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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2022

Fake (t)

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Was ist Fake und was ist Fakt und wie unterscheidet man dies in der fortgeschrittenen digitalen Welt?

Dieser Frage geht Arno Strobel in seinem neuen Thriller nach.

Patrick Dostert lebt mit seiner Frau ...

Was ist Fake und was ist Fakt und wie unterscheidet man dies in der fortgeschrittenen digitalen Welt?

Dieser Frage geht Arno Strobel in seinem neuen Thriller nach.

Patrick Dostert lebt mit seiner Frau Julia ein beschauliches Leben. Doch dann steht eines Morgens die Polizei vor der Tür und verdächtigt ihn des Verschwindens einer Frau. Patrick beteuert seine Unschuld, doch die Fakten sprechen gegen ihn. Seine Freunde und seine Frau wenden sich von ihm ab, einzig sein Rechtsanwalt glaubt an ihn.

Eigentlich bin ich wieder viel zu schnell durch dieses Buch gerast. Aber bei Strobel kann man einfach nicht aufhören zu lesen, weil auf jeder Seite so viel passiert, dass man förmlich an den Seiten klebt. Strobel baut sein neues Buch etwas anders auf als gewohnt. Der Verdächtige berichtet selbst, wie es zur Verhaftung kommt und – in kursiver Schrift – den Alltag aus der JVA. Gegen Ende des Buches switcht die Erzählung zu seinem Anwalt und dessen Detektiv

Bereits der Prolog hat es in sich und wenn ich auch einen leisen Verdacht hatte, wie alles zusammenhängt, lag ich doch am Ende nicht ganz richtig. Denn Strobel schreibt nicht einfach nur Thriller, er tut alles, um seine Leser bis zum Schluss hinzuhalten. Er baut Wendungen ein, legt falsche Fährten – kurz: unterhält blendend.

Fazit: Diesen Thriller besser nicht auf dem Liegestuhl in der Sonne lesen. sonst: Sonnenbrand garantiert!

Veröffentlicht am 30.08.2022

Eiskalt

SCHNEE
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Ein alter Kinderschuh und 4 vermisste Wanderer – so könnte man das Buch in einem Satz zusammenfassen. Doch dahinter verbirgt sich so viel mehr.
Johanna ist Teil einer Hilfsorganisation in Island und damit ...

Ein alter Kinderschuh und 4 vermisste Wanderer – so könnte man das Buch in einem Satz zusammenfassen. Doch dahinter verbirgt sich so viel mehr.
Johanna ist Teil einer Hilfsorganisation in Island und damit beauftragt, 4 vermisste Wanderer zu suchen. Es ist Winter in Island und sehr kalt und schneereich. Niemand macht sich groß Hoffnung, die Wanderer noch lebend zu finden. Doch dann entdeckt eine Drohne zwei Zelte – leben die Personen noch? Und was wollten die überhaupt im Winter mitten in den Bergen?
Sigurdardottir ist bekannt durch ihre Freyja und Huldar-Reihe, die ich sehr mag. Im Gegensatz zu der Serie, die teilweise ganz schön grausam ist, ist dieses Stand-Alone der Autorin nahezu zahm. Aber dennoch nicht langweilig. In „Schnee“ spielt die Autorin eher mit den Nerven der Leser, indem sie immer wieder die Kälte und Weite und somit die Aussichtslosigkeit der Charaktere erwähnt.
Ich kam zwar ein wenig schwer in die Handlung hinein, weil es anfangs sehr viele isländische Ortsbezeichnungen gab, die ja kaum auszusprechen sind. Aber schnell hatte ich mich dann eingelesen und auch an die Vornamen der Charaktere gewöhnt. Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Ebenen erzählt: die Gegenwart, in der die Wanderer gesucht werden und eine Woche vorher aus Sicht der Wanderer. So ist man als Leser dem Suchtrupp und der Polizei eindeutig im Vorteil.
Die endgültige Auflösung des Falls gibt es dann erst im Epilog und die hat es wirklich in sich.
Was es für mich nicht gebraucht hätte ist der Strang um Hjalvor. Der wirkt für mich wie ein Zeichenfüller und hat mir der eigentlichen Handlung nicht viel zu tun.
Fazit: Sigurdardottir ist immer eine Garantin für Spannung und Nervenkitzel.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Mademoisell Bon appetit

Die Köchin - Lebe deinen Traum
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Mit „Die Köchin“ beginnt die beliebte Autorin Durst-Benning eine neue Trilogie um die Protagonistin Fabienne, deren größter Traum es ist, einmal selbst ein Restaurant zu eröffnen.

Doch der Weg dorthin ...

Mit „Die Köchin“ beginnt die beliebte Autorin Durst-Benning eine neue Trilogie um die Protagonistin Fabienne, deren größter Traum es ist, einmal selbst ein Restaurant zu eröffnen.

Doch der Weg dorthin ist steinig. Frauen gelten im ausgehenden 19. Jahrhundert noch nicht viel und so ist Fabienne froh, als sie in Lyon auf die „Mères Lyonaises“ (Mütter von Lyon) trifft. Jene Frauen, die es schon geschafft haben, ihren Traum zu verwirklichen.

Durst-Bennings neuer Roman hat mich wieder sehr gefesselt. Von der ersten Seite an habe ich mit Fabienne mitgefiebert. Vom einfachen Leben in der Schleusenwärterfamilie, über die Flucht und ihr Leben bei Stephanie – die Autorin schafft es, die Zeit lebendig werden zu lassen, so dass man sich mitten in der Handlung fühlt.

Zusätzliche Brisanz bringt das Verschwinden ihres Sohnes Victor mit sich, den sie schmerzlich vermisst und den sie unbedingt wieder finden möchte.

Ganz nebenbei vermittelt Durst-Benning auch wieder geschichtliche Fakten. Da sie diese aber wie nebenbei einflicht wirken diese eher unterstützend denn langweilig.

Ihre Charaktere wirken lebendig und authentisch und auch die Schilderungen der Umgebung konnten mich begeistern. Man bekommt gleich Lust auf einen Urlaub in der Gegend. Mit Fabienne wurde ich gleich warm, Stephanie mochte ich anfangs auch – als Gegenpol zur etwas ruhigen Fabie. Allerdings hat sich Stephanie im Laufe des Buches sehr gewandelt und somit letztendlich meine Abneigung errungen.

Fazit: ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Band der Reihe und mehr von Fabienne, Stephanie und den anderen Charakteren zu lesen.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Endlich ein neuer Vernau

Düstersee
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Endlich ein neuer Vernau
Seit dem 1. Band „Kindermädchen“ verfolge ich das Leben des Rechtsanwalts Joachim Vernau und seine Kriminalfälle.
In „Düstersee“ macht er Ferien in der Uckermark. Eigentlich. ...

Endlich ein neuer Vernau
Seit dem 1. Band „Kindermädchen“ verfolge ich das Leben des Rechtsanwalts Joachim Vernau und seine Kriminalfälle.
In „Düstersee“ macht er Ferien in der Uckermark. Eigentlich. Denn als dort ein Toter gefunden wird, wird Vernau in den Fall hineingezogen und beginnt mit Nachfragen. Bald kommt er einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur und gerät selbst in Gefahr.
Herrmann begeistert einfach immer wieder. Mit Joachim Vernau ist ihr ein toller Charakter gelungen, den ich von Anfang an sympathisch fand. Auch ihre anderen Charaktere menscheln und so kann man sich wieder sehr gut in sie hineinfühlen. Teilweise sind sie auch etwas skurril gezeichnet und ich musste schmunzeln. Ebenfalls ganz witzig fand ich die Szene mit den „Hausbesetzern“.
Bereits der Prolog beginnt spannend und dramatisch und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie der sich wohl in die Handlung einfügt. Durch spannende Wendungen und kleine Puzzlesteine hält Herrmann die Spannung hoch und erst ganz gegen Ende werden die Verbrechen aufgelöst. Ich muss zugeben: auf den Täter wäre ich nicht gekommen.

Fazit: Auch nach 7 Bänden wird die Reihe nicht langweilig und ich hoffe auf einen baldigen Fall 8 für Vernau.

Veröffentlicht am 25.08.2022

An Grausamkeit fast nicht zu überbieten

Die Blutliste
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Und wieder schockt Löffler mit einem Thriller, der es in sich hat. Grausame Morde und skurrile Funde beschäftigen Martin Abel und sein Team und damit auch den Leser. Ein relativ starker Magen wird bei ...

Und wieder schockt Löffler mit einem Thriller, der es in sich hat. Grausame Morde und skurrile Funde beschäftigen Martin Abel und sein Team und damit auch den Leser. Ein relativ starker Magen wird bei Löfflers Büchern immer vorausgesetzt. Allerdings ist das Buch
ein Ticken weniger heavy als „Der Näher“.
Mich wundert es oft, was es über mich aussagt, dass ich solche Bücher mag. Aber noch mehr, wie ein Autor sich solche Dinge ausdenken kann.
Abel gerät in einen Fall, der rätselhafter kaum sein könnte: Leichen verschwinden, dafür werden Mordopfer an ihrer Stelle beerdigt. Abel findet einen Zusammenhang und der katapultiert ihn tief in seine eigene Vergangenheit. Nun hat er noch einen Grund, die Morde schnellstmöglich aufzulösen.
Tief fassungslos war ich über die Auflösung der Morde, wenngleich sich die Lösung im Text schon ein wenig gezeigt hatte.
Das Ende fand ich sehr emotional und heftig zu lesen.

Fazit: an Grausamkeit kaum zu überbieten, dabei aber dennoch spannend und mitreißend. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf den nächsten Band