Anna Fekete 1
Die SchutzlosenDer zweite Fall für Anna Fekete.
Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon ...
Der zweite Fall für Anna Fekete.
Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon tot war. Wieso liegt die Leiche auf der Straße? Anna kommt nicht weiter, bis sie einen Hinweis erhält, der sie auf die Spur einer Drogenbande führt. Als ein weiterer Toter gefunden wird, wird der Fall noch mysteriöser und scheint schier unlösbar.
Scheinbar gibt es keine Polizisten mehr ohne größere Probleme. Anna fühlt sich einsam und ungeliebt, ihr Kollege kämpft mit Übergewicht und einer Lungenkrankheit. Beide Fälle behindern die Ermittlungen und führen zu Fehlentscheidungen. Gut, ob man das jetzt hier so ausführlich braucht, ist streitbar, aber allzu glatte Protagonisten machen auch keinen Spaß. Dann lieber mit Ecken und Kanten und somit dem Leser etwas näher.
Der Fall bringt viele aktuelle Probleme aufs Tapet: Konkurrierende Banden, Flüchtlinge (hier hat mir vor allem Sammys Geschichte eine Gänsehaut verursacht) und Schutzgelderpressung. Ich mag Bücher, in denen Geschehnisse aus dem Hier und Heute verarbeitet werden, man hat einfach mehr davon und kann sich die Fälle auch eher vorstellen. Vor allem lernt man auch zu verstehen, warum manche Menschen so handeln wie sie es tun.
Die ganzen finnischen Eigen- und Ortsnamen sind eine Herausforderung für den Leser und unser deutsches Hirn. Ansonsten ist an der Schreibweise der Autorin nichts auszusetzen. Flüssig und logisch aufgebaut, die Protagonisten gut herausgearbeitet und logisch handelnd. Hier gibt es niemand, der allein nachts in ein dunkles Haus geht, natürlich unbewaffnet und mit kaputtem Funkgerät! Hier wird die Verfolgung eines Verdächtigen gestoppt, weil der Polizist außer Puste ist- das klingt schon eher nach der Realität.
Fazit: mein erster Roman der Autorin, aber sicher nicht der letzte