Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
online

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2020

"Das Hudson-Experiment"

Das Rosie-Resultat
0

„Das Hudson-Experiment“
Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine ...

„Das Hudson-Experiment“
Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine eigenen Probleme und es kommt der Verdacht auf: hat er Autismus? Don ist entschlossen, seinem Sohn zu helfen. Auf seine eigene Art und dass das wieder für jede Menge Probleme sorgt, ist klar. Aber: Don ist ja ein Problemlöser!
Ich liebe die Rosie-Serie, wobei Rosie in diesem Buch fast zu einer Nebenfigur verkommt. Im Mittelpunkt stehen Don und sein Sohn, für den Don alles tun würde. Und da er nicht anders kann, tut er auch alles für ihn. Nur sieht Hudson das stellenweise anders und löst die Probleme auf seine Art.
Simsion ist wieder ein toller Roman gelungen. Ich klebte förmlich an den Seiten und zwar von der ersten bis zur letzten. Seine Charaktere sind total gut ausgearbeitet, man kann mit ihnen mitfühlen und muss sie einfach mögen. Sie sind anders – na und? Hilft Simsions Schreibweise doch auch, dass man merkt: es gibt Menschen die anders sind. Aber sind sie deshalb weniger liebenswürdig? Nein! Im Falle von Don sogar im Gegenteil.
Ein Buch in der Ich-Form zu schreiben ist oftmals schwierig und für den Leser nicht einfach zu lesen. Aber Don erzählt so erfrischend von sich, da ist man einfach mitgerissen und möchte es gar nicht anders haben. Und was man auch nicht möchte: dass das Buch aufhört. Gerne hätte ich Don, Rosie, Hudson und ihre Freunde noch weiter begleitet.
Fazit: ich begleite Don schon seit dem ersten Buch und bin immer wieder positiv überrascht, was er so anstellt. Mein bisheriges Buch-Highlight in 2020.


Veröffentlicht am 23.03.2020

interessante Wendungen

Die Frau ohne Namen
0

Bei diesem Buch über den Inhalt zu sprechen ohne zu spoilern ist schwierig. Als Jess sich zu einer Teilnahme an einer psychologischen Studie entschließt, weiß sie noch nicht, was sie tatsächlich erwarten ...

Bei diesem Buch über den Inhalt zu sprechen ohne zu spoilern ist schwierig. Als Jess sich zu einer Teilnahme an einer psychologischen Studie entschließt, weiß sie noch nicht, was sie tatsächlich erwarten wird. Was relativ harmlos begann, weitet sich schnell zu etwas sehr Persönlichem aus.
Die Autorinnen haben mich schnell in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Allein die Studienfragen am Anfang hatten es bereits in sich und als Jess und Dr. Shields in die nächste Runde der Studie eintreten, wird klar: nichts ist wie es scheint und keinem ist mehr zu trauen.
Ein wenig musste ich mich erst an die Schreibweise von Dr. Shields gewöhnen, das war etwas ungewöhnlich. Das Buch startet recht harmlos, wird dann aber schnell durch die undurchsichtige Handlung und die unerwarteten Wendungen spannend. Und natürlich dadurch, dass man auch als Leser nicht weiß, wem man denn nun noch trauen kann. Wenn man bedenkt, wie überaus subtil Dr. Shields teilweise vorgeht und dass Jess wenig bis gar keine Chance hat, dann klebt man förmlich weiter an den Seiten.
Für mich war das Buch allerdings etwas schnell vorbei. Das Ende war etwas rasch abgehandelt, aber durchaus stimmig und passend.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: da ist zum einen Jess, die in der Ich-Perspektive geschildert wird und zum anderen die von Dr. Shields, meist in der beobachtenden Form und in der Du-Perspektive. Zum Teil überschneiden sich die Erzählungen, aber das fand ich nicht störend, im Gegenteil, eins hat das andere zum Teil dann auch wieder erklärt.
Fazit: ein faszinierend aufgebautes Buch, das eigentlich einen recht unbedeutenden Hintergrund hat, der sich aber zu etwas Großem entwickelt. Die vielen Wendungen und Überraschungen der Autorinnen halten die Spannung auf hohem Niveau.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Für mich schwierig zu lesen

Eisenblut
0

Die Besprechung dieses Buch fällt mir nicht leicht. Einerseits weil ich es teilweise etwas schwer zu lesen fand durch die langen Absätze, andererseits, weil ich den Sinn nicht so richtig verstanden habe. ...

Die Besprechung dieses Buch fällt mir nicht leicht. Einerseits weil ich es teilweise etwas schwer zu lesen fand durch die langen Absätze, andererseits, weil ich den Sinn nicht so richtig verstanden habe.
Gabriel Landow ist ein etwas heruntergekommener Privatdetektiv. Durch Aufklärung von Seitensprüngen hält er sich mehr oder weniger über Wasser. Sein Bruder Perikles, hingegen verprasst das elterliche Gut und zwingt seine Mutter in die Armut. Gabriel wird von der Regierung beauftragt, mehrere Morde an Regierungsmitgliedern aufzuklären. Doch ist es wirklich gewollt, dass er die Taten aufklärt – oder steckt etwas ganz Anderes dahinter?
Zeitgleich mordet „Hans der Schlitzer“ junge Frauen. Er will Beachtung, doch die gibt ihm keiner. Was diese Handlung noch in der Geschichte sollte – ich weiß es nicht. Außer, dass Hans am Ende noch seinen Traumberuf findet. Das fand ich dann schon wieder zum Schmunzeln.
Wie gesagt: ich wusste wirklich nicht, was das Buch von mir möchte. Landow und Perikles kamen mir irgendwie auch nicht nahe und warum die Männer letztendlich überhaupt ermordet wurden hat sich mir nicht erschlossen. Wen ich aber sehr mochte ist Orsini. Der Taschendieb war mir gleich sympathisch. Rätselhaft blieb mir auch die Gräfin.
Das Buch spielt 40 Tage vor und 4 Tage nach dem Tod des Kaisers Friedrich III und die Einschübe um ihn und seine Todesursache fand ich richtig interessant.
Fazit: Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich die Story sehr gut, auf der anderen Seite war das Buch nicht einfach zu lesen. Dennoch lohnt die Lektüre, man sollte sich allerdings Zeit für das Lesen nehmen.

Veröffentlicht am 23.03.2020

viel zu kurz

Rendezvous in zehn Jahren
0

In einem kleinen Cafe in Amsterdam treffen sich Valerie und Ted das erste Mal. Sie verstehen sich gut und beschließen, sich in 10 Jahren am selben Platz wieder zu treffen. Doch schnell merken sie: 10 Jahre ...

In einem kleinen Cafe in Amsterdam treffen sich Valerie und Ted das erste Mal. Sie verstehen sich gut und beschließen, sich in 10 Jahren am selben Platz wieder zu treffen. Doch schnell merken sie: 10 Jahre sind zu lang und beide begeben sich auf die Suche nach dem Anderen.
Das Buch ist sehr locker geschrieben und ich war gleich mitten drin in der Handlung. Zu schön war die Erzählweise der Autorin, auch die Begegnung der beiden Protagonisten im Cafe war sehr liebevoll und anschaulich beschrieben.
Für mich war das Buch viel zu kurz. Habe ich doch mit Freude von den Versuchen, sich zu treffen gelesen und wie oft sich die beiden nur knapp verpasst haben. Beinahe nebenher bauen sich beide ein neues, eigenes Leben auf und sind doch in Gedanken immer beim Anderen. Natürlich ist der Zufall mit der Wohnung in München fast etwas zu viel, aber das tat der Lesefreude keinen Abbruch.
Die Charaktere waren mir auch gleich sympathisch. Valerie, Elli, Anne und Lena auf der einen Seite, Ted und Roman auf der anderen. Das Buch wird in zwei Strängen erzählt und gerade in manchen überlappen sich die Handlungen minimal und nur der Leser weiß, wie eng es war, dass sich die beiden doch getroffen hätten.
Fazit: Ein Buch, das sehr gut unterhält, locker-fluffig geschrieben ist und auf keiner Seite langweilt.

Veröffentlicht am 11.03.2020

Ein total schönes Buch

Das Beste kommt noch
0

Andrew lebt nach einem Schicksalsschlag ein zurückgezogenes Leben. Um aber einen tollen Job zu bekommen, erfindet er eine Familie, was zu immer mehr Verstrickungen führt. Erst als er Peggy kennenlernt ...

Andrew lebt nach einem Schicksalsschlag ein zurückgezogenes Leben. Um aber einen tollen Job zu bekommen, erfindet er eine Familie, was zu immer mehr Verstrickungen führt. Erst als er Peggy kennenlernt und sich zu ihr hingezogen fühlt, beginnt er seine Entscheidungen zu überdenken. Aber ist es nicht schon viel zu spät?
Ein total schönes Buch. Nicht nur, dass mir die Gedanken von Andrew sehr gefallen haben, auch seinen Beruf und seinen Umgang damit fand ich sehr gut herausgearbeitet. Andrew, der amtlich bestellte Nachlasssucher, der einsame Menschen bei ihrer Beerdigung begleitet. So viel Mitgefühl, Andrew war mir gleich sympathisch. Auch das Erfinden seiner Familie, das ich anfangs zwar etwas befremdlich fand, aber gut nachvollziehen konnte, war eine gute Handlung für die Story von Richard Roper. Roper schreibt schnörkellos, aber spannend und einfühlsam.
Auch mit Peggy ist Roper eine starke Figur gelungen. Peggy, die mit ihrer ruhigen Art und mit ihrem Tatendrang Andrews Herz gewinnt.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Lachend, weinend, nachdenklich. Denn es ist wirklich kein oberflächliches Buch, es geht in die Tiefe und erinnert uns alle daran, etwas gegen die Einsamkeit zu tun.
Fazit: ein lockerer Roman, der das Thema einsamer Tod zum Inhalt hat, ohne traurig zu wirken. Ich freue mich schon auf ein weiteres Buch des Autors.