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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2022

nicht ganz so gut wie die Vorgänger

Große Elbstraße 7 – Stürme des Lebens
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Lucie ist erwachsen geworden und studiert nun auch Medizin. Als sie Richard kennenlernt, lernt sie die leichteren Seiten des Lebens kennen und beginnt, ihrer Liebe zur Kunst zu frönen. Doch bald muss sie ...

Lucie ist erwachsen geworden und studiert nun auch Medizin. Als sie Richard kennenlernt, lernt sie die leichteren Seiten des Lebens kennen und beginnt, ihrer Liebe zur Kunst zu frönen. Doch bald muss sie erkennen, dass auch hier alles seine Licht- und Schattenseiten hat.

Die Charaktere sind noch gut aus den vorherigen Bänden bekannt und ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit allen gefreut. Viele sind alt geworden, manche nicht mehr da, aber die Lebensfreude sprüht nur so aus den Zeilen und man lebt und bangt mit den Protagonisten mit.
Allerdings konnte mich dieser Band nicht so mitreißen wie die ersten beiden. Sicher, die Sache mit Richard entbehrt nicht einer gewissen Tragik, auch die Avancen an Lucies Verlobten tragen ein wenig zur Spannung bei, sind aber teilweise auch etwas unglaubwürdig überzogen. Die Handlung plätschert so vor sich hin; ist aber zweifelsfrei wieder sehr gut erzählt und geschrieben. Nur die Emotionen fehlten ein wenig. Das Haus in der Elbstraße zerstört? Nun, dann nehmen wir halt ein anderes. Ein Protagonist gestorben? Nun, tragisch, aber weiter geht’s in der Handlung. Hier hätte man teilweise etwas mehr Gefühl in die Geschichte schreiben können. Dies bin ich eigentlich bei Serno auch so gewöhnt.
Das Ende lässt Raum offen für einen weiteren Band, den ich auf jeden Fall wieder sehr gerne lesen möchte.

Veröffentlicht am 19.10.2022

Das Glück der anderen darf man nicht stehlen

Alle Farben meines Lebens
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„Ich will die Stimmungen der anderen nicht, ich will meine eigenen“ (S.314)
Synästhesie – als 8-Jährige merkt Alice, dass sie die Stimmung ihrer Mitmenschen als Aura wahrnehmen kann. Für sie ist das ein ...

„Ich will die Stimmungen der anderen nicht, ich will meine eigenen“ (S.314)
Synästhesie – als 8-Jährige merkt Alice, dass sie die Stimmung ihrer Mitmenschen als Aura wahrnehmen kann. Für sie ist das ein Schock, hat sie doch Angst, die misstönenden Stimmungen der anderen in sich aufzunehmen. Ihre Familie ist ihr kein wirklicher Halt, die Mutter krank, der Bruder kriminell und der andere Bruder ausgewandert. So muss sich Alice ihren Platz im Leben hart erkämpfen.
Alice‘ Geschichte hat mich tief berührt. Wie sie es schafft, sich aus ihrem traurigen Leben zu befreien und ihre Erfüllung zu finden. Diesen Weg bin ich gerne mit ihr gegangen, Ahern hat es geschafft, dass man sich sehr gut in Alice einfühlen konnte.
Dabei gibt Ahern jedem Lebensabschnitt ein eigenes Kapitel mit einer bestimmten Farbe. Was mich ein wenig gestört hat waren die harschen Übergänge mancher Absätze. Man wähnt sich in der Gegenwart, die Handlung switchte aber in die Vergangenheit. Hier hätte man vielleicht die Wechsel in einer anderen Schriftart darstellen können.
Fazit: eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken und Mitfühlen anregt.
Auf dem Klappentext des Buches steht bei mir ein falscher Name: Violet statt Alice.

Veröffentlicht am 17.10.2022

Ergreifend und aufwühlend

Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung
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Ein Buch mit Tiefgang.
Das Debut der Autorin hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Edie, Frances und die anderen sind sehr sympathisch und durch Frances Erkrankung entsteht eine Brisanz, die zum Nachdenken ...

Ein Buch mit Tiefgang.
Das Debut der Autorin hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Edie, Frances und die anderen sind sehr sympathisch und durch Frances Erkrankung entsteht eine Brisanz, die zum Nachdenken anregt.
Frances ist ein sehr ergreifender Charakter. Sie hatte kein einfaches Leben und als sie beschließt, keine lebensverlängernden Maßnahmen zu ergreifen, schockiert sie ihr Umfeld.

„Ich hatte nie Freunde“ . – oh doch, die hat sie. Sie weiß es nur nicht. Besonders Edie sticht hier hervor, die ihr die letzten Tage noch viele Wünsche erfüllen möchte. Oder der Umgang von Annie mit Frances – das ging so richtig in die Tiefe.
Frenchs Schreibstil ist mitreißend und aufs Nötigste reduziert. Dennoch hat man beim Lesen das Gefühl, die Charaktere genau zu kennen. Durch eine Prise Humor wird das allzu schwere Thema immer wieder aufgelockert. Und das fand ich auch gut so. Ich hätte sonst keinesfalls das ganze Buch am Stück lesen können, zu sehr hat es mich mitgenommen und am Ende (aber auch teilweise zwischendurch) zu Tränen gerührt.

Fazit:
Die guten Frauen von Safe Harbour lassen einen nicht so schnell los. Und das ist auch gut so.

Veröffentlicht am 17.10.2022

Spannend

Erdschwarz
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Und der wird ganz schön persönlich. Als bei den Ermittlungen zu zwei rätselhaften Fällen ihr Chef verschwindet, setzt Eira alles daran, ihn lebend zu finden.
Mit dem gruseligen Setting gleich zu Beginn ...

Und der wird ganz schön persönlich. Als bei den Ermittlungen zu zwei rätselhaften Fällen ihr Chef verschwindet, setzt Eira alles daran, ihn lebend zu finden.
Mit dem gruseligen Setting gleich zu Beginn hat die Autorin mich schnell in die Handlung gezogen und nicht mehr losgelassen. Vor allem der Mageninhalt des Opfers und wie es dazu kam ist sehr heftig. Aber durchaus authentisch und somit sehr mitreißend.
Ich mag die Schreibweise der Autorin sehr gerne. In kurzen, verständnisvollen Sätzen bringt sie das Setting so auf den Punkt, dass man sich als Leser mitten in der Handlung wähnt und mit den Charakteren mitbangt. Mit Eira ist ihr eine tolle Protagonistin gelungen, die zwar Ecken und Kanten hat, aber dadurch auch sehr sympathisch rüberkommt.
Die Story an sich hat ihr Potential sehr gut ausgeschöpft und war für mich etwas Neues und bisher nie Dagewesenes und ich fand die Idee mit den eingesperrten Opfern sehr gut gelungen.
Fazit: Ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil im Frühjahr 2023, vor allem, weil Eira dem Leser am Ende noch eine kleine Überraschung präsentiert hat.

Veröffentlicht am 17.10.2022

absolut klasse

Kalt und still
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Viveca Sten sammelt ihre Inspirationen quasi im Vorbeigehen. Der aktuelle Thriller entstammt einem Impuls von einem Skiurlaub.

Amanda verschwindet nach einer Party spurlos.

Hanna Ahlander verliebt Job ...

Viveca Sten sammelt ihre Inspirationen quasi im Vorbeigehen. Der aktuelle Thriller entstammt einem Impuls von einem Skiurlaub.

Amanda verschwindet nach einer Party spurlos.

Hanna Ahlander verliebt Job und Lebensgefährten an einem Tag und muss erst wieder zu sich finden. Sie findet Ruhe im Ferienhaus ihrer Schwester und Bestätigung bei der Mitarbeit zur Aufklärung des Verbrechens an Amanda.

Ein gutes Buch zeichnet sich dadurch aus, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Ein sehr gutes dadurch, dass man sich gestört fühlt, wenn man durch andere Dinge beim Lesen unterbrochen wird. Und genau hier siedle ich den neuen Thriller von Viveca Sten an. Einmal begonnen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Vor allem die kursiven Szenen, in denen Amanda von sich erzählt haben Gänsehautfaktor.

Sten gelingt es wieder, mit wenigen Worten eine Atmosphäre zu schaffen, die fesselt. wurde ich auch mit ihrer neuen Ermittlerin noch nicht ganz warm – Hanna ist zwar taff, aber wieder zu viel im Alleingang unterwegs – waren mir die anderen Charaktere, allen voran Daniel gleich sympathisch.



Fazit: Kalt und Still ist der Auftakt einer neuen Reihe von Viveca Sten und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.