Es war einmal - so beginnen die Märchen und so begann auch mein Leben. Und es hätte tatsächlich ein Märchen werden können, doch das ist lange, lange her. So lange, dass sich die Jahre zu Staub verwandelten, ...
Es war einmal - so beginnen die Märchen und so begann auch mein Leben. Und es hätte tatsächlich ein Märchen werden können, doch das ist lange, lange her. So lange, dass sich die Jahre zu Staub verwandelten, zu Bruchstücken einer sich selbst vergessenden Zeit. Und nicht einmal ich kann sagen, wann mein erstes Es war einmal seinen Anfang fand.
Ich atme. Ich lebe. Zum zweiten Mal.
S. 9
Inhalt
Nach tausend Jahren wird die Dreizehnte Fee aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Ausgerechnet von einem Hexenjäger, der ihre Schwestern jagen und töten will. Doch waren es nicht auch ihre Schwestern, die sie getäuscht und in den ewigen Schlaf geschickt haben. Eine Hetzjagd beginnt, bei der die Dreizehnte Fee in eine Welt gerissen wird, die ihr nicht mehr bekannt ist. Und die in ihr Dinge weckt, die grösser sind als der Wunsch nach Rache.
Meine Meinung
"Erwachen" lag ziemlich lange auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher). Nun habe ich mich an das doch recht dünne Buch herangewagt - und was soll ich sagen? Wieso habe ich bloss so lange gewartet? Der Schreibstil ist unvergleichbar märchenhaft düster, genau so wie der Rest des Buches auch.
Die Dreizehnte Fee wird erweckt und sinnt auf Rache. Gleichzeitig ist sie ohne Magie wieder aufgewacht und ein geheimnisvoller Hexenjäger hat sie als Gefangene genommen, als Mittel zum Zweck: Sie soll helfen ihre bösen Schwestern zu töten und damit die Menschen endgültig von den Hexen zu befreien. Doch die Welt, in der die Fee aufgewacht ist, ist nicht mehr dieselbe. Und der Hexenjäger zeigt ihr eine Seite an ihr selbst, die sie nie für möglich gehalten hat.
Einfach grandios! Eine schlafende Fee, eine Königin, die nach Rache sinnt, in einer Welt, die ihr fremd und doch so bekannt ist. Ein Hexenjäger, der seine Berufung erfüllen will, und etwas Neues in den Hexen entdeckt. Das alles gepackt in ein düsteres, manchmal grauenhaftes aber doch sehr märchenhaftes Gewand, mit Querverweisen zu bekannten Märchen. Spannend und packend von der ersten Seite an, ich muss mir direkt die Folgebände holen!
Fazit
Märchenhaft düster, grauenhaft und brutal und doch sehr poetisch und voller Gefühle und Dramatik. Für mich ein unerwartetes Highlight und ich bin gespannt auf die Folgebände!
Sie schnaubte ungläubig. "Magie ist nichts weiter als Chaos und Zerstörung. Sie kann nicht heilen."Er blieb so abrupt stehen, dass sie in ihn hineinlief. In seinen Augen tobte erneut ein Sturm. "Das ist ...
Sie schnaubte ungläubig. "Magie ist nichts weiter als Chaos und Zerstörung. Sie kann nicht heilen."Er blieb so abrupt stehen, dass sie in ihn hineinlief. In seinen Augen tobte erneut ein Sturm. "Das ist das, was sie dich glauben lassen wollen."S. 100/Tolino
Inhalt
Nachdem Eves Familie bei einem Anschlag der Magier umgebracht wurde, ist sie der Magic Force beigetreten, einer Spezialeinheit, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle Magier zu fassen und die Menschen vor ihnen zu beschützen. Bei ihrem neuesten Einsatz gelingt es Eve ausgerechnet Jarven festzusetzen, einen der mächtigsten Magier des Landes - und den Mörder ihrer Familie. Doch was Eve niemanden anvertrauen kann: Bei dem Vorfall hat Jarven ihr das Leben gerettet, denn er scheint sie zu kennen. Als seine Kumpels ihn befreien, ist Eve gezwungen, mit ihnen zu gehen - und entdeckt eine ganz andere Seite der Magier - und an sich selbst.
Meine Meinung
Spezialeinheit meets abtrünnige Magier, klingt nach Urban Fantasy ganz nach meinem Geschmack! Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin, der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die Kapitel sind abwechslungsweise aus der Sicht von Eve und Jarven geschrieben - sowas gefällt mir ja immer gut.
Worldbuilding und Setting waren für einen Einzelband gut ausgearbeitet und konnten überzeugen. Seit die Menschen Magie entdeckt haben, ist alles anders - aber nicht unbedingt im guten Sinne, denn Magier sind gefährliche, machtgierige Menschen. So zumindest die Überzeugung der meisten Menschen. Diese Abneigung gegenüber den Magiern, dem Unbekannten, kam wirklich gut rüber. Auch das System der Magie war detailliert umschrieben und gut verständlich - das ist Raywen wirklich gelungen!
Eve als Protagonistin war für mich irgendwie nicht fassbar. Ich konnte ihre Beweggründe zwar verstehen, aber nicht so richtig fühlen. Und ich konnte nicht verstehen, wie sie gegenüber dem Mörder ihrer Familie, den sie seit Jahren verfolgt und hasst, so gelassen sein kann. Sie war für mich nicht ganz stimmig gezeichnet - und der große Plottwist zu ihr war mir zu vorhersehbar.
Jarven hingegen mochte ich sehr. Er leidet unter seiner Vergangenheit, unter seinem Ruf. Seine Beweggründe waren verständlich und gut rübergebracht.
Die Nebendarsteller mochte ich - bis auf den Antagonisten Pratt - eigentlich alle ganz gerne. Sie haben der Geschichte definitiv Würze und Schwung verliehen.
Es gab richtig spannende Abschnitte im Buch, in denen ich den eReader kaum zur Seite legen konnte. Dann wiederum gab es Lückenfüllerszenen, die mich nicht wirklich abholen konnten. Szenen die vielleicht Schlüsselszenen waren, aber einfach zu langgezogen - im Vergleich zum Rest der Geschichte. Und dann hatte ich noch so 20 Seiten übrig, inklusive Epilog, und die Geschichte war noch weit weg vom Ende. Für mich hier ein klassischer Fall von zu schnellem Ende auf zu wenig Seiten. Ein bisschen mehr hätte hier nicht geschadet.
Fazit
Urban Fantasy um gefährliche Magier, eine Spezialeinheit, die diese bekämpft und eine Soldatin, die plötzlich ihrem ärgsten Feind gegenübersteht. Phasenweise ultra fesselnd, an anderen Orten noch mit Luft nach oben. Aber als in allem kurzweilige gute fantastische Unterhaltung.
Nichts passiert, was nicht vorbestimmt ist. Es bleibt und nur, es dem Schicksal so schwer wie möglich zu machen, uns zu erwischen.
S. 39
Inhalt
Ein einsamer Gasthof inmitten des schlimmsten Schneesturms ...
Nichts passiert, was nicht vorbestimmt ist. Es bleibt und nur, es dem Schicksal so schwer wie möglich zu machen, uns zu erwischen.
S. 39
Inhalt
Ein einsamer Gasthof inmitten des schlimmsten Schneesturms seit Jahrhunderten. Die Gäste: Ein alter Soldat auf der Suche nach Ruhe, eine Maestra der Krone, Diebe und Plünderer, Händler, ein Baron, Bergarbeiter und eine geheimnisvolle Dunkelelfe. Als einer der Knechte des Wirts grausam verstümmelt aufgefunden wird, ist klar, dass ein Werwolf unter den Gästen weilt. Nicht nur der andauernde Schneesturm, der nicht ganz natürlich scheint, schlägt den Gästen auf das Gemüt, nun kommt auch noch ein Mord dazu. Der Soldat Havald tut sich mit der Maestra Leandra zusammen, um das Verbrechen aufzuklären und die Gemüter zu beruhigen. Nichtsahnend, was wirklich vor sich geht ...
Meine Meinung
Es ist nun etwas um die 10 Jahre her, seit ich "Das erste Horn" zum allerersten mal gelesen habe. Damals war es für mich ein absolutes Highlight, ein Lieblingsbuch, und seit jeher ist es das auch geblieben. Klar, dass ich es eines Tages rereaden wollte. Aber vielleicht kennt ihr die gleichzeitige Angst davor: Was, wenn einem das Buch dann plötzlich nicht mehr gefällt? Weil man kritischer geworden ist, andere Ansprüche hat etc.? Nun, ich habe mich jetzt endlich an einen Reread gewagt - und es nicht bereut.
Es war wie nach Hause kommen: Wieder in den Gasthof einzukehren, die Protagonisten zu treffen, mit ihnen zu rätseln und alles neu zu entdecken. Spannend wars, gemütlich und aufregend, unterhaltsam und einfach schön. Ich werde nun sicherlich dran bleiben und die Reihe komplett rereaden.
Das Buch ist eher als eine Art Prequel zur eigentlichen Geschichte zu sehen. Man lernt alles und jeden erst einmal kennen, und das im Rahmen eines wortwörtlich fantastischen Mordfalls. Gerade die zweite Hälfte ist packend und spannend geschrieben, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Von da an fängt dann auch der eigentliche Handlungsstrang für die Reihe an, sich zu entwickeln.
Gerade die Charaktere haben es mir wieder wahnsinnig angetan. Auch wenn ich zu Beginn nicht viel mit Havald anfangen kann, so gewinnt er unglaublich an Tiefe im Verlauf der Geschichte. Er ist der Held, der keiner sein will. Die Maestra Leandra hab ich sofort wieder gemocht. Sie ist eine tapfere wenn auch noch etwas unerfahrene Frau, die es schwer hat, sich zu behaupten, die aber einiges auf dem Kasten hat. Der Räuber Janos... war mir sehr sympathisch ^^ Auch wenn ich nicht mehr wusste, was es mit ihm auf sich hatte; ich habe schnell hinter die harte Schale blicken können. Aber meine allerliebste Protagonistin ist und bleibt die Dunkelelfe Zokora. Sie ist zum brüllen komisch mit ihrer trockenen Art, und weil sie die Menschen nicht ganz versteht. Sie lockert die Geschichte auf eine ganz besondere Art auf.
Für mich war es ein tolles Erlebnis, wieder in die Welt zurückzukehren. Gleichzeitig war es dieses Mal kein ganz so großes Highlight mehr. So habe ich die Anziehung zwischen Havald und Leandra nicht nachvollziehen können. Und manche Passagen fand ich langgezogen - vor allem, wenn wieder einmal die Welt lang und breit erklärt wurde. Das gehört zwar zu einem guten Fantasy-Werk, aber hier hätten z.B. eine halbe Seite über die Münzen des Reiches gereicht, die Ausführungen waren mir zu ausführlich, was ich als nicht nötig empfunden habe.
Fazit
Alles in allem aber ist und bleibt "Das erste Horn" ein spannender Auftakt zu dieser grandiosen Reihe. Hier trifft Fantasy auf Krimi, und das in einem fesselnden Ausmaß. Mit faszinierenden und unglaublich tollen Charakteren vermochte mich die Geschichte auch in reread zu überzeugen.
„Kannst du die Stille meines Herzens fühlen?“
S. 166/Tolino
Inhalt
Die 17-jährige Heaven wünscht sich nichts mehr, als ein ganz normales Leben führen zu können, ein paar Freunde zu finden und endlich ...
„Kannst du die Stille meines Herzens fühlen?“
S. 166/Tolino
Inhalt
Die 17-jährige Heaven wünscht sich nichts mehr, als ein ganz normales Leben führen zu können, ein paar Freunde zu finden und endlich einen tollen Jungen kennenzulernen und ihren ersten Kuss zu bekommen. Doch ihr Onkel ist Antiquar und immer auf der Jagd nach geheimnisvollen Reliquien – und als ihr Vormund nimmt er sie jeweils auf seine Suchen mit, und lässt sie dann bestenfalls vor Ort gut behütet in einem Hotel zurück. Seine neueste Suche bringt sie nach Port Hardy in die kanadische Wildnis. Heaven befürchtet wieder einen furchtbar langweiligen Aufenthalt mit nichts als Zeit für sich, doch diesmal ist alles anders. Zum einen begleitet sie Orlin, ihr bester Freund und Angestellter ihres Onkels, es passieren ein paar seltsame und unerklärliche Dinge und schliesslich trifft sie in Port Hardy auf Levi. Einen jungen Mann, der sie sofort auf magische Weise anzieht. Doch Levi hat ein dunkles Geheimnis, das Heaven in grösste Gefahr bringen kann...
Meine Meinung
Für mich war es bereits das dritte Buch der Autorin (ich wünschte mir wirklich, sie würde noch viel viel mehr Bücher schreiben!) und es ist das erste, dass in Young Adult Romantasy anzusiedeln ist. Und wisst ihr was? Es war einfach wieder rundum gelungen! Anja hat einfach eine Art, Worte in Geschichten umzuwandeln, die mich jedes Mal aufs Neue verzaubert.
Ja, mir sagt New Adult mehr zu, als Young Adult. Aber Anja hat ihre Sache hier richtig gut gemacht. Ich habe mich weder über die noch junge Protagonistin (die übrigens so authentisch rüberkam) noch über das Geschehen genervt. Und der Aspekt „Insta-Love“, den ich sonst so oft bemängle, wurde hier so umgesetzt, dass klar ist, dass da mehr dahinter steckt. Es ist eben nicht nur Liebe/Gefühle auf den ersten Blick, sondern da spielen noch ganz andere Mächte mit. Eine Vermutung habe ich schon, die Auflösung werde ich dann aber erst mit Band 2 bekommen.
Phasenweise plätschert die Geschichte fast ein wenig vor sich hin. Wer actionreiche Romantasy bevorzugt, wird hier wahrscheinlich nicht glücklich. Wer aber stimmungsvolle Romantasy mit viel Gefühl, Emotionen und einer sich langsam aber dennoch auf spannende Weise entwickelnde Storyline mag, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Denn es ist romantisch-düster-traurig-schön. Anders lassen sich die Emotionen kaum beschreiben. Wobei, doch, es gibt einen englischen Begriff, der hier einfach wie die Faust aufs Auge passt: Bittersweet. Die Emotionen sind so vielschichtig und perfekt dargestellt, dass man einfach ins Schmachten kommen muss. Ich weiss auch nicht, wie Anja das immer wieder schafft, aber ihre Bücher sind einfach immer so voller Gefühl, dass man sich pudelwohl fühlt, auch wenn es mal ordentlich weh tut und einem das Herz zerrissen wird.
Mit Heaven als Protagonistin habe ich mich sofort wohl gefühlt. Sie ist liebenswert aber aufgrund ihrer Lebensweise etwas verkorkst, ein wenig aufmüpfig, ziemlich abenteuerlustig und sich keiner Gefahren bewusst, aber vor allem ist sie einfach ein herzensguter Mensch mit Träumen und Gefühlen und Ängsten.
Als männlicher Protagonist fungiert Leviathan, kurz Levi. Er ist geheimnisvoll, unnahbar und undurchschaubar. Und trotzdem habe ich ein wenig mit Heaven zusammen mein Herz an ihn verloren. Zu Beginn nimmt er noch nicht viel Platz ein, aber mit Fortlauf der Geschichte wird sein Part immer wichtiger – und dieser hat es in sich. Nur so viel sei verraten an dieser Stelle: Es wird romantisch aber es wird auch fantastisch!
„Ich fühle nichts. So ist es schon immer gewesen. Alles, was ich dir geben kann, ist Schmerz und das will ich dir nicht antun. Du hast weitaus Besseres verdient. Schau nicht zurück und such nicht nach mir, denn ich bin dein sicherer Untergang.“
S. 132/Tolino
Die Nebencharaktere werden gespielt von Heavens Onkel, Sam, einem grobmotorischen aber im Herzen liebevollen Mann, der einfach nur um seine Nichte besorgt ist, aber Mühe hat, überhaupt Gefühle zu zeigen. Er ist überfürsorglich und doch mochte ich ihn gerne. Andererseits gibt es seinen Mitarbeiter und gleichzeitig den Kindes- und mittlerweile besten Freund von Heaven, Orlin. Gross, muskulös, volltättowiert und der absolute Traummann. Seine offene, herzliche Art war wunderbar und vor allem ein toller Kontrast zum etwas düsteren Onkel Sam.
Als Setting dient Port Hardy, eine kleine Hafenstadt irgendwo in der Wildnis von Kanada. Ich habe mich sofort ein wenig in den Ort verliebt. Kleine Küstenörtchen haben es mir schon immer angetan. Es ist ruhig und idyllisch und direkt am Meer, da würde ich gerne mal hin! Als Setting ist es perfekt gewählt, denn es unterstreicht die tragisch-schöne Geschichte noch mehr.
Fazit
Young Adult Romantasy mit unglaublich viel Gefühl und noch einigen offenen Fragen, die mir Kopfzerbrechen bereiten. Ich bin wahnsinnig gespannt auf Band 2 und freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den Protagonisten. Anja Tatlisu schafft es einfach jedes Mal wieder aufs Neue, mich mit ihren Geschichten zu verzaubern.
Dieses Mal werde ich nicht nur ein Streichholz entzünden, um seine Dunkelheit zu erleuchten, sondern ein verdammtes Feuer entfachen.
[S. 167 / Tolino]
Inhalt
Kamila hat es als Nachtläuferin nicht leicht. ...
Dieses Mal werde ich nicht nur ein Streichholz entzünden, um seine Dunkelheit zu erleuchten, sondern ein verdammtes Feuer entfachen.
[S. 167 / Tolino]
Inhalt
Kamila hat es als Nachtläuferin nicht leicht. Obschon sie Menschen von der Besessenheit durch Dämonen befreien kann, werden sie und ihresgleichen gefürchtet und in ihrer Heimat Szerokien gar gejagt und zum Tode verurteilt. Deshalb hat sich Kamila schon längst von ihrer Heimat abgewandt und zieht mit ihrem besten Freund und Helfer Dusan von Ort zu Ort um die Menschheit vor den Dämonen zu schützen. Bis eines Tages eine zwielichtige Spionin an sie gelangt und sie geradezu dazu nötigt, zurück nach Szerokien zu kehren um ausgerechnet den Fürsten von einem Dämon zu befreien. Um nicht aufzufallen wird Kamila als Heiratsanwärterin unter dem Namen Tereza eingeschleust. Ein risikoreiches Unterfangen, denn wenn Kamila auffliegt, bedeutet das ihren Tod. Zwischen hübschen Kleidern, noblen Festessen und Tanzanlässen muss Kamila versuchen den mächtigen Dämon der von Henryk Besitz ergriffen hat, zu besiegen und daneben nicht als Nachtläuferin aufzufliegen – und erst recht nicht, ihr Herz an den Fürsten zu verlieren.
Meine Meinung
Seit Der Kuss der Krähe bin ich Fan von Isabel Clivia und ihren Büchern. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie wieder ein neues Fantasy-Werk herausbringt. Genau so spannend wie es klingt, ist es auch. Die Geschichte um die Nachtläuferin Kamila und den besessenen Fürsten Henryk ist rasant, spannend, teilweise düster, aber oft auch witzig. In bester Bachelor-Manier versucht der Fürst seine künftige Frau zu finden, während Kamila eigentlich gar nicht dort sein möchte und alles daran gibt, für Henryk unattraktiv zu sein. Nur leider gilt immer noch „Gegensätze ziehen sich an“ und schon bald weiss Kamila nicht mehr wo ihr der Kopf steht.
Isabel ist für mich einfach eine geborene Geschichtenerzählerin. Schon mit ihrem Debüt hat sie bewiesen, dass sie unfassbar begabt ist, und auch mit Court of Demons zeigt sie wieder, dass ihr das Schreiben einfach im Blut liegt. Ihr Schreibstil ist einfach genial, Worldbuilding und Setting können sich sehen lassen (und kommen nicht zu kurz, auch wenn es sich um einen Einzelband handelt) und die Charaktere sind erste Klasse. Ich weiss nicht, wen ich am liebsten mochte von allen: Kamila ist eine Kick-Ass-Protagonistin, einfach zum liebhaben, während ihr bester Freund Dusan sowohl genial wie auch total verpeilt ist. Auf die gute, liebenswürdige, romantische Art. Aber auch Fürst Henryk hat es mir angetan, schmaaacht. Auch die Nebencharaktere und Nebenbuhlerinnen von Kamila/Tereza waren wunderbar glaubhaft gezeichnet. Ich bin begeistert!
Sehr gelungen fand ich auch den Unterschied zwischen dem alltäglichen Geplänkel bei Hofe – romantisch, glitzernd, mal witzig, mal ernst – und Kamilas nächtlichen Ausflüge in die Leere, die Traumwelt der Menschen, die hoffnungslos, kalt und gruselig waren. Einerseits bietet die Geschichte also eine prinzessinnenhafte Umgebung mit ein wenig Kitsch, viel Tratsch und Neid, andererseits auch eine düstere, verlorene Welt der Träume, die beim Leser nachhaltig hängenbleibt.
Fazit
Court of Demons hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Isabel Clivia zeigt ihr Können als Autorin und beweist, dass auch Einzelbände gelungenes Worldbuilding und Charakterentwicklung bieten können. Spannend, witzig, manchmal aber auch ganz schön düster, bietet die Geschichte alles, was man sich nur wünschen kann. Ein fantastisches Abenteuer mit witzigen Parallelen zum Bachelor aber auch finsteren Geheimnissen und bösartigen Dämonen.