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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Band 2 steht dem ersten in nichts nach

Der Strand: Verraten
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Fast nahtlos schließt die Handlung an Band 1 „Vermisst“ an. Noch immer ist Lilli verschwunden, Jule liegt weiterhin im Koma und Sören ist verdächtig. Auch Marina Sarow ist noch auf Rachefeldzug.
Der Einstieg ...

Fast nahtlos schließt die Handlung an Band 1 „Vermisst“ an. Noch immer ist Lilli verschwunden, Jule liegt weiterhin im Koma und Sören ist verdächtig. Auch Marina Sarow ist noch auf Rachefeldzug.
Der Einstieg in den zweiten Band gelang mir sehr gut. Sander versteht es, durch kleine Rückblicke die Erinnerungen an den ersten Band zu wecken. Ich war schon nach der Lektüre von Buch 1 gespannt, wie die Handlung weitergeht und wurde nicht enttäuscht.
Eine weibliche Leiche wird aus der Ostsee geborgen – ist es Lilli? Oder ist Lilli aus freien Stücken verschwunden? Diese Frage stellt sich den Ermittlern Mascha Krieger und Tom Engelhard. Zur Unterstützung wird ihnen ausgerechnet Maschas Bruder Holger geschickt.
Jeder der Personen hat ein Geheimnis, das macht es den beiden nicht leicht. Auch für den Leser bleibt die Spannung so recht hoch. Nach und nach werden ein paar der offenen Fragen geklärt und am Ende bringt eine neue Spur ein wenig Licht ins Dunkel. Doch bis zur endgültigen Auflösung müssen wir Leser uns noch bis Sommer 23 gedulden. Ich freue mich schon sehr auf den 3. Band, der „Vergessen“ heißen wird.
Fazit: steht Band 1 in nichts nach. Spannend, authentisch und mit sympathischen Charakteren.

Veröffentlicht am 14.03.2023

Tolles Buch

Schlaflos
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Was für ein Buch! Ich habe die 600 Seiten beinahe am Stück verschlungen und es war auf keiner Seite langweilig. Anfangs bekommt das Buch Spannung durch Manfreds kleine Tochter, die im Koma liegt. Erst ...

Was für ein Buch! Ich habe die 600 Seiten beinahe am Stück verschlungen und es war auf keiner Seite langweilig. Anfangs bekommt das Buch Spannung durch Manfreds kleine Tochter, die im Koma liegt. Erst spät beginnt der eigentliche Psychothriller, aber das hat mich nicht gestört. War doch Grebes Handlungsaufbau und die Story an sich wieder sehr gut gelungen.
Abwechselnd lesen wir Kapitel von Pernilla, Manfred und Samuel. Samuel, der durch ein misslungenes Drogengeschäft in Gefahr gerät und von zu Hause flieht. Unterschlupf findet er bei Rakel, deren krankem Sohn er Gesellschaft leisten soll. Doch was bedeuten Jonas‘ komische Anfälle? Und was hat es mit den 3 gefundenen Männerleichen auf sich, die auf einmal im Umkreis gefunden werden?
Grebe legt wieder einen Thriller vor, den man nicht aus der Hand legen kann. Ihre Charaktere wirken authentisch, vor allem Pernilla fand ich sehr gut ausgearbeitet. Wie eine Löwin kämpft sie um ihr Kind. Auch in Samuel konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und seine Handlungsweise nachvollziehen. Ein klein wenig konstruiert schien mir anfangs der Fall mit Igor und den Drogen, aber das ist auch schon das einzig Negative, das ich über dieses Buch schreiben kann.
Etwas schade fand ich auch, dass Hanne, die ich aus den Vorgängerbänden sehr mochte, relativ spät ins Spiel kam. Allerdings war es schön, wieder von ihr zu lesen, wie es ihr nach Band 2 weiter erging.
„Schlaflos“ ist Band 3 der Profilerin-Reihe und kann unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden.
Fazit: selten bin ich froh um schlechtes Wetter. Während der Lektüre dieses Buches war ich es – so konnte ich mich aufs Sofa kuscheln und das Buch fast in einem Rutsch durchsuchten.

Veröffentlicht am 13.03.2023

Man kann auf viele Arten lieben

Der Junge von Angel Falls
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Wieder ein sehr emotionales Buch von Kristin Hannah
„Man kann auf viele Arten lieben“
Als Mikaela bei einem Reitunfall schwer verletzt wird und ins Koma fällt ist das eine Belastungsprobe für die ganze ...

Wieder ein sehr emotionales Buch von Kristin Hannah
„Man kann auf viele Arten lieben“
Als Mikaela bei einem Reitunfall schwer verletzt wird und ins Koma fällt ist das eine Belastungsprobe für die ganze Familie. Als ihr Mann Liam schließlich auf ein Geheimnis aus Mikas Vergangenheit stößt, gerät das ganze Familiengefüge in Gefahr.

Ich lese Hannah immer sehr gerne und auch „Der Junge aus Angel Falls“ habe ich wieder verschlungen. Zu Anfang ein sehr trauriges Buch. Man kann die Trauer der Familie sehr gut nachvollziehen. Lt. Titel hatte ich mir allerdings mehr von Bret erwartet. Stattdessen steht die komplette Familie im Mittelpunkt und natürlich Mikas Geheimnis, das ich soo schlimm jetzt nicht fand – das war nur Liams Vergangenheit geschuldet, dass er da so emotional reagiert.
Ein paar Einschübe aus Hannahs Sicht machen das ganze Buch noch authentischer.
Nachdem ihr Geheimnis gelüftet ist, schwenkt das Buch auf eine andere emotionale Ebene: die Liebe und die Vergangenheit. Auch hier konnte ich sehr gut mitfühlen und mochte die Richtung, in die das Buch ging.
Fazit: Hannah schreibt sehr schön anschaulich und mitreißend, man muss sie einfach mögen.

Veröffentlicht am 11.03.2023

"Es wurden schon zu viele jüdische Kinder getötet"

Alef
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Eins gleich vorweg: Alef ist kein Buch, das man schnell durchliest. Alef ist ein Roman, der in die Tiefe geht, der nachhallt und auf den man sich einlassen muss. Denn Alef beleuchtet die Liebe zwischen ...

Eins gleich vorweg: Alef ist kein Buch, das man schnell durchliest. Alef ist ein Roman, der in die Tiefe geht, der nachhallt und auf den man sich einlassen muss. Denn Alef beleuchtet die Liebe zwischen einer Deutschen und einem israelischen Juden mit allen nur denkbaren Konflikten. Dabei taucht das Buch tief in die Vergangenheit ein, denn um Maja und Eitan richtig verstehen zu können, muss man auch ihre Familiengeschichte kennen.
Ein Buch mit vielen Facetten. Gleich zu Anfang lesen wir von der großen Liebe von Eitan und Maja. Doch bis die beiden sich im Buch treffen dürfen, geht der Weg erst einmal zurück. Zurück bis zu den Großeltern der beiden.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin die Wege der beiden sich immer wieder kreuzen ließ. Als Leser wusste man hier dann schon etwas mehr als die beiden Protagonisten selbst.
Tief berührt hat mich auch die Situation als Maja und Eitan schon eine Weile in Berlin leben und beide nicht mit dem Alltag klarkommen. Ich konnte mich gut in beide einfühlen, vor allem auch in Majas Zerrissenheit.
Katharina Höftmann Ciobotaru weiß, wovon sie schreibt: sie hat selbst einen Israeli geheirtet und ist zum Judentum konvertiert. Ihre Erfahrungen fließen sicherlich in die Geschichte mit ein und machen diese zu einem authentischen Roman, der lange nachhallt.
Ein wenig ermüdend fand ich allerdings die steten Diskussionen über die deutsche Schuld. Das war mir mit der Zeit zu viel.
Fazit: Alef ist tiefschürfend, Alef ist poetisch, Alef ist Sprachwitz und Alef ist berührend.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Der Unfall

Die spürst du nicht
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Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und ...

Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und die Familie gerät in einen Strudel, der sie nicht mehr loslässt.
Ein wenig anders hatte ich mir das Buch lt. Klappentext vorgestellt und ich war überrascht, welchen Verlauf die Handlung nimmt. Ich war dann allerdings schnell gefangen von den ganzen Abläufen. Wie jeder mit dem Verlust umgeht und sich verändert, das war sehr interessant zu lesen.
Glattauer schont seine Protagonisten nicht. Er geht der Frage nach, wie viel ein Menschenleben wert ist. Und ob jedes gleich viel wert ist. Und was passiert mit denen, die unter dem Radar fliegen? Und sind die mehr wert, die mehr Geld und Ansehen genießen? Ein schwieriger Diskurs, aber Glattauer schafft den Spagat zwischen Roman und Gesellschaftskritik hervorragend. Er hält dem Leser den Spiegel vor, in dem sich mancher gar nicht gern selbst sehen mag.
Fazit: Für mich kommen die Flüchtlingseltern ein wenig zu kurz, aber sonst ist der Roman wieder sehr gut gelungen.