Hut, die ich so niemals erwartet hätte und die ich so genial gelungen umgesetzt fand, dass ich statt der 3.5 von 5 Punkten, dann doch auf volle 4 Punkte aufgerundet habe. Übrigens, an Sandra Browns Schreibstil gibt es nichts zu rütteln, der ist routiniert, die Dialoge der Akteure sind lässig und lebhaft geschrieben; kommen wie in einem Hollywood-Actionfilm daher und wer das mag, wird sich sicherlich gut unterhalten fühlen, von Sandra Browns neuem Roman. Dennoch, die Autorin hat schon packendere Geschichten geschrieben

Kurz gefasst: Solider Romantic Suspense, doch mir fehlte das gewisse Etwas…

Veröffentlicht am 06.01.2019

Schöner, kurzweiliger Unterhaltungsschmöker, dem die Wohlfühlatmosphäre aus allen Poren dringt

Das kleine Café in Kopenhagen
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Kate arbeitet für eine PR-Agentur, ist ein regelrechter Workaholic und wartet händeringend auf die Beförderung. Doch dann kommt alles anderes. Ein Kollege bekommt ihren Posten- ausgerechnet ihr Freund, ...

Kate arbeitet für eine PR-Agentur, ist ein regelrechter Workaholic und wartet händeringend auf die Beförderung. Doch dann kommt alles anderes. Ein Kollege bekommt ihren Posten- ausgerechnet ihr Freund, mit dem sie eine heimliche Affäre hatte und der sich nicht nur heimlich auf die Stellenausschreibung beworben, sondern auch noch Kate Ideen, für die seinen ausgegeben hatte. Sie ist entsetzt und hinterfragt zum ersten Mal ihren beruflichen Werdegang. Jedoch soll Kate noch eine Chance erhalten. Ein dänischer Geschäftsmann hat sich kurzfristig angekündigt, der in London ein riesiges Kaufhaus eröffnen will.
Lars, so heißt der Besitzer der Kaufhauskette, will den Londonern zudem das besondere Lebensgefühl der Dänen, Hygge, näher bringen und hat sich deswegen an Kates Agentur gewandt.

Kate erhält die undankbare Aufgabe, sozusagen auf die Schnelle, ein geeignetes Konzept vorzulegen. Dennoch, sie macht einen guten Eindruck auf Lars und so lädt er Kate und sechs Journalisten, die sie auswählen soll, auf eine Reise ein, gen Kopenhagen.
Dort sollen die das dänische Lebensgefühl kennenlernen, denn die geeignete Prise Hygge, ist unverzichtbar für Lars Kaufhauskette und so soll das Werbekonzept für seine Kaufhauskette natürlich sehr hyggelig ausfallen.

Es wird gar nicht so einfach für Kate, passende Journalisten zu finden. Besonders an einem, beißt sie sich zunächst die Zähne aus. Ben hasst PR-Agenturen und PR-Menschen insbesondere. Zudem wurde er kurz zuvor, von seinem Vorgesetzten, nach einem missglückten Artikel, in ein anderes Ressort versetzt und hasst den „seichten“ Bereich Lifestyle über alles.

Zufällig lernt Kate aber auf einer Party Bens Vorgesetzten kennen, ahnt bei dem schicksalhaften Gespräch jedoch nicht, wen sie vor sich hat. Dieser wittert reichlich Werbeeinnahmen und zwingt Ben, später dazu, die Reise nach Kopenhagen anzutreten. Aber auch Ben und Kate begegnen sich auf der Party, führen ein Gespräch miteinander, ohne zu wissen, dass sie sich nur einen Tag zuvor am Telefon angegiftet haben. Es knistert zwischen ihnen, doch dann packt Kate die Angst und sie läuft davon.

Am Tag der Abreise treffen sich die Journalisten und Kate am Flughafen und dort fällt Kate auch aus allen Wolken, als sie begreift, dass der attraktive Fremde von der Party und der mürrische Journalist von neulich am Telefon, ein und dieselbe Person sind.
Allerdings ist sie viel zu professionell in ihrem Job, als dass sie sich von ihren verwirrten Gefühlen ablenken lassen würde, oder?

„Das kleine Cafe in Kopenhagen“, bildet den Auftaktband zu einer Buchreihe um eine kleine Gruppe von Bekannten, die sich in diesem ersten Teil, besser kennenlernen und zu Freunden werden. Hier ist es PR-Frau Kate, die sich ausgerechnet in den brummeligen, aber attraktiven Ben verliebt.

In Julie Caplins Lektüre steht der Wohlfühlfaktor an oberster Stelle. Mögen auch manche Rezensenten bemerken, dass die Geschichte mit keinen großartigen Überraschungen aufwartet oder sich Schwierigkeiten rasch in Wohlgefallen auflösen- ich wusste bereits im Vorfeld, worauf ich mich einlasse und habe das Lesen dieses Wohlfühlromans wirklich genossen. Okay, man sollte schon ein Faible für Harmonie verströmende Geschichten haben, denn die Autorin stellt das Thema „Hygge“ sehr in den Fokus, geht dabei aber nicht so wirklich in die Tiefe (ein kleiner Kritikpunkt meinerseits). Das hat mich jedoch nicht wirklich lange gestört, denn ich mochte die bunt zusammen gewürfelte Truppe, die sich in Kopenhagen zusammenraufen und ihre privaten Probleme angehen muss, sehr. Und die Mutter von Lars, die in Kopenhagen ein Cafe betreibt, ist einfach nur zuckersüß, genauso wie ihre Zimtschnecken.

Die Liebesgeschichte zwischen Kate und Ben kommt allerdings recht langsam und erst spät in Fahrt, dann aber kann sie durchaus mit Romantik punkten.
Ich fand, dass die Chemie beim Heldenpaar stimmte und vor allem wirkte die Liebesgeschichte plausibel erzählt. Hocherotische Romanpassagen sollte man hier nicht erwarten, dennoch ist es definitiv auch eine Geschichte für Liebesromanfans.

Die Sehenswürdigkeiten von Kopenhagen finden ebenfalls Erwähnung in dieser Geschichte, wenn sie jedoch eher schmückendes Beiwerk bleiben. Manche Schilderungen hätte ich mir etwas ausführlicher beschrieben und ins Detail gehend gewünscht.
Julie Caplins Schreibstil ist angenehm und flüssig und dank der quirligen Truppe und ihren Kapriolen, verging die Lesezeit bei mir wie im Fluge. Ich bin schon sehr gespannt auf den Nachfolgeband, in dem es dann. die Food-Journalistin Sophie, nach New- York verschlägt. Übrigens erscheint „Die kleine Bäckerei in Brooklyn“, bereits im Mai 2019.

Kurz gefasst: Schöner, kurzweiliger Unterhaltungsschmöker, dem die Wohlfühlatmosphäre aus allen Poren dringt.

1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris



Veröffentlicht am 02.01.2019

Gute Vorsätze gefasst? Izzy dreht auf und krempelt ihr Leben zum Jahreswechsel um. Leider etwas zähe, vorhersehbare Chick-Lit Kost

Mein Jahr zum Glück
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Izzy ist Single, arbeitet für eine Frauenzeitschrift und ist seit Jahren unsterblich verliebt in ihren Schwager, den sie und ihre beste Freundin hinter vorgehaltener Hand einfach nur „Gorgeous George“ ...

Izzy ist Single, arbeitet für eine Frauenzeitschrift und ist seit Jahren unsterblich verliebt in ihren Schwager, den sie und ihre beste Freundin hinter vorgehaltener Hand einfach nur „Gorgeous George“ nennen, weil er so wahnsinnig attraktiv ist. Doch George hat einen Makel, er ist bei Familientreffen zwar ausgesprochen freundlich zu Izzy, doch macht er keinerlei Anstalten, sie zu einem Date zu überreden. Jedes Jahr an Silvester, treffen sie sich bei ihren Eltern, doch dieses Mal verkündet George, dass er eine Australierin kennen und lieben gelernt hat. Izzy ist am Boden zerstört, begibt sich frühzeitig zu Bett und ergeht sich, wie jedes Jahr, darin, „Gute Vorsätze“- Listen für das neue Jahr zu schreiben. Und beim Lesen stellt sie fest, dass ihre alte Liste fast identisch ist, mit ihrer aktuellen.
Izzy würde sich gerne verändern, doch irgendwie kam bislang immer etwas anderes dazwischen- vielleicht auch ihr innerer Schweinehund?

Ausgerechnet während eines Firmenmeetings, kommen Izzy und ihre Kolleginnnen darauf zu sprechen; selbst ihre gestrenge Chefin kommt ins Grübeln und plötzlich ist die Idee für eine neue Kolumne geboren. Izzy soll das neue Jahr, zu ihrem Jahr machen. Sie stellt sich den Vorschlägen ihrer Leser, ganz uneingeschränkt. Und als die erste Aufgabe ihrer Challenge eintrifft, klingt diese noch eher harmlos. Eine optische Rundüberholung, neue Kleidung, eine neue Frisur; obwohl Izzy skeptisch ist, als ihr der Friseur zu einer anderen Haarfarbe rät, lässt sie sich sozusagen mit Haut und Haaren darauf ein. Ihre optische Wandlung ist jedoch erst der Anfang, viel wichtiger ist ihre innere Einstellung. Sie erntet viel Lob, was ihr Selbstbewusstsein stärkt und plötzlich gibt es auch neue Männer in ihrem Leben. Selbst George buhlt neuerdings um ihre Aufmerksamkeit, doch was ist mit seiner angeblichen Freundin?

Ich entdeckte Hannah Doyles Debütroman zur passenden Zeit, kurz vor dem Jahreswechsel und schnappte mir diese Lektüre, während sich in den Medien bereits alle auf das immer wiederkehrende Thema „Gute Vorsätze für das neue Jahr“, eingeschossen hatten.
Der Klappentext las sich interessant, so dass ich neugierig auf „Mein Jahr zum Glück“, wurde. Und anfangs ließ sich die Geschichte auch gut an. Die Autorin legte einen flüssigen Schreibstil an den Tag, streute einige witzige Momente ein und die Romanheldin, entpuppte sich dazu, als eine Art schusseliger Bridget Jones Verschnitt, der bislang einfach nur viel Pech hatte, in Liebesdingen und im Job; geschlagen war mit einer perfekten Schwester und einer, stets kritisierenden Mutter. Selbst Georges erste Auftritte lasen sich amüsant, doch je weiter die Geschichte voranschritt, fragte ich mich unweigerlich, wieso Izzy sich so seltsam verhielt, sich so viel von George gefallen ließ, vor allem, weil sie doch eigentlich schon Mr. Right kennen gelernt hatte.

Izzys pubertäres Verhalten hat meine Nerven dann leider immer mehr strapaziert; dazu ihre egoistische Ader, die hervortrat und die zahlreichen Challenges, die nicht wirklich viel Überraschendes bereit hielten. Vor allem aber waren es die glücklichen Zufälle, die stets dafür sorgten, dass Izzy ihre Aufgaben bewältigen konnte. Ob nun ein Starcoiffeurbesuch, ein Auftritt im TV oder auf der Bühne beim ausverkauften Glastonbury-Festival; Izzy gelang alles und als ob das nicht schon reichen würde, musste die Autorin dann auch noch den trendigen Punkt „Ernährung“ ansprechen. Izzy lernt von einer erfolgreichen Foodbloggerin, dass man sich nichts versagen sollte, es jedoch nicht schadet, wenn man sich ab und an Nahrung gönnt, die nicht nur gesund ist, sondern glücklich macht. Und schon ist Izzy bekehrt, verliert praktisch eher zufällig ein paar Pfündchen, obwohl sie schon zuvor schlank war und überdenkt, zusammen mit ihrer besten Freundin, ihren Alkoholkonsum.

Bitte nicht falsch verstehen, ich lese gerne Romane mit Happyendfeeling, doch die Handlung dieser Geschichte war so dermaßen vorhersehbar gestrickt, dass ich mich leider, so leid es mir für die Autorin auch tut, schnell begann zu langweilen. Vor allem fehlt es dem Roman jedoch an magischen Momenten, Herz, dem gewissen Etwas. Es wirkte auf mich so, als hätte die Autorin zuvor eine Liste erstellt mit Punkten, die unbedingt in ihrem Roman Erwähnung finden müßten. Trendthemen, Mode, Ernährung und das alles im, von den Lesern heiss begehrten, Bridget Jones Stil verpackt. Doch gottlob funktioniert das Schreiben eines Bestsellers nicht so einfach. Sicherlich weist die Autorin einen eingängigen Schreibstil auf und beweist durchaus Humor in gewissen Momenten; aber reicht das bei weitem nicht aus, um „Mein Jahr zum Glück“ aus seiner Mittelmäßigkeit zu reißen.
Dazu fand ich es sehr schade, dass Alex so wenige Auftritte in diesem Roman hatte und die Nebenfiguren blass blieben. Zugegeben, es handelt sich hier um einen Debütroman und vielleicht mag es sein, dass ich zu kritisch oder langsam zu alt bin für einen Chick-Lit, doch ich bleibe dabei- es fehlt dieser Geschichte an Tiefe. Man kann den inneren Wandel der Romanheldin nicht nachvollziehen, weil dieser, streng genommen, nicht durch ein Quentchen Eigeninitiative zustande kommt. So ist „Mein Jahr zum Glück“ ein Roman, dessen Geschichte viel Potential in sich birgt, das jedoch nicht ausgeschöpft wurde von der Autorin.

Kurz gefasst: Gute Vorsätze gefasst? Izzy dreht auf und krempelt ihr Leben zum Jahreswechsel um. Leider etwas zähe, vorhersehbare Chick-Lit Kost.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Lesenswerter Schmöker, zur Zeit des Niederländisch-Französischen Krieges spielend, der reichlich historisches Flair versprüht

Flammen und Seide
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Rheinbach 1668:

Madlen und Peter sind einander bereits von Kindesbeinen an versprochen und beide mögen sich sehr. Doch eine besondere Beziehung hat das junge Mädchen zu dem, stets zu Streichen aufgelegten, ...

Rheinbach 1668:

Madlen und Peter sind einander bereits von Kindesbeinen an versprochen und beide mögen sich sehr. Doch eine besondere Beziehung hat das junge Mädchen zu dem, stets zu Streichen aufgelegten, Lucas. Lucas ist ein paar Jahre älter und reichlich daran interessiert, die Damenwelt zu entdecken. Dennoch ist Madlen vor Lucas sicher, denn er schätzt seine kleine Freundin viel zu sehr, als das er sie etwa entehren würde.
Eines Tages gerät Lucas in große Schwierigkeiten. Eine junge Frau behauptet, er habe sie vergewaltigt. Aufgebracht, wollen, die Dörfler von Rheinbach, Lucas zur Rechenschaft ziehen und sperren ihn, für weitere Befragungen, schließlich im Turm ein. Madlen glaubt fest an die Unschuld ihres besten Freundes und kämpft mit allen Mitteln darum, dass Lucas freigesprochen wird, von den falschen Anschuldigungen gegen ihn. Würde er nämlich verurteilt, könnte er gar sein Leben verlieren…

Fünf Jahre später:

Madlen traut ihren Augen nicht, als Lucas plötzlich wieder vor ihr steht. Er hat in den vergangenen Jahren Soldatendienste abgeleistet, steht in den Diensten des Fürstbischofs von Münster und soll einen Verräter dingfest machen, der mit den Holländern konspiriert. Ausgerechnet in Rheinbach laufen alle Fäden zusammen. Es wäre der letzte Auftrag für Lucas; sollte er erfolgreich sein und den Verräter überführen, winkt ihm der Abschied vom Soldatenleben, worum er gebeten hatte, denn er will wieder ins Lederhandelgeschäft einsteigen, wie einst sein Vater. Madlen ist hin und hergerissen. Einerseits klopft ihr Herz schneller, doch andererseits weiß sie noch zu gut, dass Lucas nicht mehr in ihr sieht, als eine gute Freundin. Zudem ist sie verlobt mit Peter, wird in nicht einmal mehr drei Monaten seine Frau werden. Das Leben könnte so schön sein, doch dann gerät ausgerechnet Madlens Vater ins Visier von Lucas. Kann es wirklich sein, dass er der gesuchte Verräter ist?

Da ich historische Romane und Krimis sehr gerne lese, gehört Petra Schier schon seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen dieses Genres, denn sie hat nicht nur einen sehr bildhaften Schreibstil, sondern schafft dazu lebensechte Romanfiguren und eine zeitgemäße Atmosphäre, die reichlich historisches Flair verströmt.
Ihr aktueller Roman führt die Leser ins kleine beschauliche Städtchen Rheinbach, wie auch schon in „Der Hexenschöffe“.
Diesmal ist es jedoch nicht der Hexenwahn, der die Stadt in Atem hält. Nun sind es die Holländer, die nicht mehr fern sind und wegen des andauernden Krieges, durch die Stadt ziehen wollen. Der französische König hat nämlich, die Holländer, zusammen mit seinen Verbündeten angegriffen, doch diese leisten erbitterte Gegenwehr.

Die politische Situation ist unübersichtlich geworden in diesem Krieg und fast ganz Europa involviert. Auch die Figuren dieses Romans, bekommen die Folgen des Krieges zu spüren, doch steht in dieser Geschichte, die private Entwicklung der Akteure, ihre Beziehung zueinander, dabei eindeutig im Fokus. Und die Romanfiguren sind interessante Charaktere. Da wäre beispielsweise Madlen, die Tochter eines Tuchhändlers, die seitdem ihr Vater einen schweren Unfall hatte, die Geschäfte fast selbstständig führt, die beruflich so gewitzt und überlegen agiert, andererseits in Liebesdingen dermaßen unbedarft und naiv ist, dass sie den Beschützerinstinkt im Leser weckt.

Lucas, der geläuterte Tunichgut und Peter, Madlens ehrenvolle Gatte in spe, tragen einige interessante Geheimnisse mit sich herum und machen diese Dreiecksbeziehung zu einem spannenden Lesestoff, der von ansprechenden Liebeszenen untermalt wird. Man weiß, dass Madlen am Ende einen der beiden Männer erwählen muss und ihre Wahl ist keinesfalls überraschend zu nennen, doch bis es so weit ist, müssen die Romanfiguren ein lesenswertes und spannendes Abenteuer überstehen. Und auch die Dialoge von Madlen und Lucas sind sehr amüsant geschrieben.

So weit, so gut, doch wieso habe ich diesmal nicht die volle Punktzahl vergeben, obwohl mir „Flammen und Seide“, so gut gefallen hat?

Mit Verlaub, wir schreiben in diesem Roman das Jahr 1673 und in dieser Zeit waren die Menschen einfach nicht so modern eingestellt, wenn es um die Liebe, Ehre und gegebene Versprechen ging. Zwar mag es durchaus liebevolle Eltern gegeben haben, doch waren selbst die an gegebene Versprechen gebunden. Nicht nur Madlens Eltern reagieren dermaßen verständnisvoll, auch Peter und selbst Lucas haben dermaßen fortschrittliche Ansichten, was einerseits löblich ist, andererseits völlig unrealistisch erscheint. So sehr ich happyendlastige Lektüre auch liebe, ich finde, die Autorin hätte Madlen, Peter und Lucas ruhig ein wenig mehr vom Schicksal beuteln lassen können, schon allein um der Glaubwürdigkeit willen. Dies ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits.

Kurz gefasst. Lesenswerter Schmöker, zur Zeit des Niederländisch-Französischen Krieges spielend, der reichlich historisches Flair versprüht.