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Veröffentlicht am 20.06.2018

Wunderbarer, gefühlvoller Frauenroman mit Tiefgang, der von Freundschaft und Zusammenhalt und Selbstfindung erzählt. Aber Achtung! Es ist der 2. Teil einer Reihe!

Die alte Villa am Strand
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Maddie, Tochter Kyra und ihr kleiner Sohn Dustin, Deirdre und Tochter Avery und Nicole, machen sich auf nach Miami, denn dort soll, im Zuge einer Reality-TV Show, das Haus eines ehemaligen Hollywood-Comedypaares ...

Maddie, Tochter Kyra und ihr kleiner Sohn Dustin, Deirdre und Tochter Avery und Nicole, machen sich auf nach Miami, denn dort soll, im Zuge einer Reality-TV Show, das Haus eines ehemaligen Hollywood-Comedypaares renoviert werden. Für alle Frauen, ist dieses Engagement ein Rettungsanker, wenn jede von ihnen auch andere Ziele verfolgt.

Während Maddies Ehe mit Steve an einem seidenen Faden hängt, weil der immer noch nicht verwinden konnte, dass es Maddie vor kurzer Zeit allein gelang, den drohenden finanziellen Ruin abzuwenden, als er beruflich versagte, erhofft sich Kyra neue, spannende berufliche Möglichkeiten, da sie die Aufgabe hat, die Fortschritte auf Film zu bannen. Ihr, noch so kleiner Sohn Dustin, den Kyra mit einem berühmten Filmstar hat, soll eigentlich bei dem neuen Projekt ganz außen vor bleiben, doch der TV Sender hat ganz andere Pläne, was Kyra wutschnaubend feststellen muss. Leider müssen unterschriebene Verträge eingehalten werden. Und dann taucht auch noch Dustins Vater, zusammen mit seiner Ehefrau und Adoptivkindern in Miami auf. Kyra hat alle Hände voll zu tun, auch zwei hartnäckige, sensationslüsterne Kameramänner, die den Auftrag vom Sender bekommen haben, restlos alles zu filmen, lassen sie aus der Haut fahren.

Währenddessen steht Nicole, deren Bruder wegen unlauterer Finanzgeschäfte im Gefängnis sitzt, finanziell das Wasser bis zum Hals. Es hat sich leider in der High Society herumgesprochen, was ihr Bruder tat und so gerät auch sie in Ungnade. Sehr zu ihrem Verdruss, denn ihre Ehevermittlungsagentur steht daher kurz vor dem Aus.
Lediglich die neue TV Show, könnte ihren schlechten Ruf vergessen lassen, daher will Nicole alles daran setzen, dass die Show ein Hit wird. Dass sie in Miami ausgerechnet wieder auf einen ganz besonderen, sehr attraktiven US-Agenten trifft, der einst gegen ihren Bruder ermittelte, überrascht sie. Vor allem aber, dass ihr Herz in dessen Nähe plötzlich schneller schlägt.

Deirdre bemüht sich währenddessen immer noch um ein besseres Verhältnis zu ihrer Tochter Avery. Avery macht es Deirdre dabei nicht wirklich leicht, denn Deirdre verließ Avery und ihren Vater, als Avery noch ein Kind war. Aber immerhin gibt es mit Chase einen Mann in Averys Leben, der sich nicht so leicht abschütteln lässt.
Der Bewohner, des zu renovierenden Hauses, der neunzigjährige Witwer Max, freut sich über die Ankunft der Frauen. Seine größte Hoffnung ist es jedoch, den letzten Wunsch seiner verstorbenen Frau zu erfüllen. Einst wurde ihr gemeinsamer Sohn im Babyalter entführt und nie wieder aufgefunden. Max soll das Haus für seinen Sohn oder dessen Nachfahren renovieren lassen und hofft nun, nach so langer Zeit, vielleicht Neues in Erfahrung bringen zu können, mit Hilfe der Medien und der Frauen.

Ich gebe es zu, vor allem hat mich zunächst das wunderschöne und malerisch geratene Cover, des neuen Wendy Wax Romans, angesprochen. Nach dem Lesen des Klappentextes, wurde ich neugierig auf die Story, die ganz spannend klang.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass es sich bei „Die alte Villa am Strand“, um den zweiten Teil einer bislang sechsteiligen Reihe handelte, in der sich mehrere, recht ungleiche Frauen zusammentun und zu Freundinnen werden.
Aber auch ohne Vorwissen, kam ich gut in die Geschichte hinein, da die Autorin alles Wissenswerte aus dem Vorgängerband „Ein Haus für den Sommer“, nebenher einstreute.

Ich mochte die Art des Erzählens sehr. Die Autorin bewies meiner Meinung nach dabei ein gutes Händchen für die richtige Dosis an emotionaler Tiefe. Zwar rühren die Geschichten der Frauen und des alten Max, den Leser an, doch driften sie zu keinem Zeitpunkt in schmalzige Gefilde ab. Gerade in Momenten, wenn Max sich an gute alte Zeiten mit seiner verstorbenen Frau erinnert oder sich mit dem quirligen Dustin anfreundet, Deirdre alle Register zieht, um ihre Tochter Avery endlich davon zu überzeugen, dass sie sie liebt, oder Nicole verzweifelt versucht, ihre Ehevermittlungsagentur zu retten, ist der Roman sehr stark und man mag ihn zwischenzeitlich gar nicht weglegen, weil das Schicksal der Figuren einen einfach so sehr berührt. Dabei ist „Die alte Villa am Strand“, eigentlich ein Unterhaltungsroman, der durchaus auch eine gewisse Leichtigkeit verströmt, dabei jedoch ausreichend Tiefe und facettenreich geratene Akteure zu bieten hat. Natürlich sollte man nicht denken, dass alle Handlungsfäden hinreichend aufgelöst werden, denn es handelt sich schließlich um eine Romanserie, von der bislang nur zwei von sechs Teilen ins Deutsche übersetzt wurden. Doch zumindest das Hausprojekt wird abgeschlossen und auch Max Story hinreichend aufgeklärt. Wer noch ein wenig abgeschreckt sein sollte, vom eigentlichen Plot; also dass die Romanheldinnen für eine Reality-TV-Show arbeiten, kann ganz beruhigt aufatmen. Es wird keinesfalls trashig, da die Romanpassagen, in denen es um das zu drehende TV-Format geht, recht limitiert wirken und eher im Hintergrund abgewickelt werden.
Einen kleinen Punktabzug meinerseits gibt es lediglich, weil ich fand, dass sich die Sache mit Kyra und ihrem Ex-Geliebten und Vater ihres Sohnes sehr in die Länge zog und dessen Frau einfach etwas "too much" war.

Kurz gefasst: Wunderbarer, gefühlvoller Frauenroman mit Tiefgang, der von Freundschaft und Zusammenhalt und Selbstfindung erzählt. Aber Achtung! Es ist der 2. Teil einer Reihe!

1. Teil: Ein Haus für den Sommer
2. Teil: Die alte Villa am Strand
3. Teil: The House on Mermaid Point
4. Teil: Sunshine Beach
5. Teil: One Good Thing
6. Teil: Best Beach Ever

Veröffentlicht am 08.06.2018

Für Fans des historischen Cosy-Krimis eine sehr lesenswerte Reihe, die ich gerne weiterempfehle

Das Zedernhaus
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Victoria und Jeremy sind glücklich und wollen nun endlich bald heiraten. Sehr zum Verdruss adliger Verwandter von Victoria, allerdings im kleineren Rahmen. Doch dann muss die Hochzeit verschoben werden, ...

Victoria und Jeremy sind glücklich und wollen nun endlich bald heiraten. Sehr zum Verdruss adliger Verwandter von Victoria, allerdings im kleineren Rahmen. Doch dann muss die Hochzeit verschoben werden, da Jeremy einen Auftrag von höchster Stelle bekommt. Es hat einen Anschlag in Indien gegeben, der in letzter Minute vereitelt wurde. Doch galt der Anschlag tatsächlich dem Vizekönig, oder hatte der Angreifer, der erschossen wurde, ein ganz anderes Ziel? Jeremy soll mehr über die Sache herausfinden und reist, mit dem Segen Victorias in das weit entlegene, exotische Land.

Währenddessen wird in London ein indischer junger Matrose ermordet aufgefunden, der eine Kette mit einem Anhänger trug, in dem ein Bildnis von Victorias Vater enthalten ist. Da Victorias Vater, ein Pathologe, leider nicht mehr unter den Lebenden weilt, wendet sich Sir Arthur, von der Geheimpolizei, schließlich an Victoria, die sich ebenfalls nicht erklären kann, wieso der Inder ein Photo ihres Vaters in seinem Besitz hatte.

Sie beginnt Nachforschungen über den Ermordeten anzustellen und gerät schließlich an eine junge Inderin, die in den Diensten einer englischen Adelsfamilie ist. Leela, so heißt die junge Dame, ist sehr unglücklich, als sie erfährt, dass ihr Verlobter ermordet wurde, doch sie will Victoria helfen bei ihren Nachforschungen, die die beiden Frauen und Victorias treuen Butler Mr. Hopkins, schon bald ebenfalls nach Indien führen. Victoria ist mittlerweile in großer Sorge um Jeremy, der seit kurzer Zeit als vermisst gilt…

Das bereits dritte Abenteuer führt die Romanheldin Victoria, diesmal in ein äußerst exotisches Land voller Schönheit, das jedoch große Gefahren für sie und Jeremy birgt.
Der Autorin Pauline Peters, ist es gelungen, den Schauplatz des Romans sehr bildhaft vor den Augen ihrer Leser entstehen zu lassen, da die Beschreibungen von Land und Leuten sehr detailliert geraten sind. Aber sie spart auch die politische Situation nicht aus und vermittelt sie auf interessante Art und Weise. Diesmal nimmt der Kriminalfall einen größeren Raum im Roman ein, was mir sehr gut gefallen hat und auch auf zwischenmenschlicher Ebene; also in Sachen Liebe, hat Pauline Peters ihrem Heldenpaar einige romantisch geschrieben Szenen auf den Leib geschrieben, die die Liebe, die das Paar füreinander empfindet, perfekt untermauert; dabei driftet sie jedoch nie ins Kitschige ab.
Ich möchte nicht zuviel verraten, um den Lesern womöglich die Spannung zu nehmen; jedoch nur so viel- Victoria wird auf ihrer Reise einige interessante Dinge herausfinden, auch über ihren Vater, der einst ebenfalls für eine Weile in Indien lebte.
Die Romane, obwohl eine Serie, können auch gut als „stand alone“ gelesen werden, da Pauliene Peters ihren Lesern ausreichende Informationen aus zurückliegenden Bänden bietet. Dennoch würde ich es empfehlen, auch schon, weil mir die Victoria Bredon Reihe so gut gefällt, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man so die Entwicklung der Figuren besser nachvollziehen kann.
Auch die optische Aufmachung der Bücher gefällt mir sehr gut.

Kurz gefasst: Für Fans des historischen Cosy-Krimis eine sehr lesenswerte Reihe, die ich gerne weiterempfehle.



Veröffentlicht am 01.06.2018

Mord in Slaughterford: Katherine Webb überrascht mit einem ausgeklügelten Krimiplot- trotz etwas zähem Einstieg, lohnt es sich dranzubleiben. Süffiger historischer Cosy- Krimi.

Die Frauen am Fluss
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Die junge Irene, Tochter aus gutem Hause und frischgebackene Mrs. Hadleigh, hat anfangs keinen leichten Stand in ihrer neuen Heimat. Im beschaulichen Slaughterford, führen die Dörfler ein recht einsames ...

Die junge Irene, Tochter aus gutem Hause und frischgebackene Mrs. Hadleigh, hat anfangs keinen leichten Stand in ihrer neuen Heimat. Im beschaulichen Slaughterford, führen die Dörfler ein recht einsames Leben, das von harter Arbeit geprägt ist. Irene, die Londonerin, wird misstrauisch beäugt, vor allem von der Tante, ihres Gatten Alistair, Nancy. Nancy ist eine harte Frau und glaubt, dass Irene nicht gut genug für ihren Neffen ist. Vor allem, weil sich um Irene, kurz vor ihrer Eheschließung ein brisanter Skandal rankte. Irene verliebte sich einst in den Mann ihrer Freundin; eine unglückliche Liebe. Umso dankbarer ist Irene ihrem Mann, dass er, obwohl er von diesem Skandal und Irenes Liebeskummer wusste, dennoch um ihre Hand anhielt. Und das, obwohl er wusste, dass Irene zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage war, ihn zu lieben.

Im Gegensatz zu Irene, die in Slaughterford erst noch lernen muss, sich heimisch zu fühlen, ist die sechzehnjährige Pferdepflegerin auf dem Gut, von allen nur kurz „Pudding“ genannt, weil sie bereits als Kind sehr rundliche Formen besaß, eine Einheimische, die sich wohl in ihrer Haut fühlt und das dörfliche Leben sehr mag.
Eigentlich haben Irene und Pudding so gar nichts gemeinsam, doch dann wird Alistair ermordet aufgefunden und ausgerechnet Puddings Bruder, ein Kriegsversehrter, der immer noch mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat, wird als Täter verhaftet. Pudding, die ihren sanftmütigen Bruder über alles liebt, kann nicht glauben, dass er zum Mörder wurde, dazu sind Alistairs tödliche Verletzungen dermaßen erschreckend, dass das ganze Dorf geschockt ist, von der Brutalität des Täters.
Irene und Pudding beginnen damit, sich auszutauschen und Fragen im Dorf zu stellen, was einige Bewohner von Slaughterford beunruhigt. Ausgerechnet ein altes Buch, das Pudding, eine begeisterte Leserin von Gruselgeschichten und unaufgeklärten Mordfällen, in die Hände fällt, wird ihnen die richtige Spur weisen, wenn sie denn den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen können, da Puddings Bruder bald angeklagt und hingerichtet werden soll….

Und dann ist da noch ein Liebespaar, die stumme Clemmie, die sich ausgerechnet in einen jungen Mann verliebt, der unpassender nicht sein könnte. Beide versuchen, ihre Liebe füreinander vor den Dörflern geheim zu halten, doch dann wird Clemmie schwanger…

Ich liebe schon seit langem Katherine Webbs historische Romane, die zumeist sehr abenteuerlich, mysteriös und spannend geschrieben sind und habe mich daher sehr auf das Lesen ihres aktuellen Romans „Die Frauen am Fluss“, gefreut. Diesmal entführt die Autorin ihre Leser in ländliche Idylle und ich muss zugeben, dass ich mich anfangs sehr schwer damit getan habe, die Geschichte mit der nötigen Begeisterung zu verfolgen, da sich die ersten 150 Seiten doch recht langatmig anließen. Viele Figuren wurden vorgestellt und dazu beschrieb Katherine Webb den Alltag in Slaughterford dermaßen akribisch, dass die Handlung zunächst etwas auf der Stelle trat.

Als ich schon enttäuscht eine Lesepause machen wollte, wendete sich das Blatt jedoch. Ab dem Moment, als Irenes Ehemann ermordet aufgefunden wurde, zog die Autorin dermaßen heftig an der Spannungsschraube, dass ich nur verwundert die Augen reiben konnte. Dass die Autorin einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, wusste ich bereits, dass sie dazu aber einen dermaßen ausgeklügelten Krimiplot aus dem Hut zaubern würde, hätte ich nicht vermutet. Ich möchte nicht spoilern, doch einen Tipp habe ich für alle Neugierigen. Man sollte wirklich alle Romanpassagen aufmerksam lesen, damit man vielleicht etwas eher als Irene und Pudding, den vollen Durchblick erhält. Ich war von dem überraschenden Ende und besagtem Schachzug der Autorin wirklich sehr angetan und konnte ihr daher die ersten zähen 150 Seiten schnell wieder verzeihen.

Dazu mochte ich Pudding sehr, die eine sehr offene, liebenswerte und zupackende Romanfigur war und die, obwohl ihre Familie dermaßen vom Schicksal gebeutelt wurde, nie aufgab. Die sehr zurückhaltende Irene, entwickelte sich dagegen erst nach und nach. Ihre Selbstfindung fand ich allerdings ebenso stark und plausibel geschildert.
Trotz des zähen Einstiegs, möchte ich nicht weniger als 4.5 von 5 Punkten vergeben, da die Story sich so rasant ins Positive entwickelte und es die Autorin einfach versteht, ihre Leser ans Buch zu fesseln mit interessanten und mysteriösen Geschichten.

Kurz gefasst: Mord in Slaughterford: Katherine Webb überrascht mit einem ausgeklügelten Krimiplot- trotz etwas zähem Einstieg, lohnt es sich dranzubleiben. Süffiger historischer Cosy- Krimi.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Unterhaltsamer, spannender Mystery-Schmöker mit unerwarteten Wendungen, doch leider fehlt es ihm an Tiefe.

Sommersturm über Cornwall
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Nina ist bereits seit vielen Jahren mit Jake zusammen und nun wollen beide bald heiraten. Doch kurz zuvor erfährt Nina, dass sie eine unerwartete Erbschaft gemacht hat. Ihr Vater ist verstorben und hat ...



Nina ist bereits seit vielen Jahren mit Jake zusammen und nun wollen beide bald heiraten. Doch kurz zuvor erfährt Nina, dass sie eine unerwartete Erbschaft gemacht hat. Ihr Vater ist verstorben und hat ihr ein Strandhaus in Cornwall vermacht. Nina, die kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hatte, fällt praktisch aus allen Wolken, als ihr mitgeteilt wird, dass das Strandhaus ursprünglich im Besitz ihrer Mutter war. Ninas Mutter starb, als Nina gerade zehn Jahre alt war und Nina begleiten äußerst gemischte Erinnerungen an ihre Kindheit. In der Hoffnung, ihrer Mutter gedanklich wieder näher zu kommen, beschließt Nina kurzerhand nach Cornwall zu reisen um dort das Strandhaus zu besichtigen.

Dort angekommen, wird ihre Euphorie recht abrupt gebremst, denn das Haus ist ziemlich baufällig und dazu geht im Ort das Gerücht um, dass es in dem Haus spuken soll.
Nina lässt sich jedoch, allen Unkenrufen zum Trotz, nicht davon abhalten, in dem Haus zu übernachten und erfährt den Spuk dann tatsächlich am eigenen Leib. Ganz sicher ist sie sich jedoch nicht, ob es wirklich übernatürliche Phänomene sind, die ihr dort das Leben schwer machen. Der Künstler Danny, der ebenfalls im Ort lebt, glaubt nicht an einen Spuk und überhaupt scheint er ein interessanter Mann zu sein, findet Nina. Derweil wartet Jake im fernen London darauf, dass seine Braut zurückkehrt. Doch Nina ist entschlossen, herauszufinden, was damals wirklich mit ihrer Mutter geschah. Die Dörfler scheinen einiges zu wissen, wollen sich ihr gegenüber aber nicht öffnen. Wird es Nina dennoch gelingen, Entscheidendes in Erfahrung zu bringen?

Ich liebe Romane, die einen kleinen Mystery-Einschlag haben, wie etwa Geschichten von Barbara Erskine, Susanna Kearsley oder Barbara Wood und so hat mich der Klappentext von Louisa Lemans „Sommersturm über Cornwall“, schnell neugierig machen können. Und im Grunde hält der Klappentext auch, was er verspricht. Die Autorin erzählt hier nämlich in der Tat eine spannende Geschichte, mit kleinen Spukelementen.
Im Fokus des Geschehens- Nina eine junge Frau, die an einem Scheideweg in ihrem Leben steht und sich entscheiden muss, was sie wirklich von ihrem Leben erwartet. Jake, der Mann, mit dem sie schon so lange zusammen ist, hat allerdings auch einige Fehler. Fehler die so gravierend sind, dass Nina plötzlich zögert, ob Jake noch die richtige Wahl ist.
Besonders, als sie die Geschichte ihrer Mutter erfährt.
Obwohl mir der Plot des Romans sehr gut gefallen hat, fand ich die Umsetzung nur halbwegs gelungen, was vor allem daran lag, dass die Figuren in dieser Geschichte leider nicht sehr viel Tiefe, bzw. Facettenreichtum aufwiesen. Dazu änderte Nina zu oft ihre Meinung, war dermaßen sprunghaft, dass es einem schwindelte, was mich ehrlich gesagt ein wenig gestört hat. Ich konnte leider nicht so viel mit ihr anfangen und auch Danny, der Künstler, hatte zwar interessante Anlagen, doch wurde sein, ebenfalls recht sprunghaftes Verhalten, kaum thematisiert, was ich total schade fand. Dazu drückten sich die Akteure stellenweise sehr einfach aus, eher wie Teenager, was ich ebenfalls als unpassend empfand.
Die Liebesgeschichte zwischen Nina und Danny hatte dagegen das richtige Timing, beide lernten sich zunächst richtig kennen, doch oftmals, fand ich die Dialoge der beiden, zu oberflächlich gehalten. Viel Small Talk und zu wenig Tiefgang, so leid es mir für die Autorin und ihren ersten Ausflug ins Romangenre auch tun mag. Zuvor schrieb sie Kinderbücher, wie ich in ihrer Vita nachgelesen habe und dies ist nun ihr erster Unterhaltungsroman.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten ist die Story allerdings spannend geschrieben und wartet mit unerwarteten Wendungen auf, so dass die Lesezeit bei mir dennoch wie im Fluge verging. Wer geneigt ist, Abstriche zu machen, bei der Charakterisierung der Akteure, bekommt einen unterhaltsamen Schmöker geboten, allerdings ist dieser nicht wirklich tiefgründig.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, spannender Mystery-Schmöker mit unerwarteten Wendungen, doch leider fehlt es ihm an Tiefe.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Ros Selbstfindung in den mondänen Hamptons- wunderschöner Unterhaltungsroman und Urlaubschmöker, der aber die nötige Ernsthaftigkeit mitbringt…

Ein Sommer in den Hamptons
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Die Britin Rowena, kurz Ro genannt, liebt ihren Freund Matt abgöttisch. Sie sind allerdings auch schon sehr lange zusammen. Mit ein Grund, wieso Matt praktisch von heute auf morgen beschließt, sich ein ...

Die Britin Rowena, kurz Ro genannt, liebt ihren Freund Matt abgöttisch. Sie sind allerdings auch schon sehr lange zusammen. Mit ein Grund, wieso Matt praktisch von heute auf morgen beschließt, sich ein halbes Jahr zu erbeten, in dem er auf eigene Faust durch die Weltgeschichte reisen möchte. Ein halbes Jahr Beziehungsauszeit, erscheint Ro zunächst als nicht ertragbar. Sie ist traurig und verletzt; dachte bislang immer, Matt wäre genauso glücklich, wie sie in ihrer Beziehung. Obwohl er das auch beteuert, lässt sein Verhalten sie verzweifeln. Eine Schicksalsbegegnung verschafft ihr dann jedoch das große Los, in Sachen Karriere. Ausgerechnet sie erhält die Chance auf ein Zimmer, in einem Haus in den Hamptons für die Sommermonate. Die Fotografin erhofft sich hier eine reiche Klientel.

Doch kaum angekommen, gerät sie bereits mit einem aufgebrachten Vater zweier Kinder aneinander. Zwar hat Ro die Kids heimlich fotografiert, was nicht rechtens war, doch findet sie das überschäumende Verhalten des Vaters viel zu überzogen und plant, ihm in Zukunft möglichst aus dem Wege zu gehen. Doch das ist leichter gesagt, als getan, denn überall scheinen sich die Wege von Ro und Ted zu kreuzen. Und schließlich macht er ihr einen Vorschlag. Sie darf das Bild seiner Kinder behalten und verwenden, wenn sie dafür einen Auftrag für ihn annimmt. Ro sagt zu und schon bald überreicht ihr Ted Videobänder, die eine ganz besondere Liebesgeschichte erzählen. Ro ist gerührt, aber auch neugierig. Denn wo ist Marina, Teds Frau und Mutter seiner beiden Kinder hin?
Ro findet in den Hamptons schnell neue Freunde. Zum einen direkt in ihrer WG; dort wachsen ihr besonders Hump, Bobbi und Greg ans Herz, doch auch die ältere Dame aus der Nachbarschaft, Florence, die sich für den Schutz der Hamptons einsetzt, wird Ro eine wichtige Vertraute. Als Florence dann von einem Unbekannten erpresst wird, will Ro ihr unbedingt helfen….

Ich habe mittlerweile schon einige Romane von Karen Swan gelesen, weil ich ihren Schreibstil sehr mag. Dazu mögen die Romane der Autorin zwar zur leichten Lektüre gehören, doch haftet ihnen dennoch die nötige Ernsthaftigkeit an, die die Geschichten so besonders machen. Diesmal erzählt Karen Swan die Geschichte von Fremden, die schließlich zu Freunden werden. Eines möchte ich allerdings vorweg sagen: Leser die sich lediglich eine tolle Liebesgeschichte erhoffen, könnten enttäuscht sein, denn es ist eben nicht nur die Story über Ro und Ted, selbst wenn Ro die Akteurin sein mag, die am meisten im Fokus steht. Auch Humps, Bobbis, Florences und Gregs Werdegang wird angerissen und so fand ich, und das ist auch mein einziger Kritikpunkt, dass die Liebesgeschichte zwischen Ro und Ted einfach zu kurz kam, weil so viel anderes in dem Roman, ebenfalls thematisiert wurde. Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich mochte „Ein Sommer in den Hamptons“, sehr, genauso wie ich Ro und ihre Freunde schnell in mein Leserherz geschlossen habe, doch ich fand, Ro und Ted, oder auch Ro und Teds Kinder, hätten einfach viel mehr gemeinsame Romanpassagen bekommen müssen.
Wunderschön fand ich die Beschreibungen von Teds Filmaufnahmen, die Ro sich ansieht; beim Lesen habe ich tatsächlich ein paar Tränchen verdrücken müssen und das tolle sommerliche Flair in den Hamptons, konnte die Autorin genauso gut vermitteln, wie auch die Schrullen der Reichen und Schönen dort.
Während sich die erste Hälfte des Romans mit dem Kennenlernen der Freunde beschäftigt, widmet sich der zweite Teil dann Ros Selbstfindung. Dazu lernen Ros Freunde interessante Menschen kennen und lieben und plötzlich geschieht auch noch ein Mord, der für gewisse Spannungsmomente sorgt.
Wer bislang noch nichts von Karen Swan gelesen haben sollte, aber Romane mag, die beispielsweise im Stile einer Susan Elizabeth Phillips geschrieben sind, sollte hier ruhig mal einen Blick ins Buch riskieren. Es lohnt sich! Und wer noch auf der Suche nach einem schönen Urlaubsschmöker sein sollte, kann hier ebenso beruhigt zugreifen.

Fazit: Ros Selbstfindung in den mondänen Hamptons- wunderschöner Unterhaltungsroman und Urlaubschmöker, der aber die nötige Ernsthaftigkeit mitbringt…