Ein Thriller, der das Prädikat „nervenzerfetzend“ wirklich verdient! Ein wahrer Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat
Im Visier des MördersAusgerechnet eine außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung für eine Nonne, geplant von deren Schwester, führt wenig später zu einer Katastrophe. Eigentlich wollten sich die beiden Schwestern Jessica und ...
Ausgerechnet eine außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung für eine Nonne, geplant von deren Schwester, führt wenig später zu einer Katastrophe. Eigentlich wollten sich die beiden Schwestern Jessica und Isabel einen schönen Tag machen, bei einem Ballonflug nahe der schottischen Grenze, genauso wie auch die übrigen Passagiere an Bord; unter anderem eine Familie, diverse Freunde und der Ballonführer. Doch auf ihrem Flug, überraschen sie einen Mann am Boden dabei, wie dieser eine flüchtende junge Frau ermordet, Eine der beiden Schwestern macht ein Handyphoto von dem Mann und dieser, voller Wut, weil er überrascht wurde bei seiner Tat, macht daraufhin Jagd auf den Ballon und dessen Insassen. Es gelingt ihm dann tatsächlich den Ballonführer zu erschießen, so dass der Ballon führerlos in die Höhe steigt, was für große Panik unter den Passagieren sorgt.
Wenig später stürzt der Ballon ab und es gelingt dem Mörder, der sie bis zum Aufprall gnadenlos verfolgt hatte, alle schwer verletzten Überlebenden, zu töten und deren Handys an sich zu nehmen. Doch eine Frau, die nämlich, die Photos von ihm gemacht hatte, ist verschwunden. Patrick, so heißt der Mörder, weiß, dass die Zeit drängt. Er muss die Frau finden und ausschalten, bevor sie sich in Sicherheit bringen kann.
Er hat jedoch nicht mit dem zähen Überlebenswillen der Frau gerechnet, die nicht so ganz zufällig seinen Weg gekreuzt hat….
Normalerweise reiße ich den Inhalt eines Romans nicht so kurz und knapp an, wie ich es in diesem Fall getan habe, doch es wäre der Spannung abträglich, würde ich mehr über die agierenden Personen in diesem Thriller und ihre Motive verraten.
Die Autorin versteht es meisterlich, ihre Leser auf falsche Fährten zu locken und zaubert im Laufe der Story, dermaßen überraschende Wendungen aus ihrem Hut, dass man nur staunen kann. Obwohl man das Oberthema des Thrillers (Organhandel), bereits früh erfährt und sich manches denken kann, bzw. man ja bereits weiß, wer modernd durch die Lande zieht, ist es Sharon Bolton gelungen, den Spannungsbogen bis zuletzt konstant aufrecht zu halten, denn über das Motiv des Täters und das seiner Mitstreiter, erfährt man erst etwas gegen Ende des Romans. Patricks Jagd nach der verschwundenen Passagierin, nimmt viel Raum in diesem Thriller ein und diese Romanpassagen sind so packend und spannend geraten, dass man das Buch kaum zwischenzeitlich zur Seite legen kann. Dazu fand ich die Idee, Nonnen bei der Aufklärung zu involvieren, einfach klasse und glaubwürdig umgesetzt.
„Im Visier des Mörders“, ist ein echter Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat. Ich wollte unbedingt erfahren, ob es die Heldin des Romans schaffen würde, sich zu retten. Denn sie hat es wahrlich nicht einfach. Sharon Boltons Schreibstil ist sehr bildhaft; darüber hinaus kleidet sie Gerüche und Szenarien dermaßen lebensecht in Worte, dass man praktisch das Gefühl bekommt beim Lesen, als sehe man der Heldin bei ihrer Flucht über die Schulter. Wer einen etwas unruhigen Magen haben sollte, oder zart besaitet, sollte wissen, das gewisse Romanpassagen einem ganz schön an die Nieren gehen beim Lesen, da die Autorin direkt und schnörkellos beschreibt, was auch die Taten des Mörders angeht. Eigentlich mag ich die Beschreibung „nervenzerfetzender Thriller“ nicht so, weil diese so reißerisch wirkt. Doch im Falle von „Im Visier des Mörders“, passt diese Beschreibung wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und ich möchte diesen Roman wirklich allen Thrillerfans ans Herz legen. Nachdem ich eine Reihe recht enttäuschender Leseerlebnisse im Thrillerbereich hatte, ist Sharon Boltons aktueller Roman ein echtes Lesehighlight, das ich gerne uneingeschränkt weiterempfehle.
Kurz gefasst: Ein Thriller, der das Prädikat „nervenzerfetzend“ wirklich verdient! Ein wahrer Pageturner, der mich eine schlaflose Nacht gekostet hat.